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[Artikel] Bellingham schiebt Erfolg nicht nur auf sich: „Ancelottis Verdienst“

Filip Knopp

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[Artikel] Bellingham schiebt Erfolg nicht nur auf sich: „Ancelottis Verdienst“

Dass Jude Bellingham bei Real Madrid derart fulminant auftrumpft, ist auch Carlo Ancelotti zu verdanken – findet jedenfalls der Engländer selbst. „Dank ihm fliege ich jetzt auf dem Spielfeld“, freut er sich.

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Ancelotti ist ein Trainer der alten Schule der aber seinen ganz eigenen Stil hat bei der Mannschaftsführung. Er besitzt natürliche Authorität, er passt sich (und darin ist er mE der beste der Welt) überragend an die gegebenen Bedingungen an, richtet sein System also an den Stärken der Spieler aus und er kann die Mannschaft dazu bringen über sich hinaus zu wachsen.
Er ist kein Taktikgenie und auch nicht der typische Spielerentwickler, aber er kann Qualitäten so entwickeln, dass Spieler vom entsprechenden Format ihre ganzen Qualitäten zum Vorschein bringen und entfalten. Siehe Valverde, siehe Vinicius, siehe Rodrygo und jetzt Bellingham..
Von mir aus soll Alonso mit Bayer Meister werden, nächstes Jahr nochmal die CL aufmischen und Carlo hängt nochmal ein Jahr dran, um Güler und Endrick in die Spur zu bringen.
 
Das kann doch gar nicht sein. Ich dachte immer, gemäss dem Forumstenor wäre Ancelotti "2014 stehen geblieben" und "kann keine jungen Spieler entwickeln".

Ich wiederum finde es spannend, dass es nun die 3te Saison in Folge ist, wo die Mannschaft teilweise deutlich besser spielt, nachdem Carlo (teilweise) auf die Kritik reagiert und Anpassungen vorgenommen hat und damit die angeblichen Vorzüge zuvor widerlegt wurden.

2021/22: Von Bale und Hazard als Stammspieler ist er zum Glück relativ schnell wieder weggekommen. Aber KMC 4-3-3 und relativ wenig Rotation haben sich durch die Hinrunde gezogen. Man hat damit meistens gewonnen, aber oft zäh und knapp. Ab der Rückrunde hat er Fede als RA gebracht und den Jungen mehr Chancen gegeben, und siehe da, man hat eine der besten CL Kampagnen der Geschichte gespielt und das Double gewonnen, wo insbesondere Vini, Rodry, Fede und Cama grosse Anteile dran hatten. "Sie sind noch nicht so weit" und "wir brauchen KMC 4-3-3 für Stabilität" my ass.

2022/23: Ähnliches Bild wie 2021/22, relativ wenig Rotation, man gewinnt viele Spiele, aber bricht nach gutem Start etwas ein. Carlo versucht 3-mal dieselbe Aufstellung gegen Barça und fliegt 3-mal böse auf die Fresse. Dann bringt er Cama als offensiven LV, Rodry als RA und Fede im ZM und rotiert wieder mehr, damit gewinnt man die Copa und kommt bis ins CL Halbfinale gegen City, wo man sich einmal sehr gut verkauft, dann aber auch in alten Mustern wieder blamiert.

2023/24: Er hatte nach Benzys Abgang die richtigen Ansätze. Mehr MF Spieler aufstellen, Jude eine Schlüsselrolle geben, den Jungen noch mehr vertrauen. Aber das System ist nicht zu Ende gedacht und gegen Atletico kam der Tiefpunkt, Jude als bisheriger Schlüsselspieler musste von seiner Paradeposition weg, damit Modrić irgendwie in die Startelf konnte, das Ergebnis ist bekannt. Seither ist Modric klar ins 2te Glied gerückt, er hat das System leicht angepasst von einer Raute zu einer flachen 4 und Vini und Rodry haben vorne mehr Freiheiten, und er setzt (zwangsweise wegen der Verletzungen) auf mehr Spieler. Und wir spielen wieder deutlich besser.

Zeigt für mich ganz klar, dass Carlo ein Top-Trainer sein kann, wenn er nur will. Er hat 30 Jahre Erfahrung, er ist durchaus ein Taktikfuchs, er sorgt für eine gute Stimmung im Team und kann auch (junge) Spieler einbinden. Schade halt nur, dass er es so selten zeigt und oft erst den sprichwörtlichen Klapf auf den Hintern bekommen muss, bis er lange überfällige Schritte umsetzt und Anpassungen vornimmt.

