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[Kurznachricht] Ancelotti nach Schiedsrichter-Meeting knallhart: „Eine Farce“

Filip Knopp

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[Kurznachricht] Ancelotti nach Schiedsrichter-Meeting knallhart: „Eine Farce“

Der Vereinsfußball ruht mal wieder, die Nationalmannschaften sind demnächst im Einsatz. Am Montagnachmittag hat der spanische Fußballverband RFEF daher zu einer Sitzung zwischen dem Technischen Schiedsrichterkomitee, allen Schiedsrichtern und allen Trainern von LaLiga geladen. Real-Coach Carlo Ancelotti wohnte dem Meeting in Las Rozas de Madrid, ein Vorort der spanischen Hauptstadt, bei, war allerdings einer der […]

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Wie sollen solche Treffen mit den Coaches denn bitte zielführend gestaltet werden?
Da vertritt sowieso nur jeder Trainer seine eigenen Interessen und fühlt sich benachteiligt. Unser Carlo nicht ausgeschlossen. Die Spielsituation mit Ocampos war äußerst unübersichtlich und natürlich hat der Schiedsrichter anfänglich den Fehler gemacht und "weiterspielen" angezeigt. Nichtsdestotrotz hat er sich, nachdem er den zusammengesackten Spieler gesehen hat und ein Kontakt zwischen Ocampos und Rüdiger ja auch bestanden hatte, meiner Meinung nach frühzeitig abgepfiffen. Das Tor ist letztendlich auch nur deshalb so gefallen weil mehrere Spieler Sevillas stehen geblieben sind weil sie auf den Pfiff des Schiedsrichters reagiert haben. Ob Ocampos durch Theatralik nur einen Konter unterbinden wollte oder ob er tatsächlich Schmerzen hatte und eine Behandlung notwendig war, sollte doch dem Urteilsvermögen des Schiedsrichters überlassen werden, der, wie kein anderer, in unmittelbarer Nähe einen Zweikampf immer noch am besten beurteilen können sollte.

Wenn man konkret über Regelanpassungen oder Auslegungen diskutiert oder über eine bessere und einheitlichere Nutzung des VAR dann finde ich es förderlich sich regelmäßig auszutauschen, aber wenn man dann damit beschäftigt ist einzelne Fehler rauszupicken um die Schiedsrichter grundsätzlich schlecht dastehen zu lassen dann finde ich das sinnlos. Der VAR hat die Fehlerquote der Schiedsrichterentscheidungen massiv nach unten gedrückt und die wenigen Fehlentscheidungen sind fast immer "Auslegungssache". Das sollte man dann auch akzeptieren, da eine systematische Benachteiligung praktisch ausgeschlossen ist.
 
Der VAR hat die Fehlerquote der Schiedsrichterentscheidungen massiv nach unten gedrückt und die wenigen Fehlentscheidungen sind fast immer "Auslegungssache".
Ich weiß nicht, wie Du zu dieser Aussage kommst - statistisch belegen lässt es sich ohnehin nicht, da man dann zuerst wissen müsste, wieviele „Fehlentscheidungen“ es ohne VAR gegeben hätte - aber mir kommt das überhaupt nicht so vor!

In glasklaren Fällen wird vom VAR nicht einmal untersucht und bei anderen, vollkommen sinnlosen Lapalien, wird ein Foul von vor 5 Minuten herangezogen um ein Tor abzuerkennen.
Alleine die nicht gegebenen (und nicht untersuchten) Handelfmeter für RM der letzten Spiele sprechen Bände!

Ich kann hier keine gesunkene Fehlerquote oder gar dadurch verbesserte Schiedsrichterleistungen erkennen.
Es ist der gleiche Sch**ß, nur das mittlerweile auch Mikrometer-Abseitsstellungen geahndet werden…ob das besser für das Spiel ist, wenn man ein Tor aberkennt wenn sich der Spieler die Zehennägel nicht getrimmt hat, ich weiß es nicht!?

2 Änderungen würde ich SOFORT vorbringen:

- der Kapitän hat das Recht(!!) 2-3 Situationen pro HZ vom VAR untersuchen zu lassen (ein Kopf in der Kapitänsschleife zur Aktivierung) -> ist der Protest berechtigt, verbleibt der Einspruchspunkt - wenn nicht, verfällt er (ähnlich wie beim Tennis)

- die Abseitsentscheidung des Schiedsrichters bleibt bestehen, wenn das Abseits/Nichts-Abseits innerhalb von 10 oder 20 cm lag. Damit räumt man dem Spieführer eine gewisse Menschlichkeit und minimale Fehlertoleranz ein.
Grobe Schnitzer (die man eigentlich aber hätte sehen müssen) werden dennoch korrigiert. So bliebe das Spiel ein Spiel und man muss nicht 3 Minuten mit dem Torjubel haushalten, bis klar ist, dass nicht ein einziges Nasenhaar im Abseits war.

Aber so wie es derzeit ist - besonders mit der Willkür WANN der VAR sich gemüßigt fühlt zu intervenieren und wann nicht - ist es eine Farce!
 
Diese schiedsrichtertreffen sind doch so wie bei uns,die klopfen sich alle auf die Schulter ,sagen wie toll sie sind ,und gegen Kritik sind sie erhaben.wird sich was ändern? Warum das? Nur weil die sich treffen?
 
