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Vereinsführung

Wie die meisten wissen, sehe ich Florentino Perez sehr ambivalent. Er hat dem Verein sehr viel gegeben aber sehr viele Dinge sehe ich auch kritisch. Trotzdem will ich jetzt nicht wieder auf diese Kritik eingehen, sondern im Gegenteil: ich möchte ihn und die Verantwortlichen hier (wieder) einmal loben:

Denn was die Vereinsführung in den letzten Jahren geleistet hat ist schlichtweg großartig. Natürlich wurden auch Fehler gemacht aber unterm Strich stehen wesentlich mehr positive Dinge als negative. Man hat es geschafft, eine alternde Siegermannschaft nach und nach mit neuen Spielern wiederzubeleben. Hat mit CR DEN Spieler der letzten Jahre zurecht und mit Gewinn abgegeben, als seine Zeit vorbei war und er finanziell nicht mehr tragbar war (vgl Messi) und stattdessen Talenten vertraut und die behutsam aufgebaut, sodass sie von den Legenden lernen können (mental und sportlich).

Auch wenn es uns zwischendurch schneller hätte gehen können und die ein oder andere Beziehung unglücklich verlief (Ödegaard), so muss man im Jahr 2022 sagen, dass man fast alles richtig gemacht hat. Sehr hohe Summen für junge Spieler sehe ich nach wie vor kritisch aber dem gegenüber stehen auch eine Reihe von Schnäppchen. Mehr Schnäppchen als umgekehrt. Das alles hat man geschafft, ohne sich finanziell zu übernehmen oder aus Panik Spieler zu holen, die gar nicht passen. Im Gegenteil, trotz Krise, steht man auch ohne Scheich so gut da wie nur wenige andere Clubs.

Es kann nicht immer alles aufgehen aber der Verein handelt für mich so klug wie noch nie unter Perez. Die Mischung junge Talente und ablösefreie gestandene Spieler zu holen, ist eine Strategie, die sich voll lohnt. Vielleicht liegt es daran, dass die Geschäfte insgeheim längst andere führen: Jose Angel Sanchez und Calafat sind kaum noch weg zu denken und haben (so meine Vermutung) sehr viel Handlungsspielraum. Auch die Trainer werden mittlerweile mehr eingebunden, was absolut zu begrüßen ist. Man braucht sich also auch für die Zeit nach Perez wenig Sorgen machen, sofern sein Nachfolger auf die bewährten Strukturen setzt. Vielleicht wäre es langsam an der Zeit, hier jemanden aufzubauen, der Perez Rolle als 1. Repräsentant nach außen übernimmt.

Was ich mir wünschen würde:

.) (noch) mehr Strategie und Weitblick in Personalfragen.
Dass sich zB Vini durchsetzen konnte lag auch an der Hazard Verletzung. Dass Rodrygo so oft spielt, liegt auch an der gescheiterten Mbappe-Verpflichtung. Es hätte hier auch ganz anders laufen können, so ehrlich muss man sein.

.) eine Cantera, die nicht nur dazu da ist, Geld in die Kassen zu spülen.
Manche mögen mich dafür einen Romantiker nennen aber ich bin der Überzeugung, dass es für einen Club wichtig ist, nicht seine Identität zu verlieren. Herkunft sollte nicht oberste Prämisse sein bei der Spielerwahl aber ganz ohne Eigengewächse gehts mMn auch nicht. Spieler, die von außen kommen, müssen weiterhin von denen lernen, die hier verwurzelt sind und wissen, was es heißt, dieses Trikot zu tragen. Man erinnert sich an Zidane Volleytor aber es war ein Casillas, der uns den Sieg gegen Leverkusen geschenkt hat. Wir erinnern uns an Cristianos entscheidenden Elfer gegen Atletico inklusive Ego-Jubel. Aber es war Lucas Vazquez, der die Eier hatte, den ersten Elfer zu schießen. Ihr wisst, worauf ich hinaus will.

Hallo, möchte nur das eine gerne vertiefen.
Warum wäre CR7 finanziell nicht mehr tragbar gewesen ? Du nimmst ja auch gerade Messi als Beispiel heran und der war ja in ganz ganz anderen Sphären unterwegs.

ich schreibe das jetzt nur, unabhängig von einer persönlichen Haltung zu der Person CR7, das ihm mit so einer Aussage was sein Leistungsoutput für bezogenes Gehalt angeht, einfach nicht gerecht wird.
Auch wenn wir mittlerweile das Jahr 2022 haben, aber ein Mbappe muss diese verrückten Zahlen ( mehr Tore als Spiele ) erst einmal liefern, aber man ist/war bereit dafür ein Vielfaches wie für CR7 auf den Tisch zu legen.
Was die Werbeeinnahmen angeht und die üblichen 50% für den Verein mal außen vor.


Soll jetzt auch gar keine Kritik in deine Richtung sein, es interessiert mich einfach, ob Du das wirklich so siehst. Weil Du schreibst ja auch etwas über die Identität des Vereins und da gebe ich Dir recht. Ronaldos versprochene Gehaltserhöhung bei bleibender Leistung hat nicht stattgefunden, ist vielleicht nicht OK, aber man hat sich für den Weg der Abgabe entschieden. Ob romantisch oder kühles Ende, es wird bei diesen Thema immer zwei Lager geben. Nur mit den Zahlen Mbappes führt man diese Identität ad Absurdum, denn noch immer, wenn momentan auch Gesund wie selten, wird dieser Verein von seinen Mitgliedern geführt.

Klar Mbappe ist irre, einer wenn nicht der beste Offensivspieler des Planeten zur Zeit. Aber 5 x besser als die Nummer 3 oder 4 ?
Auch wenn es nicht mein Geld ist. Aber die Summe, die man bereit ist dafür zu zahlen missfällt mir extrem. Es ist einfach kein gutes Zeichen für den Fußball, nicht gut für den Wettbewerb und krank für ein einigermaßen wichtiges Gleichgewicht innerhalb der Liga.


Gruß, Gato
 
@JesusMariaGato

Vielleicht hätte ich schreiben sollen „im Gesamtpaket nicht mehr tragbar“.

Sportlich war er am absteigenden Ast. Das mag angesichts seiner immer noch tollen Zahlen lächerlich klingen aber wir alle haben gesehen, dass seine Prime weit entfernt war. Von einem alternden CR abhängig zu sein, der gleichzeitig immer mehr verdienen will, wäre keine gute Ider gewesen. Das zeigt sein mäßiger Erfolg bei Juve und noch mehr die aktuelle Situation in Manchester Zumal jede Cashcow einmal gemolken ist. Perez wird schon gewusst haben, dass sich ein Verkauf finanziell lohnt.Dass Messi nochmal mehr verdiente lag ja nur daran, dass Perez hier nicht mitziehen wollte, obwohl CR unbedingt genauso viel oder mehr verdienen hätte wollen (Stichwort „Wertschätzung“)

Man hat nochmal Gewinn gemacht und sich zum richtigen Zeitpunkt getrennt mMn. Schöner wäre gewesen, wenn allen klar ist, dass die CL Siegesfeier im Bernabeu sein Abschied ist aber auch so ging es würdevoll vonstatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@JesusMariaGato

Vielleicht hätte ich schreiben sollen „im Gesamtpaket nicht mehr tragbar“.

Sportlich war er am absteigenden Ast. Das mag angesichts seiner immer noch tollen Zahlen lächerlich klingen aber wir alle haben gesehen, dass seine Prime weit entfernt war. Von einem alternden CR abhängig zu sein, der gleichzeitig immer mehr verdienen will, wäre keine gute Ider gewesen. Das zeigt sein mäßiger Erfolg bei Juve und noch mehr die aktuelle Situation in Manchester Zumal jede Cashcow einmal gemolken ist. Perez wird schon gewusst haben, dass sich ein Verkauf finanziell lohnt.

Man hat nochmal Gewinn gemacht und sich zum richtigen Zeitpunkt getrennt mMn. Schöner wäre gewesen, wenn allen klar ist, dass die CL Siegesfeier im Bernabeu sein Abschied ist aber auch so ging es würdevoll vonstatten.

Wir reden ein bisschen aneinander vorbei und er hat von Saison 16/17 auf 17/18 auch nicht abgebaut sondern sich verbessert.
Juve und Co lasse ich da mal raus, auch ob der Verkauf jetzt strategisch und finanziell klug war oder nicht.
Mir geht es einzig und allein um das Verhältnis zu einen wie von Dir zitierten Messi und den von mir ins Spiel gebrachten Mbappe.
Was das angeht ist CR7 der absolute Preisleistungskracher mit einer Liefergarantie und der Mehrwert zu den anderen müsste exorbitant belohnt werden, wenn er denn überhaupt so gekommen wäre, denn das ist ja noch eine Geschichte die erst geschrieben werden muss.

