Aktuelles

1. Spieltag: RCD Mallorca vs. Real Madrid

So die Saison hat offiziell angefangen. :D


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Sage dir ehrlich. Hab mir vorgenommen nicht mehr über Schiris reden zu wollen, weil man es eh nicht ändern kann. Aber bei Gott die machen es einem so schwer, wenns direkt am 1. Spieltag so losgeht.

Cubarsi MUSS mit Gelb Rot fliegen und Maffeo auch. Beides wird zugunsten von Barca entschieden. Genau wie das glasklare Foul ab Mbappe was auch eine Karte hätte nach sich ziehen müssen.

FC Negreira machts einem echt nicht leicht.
 
Lieber Namensvetter, die trainieren seit knapp 2 Wochen zusammen, und du willst hier perfekt eintranierte Laufwege und taktische Kniffe sehen? Oder siehst bereits nach einem guten und einem schlechten Spiel, was funktioniert und was nicht?

Ist jetzt halt die Findungsphase wo wir testen müssen, was funktioniert und was nicht, müssen wir durch. Wenn sich in 5 Spielen nichts ändert können wir und Gedanken und Sorgen machen. Stand heute wieder alles über den Haufen zu werfen und zu hinterfragen wird niemals die Lösung sein.

By the way sah es letzte Saison zu Beginn auch alles andere als gut aus.
 
Sage dir ehrlich. Hab mir vorgenommen nicht mehr über Schiris reden zu wollen, weil man es eh nicht ändern kann. Aber bei Gott die machen es einem so schwer, wenns direkt am 1. Spieltag so losgeht.

Cubarsi MUSS mit Gelb Rot fliegen und Maffeo auch. Beides wird zugunsten von Barca entschieden. Genau wie das glasklare Foul ab Mbappe was auch eine Karte hätte nach sich ziehen müssen.

FC Negreira machts einem echt nicht leicht.

Cubarsi MUSS gelb-rot sein, das nicht zu geben ist Vorsatz, da kann mir keiner was anderes erzählen.

Maffeo mit der niedrigen Intensität ist gelb für mich ok. Das Foul an Mbappé sollte Freistoß und gelb nach sich ziehen.
 
Das Warten hat endlich ein Ende, LaLiga ist zurück. Für die Blancos beginnt der Ligaauftakt allerdings mit einem verdienten Dämpfer. Mallorca hat sich über die letzten Jahre in ihrem eigenen Stadion regelrecht zu einem wahren Angstgegner entwickelt und auch an diesem Spieltag sollten sie ihrem Ruf alle Ehre machen.

Mallorca - Real Madrid
xG:
0.95 – 0.60
Shots (on target): 12 (5) – 13 (5)
Big chances: 2 – 0
Touches in pen. area: 18 – 38
Possession: 34% – 66%

Es war Madrids drittniedrigste xG in einem LaLiga-Spiel seit Beginn der letzten Saison. Und das erste Spiel seit September 2023 (gegen Atletico) ohne eine statistische Großchance. Und das erste Mal seit der Saison 2020/21, dass Punkte in einem Eröffnungsspiel liegen gelassen wurden.

Die erste halbe Stunde bis zur Trinkpause:
Das Spiel begann sehr lahm in jeglicher Hinsicht. Gegen den Ball formierte sich Real Madrid in ihrem gewohnten 4-4-2 mit Rodrygo, der erneut in der Viererkette agierte. Im Gegensatz zum Atalanta-Spiel wählte man dieses Mal wieder eine relativ drucklose Raumdeckung ohne hohes Pressung und überließ Mallorca viele Räume im Aufbauspiel. Allerdings offenbarten sich wieder altbekannte Fehler aus vergangenen Spielzeiten. Die beiden Stürmer liefen hoch an, während der restliche Block passiv in der eigenen Hälfte stand. Beide Mannschaftsteile waren disconnected voneinander, die Kompaktheit nicht vorhanden.

cksdlfrj.jpg

isbkfqss.jpg


Vor allem Madrids rechte Seite hatte regelmäßig Schwierigkeiten, wenn Rodrygo früh auf den Ball schob, allerdings keine Unterstützung durch nachschiebende Mitspieler bekam. So schaffte es Mallorca immer wieder über diese Seite durchzubrechen. Im Großen und Ganzen strahlten diese Angriffe zwar keine große Gefahr aus, weil sie selten die Gefahrenzone erreichten, allerdings konnte der Gegner immerhin, ich glaube, vier Eckbälle innerhalb dieser halben Stunde herausspielen. Zu den Eckbällen später mehr.

