Einen kleinen Ausflug zum Mbappe - Karussell und warum man, ab einen gewissen Punkt aussteigen sollte.
Schaut man sich so die Zahlen an, welche durch das WWW geistern, kann einen schon schwindelig werden. So astronomisch, dass ich selbst auch zugeben muss, „Das Spiel des Geldes ist in der Größenordnung schwer abzulehnen“.
Alle Zahlen ohne Gewähr, jedoch sind diese sehr häufig im Internet, aufzufinden:
- 72Mio € pro Jahr Gehalt (brutto)
- 180Mio € Unterschriftsbonus in 3 Raten zu je 60Mio €
- 240Mio € Loyalitätsbonus, 70Mio € in 22, 80Mio € in 23 und 90Mio € in 24
Paris hätte also, wenn diese Zahlen stimmen, im Jahr 2025 636Mio € für 3 Spielzeiten an Mbappe bezahlt. Anders ausgedrückt 212€ pro Jahr. Dies erscheint mir doch auch für PSG als zu hoch. PSG hatte diese Zahlen auch dementiert und wie wir wissen wird in Paris alles offen und transparent kommuniziert (*hust* Mbappe Verlängerung 2025). Ich persönliche denke nicht das beide Positionen Loyalitätsbonus und Unterschriftsbonus so existieren. Medial wird meist auch nur von dem 70-80-90-Modell gesprochen. Aber selbst ohne den Unterschriftsbonus hätte Paris, stand jetzt, bereits 142Mio € an Mbappe, für das Fußballjahr 22/23 abgedrückt. Für eine weitere Saison (23/24) würden 152Mio € fällig werden. Insgesamt für 2 Jahre hätte man also 294Mio € an Ausgaben zu stemmen. Wohlgemerkt für EINEN Spieler. Hinzukommt, dass dieser Spieler auch sehr darauf bedacht ist seine Marke für SICH voranzubringen, Stichwort Bildrechte. Aus dieser oberflächigen Analyse kann man die Aussagen der Kataris bzgl. Transfer oder Verlängerung verstehen. Stellst sich nur die Frage, was wollen sie Mbappe denn NOCH bieten ohne Probleme zu bekommen?
Zu Mbappes Position. Wechselt er diesen Sommer zu uns, so würde er auf ca. 32-22Mio € (brutto) Gehalt verzichten (RM wird wohl ca. 40-50Mio € bieten). Ebenso auf 40Mio € oder 80Mio € an Loyalitätsbonus, so wie es scheinbar aussieht, abhängig des Zeitpunktes der Unterschrift bei einem neuen Verein. Wenn es einen Unterschriftbonus bei PSG 2022 gab und dieser wirklich in 3 Raten gezahlt wird, so ist dies mit Sicherheit auch ein Streitthema. Wie gesagt, an beide Boni in dieser Form und Höhe glaube ich persönlich nicht. Vermutlich wird Mbappe mit diesen „Gehaltseinbußen“ leben können. In den Medien lässt sich das auch gut vermarkten ala „um das Geld ging es mir nicht“. Warum sollte er jedoch auf die Boni verzichten, welche scheinbar (31.07.23 wird mehrfach genannt) in greifbarer Nähe sind und seine Position nicht schwächen? Und weiter, falls es wirklich einen Unterschriftsbonus gab, welcher in mehreren Raten gezahlt werden sollte, warum sollte er auf diese Zahlung, in egal welcher Höhe verzichten? Ja, Mabppe und sein Clan haben bereits sehr viel Geld durch die Verlängerung 2022 erhalten (wohl um die ca. 150Mio €), aber ich kann verstehen, dass man sich von weiteren 40Mio € oder auch 80Mio€ + weiteren 72Mio € Gehalt innerhalb von einem Jahr den Kopf verdrehen lassen kann. Hinzukommt, dass Madrid 2024 mit Sicherheit einen „kleinen“ Obolus für die Unterschrift springen lassen wird. Wir reden hier von ca. 100Mio € „Verlust“ aus Sicht des Unternehmens Mbappe + einen geringeren, wenn überhaupt, Unterschriftsbonus von Real Madrid.
Ich empfinde es weiterhin so, dass Madrid die beste Position in dieser Causa für sich beansprucht. Mbappes Brief hat gewisse Türen für ihn verschlossen. Ebenso die Aussagen NAK für PSG und Mbappe. Jetzt könnte man sicherlich argumentieren, dass wir zwingend auf einen weiteren Weltklasse-Scorer angewiesen sind. Immerhin müssen wir die 30-40 Scorer von Benzema und Asensio abfangen. Aktuell hat man dafür Joselu, Brahim und Bellingham verpflichtet. Wäre es ein Risiko ausschließlich mit dieser Mannschaft in die neue Saison zu starten? Ja, mit Sicherheit. Traue ich es dem Board und Real Madrid zu? Um ehrlich zu sein, genau so viel wie ich 22/23 den CL-Titel für möglich gehalten habe. Schwächt dieser Punkt, der fehlenden Scorer, aus meiner Sicht unsere Verhandlungsposition? Nein. Man hat immer mal in den Medien gelesen, dass Madrid angeblich nur 120Mio € für Mbappe an PSG transferieren möchte. Ebenso dass man angeblich bereit wäre 250Mio € zu zahlen. Was schlussendlich stimmt, wissen wir leider nicht. Jedoch gehe ich auch davon aus, dass Perez sich 2023 finanziell nicht komplett nackig machen würde, gerade nach den Aussagen Mbappes (keine Verlängerung zu 2025) und NAK (Verlängerung oder Verkauf Mbappes). Warum auch? Mbappe hält sein Wort und Perez zahlt ihm 2024 das Handgeld (wahrscheinlich 100-150Mio €) oder Mbappe verlängert und RM hat 100-150Mio € für einen anderen Spieler bereit (+ Gehalt). Aus sportlicher Sicht wäre es wohl für Mbappe der Todesstoß, die öffentliche Meinung (nach seinem Brief) gar nicht mit eingerechnet. Finanziell wäre es auch für PSG eine große Herausforderung. Also warum sollten wir mehr, als 150Mio € für Mbappe an PSG zahlen? Diese wäre ungefähr die Summe die PSG für eine Saison Mbappe-Fußball gezahlt hat. Und die Summe, welche Ihnen Mbappe ein weiteres Jahr kosten würde. Nun gibt es aber noch, wie oben beschrieben, die finanzielle Mbappe-Seite. Wieviel ist er bereit „aufzugeben“ um 2023 das weiße Trikot anzuziehen und wieviel ist Real Madrid es wert Mbappe 2023 im Estadio Santiago Bernabeu zu sehen?
Jede Partei kann aus dem Mbappe-Karussell aussteigen um in gewisser Art und weiße ihr Gesicht zu wahren und den „Schaden“ zu minimieren. Entscheidend wird sein, wer am meisten zu verlieren hat.