Ich rede hier auch nicht von einem Fehler, den man mit einem Verkauf von Ronaldo begangen hat, dafür hängt hinten zu viel dran und die Zukunft konnte sich wie wir alles bestaunen durften entwickeln.
Nur Tore fürs Geld hat absolut NIEMAND wie er geliefert, niemand. Daher missfällt mir immer ein wenig, wenn man alles als einen grandiosen Erfolg verkauft. Benzemaś Explosion war keine Garantie, unabhängig von seiner klar erkennbaren Klasse. Ist alles gut gegangen, deswegen ist es auch in Ordnung sich auf die Schulter zu klopfen. Ronaldo kommt mir aber oftmals einfach zu schlecht weg.

Gruß, Gato
 
@JesusMariaGato
Jetzt weiß ich leider nicht, worauf du hinaus willst. Sorry, vielleicht stehe ich auf dem Schlauch …

Ich hab CR ja nur erwähnt in Bezug auf seinen Verkauf, darauf hab ich das auf deine vermeintliche Frage hin nochmal dargestellt.

Cristano war unzufrieden, weil man ihm nicht mwhr Geld gezahlt hat, respektive genauso viel oder mehr wie Messi. Im Gegensatz zu Barça, die ihrem Aushängeschild finanziell entgegenkommen sind, hat Perez das aus gutem Grund nicht getan. Das Resultat war eine Trennung und auch da hat man geschickt verhandelt und nochmal mehr bekommen als man rund 10Jahre zuvor gezahlt hat. Also alles richtig gemacht im Vergleich zu Barça. Messi hat Barça sicher nicht allein in den Ruin getrieben aber jeder Club hat seine finanziellen Grenzen und Barça ging drüber, auch bei Messi

Falls das deine Frage immer noch nicht beantwortet bitte um neuerliche Erklärung und/oder PN :)
 
ganz netter talk von den boys von onefootball, über real madrid dabei in der mitte über unseren guten generation wechsel und transfers, passt in vereinsführung vllt am besten rein
 
@JesusMariaGato
Jetzt weiß ich leider nicht, worauf du hinaus willst. Sorry, vielleicht stehe ich auf dem Schlauch …

Ich hab CR ja nur erwähnt in Bezug auf seinen Verkauf, darauf hab ich das auf deine vermeintliche Frage hin nochmal dargestellt.

Cristano war unzufrieden, weil man ihm nicht mwhr Geld gezahlt hat, respektive genauso viel oder mehr wie Messi. Im Gegensatz zu Barça, die ihrem Aushängeschild finanziell entgegenkommen sind, hat Perez das aus gutem Grund nicht getan. Das Resultat war eine Trennung und auch da hat man geschickt verhandelt und nochmal mehr bekommen als man rund 10Jahre zuvor gezahlt hat. Also alles richtig gemacht im Vergleich zu Barça. Messi hat Barça sicher nicht allein in den Ruin getrieben aber jeder Club hat seine finanziellen Grenzen und Barça ging drüber, auch bei Messi

Falls das deine Frage immer noch nicht beantwortet bitte um neuerliche Erklärung und/oder PN :)

alles gut, der Drops ist jetzt eh schon ungenießbar, weil zerredet.
Ich habe mich wirklich nur auf diesen Teil von Dir bezogen.

Hat mit CR DEN Spieler der letzten Jahre zurecht und mit Gewinn abgegeben, als seine Zeit vorbei war und er finanziell nicht mehr tragbar war (vgl Messi) und stattdessen Talenten vertraut und die behutsam aufgebaut, sodass sie von den Legenden lernen können (mental und sportlich).

Das was CR7 für sein Gehalt geliefert hat, war im Vergleich zu einem Messi und heute zu einem Mbappe ein Schnäppchen.
Bale für annähernd das Gleiche nur ein Schatten von CR7, wenn auch enorm wichtig in seiner Prime.
Daher gehe ich einfach mit dem finanziell nicht mehr tragbar NICHT mit, das daraus auch etwas entstanden ist und Juve ordentlich bezahlt hat ist für Real Madrid gut gelaufen. Aber es wäre einfach absolut Falsch zu sagen, das ein CR7 nicht sein Geld wert gewesen ist, weil mir sonst keiner einfallen würde, der das je mehr gewesen ist als er. Ich rede nicht vom Menschen CR7, sondern nur vom Sportler CR7, der nichts vergleichbares geschafft hat.
Es gab mal den einen oder anderen, aber von Anfang bis Ende fast 10 Jahre auf einem derartigen Niveau zu liefern, das kann man eigentlich gar nicht hoch genug honorieren und deshalb ist er für mich alles andere als eine finanzielle Belastung gewesen.

Hoffe ich habe meinen Kauderwelsch jetzt einigermaßen verständlich rüber gebracht.


Gruß, Gato
 
alles gut, der Drops ist jetzt eh schon ungenießbar, weil zerredet.
Ich habe mich wirklich nur auf diesen Teil von Dir bezogen.



Das was CR7 für sein Gehalt geliefert hat, war im Vergleich zu einem Messi und heute zu einem Mbappe ein Schnäppchen.
Bale für annähernd das Gleiche nur ein Schatten von CR7, wenn auch enorm wichtig in seiner Prime.
Daher gehe ich einfach mit dem finanziell nicht mehr tragbar NICHT mit, das daraus auch etwas entstanden ist und Juve ordentlich bezahlt hat ist für Real Madrid gut gelaufen. Aber es wäre einfach absolut Falsch zu sagen, das ein CR7 nicht sein Geld wert gewesen ist, weil mir sonst keiner einfallen würde, der das je mehr gewesen ist als er. Ich rede nicht vom Menschen CR7, sondern nur vom Sportler CR7, der nichts vergleichbares geschafft hat.
Es gab mal den einen oder anderen, aber von Anfang bis Ende fast 10 Jahre auf einem derartigen Niveau zu liefern, das kann man eigentlich gar nicht hoch genug honorieren und deshalb ist er für mich alles andere als eine finanzielle Belastung gewesen.

Hoffe ich habe meinen Kauderwelsch jetzt einigermaßen verständlich rüber gebracht.


Gruß, Gato

"Nicht tragbar" war vielleicht zu hart formuliert für den Zeitpunkt der Trennung. Aber mMn wäre es dazu gekommen, hätte man nicht die Gelegenheit genutzt und ihn abgegeben.

Ob er das Geld eher gerechtfertigt hat/hätte als ein Messi, da kann man vermutlich lange drüber streiten. Ich denke sportlich und marketingtechnisch waren beide ähnlich wichtig für ihr Team. Der Unterschied ist für mich halt, dass Perez sich nicht hat abzocken lassen von seinem Star und Barca aber schon. Das kann man natürlich gern anders sehen.

Aber ja, lassen wir es gern dabei. Alles gut, ich denke auch wir haben einfach etwas an einander vorbeigeschrieben und -gedacht.
 
"Nicht tragbar" war vielleicht zu hart formuliert für den Zeitpunkt der Trennung. Aber mMn wäre es dazu gekommen, hätte man nicht die Gelegenheit genutzt und ihn abgegeben.

Ob er das Geld eher gerechtfertigt hat/hätte als ein Messi, da kann man vermutlich lange drüber streiten.

Alles gut, aber ich meinte das genau so wie ich es gesagt habe.
Messis 550 Millionen Vertrag für 3 Jahre und nun Mbappe in Paris ?
Da sieht CR7 Gehalt dagegen aus, als wäre er Tellerwäscher bei den Freiwilligen.

ich gehe mit sehr vielen mit was Du sagst, mit wirklich vielen, nur da muss ich einfach klar bleiben.
Was das angeht habe ich nicht aneinander vorbei geredet. Für mich war er zu keinem Zeitpunkt eine finanzielle Belastung, weil sein Output der absolute Wahnsinn im Verhältnis zu jeden vergleichbaren Spieler ist, die aber ein Vielfaches verdienen.


So, lasse jetzt auch das off topic. Wie gesagt @Iago Blanco , ist für mich überhaupt nicht schlimm, wenn wir da nicht auf einen Nenner kommen. Ich habe bei dem Thema einfach nur immer das Gefühl, das vielen hier wirklich entgangen ist, was Dieser Typ eigentlich in Tore gemünzt für ein Schnapperl war. Das ist dann wie ein innerer Zwang, das ich dann in die Tasten hauen muss.
Daher noch mal ganz deutlich, bist ein sehr angenehmer und von mir geschätzter Forumsfreund, ich musste mich halt nur dazu äußern !


