Auch wenn es nicht durchgehend über 90 Minuten so war, bleibt der Eindruck, dass wir aktuell fußballerisch in vielen Phasen des Spiels einfach nicht klar genug agieren – sowohl mit als auch gegen den Ball. Struktur, Dynamik und Spielidee wirken oft zu vage, und das macht es natürlich leicht, ins Hintertreffen zu geraten. Besonders ärgerlich ist dabei, dass wir mit unserer desolaten Leistung gegen Atlético offenbar deren Schalter wieder umgelegt haben. Das 5:1 gegen Frankfurt war ein Ausrufezeichen – auch, wenn das sicher nicht alles über Frankfurt sagt, sondern eben auch über den Aufschwung bei Atlético.
Was ich aber betonen möchte: Wenn ich mir Spiele von Teams wie PSG oder Barça anschaue, dann geht es mir nicht darum, sie zu feiern oder zum Vorbild zu stilisieren. Ich bin kein Fan dieser Klubs – ganz im Gegenteil. Aber man kann anerkennen, dass sie in bestimmten Aspekten – sei es Spielfluss, Dreiecksbildung, Pressing oder individuelle Entscheidungsfindung im letzten Drittel – aktuell einfach oft mehr Qualität auf den Platz bringen. Daraus kann man lernen. Das heißt nicht, dass man sich komplett verbiegen oder kopieren muss, aber ein gewisser Blick über den Tellerrand schadet nie.
Ich bleibe kritisch gegenüber unserer aktuellen Spielweise, aber ohne die Realität zu verdrehen oder alles schlechtzureden. Man kann Leistung anerkennen – auch bei anderen – und gleichzeitig Verbesserungen im eigenen Spiel fordern. Beides schließt sich nicht aus