Auch mit dem Ball machten sich in dieser Anfangsphase wieder altbekannte Schwächen bemerkbar. Immer wieder wurde das Spiel mit unproduktiven Staffelungen aufgebaut. Die Außenverteidiger standen niedrig, die Innenverteidiger eng, das gesamte Mittelfeld agierte tief in der eigenen Hälfte. Somit bewegten sich regelmäßig gleich sieben Spieler in der eigenen Spielhälfte und vor dem bzw. im Mallorca-Block, während die drei Stürmer völlig disconnected ihr eigenes Ding machten. Auch hier: Von Kompaktheit keine Spur.

9qu55u9a.jpg


Es gab kaum Bewegung zwischen den Linien und somit wenig Möglichkeiten für ein vertikales Ballbesitzspiel. Valverde wich oft auf den rechten Flügel aus, Vinicius klebte auf links, Mbappe band die gegnerischen Innenverteidiger und suchte nur Läufe in die Tiefe oder Ausweichbewegungen auf die Außen, droppte jedoch zu selten in den Zwischenlinienraum. Lediglich Bellingham und Rodrygo suchten aktiver das Spiel zwischen den Linien, jedoch waren die Staffelungen allgemein einfach zu schlecht um den Unterschied machen zu können.

In Momenten wie diesen vermisst man Toni Kroos natürlich sehr. Denn diese Phasen mit schlechten Strukturen hatte Real Madrid schon immer und jedes Mal war er es, der dennoch gute Pässe fand, die eigentlich nicht da waren. Ich bin mir sicher, dass hier niemand bezweifelt, wie unersetzlich er für den Verein war, aber um seine unbestrittene Dominanz im Weltfußball nochmal zu unterstreichen:

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Übrigens: Auch Tchouameni hatte während der EM ähnlich schöne Werte und war in dieser Kategorie der zweit- oder drittbeste Spieler der EM, natürlich hinter Kroos. Aber diese halbe Stunde gegen Mallorca hat einfach nichts hergegeben. Wo kein Spieler steht, kann auch kein Pass hingespielt werden.

Letztendlich konnte man in dieser schwachen Phase dennoch in Führung gehen. Rodrygo netzte nach genialer Bewegung und schöner Ablage von Vinicius ein. Laut TV-Regie war es eine 6.3%-Chance aus dem Winkel, mit der Laufrichtung, mit vier Gegenspielern vor Rodrygo.

Nach der Trinkpause:
Während der obligatorischen Trinkpause hatte das Trainerteam dann die Chance ausführlichere Anpassungen vorzunehmen. Und das wurde auch getan. Viele der oben angesprochenen Schwächen im Ballbesitzspiel wurden ausgebessert. Das Spiel wurde runder. Es ist nur ein wenig verwunderlich, dass es dafür eine Trinkpause brauchte.

Somit wurden die Staffelungen im Aufbauspiel merklich produktiver. Vinicius rückte, wie es Rodrygo schon von Anfang an machte, öfter ein, Mbappe, Valverde, Bellingham, im Grunde suchten nun alle freie Räume zwischen den Linien und Halbräumen, während die beiden Außenverteidiger deutlich höher standen und für die Breite sorgten.

ir2jcjd7.jpg


Der Ballbesitz hatte nun mehr Qualität. Und siehe da, plötzlich gab es auch ein paar schöne Diagonalbälle von Rüdiger und Tchouameni zu sehen. Einer dieser Bälle leitete in der 36. Minute den wohl schönsten Angriff dieser Partie ein: Rüdiger spielte einen Diago auf Rodrygo, dieser passte den Ball in den Strafraum auf Mbappe, woraus eine lange Passstaffette mit fünf Madrilenen auf kleinstem Raum entstand, die am Ende leider nicht Mbappe als Abnehmer fand. Aber genau das ist der Traum. Es könnte so schön sein.