Es gab schon vielerlei offizielle Auswertungen bzgl. VAR und jede hat eindeutig signifikante Verbesserungen ergeben, gerade im Hinblick auf klare Fehlentscheidungen. Laut letztem Schiedsrichterbericht sind Fehlentscheidungen von 5,76% (ohne VAR) auf knapp 1,25% gesunken (mathematisch gesehen eine Verbesserung von knapp 80%) und das deckt sich absolut mit meiner persönlichen Wahrnehmung. Natürlich ist es immer noch absolut konfus und teilweise nicht nachvollziehbar WANN und WIE der VAR einschreitet um den Schiedsrichter zu unterstützen bzw. zu korrigieren. Das liegt aber eben häufig auch an der individuellen Wahrnehmung der Personen die da am Bildschirm sitzen bzw. direkt auf dem Platz die Entscheidung treffen sollen. Sehr oft verzerrt die verlangsamte Videoaufnahme das Gesamtbild der Aktion und dahingehend sollten gerade Schiedsrichter genügend Feingefühl entwickeln der eigenen Wahrnehmung auf dem Platz in Realgeschwindigkeit zu vertrauen. Ich glaube das muss sich einspielen und so wie früher das Team aus Schieds- und Linienrichter zusammen gut funktionieren musste, gilt das mMn auch für die Inklusion des VAR. Zur Komplettierung der offiziellen Statistik für die Wahrnehmung:
In 160 Spielen gab es 799 VAR-Checks. 48 Mal ist der VAR eingeschritten um den Schiedsrichter zu korrigieren.

Beim Thema Millimeter-Abseits bin ich zu sehr großen Teilen bei dir. Neben dem nicht reellen Vorteil einer Fußspitze oder Schulter die 2 cm im "theoretischen Abseits" steht sollte mMn auch bewertet werden ob beide Spieler in die selbe Richtung laufen. Das macht ebenfalls einen riesigen Unterschied bzgl. eines konkreten Vorteils aus der Positionierung. Von den vielen Fehlerquellen sind immer noch 2 übrig geblieben die nachhaltig gelöst werden müssen: das Millimeter-Abseits und das unabsichtliche Handspiel.
Lösungsansätze gibts dafür aber ja auch schon. Man spricht beim Abseits in Italien immer wieder von "luce tra il corpo dei giocatori" d.h. ob es nur dann Abseits ist, wenn 2 Spieler im konkreten Abstand zueinander stehen, so dass "Licht" zwischen die beiden Körper passt. Beim Handspiel diskutiert man sogar schon darüber ob man nicht zu einer uralten Regel zurückkehren sollte, nämlich dem indirekten Freistoß im 16er. Beides sind in meinen Augen sehr valide Verbesserungsansätze.

Deinen Vorschlag des Eingreifens seitens des Kapitäns finde ich suboptimal. Auf dem Spielfeld ist man zu sehr von den Emotionen getrieben und oftmals sehr weit von der Aktion entfernt um sie beurteilen zu können. Sehr oft ist ja auch der Torhüter Kapitän. Wie soll derjenige aus vlt. 80-90 m Entfernung die Situation einschätzen können wenn im gegnerischen Strafraum etwas passiert? Trotzdem würde ich deinen Ansatz in Betracht ziehen und der Mannschaft 2 Checks pro Spiel einräumen, die weit weniger emotionsgeladen und sachlich von der Seitenlinie beim 4. Offiziellen eingefordert werden können.
Der VAR hat die Fehlerquote der Schiedsrichterentscheidungen massiv nach unten gedrückt und die wenigen Fehlentscheidungen sind fast immer "Auslegungssache".
Ich weiß nicht, wie Du zu dieser Aussage kommst - statistisch belegen lässt es sich ohnehin nicht, da man dann zuerst wissen müsste, wieviele „Fehlentscheidungen“ es ohne VAR gegeben hätte - aber mir kommt das überhaupt nicht so vor!

In glasklaren Fällen wird vom VAR nicht einmal untersucht und bei anderen, vollkommen sinnlosen Lapalien, wird ein Foul von vor 5 Minuten herangezogen um ein Tor abzuerkennen.
Alleine die nicht gegebenen (und nicht untersuchten) Handelfmeter für RM der letzten Spiele sprechen Bände!

Ich kann hier keine gesunkene Fehlerquote oder gar dadurch verbesserte Schiedsrichterleistungen erkennen.
Es ist der gleiche Sch**ß, nur das mittlerweile auch Mikrometer-Abseitsstellungen geahndet werden…ob das besser für das Spiel ist, wenn man ein Tor aberkennt wenn sich der Spieler die Zehennägel nicht getrimmt hat, ich weiß es nicht!?

2 Änderungen würde ich SOFORT vorbringen:

- der Kapitän hat das Recht(!!) 2-3 Situationen pro HZ vom VAR untersuchen zu lassen (ein Kopf in der Kapitänsschleife zur Aktivierung) -> ist der Protest berechtigt, verbleibt der Einspruchspunkt - wenn nicht, verfällt er (ähnlich wie beim Tennis)

- die Abseitsentscheidung des Schiedsrichters bleibt bestehen, wenn das Abseits/Nichts-Abseits innerhalb von 10 oder 20 cm lag. Damit räumt man dem Spieführer eine gewisse Menschlichkeit und minimale Fehlertoleranz ein.
Grobe Schnitzer (die man eigentlich aber hätte sehen müssen) werden dennoch korrigiert. So bliebe das Spiel ein Spiel und man muss nicht 3 Minuten mit dem Torjubel haushalten, bis klar ist, dass nicht ein einziges Nasenhaar im Abseits war.

Aber so wie es derzeit ist - besonders mit der Willkür WANN der VAR sich gemüßigt fühlt zu intervenieren und wann nicht - ist es eine Farce!
 
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