Die Kritik an Carlo ist teilweise überzogen und vielleicht auch unfair, dennoch zeigen die letzten 2.5 Saisons für mich, dass sie halt doch auch oft etwas Wahres dran ist. Ich hab deinen "ahnungslose Minderheit im deutschen Fanforum" Rundumschlag und die Argumente pro Carlo darin vor 2 Jahren immer noch gut vor Augen. Hätte er damals so weitergemacht, 4-3-3 KMC bedingungslos beibehalten, vor allem auf die älteren gesetzt, wegen Stabilität und Erfahrung und wenig rotiert, hätten wir 2022 wahrscheinlich nur die Meisterschaft gewonnen, oder sogar die noch gegen ein im Frühling aufstrebendes Barca verspielt. Und letzte Saison hätte es wohl keinen (grossen) Titel gegen. Ob Carlo das überlebt hätte, fraglich.

Dagegen sind wir bisher jedes Mal, wenn er auf Kritik bzw. Umstände reagiert hat, mehr rotiert, auf eine Mischung aus Alten und Jungen gesetzt und taktische Anpassungen vorgenommen hat, um einiges besser geworden. Einmal mag man es als Zufall/andere Faktoren abtun. Bei 3-mal in Folge wird es aus meiner Sicht aber schwieriger, die Kernkritik als kompletten Unsinn abzutun, über Details kann man immer streiten.

Carlo hat natürlich nicht keine Ahnung und kann gar nichts, ansonsten wäre er nicht 30 Jahre in diesem Business und hätte 5 Meisterschaften aus 5 Ländern und 4 CL Titel. Er könnte auf dem Papier eigentlich sehr vieles, aber er steht sich mit seiner ewigen Sturheit/Passivität halt leider oft selber im Weg herum und holt nicht das aus der Mannschaft, was sie eigentlich könnte und was er mit seinem Wissen und Fähigkeiten auch holen könnte. Es ist halt einfach so, Taktiken werden nicht besser, wenn man immer und immer wieder das Gleiche versucht, Spieler werden nicht besser, wenn sie 0 Anweisungen bekommen und/oder 90 min auf der Bank hocken und nicht fitter, wenn sie jedes Spiel 90 min machen müssen. Und dabei muss man auch nicht jedes Mal das Rad neu erfinden, oft reichen 2-3 personelle und/oder taktische Anpassungen und es läuft 100-mal besser.

Darauf läuft die Kritik und der Frust bei Carlo bei vielen am Ende hinaus. Wäre er immer so drauf wie im Frühling 2022, Frühling 2023 und aktuell, könnten wir uns die ganze Diskussion sparen.
 
Das kann doch gar nicht sein. Ich dachte immer, gemäss dem Forumstenor wäre Ancelotti "2014 stehen geblieben" und "kann keine jungen Spieler entwickeln".

Ich wiederum finde es spannend, dass es nun die 3te Saison in Folge ist, wo die Mannschaft teilweise deutlich besser spielt, nachdem Carlo (teilweise) auf die Kritik reagiert und Anpassungen vorgenommen hat und damit die angeblichen Vorzüge zuvor widerlegt wurden.

2021/22: Von Bale und Hazard als Stammspieler ist er zum Glück relativ schnell wieder weggekommen. Aber KMC 4-3-3 und relativ wenig Rotation haben sich durch die Hinrunde gezogen. Man hat damit meistens gewonnen, aber oft zäh und knapp. Ab der Rückrunde hat er Fede als RA gebracht und den Jungen mehr Chancen gegeben, und siehe da, man hat eine der besten CL Kampagnen der Geschichte gespielt und das Double gewonnen, wo insbesondere Vini, Rodry, Fede und Cama grosse Anteile dran hatten. "Sie sind noch nicht so weit" und "wir brauchen KMC 4-3-3 für Stabilität" my ass.

2022/23: Ähnliches Bild wie 2021/22, relativ wenig Rotation, man gewinnt viele Spiele, aber bricht nach gutem Start etwas ein. Carlo versucht 3-mal dieselbe Aufstellung gegen Barça und fliegt 3-mal böse auf die Fresse. Dann bringt er Cama als offensiven LV, Rodry als RA und Fede im ZM und rotiert wieder mehr, damit gewinnt man die Copa und kommt bis ins CL Halbfinale gegen City, wo man sich einmal sehr gut verkauft, dann aber auch in alten Mustern wieder blamiert.