Gruß, Gato
 
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Alles gut, aber ich meinte das genau so wie ich es gesagt habe.
Messis 550 Millionen Vertrag für 3 Jahre und nun Mbappe in Paris ?
Da sieht CR7 Gehalt dagegen aus, als wäre er Tellerwäscher bei den Freiwilligen.

ich gehe mit sehr vielen mit was Du sagst, mit wirklich vielen, nur da muss ich einfach klar bleiben.
Was das angeht habe ich nicht aneinander vorbei geredet. Für mich war er zu keinem Zeitpunkt eine finanzielle Belastung, weil sein Output der absolute Wahnsinn im Verhältnis zu jeden vergleichbaren Spieler ist, die aber ein Vielfaches verdienen.


So, lasse jetzt auch das off topic. Wie gesagt @Iago Blanco , ist für mich überhaupt nicht schlimm, wenn wir da nicht auf einen Nenner kommen. Ich habe bei dem Thema einfach nur immer das Gefühl, das vielen hier wirklich entgangen ist, was Dieser Typ eigentlich in Tore gemünzt für ein Schnapperl war. Das ist dann wie ein innerer Zwang, das ich dann in die Tasten hauen muss.
Daher noch mal ganz deutlich, bist ein sehr angenehmer und von mir geschätzter Forumsfreund, ich musste mich halt nur dazu äußern !


Gruß, Gato

Das stimmt zwar aber Mbappe war damals noch weit entfernt von einer Mega-Gehaltsverlängerung bei PSG. Messi sowieso. Diese Scheich-Verträge muss man mMn gedanklich ausklammern bei Planungen, denn da kann kein gesunder Verein mithalten.

Die Frage ist daher eher: kann ich mir den Spieler leisten bzw. ist es der Spieler sportlich und wirtschaftlich für mich als Verein noch wert?

Man hätte sich CR sicher noch leisten können und klar, im Vergleich zu anderen sind es vielleicht Peanuts. Aber für Real Madrid (und 99% aller Vereine) ist es immer noch ein horrend hohes Gehalt. Perez hat entschieden, dass er lieber noch mal Kasse macht, solange es noch geht, anstatt ihm gefühlt jedes Jahr sein ohnehin schon hohes Gehalt nochmal erhöhen zu müssen, damit er "sich wertgeschätzt" fühlt.

Dazu kommt, dass man auch mit einem CR7 nicht endlos Geld machen kann. Wie gesagt, jede Cashcow ist irgendwann gemolken und wenn das Gehalt immer weiter steigt, rechnet sich das Investment ab einem gewissen Zeitpunkt schlichtweg nicht mehr. Irgendwann hat jedes Kind ein CR-Madrid-Shirt. Irgendwann stagnieren die Werbeeinnahmen. Wenn Perez von etwas eine Ahnung hat, dann davon und wir können sicher sein, dass es sich wirtschaftlich gelohnt hat, ihn zu verkaufen. Genauso wie es sich gelohnt hat, ihn zu kaufen damals.

Sportlich braucht man sowieso nicht zu diskutieren.

PS: Alles gut, äußere dich gern und so oft du willst. Hatte den Eindruck, du bist der Diskussion überdrüssig, darum mein Abschluss. Aber wir können es gern weiter ausführen.
 
Das stimmt zwar aber Mbappe war damals noch weit entfernt von einer Mega-Gehaltsverlängerung bei PSG. Messi sowieso. Diese Scheich-Verträge muss man mMn gedanklich ausklammern bei Planungen, denn da kann kein gesunder Verein mithalten.

PS: Alles gut, äußere dich gern und so oft du willst. Hatte den Eindruck, du bist der Diskussion überdrüssig, darum mein Abschluss. Aber wir können es gern weiter ausführen.

Ach quatsch, von wegen überdrüssig !
Es macht ja ein riesen Unterschied in welcher Form man miteinander diskutiert und dabei ist es ( zumindest für mich ) nicht wichtig das der eine den anderen überzeugt, sondern das man das in einen vernünftigen Rahmen macht.
Ist bei uns beiden denke ich gegeben daher alles mehr als in bester Ordnung.

Ob er damals weit weg war oder nicht spielt für mich nicht mal eine Rolle.
Mbappe Stand Heute darf man langsam mit einem Messi und Ronaldo nennen, auch wenn er noch deutlich hinterher hängt, so hat er zumindest das Potenzial in diese Sphären vorzudringen.
Was man für ihn allerdings bereit war hinzulegen, nun gut, ich bin da kein Fan von und egal wie alt CR7 damals war, er lieferte.

Das das alles aus heutiger Sicht keine Rolle mehr spielt und der Weg sich für den Verein Real Madrid ausgezahlt hat, das konnte damals ja niemand ahnen und der Tenor war auch ein deutlich anderer.
Ist aber auch gar nicht der Hauptgrund meiner Kritik.

Messis Angebot von 550 Miilionen war von Barca (laut wikkileaks ), deswegen auch nicht weit weg. Somit ist gerade hier der damalige Vergleich mit Ronaldos Gehalt sehr angebracht und der lag seeeeeehr deutlich darunter.
Es ist mir zumindest auch unbekannt, das CR7 jährlich Gehaltserhöhungen erhalten hat, was er forderte spielt ja dafür keine Rolle. Da packt man natürlich immer gerne das Klischee mit der Wertschätzung aus, sollte man aber hier vielleicht nicht. Immerhin steht ja im Raum das Perez selber in eine Erhöhung angeboten hat, wenn er seine Quoten hält oder gar erhöht und das tat er.

Also kommen wir zum Hauptgrund, zumindest für mich.
Mbappe ist ein Wahnsinns Spieler, ein Gigant. Das was man aber bereit für Ihn war auf den Tisch zu legen ist befremdlich, wenn man die Historie von Real Madrid nicht aus den Augen lässt. Wir können gerne von neuen Zeiten sprechen, wäre aber falsch, weil eben Messis 550 Mios Vertragsangebot da war und auch ohne hat er deutlich mehr verdient.
Wenn man sich also damals schon nicht mehr abhängig von einem CR7 machen wollte, keiner weiteren Gehaltserhöhung zugestimmt hat und sich für den Vernunftsweg entschieden hat, dann verstehe ich nicht, warum man nun alles für einen Spieler wieder verwirft und im direkten Vergleich ( auch ein CR7 ) wie Modric ( auch eh. Weltfussballer ), Kroos, Benzema wie Kleinverdiener wirken.

Bin ich traurig, das CR7 damals zu Juve ging ? Ja, aber nur weil ich mir einen anderen Abgang gewünscht hätte. Rein sportlich finde ich die Entscheidung halt Real Madrid mäßig, daher wundert es mich auch mit Mbappe.
Nicht das sie Ihn wollen, das ist ja mehr als verständlich, aber für welchen Preis ?
Daher sage ich auch heute noch, CR7 war jeden einzelnen Cent wert und hätte man noch einmal drauf gepackt, hätte es immer noch gepasst. Bei Mbappes Gehalt müsste er CR7 sein Rekord aber in spätestens 6-7 Jahren geknackt haben und ebenfalls wie am Fließband liefern.
Vielleicht ist es falsch von mir es in Relation zu setzen, aber ich mag da nicht über mein Schatten springen, denn ich finde den Weg den man mit Ihm gehen möchte Falsch. Topspieler sollen Top bezahlt werden. Wenn es aber in Wahnsinn endet, was passiert dann bald mit einem Vini, Camavinga und Tschou, sollten sie die Begierde der Topvereine Europas noch mehr wecken als so schon, nur weil die Scheichs den Markt zerstören ?

Ich liebe es, das Real Madrid hier bisher immer weitgehend vernünftig unterwegs war und ich hoffe noch mehr, das es so bleibt. Solange es also diese Vinis, Camavingas und Tschous, aber auch Benzemas und Modrics gibt, solange kann ich auf einen durchdrehenden Mbappe verzichten, der im Gegensatz Mondpreise verlangt für seine Dienste.


Sorry, wollt gar nicht so viel schreiben, aber wenigstens unterbiete ich @Los_Merengues :D


Gruß, Gato
 
@JesusMariaGato

Ich verstehe jetzt glaub ich besser, worauf du hinaus willst. Man war bereit, für Mbappe eine Summe hinzublättern, die man CR nicht bezahlen wollte.

Das lag aber denke ich hauptsächlich an den Umständen. CR war schon zum damaligen Zeitpunkt weit über 30, man hat mit ihm schon ordentlich abgecashed und alles gewonnen. Sportlich hat er abgebaut (langsam aber doch) und wirtschaftlich war man offenbar nicht mehr bereit, ihm jene Summe zu bezahlen, die Barca Messi bezahlt hat (und bezahlen wollte). Darum ging es dem Portugiesen ja. Er nennte es kryptisch "Wertschätzung" aber er hatte in Madrid ja alles, alle liebten ihn, also konnte es nur ums Geld gehen. Vielleicht eine falsche Annahme meinerseits aber warum sollte er sonst unzufrieden gewesen sein?

