
Die Antwort auf die Krise
BARCELONA. Der erste Clásico in der Geschichte vor leeren Rängen geht an Real Madrid. Im Rahmen des 7. Spieltags der Primera División haben die Königlichen den FC Barcelona am Samstagnachmittag auswärts 3:1 geschlagen. Nach dem 0:1 gegen den FC Cádiz und dem 2:3 gegen Shakhtar Donetsk gelingt ihnen damit ausgerechnet gegen den Erzrivalen der erhoffte Befreiungsschlag. In der Tabelle liegt das formverbesserte Real nun sechs Punkte vor Barça, das bislang aber eine Partie weniger absolviert hat.
Die Madrilenen traten im Camp Nou im gewohnten 4-3-3 an. Sergio Ramos ersetzte in der Abwehr Éder Militão, Nacho Fernández kam für Marcelo in die Elf. Dafür ging Ferland Mendy wieder auf die linke Seite. Im Mittelfeld erhielt Federico Valverde neben Carlos Casemiro und Toni Kroos den Vorzug vor Luka Modrić, vorne sollten Marco Asensio, Karim Benzema und Vinícius Júnior für Gefahr sorgen. Barça agierte im 4-2-3-1 mit Philippe Coutinho, den beiden 17-jährigen Ansu Fati und Pedri sowie Galionsfigur Lionel Messi im Angriff.
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Erst Real, dann Barça: Zwei frühe Tore im Camp Nou
Das Spiel aller Spiele begann turbulent. Nach nur acht Minuten hatten beide Mannschaften bereits einmal getroffen. Valverde nutzte eine Lücke in der Innenverteidigung der Katalanen, ließ sich von Benzema bedienen und beförderte das runde Leder aus halbrechter Position in das lange Eck (5.). Die Führung der Gäste währte aber nicht lange. Barça glich zügig aus, indem Messi Jordi Alba schickte und Fati die Hereingabe des Linksverteidigers mühelos aus kurzer Distanz verwandelte (8.). Varane und Ramos kamen nicht hinterher.

Messi und Benzema vergeben Großchancen
Die Katalanen gewannen nach ihrem 1:1 zunächst die Oberhand, agierten bestimmender. Als die erste Hälfte der ersten Halbzeit in einem insgesamt unterhaltsamen und intensiven Duell absolviert war, ließen beide Teams nahezu nacheinander große Gelegenheiten zur jeweiligen Führung liegen. Erst parierte Thibaut Courtois stark gegen Messi (23.), wenig später setzte Benzema nach Kroos-Zuspiel aus vielversprechender Position einen Schuss zu zentral ab, sodass Barça-Keeper Neto diesen abwehren konnte (24.).
Kurz vor dem Pausenpfiff musste Zinédine Zidane erstmals personell reagieren. Rechtsverteidiger Nacho klagte über Beschwerden im rechten Oberschenkel, wurde daher durch Lucas Vázquez ersetzt (43.). Real hatte im ersten Durchgang mit 55 Prozent etwas mehr Ballbesitz als der Erzrivale, mit fünf Schüssen genauso viele wie Barça, mit drei direkten Schüssen auf das Tor aber einen weniger. Ein Prestige-Duell auf Augenhöhe.

Nach VAR-Hinweis: Ramos trifft per Elfer zum 2:1
Die Halbzeit nahm etwas den Schwung aus der Begegnung. Nach dem Seitenwechsel hatte Barça anfangs mehr vom Spiel und kam durch Fati – knapp am langen Eck vorbei (51.) – und Coutinho – Kopfball ans Außennetz (54.) – zu zwei guten Gelegenheiten. Die Katalanen ließen sie ungenutzt und wurden dafür mit einem Elfmeter bestraft. Schiedsrichter Juan Martínez Munuera ahndete ein zu langes Halten von Clément Lenglet am Trikot von Ramos im eigenen Strafraum nach einem Hinweis des Videoassistenten mit einem Pfiff auf den Punkt. Ramos trat selbst an und brachte den Ball im unteren linken Eck unter – die erneute Führung zum 2:1 (63.).

3:1! Modrić macht alles klar
In der letzten halben Stunde, in der erst Modrić für Valverde (69.) und dann Rodrygo für Asensio (81.) ins Spiel kam, waren die Hausherren bemüht, zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. Real gelang es aber mit einer kompakten Defensivleistung, Barças Sturmläufen standzuhalten. Der amtierende Meister hatte vor allem in der Schlussphase dann selbst noch Top-Chancen durch Ramos und Kroos (beide 86.), um den Sack zuzumachen. Das gelang aber erst unmittelbar vor dem Ende der regulären Spielzeit, als Modrić das Netz per Außenrist zum 3:1 zappeln ließ (89.). Triumph in Barcelona!
CL gegen Gladbach: Schon am Dienstag geht’s weiter
Zeit zum Ausruhen bleibt Real nach diesem Clásico nun nicht. Schon am Montag reist das Team nach Deutschland, wo es tags darauf in der Champions-League-Gruppenphase gegen Borussia Mönchengladbach zur Sache geht (Dienstag, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei Sky). Nach der 2:3-Niederlage zum Auftakt gegen Donetsk werden die Madrilenen einmal mehr besonders gefordert sein.
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