2023/24: Er hatte nach Benzys Abgang die richtigen Ansätze. Mehr MF Spieler aufstellen, Jude eine Schlüsselrolle geben, den Jungen noch mehr vertrauen. Aber das System ist nicht zu Ende gedacht und gegen Atletico kam der Tiefpunkt, Jude als bisheriger Schlüsselspieler musste von seiner Paradeposition weg, damit Modrić irgendwie in die Startelf konnte, das Ergebnis ist bekannt. Seither ist Modric klar ins 2te Glied gerückt, er hat das System leicht angepasst von einer Raute zu einer flachen 4 und Vini und Rodry haben vorne mehr Freiheiten, und er setzt (zwangsweise wegen der Verletzungen) auf mehr Spieler. Und wir spielen wieder deutlich besser.

Zeigt für mich ganz klar, dass Carlo ein Top-Trainer sein kann, wenn er nur will. Er hat 30 Jahre Erfahrung, er ist durchaus ein Taktikfuchs, er sorgt für eine gute Stimmung im Team und kann auch (junge) Spieler einbinden. Schade halt nur, dass er es so selten zeigt und oft erst den sprichwörtlichen Klapf auf den Hintern bekommen muss, bis er lange überfällige Schritte umsetzt und Anpassungen vornimmt.

Die Kritik an Carlo ist teilweise überzogen und vielleicht auch unfair, dennoch zeigen die letzten 2.5 Saisons für mich, dass sie halt doch auch oft etwas Wahres dran ist. Ich hab deinen "ahnungslose Minderheit im deutschen Fanforum" Rundumschlag und die Argumente pro Carlo darin vor 2 Jahren immer noch gut vor Augen. Hätte er damals so weitergemacht, 4-3-3 KMC bedingungslos beibehalten, vor allem auf die älteren gesetzt, wegen Stabilität und Erfahrung und wenig rotiert, hätten wir 2022 wahrscheinlich nur die Meisterschaft gewonnen, oder sogar die noch gegen ein im Frühling aufstrebendes Barca verspielt. Und letzte Saison hätte es wohl keinen (grossen) Titel gegen. Ob Carlo das überlebt hätte, fraglich.

Dagegen sind wir bisher jedes Mal, wenn er auf Kritik bzw. Umstände reagiert hat, mehr rotiert, auf eine Mischung aus Alten und Jungen gesetzt und taktische Anpassungen vorgenommen hat, um einiges besser geworden. Einmal mag man es als Zufall/andere Faktoren abtun. Bei 3-mal in Folge wird es aus meiner Sicht aber schwieriger, die Kernkritik als kompletten Unsinn abzutun, über Details kann man immer streiten.

Carlo hat natürlich nicht keine Ahnung und kann gar nichts, ansonsten wäre er nicht 30 Jahre in diesem Business und hätte 5 Meisterschaften aus 5 Ländern und 4 CL Titel. Er könnte auf dem Papier eigentlich sehr vieles, aber er steht sich mit seiner ewigen Sturheit/Passivität halt leider oft selber im Weg herum und holt nicht das aus der Mannschaft, was sie eigentlich könnte und was er mit seinem Wissen und Fähigkeiten auch holen könnte. Es ist halt einfach so, Taktiken werden nicht besser, wenn man immer und immer wieder das Gleiche versucht, Spieler werden nicht besser, wenn sie 0 Anweisungen bekommen und/oder 90 min auf der Bank hocken und nicht fitter, wenn sie jedes Spiel 90 min machen müssen. Und dabei muss man auch nicht jedes Mal das Rad neu erfinden, oft reichen 2-3 personelle und/oder taktische Anpassungen und es läuft 100-mal besser.

Darauf läuft die Kritik und der Frust bei Carlo bei vielen am Ende hinaus. Wäre er immer so drauf wie im Frühling 2022, Frühling 2023 und aktuell, könnten wir uns die ganze Diskussion sparen.

gut zusammengefasst und gut auf die unsachliche Kritik eingegangen.

vor allem wiederholt sich eines: es müssen sich Spieler verletzen, damit der ganze Kader berücksichtigt wird. Vor allem Camavinga und Valverde wären niemals heute da, wo sie sind, hätten sich nicht entsprechend Spieler verletzt. Natürlich gehört es auch zum Business, dass Spieler sich verletzen müssen, damit die zweite Reihe mehr Chancen erhalten. Aber das heißt nicht, dass die zweite Reihe bis dahin unberücksichtigt bleiben muss. Er managed Teams wie kein anderer und vor allem die Stammspieler sind ihm dafür dankbar. Aber der Rest des Kaders leidet drunter und kann sich erst entwickeln, wenn der Rest des Teams verletzt ist.
Überlegt mal, wie viele Spieler jetzt endlich zum Einsatz kommen und unserem Spiel leben einverleibt haben. All diese Spieler wären unberücksichtigt geblieben, gäbe es keine Verletzungen. Das gilt für einige, aber insbesondere für Brahim!
 

Heutige Geburtstage

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