Ich finde es immer schwierig, Transfers und Summen zu vergleichen, vor allem wenn. Jahre dazwischenliegen. Mbappe wäre eine Investition für die nächsten 10 Jahre gewesen, sportlich und wirtschaftlich. Ich persönlich brauche ihn hier auch überhaupt nicht (va für diese genannten Summen und nach seiner Absage) aber es war für mich schon nachvollziehbar, warum man sich damals überspitzt formuliert gegen die Vergangenheit (CR) und für die Zukunft (Mbappe) entscheiden wollte. Perez ist ein Geschäftsmann und nur darum ging es.

Die Summe, die man 2009 für CR gezahlt hat, ist/war nicht weniger befremdlich. Genauso bei Figo, Zidane, Kaka, Bale. Die Größenordnungen sind, denke ich, recht ähnlich, wenn man das ganze inflationsbereinigt vergleicht (diese Zahlen wären interessant). Zizou und Figo waren für den Club finanziell sogar das weitaus größere Risiko, weil damals die Einnahmen bei weitem noch nicht so hoch waren.

CR hatte wie ich finde einen verhältnismäßig schönen Abschied. Hätte es auch besser gefunden, wenn früher klare Verhältnisse gewesen wären und man ihn bewusst verabschieden hätte können. Aber als CL Sieger sich im Bernabeu Feiern lassen, während alle wollen, dass du bleibst? Da gab es unwürdigere Abschiede.

Ich persönlich seh die ganze Personalie CR recht nüchtern. Er hat viel für den Verein getan aber ich kann sehr gut ohne ihn und war nie in Verlegenheit, mir ein CR7 Trikot zu holen. So wird es auch bei Mbappe sein, sollte er kommen. Das Geld für Trikots hebe ich mir dann doch lieber für die Modrics und Nachos dieser Welt auf.
 
@JesusMariaGato

Ich verstehe jetzt glaub ich besser, worauf du hinaus willst. Man war bereit, für Mbappe eine Summe hinzublättern, die man CR nicht bezahlen wollte.

Das lag aber denke ich hauptsächlich an den Umständen. CR war schon zum damaligen Zeitpunkt weit über 30, man hat mit ihm schon ordentlich abgecashed und alles gewonnen. Sportlich hat er abgebaut (langsam aber doch) und wirtschaftlich war man offenbar nicht mehr bereit, ihm jene Summe zu bezahlen, die Barca Messi bezahlt hat (und bezahlen wollte). Darum ging es dem Portugiesen ja. Er nennte es kryptisch "Wertschätzung" aber er hatte in Madrid ja alles, alle liebten ihn, also konnte es nur ums Geld gehen. Vielleicht eine falsche Annahme meinerseits aber warum sollte er sonst unzufrieden gewesen sein?

Ich finde es immer schwierig, Transfers und Summen zu vergleichen, vor allem wenn. Jahre dazwischenliegen. Mbappe wäre eine Investition für die nächsten 10 Jahre gewesen, sportlich und wirtschaftlich. Ich persönlich brauche ihn hier auch überhaupt nicht (va für diese genannten Summen und nach seiner Absage) aber es war für mich schon nachvollziehbar, warum man sich damals überspitzt formuliert gegen die Vergangenheit (CR) und für die Zukunft (Mbappe) entscheiden wollte. Perez ist ein Geschäftsmann und nur darum ging es.

Die Summe, die man 2009 für CR gezahlt hat, ist/war nicht weniger befremdlich. Genauso bei Figo, Zidane, Kaka, Bale. Die Größenordnungen sind, denke ich, recht ähnlich, wenn man das ganze inflationsbereinigt vergleicht (diese Zahlen wären interessant). Zizou und Figo waren für den Club finanziell sogar das weitaus größere Risiko, weil damals die Einnahmen bei weitem noch nicht so hoch waren.

CR hatte wie ich finde einen verhältnismäßig schönen Abschied. Hätte es auch besser gefunden, wenn früher klare Verhältnisse gewesen wären und man ihn bewusst verabschieden hätte können. Aber als CL Sieger sich im Bernabeu Feiern lassen, während alle wollen, dass du bleibst? Da gab es unwürdigere Abschiede.

Ich persönlich seh die ganze Personalie CR recht nüchtern. Er hat viel für den Verein getan aber ich kann sehr gut ohne ihn und war nie in Verlegenheit, mir ein CR7 Trikot zu holen. So wird es auch bei Mbappe sein, sollte er kommen. Das Geld für Trikots hebe ich mir dann doch lieber für die Modrics und Nachos dieser Welt auf.

Naja, so ungefähr hast Du mich verstanden, aber Du nagelst mich zu sehr auf einen Vergleich fest. Klar muss man den heranziehen, weil sportlich diese was die Qualitäten angeht nunmal im selben Schubfach liegen.
Nur ob 10 Jahre Safe oder nicht, das ist für mich einfach ein Fragezeichen denn die Vita von Mbappe ist auch nicht mit der eines CR7 beim Wechsel von Manchester United zu vergleichen.

Ich glaube bei der Marktanpassung kommt man nicht drum herum heute für vergleichbare Spieler einfach mehr auf den Tisch legen zu müssen. Bei Mbappe hat man aber auch ein entgegenkommen der Werbeeinnahmen akzeptiert, was ein Novum gewesen wäre.
Dazu das superbe Handgeld und eine jährliche Zahlung mit sicherlich hervorragenden Prämien, was die Marktanpassung dann aber schon ins lächerliche zieht und das ist und bleibt mir ein Dorn im Auge. Dazu die lächerliche Anpassung eines damals auch schön älteren CR7 hätte ich weniger Magenschmerzen mit.

Ob ich Mbappe gerne gehabt hätte steht ja außer Frage, natürlich. Aber dafür Dinge zu ändern, an die sich alle anderen bisher halten mussten und exorbitante Lohnzahlungen zu bewilligen öffnet mir eventuell eine Tür, die für die Zukunft das ganze in eine andere Richtung lenken könnte und die ich gerne verschlossen halten würde.

Deswegen bringe ich auch gerne Camavinga und Tschou ins Spiel. Auch Vini mit seinem angeblichen Angebot von PSG für 40 Mios.
Sie hätten mehr verdienen können, deutlich mehr, haben aber mit den Blick auf ihre Karriere eventuell abgewogen, ob PSG mit
mo Money oder Real Madrid mit weniger sie am Ende dort hinbringen, wo sie in ihren Träumen mal landen wollen.
Solange die Strahlkraft dieses Vereins es zulässt, die besten zu bekommen und selbstverständlich trotzdem ordentlich zu bezahlen, solange sollte man sich nicht von einem 22 Jährigen auf der Nase herumtanzen lassen. Egal wie gut er ist !


Wir beide verkaufen das wahrscheinlich nur einfach verschieden und irgendwie ist das ja auch in Ordnung hier nicht komplett auf einen Nenner zu kommen. Man darf das schlicht und einfach anders sehen, für mich OK.
Was die Abschiede im allgemeinen angeht bin ich eher gespalten. Ein böses Wort seitens des Vereins wird es nicht geben, zu sehr pflegt man dieses Verhältnis untereinander. Aber solch derart verdiente Spieler wie es eben auch ein CR/ war, mit all seinen Rekorden ob individuell oder auf Vereinsebene. Da hätte ich mir nicht zum ersten mal eine wunderschöne Feier gewünscht !!!
Das muss man irgend wie noch lernen !


So, ich denke wir sind durch und wenn nicht, lass uns per PN weitermachen. Möchte nicht auf die Fahndungsliste der Moderatoren, weil wir beide hier das Thema vereinnahmen :D


Gruß, Gato
 
Ich denke mal, dass es gut hier rein passt.

Mir ist in diesem Jahr stark aufgefallen, dass die Vereinführung im gegensatz zu den Jahren davor verschlossener bzgl. Transfers geworden ist. Es kommen zwar einzelne Vermeldungen durch aber der Klub fixiert Transfers im letzten Moment und präsentiert die neuen Spieler am nächsten Tag vor.
Ich glaube es war tatsächlich auch schon mit Cama und Tchoui in den letzten 2 Jahren so.
Dieses Jahr hingegen, ausnahmslos bei jedem Spieler, hatten wir eigentlich genug positiven Content gehabt. Außerdem, hatten wir gefühlt 3 Abgänge an einem Tag. 4 Offensivspieler, darunter überraschend Hazard, wurden innerhalb weniger Tage offiziell verkündet.

