Und bevor wieder ein paar Deutsche, die absolut 0 Bezug zu Katalonien oder Spanien haben und gerne das ewige Franco Märchen herbringen auf Barcawelt zu heulen beginnen, ich lehne mich mal soweit aus dem Fenster, dass ich mich genug mit der Materie auskenne, um mir meinen Teil dazu zu denken, und der fällt eher nüchtern aus.
Es gibt immer 2 Seiten, und ich heisse Spaniens Aktionen nicht nur gut, Gewalt gegen Demonstranten ist genauso falsch wie gewisse Dinge aus der Vergangenheit. Trotzdem kann ich das ewige Märchen vom ach so armen und unterdrückten Katalonien nicht mehr hören. Keine Region hat soviel Autonomie wie Katalonien. Man hat Kataloniens Wirtschaft mit Milliarden aufgebaut. Spanien und die EU sind Hauptabnehmer von Kataloniens Exporten. Es gibt viele Spanier innerhalbs Kataloniens, die keine Abspaltung wollen. Die Referenden waren ein Farce, es wurde in Bäckereien und Cafes abgestimmt, Leute konnten 10 Wahlzettel einwerfen, Antiseparatisten wurden eingeschüchtert und am Wählen gehindert. Spanische Polizeigewalt ist das eine, der Rest das andere, nur dass eines gerne unter den Tisch gekehrt wird. Das Unterdrückungsmärchen wird genauso weniger wahr wie das Franco Märchen, egal wie oft man sie predigt. Katalonien soll von mir aus unabhängig werden, aber dann macht ein legales neutrales Referendum und tragt die Konsequenzen. Wenn ich etwas nicht ausstehen kann, dann sind es Trittbrettfahrer, Rosinenpicker und Heuchler.
Zum Sportlichen. Es fällt halt schon auf, wie sehr man sich für Barca wieder verbiegt, man sagt das Spiel ab, und setzt es genau zwischen zwei schwierige, möglicherweise entscheidende Meisterschaftsspiele Madrids in den 8 Monaten, die man Zeit hätte. Wären die Rollen vertauscht, würden die Katalanen auf Biegen und Brechen das Festhalten am Termin oder 3:0 Forfait fordern, ohne Kompromisse. Katalonien ist wirklich der Innegriff von Doppelmoral.