Spannend, will dir oder auch
@Ruben da auch gar nicht widersprechen, denn wie gesagt: ich kann’s nicht beurteilen, für mich hat diese WM schlicht nicht stattgefunden. Es wurde aber medial derart mit Superlativen umhergeworfen, auch von seriösen Quellen, dass ich hier schlicht versucht war, das auch zu glauben. Schwierig, wenn man es nicht gesehen hat. (Aus demselben Grund kann ich mir nicht anmaßen, einen Pelé, Di Stefano oder Maradona objektiv beurteilen zu können)
Ich hab die meisten Argentinien Spiele gesehen, und die wenigsten davon waren berauschend.
Das erste Spiel gegen Saudi-Arabien hat man verloren und auch überhaupt nicht gut gespielt. Mexiko war ein Abnützungskampf a la Not gegen Elend, bessere Effizienz hat den Argentiniern am Ende den Sieg beschert. Das 3te Gruppenspiel gegen (ein schwaches) Polen ist das einzige Spiel der ganzen WM, wo ich sagen würde, dass Argentinien wirklich klar besser und dominant war.
Im Achtelfinale hatten sie grosse Mühe mit hart kämpfenden Australiern, die mit besser Chacenausnützung vielleicht mehr hätten herausholen können. Viertelfinale gegen Holland war lange ausgeglichen, bis ihnen ein Messi Elfer eine 2-Tore-Führung beschert hat, sie haben dann aber kurz vor Ende noch 2 Tore kassiert. Am Ende haben sie knapp im Elfmeterschiessen gewonnen. Das Halbfinale gegen stark kämpfende Kroaten war 40 min ausgeglichen, dann kam der Witz Elfer für Messi und ein überragender Alvarez hat dann nach nachgedoppelt. Im Finale ging man wieder durch nen umstrittenen Messi Elfer und später in der Verlängerung durch sein irreguläres 2tes Tor in Führung, Mbappe hat 3-mal ausgeglichen, und Frankreich hätte definitiv die Chancen gehabt, das Dinge zu gewinnen. Martinez und starke Schützen haben Argentinien dann den Sieg im Elfmeterschiessen geholt.
Man kann Argentinien zugutehalten, dass sie in den entscheidenden Momenten zur Stelle waren und die Tore gemacht haben, was am Ende eine klassische Turniermannschaft auszeichnet und im Nachhinein niemand mehr fragt. Aber das nun im Nachhinein gezeichnete Bild von manchen, Argentinien sei a la Barca 2011 mit Prime Messi hereingekommen und hätte alles und jeden kurz und klein geschossen, ist definitiv Blödsinn. Messis 2022 WM ist definitiv kein Vergleich mit Zidane 2006, Ronaldo 2002 oder selbst Maradona 1986, das war seine Leistung 2014 unter dem Strich besser.
Zum eigentlichen Thema zurück:
Auf die Gefahr, mich unbeliebt zu machen, aber zuweilen wird mir das Thema Vereinsliebe etwas überschätzt. Es ist natürlich sehr schön, wenn sich Spieler dermassen mit ihrem Verein identifizieren und dafür brennen und sich die Seele aus dem Leib rennen. Und die gute Stimmung und der gegenseitige Rückhalt im Kader sind sicher eines der Dinge, die uns aktuell auszeichnen. Ich begrüsse es ebenso, dass der Verein mittlerweile mehr darauf achtet, wen man da eigentlich verpflichtet und nur noch Spieler holt, die wirklich hier sein und etwas erreichen wollen, und nicht nur ihren fetten Vertrag absitzen.
Gleichzeitig ist am Ende vieles relativ. Vazquez kann der grösste Madridista aller Zeiten sein, ändert nichts daran, dass er sportlich schon länger nichts mehr bei Real verloren hat. Ebenso hat Vereinsliebe einen Ramos oder selbst Casillas davon abgehalten, am Ende ihrer Real Karrieren auf gewisse egoistische Powertrips zu gehen. Und was CR für den Verein geleistet hat, müssen wir glaube ich nicht diskutieren, selbst wenn er vielleicht nicht der allergrösste Madridista war.
Ich denke Mbappes Ehrgeiz ist gross genug, dass er bei uns abliefern wird, sollte er kommen, und solange er seine 40-50 Tore die Saison macht, werden ihm 90% der Fans zu Füssen liegen und dann ist es mir dann auch 2rangig, ober nun Vollblutmadridista ist oder nicht.
Mendy würde ich versuchen, mit ähnlichen Bezügen zu verlängern. Er hat sich echt gefangen diese Saison und ist defensiv eine echte Waffe. Er und Davies wären auf dem Papier ein brillantes Duo mit verschiedenen Profilen. Fran ist leider eine Enttäuschung und Guti würde ich alternativ nehmen, aber wenn man die Chance auf Davies hat, kann man sich diese eigentlich nicht entgehen lassen. Und Mendy ist und bleibt trotz allem einer der Erfolgsfaktoren seit seiner Ankunft 2o19.