Persönlich, kann ich mir daher sehr gut vorstellen, dass man aus dem vergangenen enttäuschenden Transferfenster rund um Mbappe gelernt hat und mehr hinter verschlossenen Türen versucht, den Sack bei Transfers zu zu machen, ohne großen medialen Theater. Ich bin mittlerweile absolut kein Freund von Mbappe, aber durchaus ist es vorstellbar, dass Real Madrid noch vorsichtiger als zu vor ist und man wirklich an einem wechsel rum doktort.
Mbappe darf aber nicht mehr Transferziel Nummer 1 sein. Kommt er nicht dieses Jahr, muss eine Lösung der Kategorie A sofort her. Ob man nun doch so besessen ist und ihn nächstes Jahr für ümme holt oder nicht. Da erwarte ich von dem größten Verein der Welt doch ein wenig mehr Selbstbewusstsein und Rückgrat, als alles auf nur einen Offensiv Spieler zu setzen. Denn, wie man sieht, kann Real Madrid leider nicht mehr mit Geld und Prämien punkten. Zumindest bei der Causa Mbappe. Zudem frage ich mich auch, wie sich der Verein das Gehalt von Mbappe vorstellt? Müssen wir dann unbedingt Spieler verscherbeln, nur um einen Egomanen zu locken und bezahlen zu können, der seinen aktuellen Verein so ausquetscht? Ich hoffe hier inständig, die Vereinsführung macht hier keine Harakiri Aktionen.

Worauf ich hinaus will, ist, die Vereinsführung macht hier einen noch seriöseren Eindruck was Transfers angeht.
Man hat zwar einiges zuvor versäumt, nach Abgängen ala Pepe, James, Ronaldo usw. und nun baut man langsam aber sicher den Kader für die neue Ära um, der viele gute Spieler bis dato beinhaltet hat (Fede, Vini, Rodrygo, Mili, Cama, Tchoui)

Ich bin mir ziemlich sicher, dass man zur nächsten Saison auch einen adäquaten Trainer installieren wird. Und dann sollte man gut gewappnet sein.

Sollte mal Perez nicht mehr da sein, bete ich, dass es einen neuen Boss gibt, der sich gut mit Finanzen auskennt :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Eurosport hat gerade einen Artikel rausgebracht in dem steht, dass Florentino Rafael Nadal als seinen Nachfolger haben will.

Nichts gegen Rafa, aber so gar nicht aus dem Geschäft kommend? Ich weiß nicht
 
Eurosport hat gerade einen Artikel rausgebracht in dem steht, dass Florentino Rafael Nadal als seinen Nachfolger haben will.

Nichts gegen Rafa, aber so gar nicht aus dem Geschäft kommend? Ich weiß nicht

Hab vor einigen Tagen davon gelesen. Diese Nachricht ist aber nicht ganz richtig. Angeblich ist es so das Perez gerne eine Doppellösung hätte. JAS soll laut Bericht das Operative übernehmen und Nadal soll für die Ausendarstellug Zuständig sein, also Praktisch das Gesicht und der für Kommunikation.

Ob das stimmt keine Ahnung, da ich mir unsicher bin habe ich hier auch nichts dazu gepostet. Es stand darin leider auch nicht wie genau für die beiden die Positionen usw aussehen würden.
 
Hab vor einigen Tagen davon gelesen. Diese Nachricht ist aber nicht ganz richtig. Angeblich ist es so das Perez gerne eine Doppellösung hätte. JAS soll laut Bericht das Operative übernehmen und Nadal soll für die Ausendarstellug Zuständig sein, also Praktisch das Gesicht und der für Kommunikation.

Ob das stimmt keine Ahnung, da ich mir unsicher bin habe ich hier auch nichts dazu gepostet. Es stand darin leider auch nicht wie genau für die beiden die Positionen usw aussehen würden.

Ja, da steht, dass Nadal Öffentlichkeitsarbeit macht als "präsi" und sogar Perez im Hintergrund weiter die Fäden zieht.
Calafat JAS und Solari sind auch enger in der Auslosung.

Ich hatte eh das Gefühl das Perez, wenn er abtritt, definitiv im Hintergrund aktiv bleiben wird
 
Ja, da steht, dass Nadal Öffentlichkeitsarbeit macht als "präsi" und sogar Perez im Hintergrund weiter die Fäden zieht.
Calafat JAS und Solari sind auch enger in der Auslosung.

Ich hatte eh das Gefühl das Perez, wenn er abtritt, definitiv im Hintergrund aktiv bleiben wird

Also wie Hoeneß bei den Bayern? - Das klappt ja bisher so semi gut..

Rafa Nadal kann ich mir schwer vorstellen.. Also laut Wikipedia hat er "nur" die schulische Ausbildung bis Klasse 10 und dann nur Tennis. Also auch kein kaufmännisches Studium neben der Karriere oder ähnliches. Wenn schon ein branchenfremder kommen sollte, würde ich mir mindestens einen kaufmännischen Background oder jemanden aus dem Bereich Management wünschen.
 
Perez, nimm deinen Hut!
Eine Rücktrittsforderung – weil es sonst keiner macht.

Was kann man auszusetzen haben an einem Vereins-Präsidenten, der in seiner ersten Amtszeit, um die Jahrtausendwende, den Verein nicht nur wirtschaftlich saniert, sondern zum profitabelsten Fußballclub der Welt gemacht hat?

Wie kann man Florentino Perez kritisieren, der in seinen knapp 20 Jahren Amtszeit 6 Champions League-Titel gewann. Sechs! Mehr als der FC Barcelona in seiner gesamten Historie (5). Ein Präsident, der trotz Pandemie das Stadion zu einem noch spektakuläreren Fußballtempel umgebaut hat. Ein Präsident, dessen Team zu diesem Zeitpunkt gerade trotz des Fehlens eines Top-Stürmers auf Rang 1 der Liga-Tabelle grüßt, mit beinah makelloser Bilanz. Ein Erklärungsversuch.

Ende der 1990er habe ich mich in einen Fußballclub verliebt. Ein Club, der mutigen Offensivfußball hat spielen lassen mit einer Mischung aus Spaniern, Canteranos und Weltstars. Hierro, Raul, Redondo, Seedorf und Co haben es mir angetan. Dank ihnen habe ich damals begonnen, mich näher mit Real Madrid zu beschäftigen. Und, was soll ich sagen, der Verein hat mich nicht mehr losgelassen. Die Merengues waren irgendwie anders. Der erfrischende Fußball, die starken Persönlichkeiten waren in Kombination mit den Werten des Clubs „Schuld“ daran, dass ich mich seither trotz geografischer Distanz zu Madrid als Madridista bezeichne. Man stand damals nicht nur für attraktiven Fußball, sondern auch für Señorio, für Anstand und Klasse. So wurde zum Beispiel nach Niederlagen nicht die Schuld beim Schiedsrichter gesucht – oder gar die UEFA beschuldigt. Mund abwischen, nächstes Mal besser machen, war das unausgesprochene Credo. Kapitäne wie Sanchez, Hierro, Raul und später Casillas standen symbolisch für dieses Real Madrid. Gentlemen des Fußballs, bescheidene Sportsmänner, wie man sie heute nur noch selten findet.


Moneten statt Madridismo.
Einer dieser Aushängeschilder hat einmal gesagt: „Soy no galáctico, soy de móstoles"
(„Ich bin kein Galaktischer, ich bin aus Mostoles
). Iker Casillas war wahrlich kein Galaktischer. Anders als Luis Figo, Zinedine Zidane, Ronaldo (Fenomeno) oder David Beckham, die alle für viel Geld nach Madrid kamen. Weil Florentino Perez gerufen hat und ein Fußballteam aufbauen wollte, das mehr Showtruppe als Fußballmannschaft sein sollte. Einzelne Spieler, die kein Team waren, weil man ihnen nie die Chance dazu gab. Spieler, deren Hauptaufgabe es war, Trikots zu verkaufen und die Marke Real Madrid auf der ganzen Welt bekannt zu machen. Aus Marketingsicht war das Projekt genial – und ging voll auf. Aber mit dem Fußball, in den ich mich verliebte, hatte das nichts mehr zu tun. Talentierten Canteranos wie Guti wurde jedes Jahr ein neuer Star vor die Nase gesetzt, verdiente Spieler wurden fallen gelassen und/oder vor die Tür gesetzt (Hierro, Makelele, Redondo, Morientes), der im Team beliebte Erfolgstrainer Del Bosque musste gehen … Die Galacticos 1.0 waren der Anfang vom Ende des Fußballclubs Real Madrid. Und der Beginn vom Weltkonzern Real Madrid. Der Madridismo musste den Moneten weichen. Und auch der Architekt hinter dem großen Markenaufbau selbst nahm zwischenzeitlich seinen Hut. Perez ging 2006 wegen Erfolglosigkeit. Denn nach sechs Jahren Galacticos standen trotz horrender Ausgaben lediglich drei große Titel zu Buche.


