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Ich denke da liegt das Problem. Ein Extrem-Beispiel: ein eingeschweißter Nationalsozialist, der womöglich schon in seiner Jugend dieses Gedankengut trug und dessen Umfeld mehr oder weniger ebenso tickt, sieht sich bestimmt auch eher als kämpferisch als hetzerisch. Aus seinem Standpunkt sind seine Ansichten eher normal, vor allem dann, wenn er auf wenig Unverständnis stößt. Modric war einer von vielen tausenden Kroaten bei der Parade, die alle mit einer ähnlichen Mentalität aufgewachsen sind als in anderen Ländern Europas. DEN moralischen und allgemein gültigen Werte-Standard gibt es sowieso nicht. Eine ganz objektive Beurteilung kann man mit Sicherheit nicht machen, aber das Argument, dass Kroaten die exakt gleiche Sache anders empfinden als wir im Westen, relativiert das ganze nicht wirklich. Ich hatte schon einige Diskussionen mit stramm Rechtsradikalen oder zumindest seehr weit Rechten, die mich als "linksversifft" abstempeln, obwohl ich eigentlich mittig liberal bin mit eher ein paar christlich-konservativen Ansichten. Sind sie die einfach zu rechts oder ich zu weit links? Anderer Blickwinkel, andere Beurteilung. Auch wenn ich mich selber nicht als Patriot bezeichnen würde (bin kein Bio-Deutscher), kann ich verstehen und auch gut nachvollziehen, wenn Länder wie Kroatien ihren Patriotismus offen leben. In Deutschland wird es mit der Zurückhaltung des gelebten Patriotismus ein wenig übertrieben und es lief und läuft mit Sicherheit gesellschaftlich und politisch nicht alles rund, aber wir erkennen das an und hinterfragen uns als Gesellschaft immer wieder von neuem. Ich weiß nicht, ob das die kroatische Gesellschaft ebenfalls so tut, wenn dann doch ein sehr kontroverser und teils Ustascha-nahen Sänger wie "Thompson, der wie du selber sagtest weit rechts steht, von Mainstream doch gefeiert wird...