Der Zweck heiligt alle Mittel.
Da sich sein Nachfolger aber gelinde gesagt nicht gerade mit Ruhm bekleckerte (zu viel Stoff für diesen Artikel), kam Perez nach zweieinhalb Jahren zurück. Und machte dort weiter, wo er aufgehört hatte. Er kaufte Stars. Bis dahin unübertroffene Sommertransferausgaben von rund 260 Mio Euro, neue Stars und große Namen sollten den (sportlichen) Erfolg zurück nach Madrid bringen. Dafür wurden im Zuge der „Operación Salida“ wieder einmal verdiente Spieler vor die Tür gesetzt und mit Manuel Pellegrini wieder ein neuer Trainer geholt – der 1 Jahr später bereits wieder gegangen wurde. Wegen keinem geringeren als Jose Mourinho.
(Dieser war wenige Monate später übrigens auch dafür verantwortlich, dass Generaldirektor und Vollblutmadridista Jorge Valdano seinen Sessel räumen musste.)
Mit dem Portugiesen kam ein Startrainer nach Madrid, der im Gegensatz zu all seinen Vorgängern sehr viel Kredit von Perez bekam. Er schenkte dem „Special One“ Vertrauen, Handlungsfreiheit, Macht. Sportlich gab der Erfolg Perez Recht. Mourinho gab dem Team wieder Selbstvertrauen, durchbrach die zu jenem Zeitpunkt schier unüberwindbare Übermacht aus Katalonien und ebnete damit auch seinen Nachfolgern Ancelotti und Zidane den Weg für spätere Erfolge. Dabei redete ihm Perez nie drein, sondern holte jene Spieler, die der Portugiese für seine Mannschaft haben wollte. Spieler, die nicht unbedingt die klingendsten Namen hatten oder die schönsten Frisuren. Aber am Ende stand da ein sehr erfolgreiches Team am Feld. Eine Fußballmannschaft und keine Showtruppe.

Trotzdem sehen viele – und ich zähle mich dazu – seine Amtszeit auch kritisch. Denn der streitbare Trainer hatte in Madrid nicht nur Narrenfreiheit, sondern führte sich auch auf wie ein Narr. Verschwörungstheorien, Handgreiflichkeiten, verbale Attacken, peinliche Ausreden … das Repertoire seiner Entgleisungen war größer als seine Taktik-Kenntnisse. Das alles hatte mit dem Madridismo wenig zu tun. Doch den meisten Fans schien das egal zu sein, der Zweck heiligte plötzlich alle Mittel. Vorbei der Anspruch an mutigen Offensivfußball, vorbei der Anspruch an ein Team voller Gentlemen. Mourinho hat dem Team sportlich viel gegeben. Aber leider hat er auch den Pragmatismus und das schlechte Benehmen salonfähig gemacht. JM war kein Señor, er war ein Flegel. Florentino Perez machte das alles nichts. Sein Trainerliebling wurde nicht entlassen, ging dann aber freiwillig. Zum Wohle aller. Noch heute steht aber die Tür jederzeit offen für den Portugiesen. Laut Medienberichten hatte er zuletzt 2021 die Möglichkeit zu einer Rückkehr, hatte da aber schon der AS Roma zugesagt. Manche sind froh darüber – ich zähl mich dazu.

Wiederholungstäter.
Zwar blieb unter Mourinho der große CL-Erfolg aus, dafür erreichte man unter seinen Nachfolgern das schier unmögliche. Man gewann – und verteidigte den Titel! Als erstes Team in der Geschichte dieses Wettbewerbs in seiner heutigen Form. Mehr noch, mit Carlo Ancelotti bzw. Zinedine Zidane an der Seitenlinie errang man den prestigeträchtigen Henkelpott zwischen 2013 und 1018 sogar 4 mal in 5 Jahren.

In diesen großen europäischen Nächten kommt bei Real Madrid etwas zum Vorschein, das zum Glück seit jeher in Madrids DNA steckt. Ein Wert, den kein Marketing der Welt erschüttern kann. Ein Wert, der sich nicht einmal richtig in Worte fassen lässt. Am ehesten trifft es Siegeswille. Real Madrid kämpft bis zum Schluss, glaubt bis zum Schluss an sich. Das Ergebnis dieses Selbstbewusstseins war und sind glorreiche Remontadas und Last-Minute-Siege. Triumphe, die in dieser Art und Häufigkeit einfach nur von Real Madrid errungen werden können.

An diesen Erfolgen hat natürlich auch Florentino Perez seinen Anteil. Die kann und will ich ihm gar nicht nehmen. Die wahren Väter dieser Erfolge waren aber in meinen Augen trotzdem andere. Ein Sergio Ramos, der beim Stand von 0-1 im Finale gegen den Atletico in Minute 90+3 zum Ausgleich köpft und den Stadtrivalen damit den moralischen Todesstoß verpasst. Ein Cristiano Ronaldo mit seinen unzähligen wichtigen Toren (unvergessen beispielsweise seine drei Tore im Rückspiel gegen Schalke). Ein Benzema, der den uneigennützigen Vorlagengeber für Cristiano und Bale gab. Ein Mittelfeld-Trio, das wohl als eines der besten in die Geschichte dieses Sports eingehen wird. Aber auch die Trainer Ancelotti und Zidane, die mit ihrer ruhigen Art, mit ihrer natürlichen Autorität die idealen Trainer waren für eine Mannschaft, die mehr Vaterfigur als Taktikguru brauchte. Ähnlich wie damals auch Erfolgstrainer Vincente Del Bosque. Genau wie der Spanier musste aber auch Ancelotti trotz La Decima die Koffer packen. Zidane ging sogar (zweimal) freiwillig. Langfristige sportliche Planung ist gelinde gesagt nicht die Stärke von Florentino Perez. Die CL-Erfolge überdecken das – aber im täglichen La Liga-Alltag macht sich das schonungslos bemerkbar.

Maximal mittelmäßig.
Zidane sagt heute noch, dass seine liebsten Titel die beiden gewonnenen Liga-Trophäen waren, weil die Liga das tägliche Brot sei. Damit hat er vollkommen Recht. Während in der Champions League oft einzelne Genieblitze – oder auch starke Rückspiele – reichen, merkte man in Spanien, dass sich Perez mit der fehlenden Konstanz in der Personalplanung, von Trainer bis hin zu den Spielern, keinen Gefallen tut. Am konstantesten erfolgreich war man stets, als man es schaffte, eine Gruppe länger beisammenzuhalten, und den Trainer in die Personalentscheidungen miteinbezog. Mourinhos aber vor allem auch Zizous Erfolge sind der beste Beweis dafür. Unter Zidane kam zB kein De Gea, sondern man vertraute weiter Keylor Navas. Unter Mou gab es keine große Asien-Tour, sondern konzentrierte Vorbereitung mit möglichst wenig Presserummel. In Summe „verbrauchte“ Perez in seinen rund 20 Amtszeiten unfassbare 13 Trainer (wenn ich mich jetzt nicht verzählt habe). Zwar hat er sich dahingehend im Vergleich zu seinen Anfangsjahren gebessert, wirkliches Vertrauen und Mitspracherecht genossen aber eben nur der Portugiese (aufgrund seines damaligen Star-Status) und die Vereinslegende Zidane (den Perez damals ja schon selbst als Spieler holte). Ancelotti, jeweils Nachfolger der beiden Präsidenten-Lieblinge, musste/muss mit dem arbeiten, was da ist. Trainerwünsche werden selten erfüllt, das hat – in Kombination mit fehlendem Vertrauen – fähigen Coaches wie Pellegrini, Lopetegui oder eben dem Italiener in Amtszeit 1, das Genick gebrochen. Spieler, mit denen sie planten, wurden gegangen. Spieler, mit denen sie nicht rechneten, kamen. Spieler, die sie wollten, kamen nicht. Das macht es für jeden Trainer schwer, langfristig erfolgreich zu sein. Gerade in der Liga, die, wie Zizou richtig sagte, unser täglich Brot ist.

Den 6 CL-Triumphen stehen national lediglich 5 Meisterschaften gegenüber. 5 La Liga-Titel in 20 Jahren. Das ist mehr als bescheiden für die Ansprüche von Real Madrid. Klar kann man jetzt sagen, Barça hatte zeitweise eine Jahrhundertelf, das stimmt. Aber deren Dominanz dauerte keine 20 Jahre. Die Katalanen wären in Summe oft genug schlagbar gewesen, aber man konnte es nicht ausnutzen. Dazu kommen noch bescheidenere 2 Copa del Rey-Triumphe. In Worten: Zwei. Das kann und darf man nicht schönreden, auch wenn einer davon auch noch so legendär war.

Fehlende (sportliche) Philosophie.
Die anderen Vereine machen es dabei nicht immer besser. Aber man kann sich ruhig Dinge abschauen, die anderswo funktionieren. Selbst wenn’s der Erzrivale ist. Deren einheitliche Spielphilosophie zahlt sich aus. Eigenbauspieler haben beim FC Barcelona tendenziell weniger Anpassungsschwierigkeiten, Trainer werden (in der Regel) nicht nach Namen geholt, sondern nach der Frage: passen sie zur Philosophie. Bei Real Madrid fehlt so etwas komplett. Der einzige Rote Faden ist das Credo, die besten holen zu wollen und mit den besten alle Titel gewinnen zu wollen. Aber die besten Einzelspieler machen in einem Teamsport noch nicht das erfolgreichste Team. Das hat vor allem die erste Galactico-Ära eindrucksvoll gezeigt. Und wenn man schon keine einheitliche Spielidee hat, braucht es zumindest endlich einen echten Sportdirektor mit Handlungsfreiheiten, bei dem alles zusammenläuft. Wir Fans schreien schon lange nach so einer Person.


Neue Zeiten, jüngere Galacticos.
Realistisch betrachtet wird aber unter Perez nie ein Sportdirektor kommen. Warum?

Weil alles dem finanziellen Erfolg untergeordnet ist. Der Fokus liegt auf der Marke Real Madrid, nicht auf dem Fußballclub Real Madrid. Spieler werden vorrangig aufgrund ihres Marktpotentials geholt. Der Trainer muss dann schauen, wo er die Kicker unterbekommt. Und das ist unter Perez schon seit jeher so (ausgenommen nur die kurze Mourinho-Ära, der mehr oder minder nicht nur Trainer, sondern auch Sportdirektor war).

Das einzige, was sich dahingehend verändert hat: Früher hat man fertige Spieler, große Namen mit Strahlkraft geholt. Jetzt kauft man die größten Talente mit dem höchsten Marktwertpotential. Nicht weil man so viel Spaß an Talenteförderung hat, sondern einfach weil man es sich nicht mehr leisten kann, um die Figos, Zidanes dieser Welt mitzubieten. Um die 200er gab es dahingehend schlicht keine Konkurrenz. Heute müsste man mit Retortenclubs mitbieten, die ganze Staaten hinter sich haben. Das ist unmöglich. Genauso wie es beinah unmöglich ist, Spieler von jenen Clubs wieder loszueisen.

Bestes Beispiel Mbappe. Man ist so vernarrt in die Vorstellung, ihn im weißen Trikot zu haben (um weiße Trikots verkaufen zu können), dass man sportliche Baustellen bewusst in Kauf nimmt. Seit mehreren Jahren läuft man ihm schon hinterher. 2x konnte man aber der Spieler wollte nicht. Die restliche Zeit konnte man ihn sich schlicht nicht leisten – bzw konnte es sich PSG leisten, jegliche Summe abzulehnen, egal wie verrückt die auch geklungen hat.

Ausverkauf der eigenen Identität.
Kylian Mbappe wird trotzdem kommen. Irgendwann. Man spart seit Jahren für diesen Transfer und wird weiter Sturm-Alternativen ignorieren. Ob der Franzose die richtigen Werte vertritt oder ob er womöglich der aktuell hervorragenden Teamchemie mit seinem Ego-Trip mehr schadet … das ist dem Verein dabei völlig egal. Die großen Stars und die größten zukünftigen Sternchen müssen in Madrid spielen. Dafür wird auch gern mal die eigene Identität verkauft.

Seit Jahren ist die Cantera nur dazu da, möglichst viele Spieler für (insgesamt) möglichst viel Geld zu verkaufen. Die eigene Jugend dient nicht mehr länger als Identifikation für Fans, sondern ist zur Geldruckmaschine verkommen. Bezeichnend für diesen Präsidenten.

Jedes Jahr hoffen wir Fans wieder darauf, dass einer „von uns“ hochgezogen wird – nur um dann wieder enttäuscht zu werden. Ja, ab und an werden welche hochgezogen. Aber sie sind nie einer ernsthafte Option im A-Kader, sondern sollen nur Lücken füllen und den Marktwert steigern, um dann verkauft zu werden. Ich behaupte, selbst ein Raul oder Casillas würden es unter der aktuellen Vereinsführung im Leben nicht schaffen, sich bei Real Madrid durchzusetzen. Wir Fans finden dann immer eine Ausrede, warum Spieler A zu wenig Talent hat oder Spieler B halt die Einstellung fehlt. Aber 20 Jahre sind ein langer Zeitraum, wir reden hier nicht von Einzelfällen, sondern einem klaren Plan: Die Canteranos sollen nicht für Real Madrid spielen, sondern Geld reinspielen.

Dazu kommen immer wieder größenwahnsinnige Ideen auf wie zum Beispiel jene um einen Real Madrid-Freizeitpark. An sich schon absurd aber dann soll er auch noch in einem Staat entstehen, der Frauen- und Menschenrechte mit Füßen tritt. Nennt mich naiv aber als Institution Real Madrid, als Institution mit Vorbildwirkung für zigtausende Jugendliche auf der Welt, hat man mMn die Verantwortung, von solchen Staaten kein Geld zu nehmen. Mir ist schon bewusst, dass man kaum eine Firma findet, die eine lupenreine Weste hat. Aber es gibt sehr wohl Nuancen der Geldgier. Mit Sponsoren wie Fly Emirates macht Real Madrid hier nichts anders als jeder andere Verein und verkauft sich wie alle anderen an den Meistbietenden. Schade und nicht nötig. Was bringt uns jährliches Wachstum? Was bringt es uns Fans, wenn wir Real Madrid in irgendeiner Forbes-Liste ganz oben sehen? Das alles hat nichts mehr mit Fußball zu tun. Und Perez war einer der Pioniere dieser Entwicklung.

Da ist es auch kein Wunder, dass er immer noch so sehr für die Super League eintritt. Dabei wurde das diffuse und grottenhaft schlecht kommunizierte Konzept zurecht von den meisten Fans kritisiert wurde. Leider steuert auch die UEFA in exakt dieselbe Richtung, nennt das Ganze halt nur anders. Ich seh da in Wahrheit wenig Unterschied zwischen den beiden Modellen. Hier wie da sind die großen Gewinner nur die allerreichsten Vereine. Hier wie da bleibt das große Geld bei diesen paar Clubs. Und das ist, man verzeihe mir die Wortwahl, einfach zum Kotzen.


Ein Real Madrid ohne Perez
Damit ich hier nicht nur einfach kritisiere, ohne Lösungen zu präsentieren, möchte ich noch kurz darstellen, was ich mir von einer Real Madrid-Vereinsführung wünschen würde. Ob es in naher Zukunft einen Kandidaten gibt, der es schafft, diese Dinge umzusetzen, weiß ich nicht. Aber ich hier hier mal vom Ideal aus, wohlwissend, dass es das wohl nicht geben wird.

.) Der Sport sollte an erster Stelle stehen. Es braucht natürlich ein gesundes wirtschaftliches Fundament, aber wir brauchen nicht jedes Jahr Rekordgewinne. Der Sport muss an erster Stelle stehen bei einem Sportverein

.) Real Madrid sollte seine soziale Verantwortung (wieder) ernster nehmen. Ich weiß, man hat zahlreiche Stiftungen und super Projekte laufen. Aber auch im Großen würde ich mir wünschen, dass man positivere Signale setzt. Also kein Trikotsponsor aus einem Land, das unsere Werte mit Füßen tritt

.) Die eigene Jugend sollte wieder eine größere Rolle spielen. Mir ist klar, dass man nicht immer gleich talentierte Jahrgänge hat. Aber aktuell steuern wir auf ein Real Madrid ohne Canteranos zu – und das müsste wirklich nicht sein. Auch Ergänzungsspieler wie Nacho können sehr wertvoll sein. Und anstatt die Mendys dieser Welt zu kaufen, kann man auch den Gutierrez‘ und Garcias dieser Welt eine Chance geben. Ein Nico Paz hat hier zB kaum eine Chance, weil man Talente lieber aus dem Ausland holt.

.) Endlich ein Sportdirektor mit Handlungsspielraum. Passt auch zu Punkt 1 aber ist mir so wichtig, dass ich es als eigenen Punkt anführe.

.) (Gewaltbereite) Ultras sollten weiterhin nichts im Stadion verloren haben. Das ist auch ein Punkt, für den ich Florentino Perez dankbar bin.

.) Lasst uns mehr zu unseren Spielern stehen. Ich finde es traurig, wie lange und zaghaft man auf die andauernden rassistischen Beleidigungen gegenüber Vinicius Jr. reagiert hat. Auch hier wünsche ich mir mehr Haltung. Mehr als nur ein nichtssagendes Social Media-Statement. Es geht hier mehr als nur Sport und da darf/kann/muss man sich mMn positionieren. Zu sagen, Politik hat im Sport nichts verloren, ist kurzsichtig. Einfach alles ist Politik. Jeder Einkauf im Supermarkt ist ein Statement … und gerade große Institutionen hätten die Macht, hier etwas zu verändern.

Realistischerweise wird sich aber leider der Kurs so bald nicht ändern. Es liegt nahe, dass Jose Angel Sanchez auch nach Perez eine wichtige Rolle im Verein haben wird. Und der gelernte Marketer war all die Jahre mehr als nur ein einflussreicher Einflüsterer. Außerdem hat es Perez seiner potenziellen Konkurrenz über die Jahre erschwert, überhaupt zu kandidieren. Es müsste sich also jemand finden, der sehr viel Geld hinterlegen kann UND anders denkt als Perez. Ein Gegenmodell wird sich aber schwer intern verkaufen lassen, solange im Verein offensichtlich so viele zufrieden sind, mit der Art und Weise, wie Real Madrid geführt ist. Der Wagen müsste schon an die Wand fahren, damit jemand neues ans Steuer darf. Eine schlechte Perez-Kopie braucht nämlich keiner. Dann lieber, wohl oder übel, das Original. Trotzdem gebe ich die Hoffnung nicht auf. Aus Liebe zu diesem Sport – aus Liebe zu dem Verein (wie er mal war).
 
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(ging sich oben nicht mehr aus)

Nachwort
Ich hab diesen Text geschrieben, weil ich (und auch andere) bei der kleinsten Perez-Kritik kritisiert werde. Die meisten User/Fans verstehen nicht, wie man den Mann kritisieren kann, der diesen Verein ja wirtschaftlich so erfolgreich führt. Ich hoffe, ihr versteht es jetzt, etwas besser. Und ich hoffe, ich bin doch nicht ganz so allein.

Perez hat auch weiß Gott nicht alles falsch gemacht als Präsident, ich bin ihm für einige Sachen dankbar. Allen voran die Verbannung der Ultra Sur. Trotzdem ist sein Erbe die Umwandlung vom Fußballclub zum Unternehmen. Dass er damit ein Pionier war, macht es für mich nicht unbedingt besser.

Ganz zum Schluss nehm ich mir ein Beispiel am immer höflichen User Gato und sage zum Abschied nicht nur „¡Hala Madrid!“, sondern auch ganz höflich:

Gruß
Iago.

PS: Dieser Text entstand aus der Emotion heraus. Entschuldigt also bitte Tippfehler, Wortwiederholungen oder den ein oder anderen unschlüssigen Gedanken. Er soll zum Nachdenken und Diskutieren anregen und stellt keinerlei literarischen Anspruch.

PPS: Ich bitte all jene, die gern mal dazu neigen, nicht einfach willkürlich einzelne Passagen rauszupicken und draufloszuhaten. Erst mal von Anfang bis Ende lesen, dann antworten. Gracias! (hätte ich vermutlich besser ganz oben hinschreiben sollen)
 
Den Schlussteil mit den Lösungen finde ich persönlich irgendwie witzig.

Mein Lieber, meiner Meinung nach präsentierst du nicht wirklich Lösungen, du zählst nur auf, was du willst damit du glücklich bist.

- Der Sport sollte an erster Stelle stehen -> Irgendwie komisch sowas zu sagen, als würden bei Real Madrid irgendwie nur gut vermarktbare Spieler gekauft werden oder solche, die viele Follower auf Social Media haben. James Rodriguez war der letzte "Beckham"-Transfer, der wohl nur gekauft wurde weil er ein kommender Star war und dazu noch gutaussehend, damals musste Di Maria weichen. Aber nun gut, was bedeutet diese Aussage denn genau? Kein Einkaufszentrum beim Stadion? Keine Stars kaufen? Vielleicht kannst du ja genauer erläutern, was genau die Lösung ist.

- Was sind denn unsere Werte? Aus welchen Ländern darf man denn Sponsoren haben? Russland (wohl eher seit neuestem nicht)? USA (haben mehr Kriege angezettelt als sonst wer)? China(nein die doch nicht)? Schweiz (die, die sich neutral geben, solange das Geld stimmt)? Ist BWIN als Sponsor besser/akzeptabel als Emirates? Ich würde wirklich gerne wissen, was die Werte von Real Madrid sind und wieso Perez diese anscheinend mit Füssen tritt. Zumindest auf der Real Madrid Webseite steht halt nicht, dass Real Madrid für die Frauenrechte einsteht. (Zumal wir ziemlich spät ein eigenes Frauenteam bekommen haben).
Gibt es noch andere Dinge, die Real Madrid hier tun müsste, ausser den Sponsoren zu wechseln?

- Ich bin auch dafür, dass man Jugendspielern mehr Chancen geben sollte. Aber wenn unsere Jugendspieler Weltklasse wären, dann wären die doch auch einfach bei anderen Vereinen erfolgreich.
Einzig Hakimi fällt mir ein, aber der ist zurecht weitergegangen, da Carvajal da war. Wenn nicht bei uns, dann müssten die Spieler wenigstens bei anderen Vereinen aufblühen, aber das sehe ich halt auch nicht, daher sehe ich dies auch nicht so schlimm.
Was mich persönlich mehr aufregt, ist wenn man einen Joselu holt, aber einen Alvaro Rodriguez in der Castilla hat, der es kaum schlechter machen könnte. Nicht, wenn man einen Camavinga holt anstatt Antonio Blanco Spielzeit zu geben.

- Wen genau würdest du holen? Oder reicht es dir, einfach einen Menschen im Verein zu haben, der diese Position innehat? Was genau würde dieser Sportdirektor besser machen? Sind andere Vereine mit einem Sportdirektor denn besser aufgestellt als wir. Sind diese Vereine erfolgreicher? Ich denke diese "Lösung" betrifft auch deinen Absatz mit dem "Ausverkauf" der eigenen Identität. Kann man die Werte von Real Madrid nur vertreten, wenn man in Madrid geboren wurde? Ist ein Bellingham ein schlechterer Mensch, kein Madridista, weil er erst mit 20 zu uns gekommen ist und nicht wie Lucas Vazquez schon mit 16(?) oder wie Nacho schon mit 11(?). Kann ein Camavinga keine Identitätsfigur für kleine Kinder sein? Wieso nicht? Wie viele Kiddies interessieren sich denn überhaupt dafür, ob ein Camavinga/Vinicius/Valverde/Tchouameni/Bellingham die Jugendabteilung durchliefen. Darf ich mich, als Ausländer, mit Real Madrid identifizieren, ich habe ja absolut keine Bezugspunkte zu Spanien/Madrid oder sonstirgendwas. Was denkst du, wie viele Kinder in Kroatien jetzt davon träumen für Real Madrid zu spielen, weil eben jener Modric nun eine absolute Legende ist. Nicht nur das, er trägt das Trikot ausserdem mit Stolz und ist auch ausserhalb des Feldes ein absoluter Vollprofi und sympathischer Kerl.
Vielleicht bist du Spanier, dann verstehe ich deine Meinung eher.

- Beim letzten Punkt muss ich ehrlich sagen, dass ich das halt gar nicht so empfinde wie du, hab nie wirklich darauf geachtet.


Alles in allem verstehe ich nicht so ganz wieso du diesen Beitrag JETZT schreibst. Da gab es definitiv bessere Zeitfenster für einen Rücktritt von Papa Flo.
Ich bin auch der Überzeugung, dass wir für mehrere Jahre einem Florentino Perez nachweinen werden, sobald er nicht mehr da ist. Einen wie ihn gibt es selten und ich bin froh, dass er noch ein paar Jährchen länger unser Präsident ist. Er ist nicht perfekt, aber wer ist das schon, ich bin nur schon froh, dass das Santiago Bernabeu TROTZ Umbau für mehrere Hundertmillionen nicht Spotify Bernabeu heisst, wie bei unserem Nachbarn aus Katalonien. Sowas muss man ihm gross anrechnen, sicherlich wäre es für ihn 100x einfacher gewesen, den Stadionnamen zu verkaufen um Geld zu generieren.
Dass Perez der Pionier vom Fussballclub zum Unternehmen ist unterschreibe ich sowas von nicht, wenn dann, ist er der Pionier vom Fussballclub zur Weltmarke. Er wusste es Real Madrid zu vermarkten und hat dies sensationell getan, noch heute profitieren wir von der Galactico-Ära. Ebenso sind Dinge wie Einkaufszentren in Stadien kein Unheil den nur Florentino durchboxxt, das gibt es in etlichen Stadien weltweit und man nutzt so gegenseitige Synergien aus. Es braucht Visionen, denn nur mit diesen kommt man voran, die Zeiten ändern sich und Perez ist ein für sein Alter grossartiger Visionär, wenn man denn alles Gute und Schlechte was im Verein passiert nur ihm zuschreiben will.
 
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