Das Spiel gegen den Ball besserte sich wiederum nicht und das sollte in diesem Spiel auch so bleiben. Zu groß waren die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Wie Ancelotti nach dem Spiel sagte, es ist kein Problem von Einzelnen, sondern ein kollektives Problem. Entweder man presst vorne kompakt oder man verteidigt hinten kompakt. Dass aber zwei Mannschaftsteile unabhängig von einander gegensätzliche Dinge machen, darf nicht passieren, auch nicht gegen Mallorca.

Dieses Problem wurde zusätzlich verstärkt durch die zahlreichen leichtfertigen Ballverluste, die zu vielen Kontern geführt haben. Aber das ist dann weniger systematisch und mehr individuell und unglücklich. Dass Vinicius pro Spiel in zehn Dribblings rennt und siebenmal den Ball verliert, ist eine abgesprochene und erwartete Statistik und dementsprechend passt sich auch die defensive Absicherung daran an. Aber dass Carvajal und Valverde einen Ballverlust nach dem anderen haben, kommt für die Defensive eben überraschend.

Zweite Halbzeit:
Auch die zweite Halbzeit begann mit einem verbesserten Auftreten im Ballbesitz einerseits und der gleichzeitig fehlenden Kompaktheit in der Defensive andererseits. In der 53. Minute fiel dann der frühe Ausgleich nach Eckball.

Eckbälle sind eine Sache für sich. In großen Spielen nimmt Ancelotti genauere Anpassungen an den Gegner vor und verteidigt sie in der Regel moderner. In diesen kleinen Spielen macht er das allerdings regelmäßig nicht, sondern vertraut auf eine mehr oder weniger altmodische Raumdeckung: Valverde am kurzen Pfosten, Bellingham am langen Pfosten. Auf der Fünferlinie standen Carvajal kurz und hinter ihm Militao, Tchouameni und Rüdiger auf einer Linie. Die restlichen Spieler (Vinicius, Rodrygo, Mbappe, Mendy) standen im Elferraum und blockten einlaufende Spieler. Gerade dieses Blocken fand allerdings nur sehr zaghaft statt, sodass die Situation regelmäßig damit endete, dass der Fünferraum überladen wurde vom Gegner.

4mgi66rp.jpg


Dieses Bild zeigt zwar nicht das Gegentor, aber die Aufteilung war im Grunde gleich: Muriqi wurde von Mbappe nur halbherzig geblockt und durfte ohne große Probleme in den Fünferraum einlaufen. Der Eckball war gut getreten und landete genau in dem Raum zwischen Rüdiger und Bellingham, der von der Raumdeckung nicht abgedeckt war. Und Rüdiger stand schlecht da. Einfach weil er am nächsten dran stand. In meinen Augen hat er nichts falsch gemacht. Er stand im ihm zugewiesenen Raum wie auch die fünf Ecken zuvor. Pech gehabt. Eventuell machte sogar eher Bellingham den Fehler, weil er den langen Pfosten verließ. Aber wie gesagt, es ist allgemein eine sehr altmodische Art Eckbälle zu verteidigen. Eigentlich muss Muriqi ein Spieler zugewiesen werden, der ihn liebevoll "umarmt" und ihm jede Aktion so schwer wie möglich macht.

Nach dem Ausgleichstreffer begann dann eine große Druckphase Madrids, die durch Modrics Einwechslung nochmals verstärkt wurde. Fast jeder Angriff wurde vom Weltfußballer eingeleitet und es folgten einige aussichtsreiche Spielzüge in den gegnerischen Strafraum. Es war die spielerisch beste Phase des Spiels. Vor allem Mbappe fand zwei ansehnliche Abschlüsse, eine wirklich Großchance konnte aber nicht herausgespielt werden.

Gleichzeitig war es allerdings auch die laufintensivste Phase des Spiels auf Grund des ständigen Hin und Hers. Auch die Trinkpause änderte nichts mehr daran, dass die Mannschaft am Ende ihrer Kräfte angelangt war. Für den Endspurt gab es noch einige Wechsel, aber auch das änderte nichts mehr am Endergebnis.

Somit endete die Partie mit einem enttäuschenden, aber durchaus verdienten Unentschieden. Die erste halbe Stunde wurde in allen Belangen verschlafen. Anschließend verbesserte sich das Spiel mit dem Ball, während die defensive Stabilität über das ganze Spiel hinweg nicht gegeben war. Das war kein Problem des Systems oder von Einzelspielern sondern, wie Ancelotti sagte, ein kollektives Problem. Allerdings sollte erwähnt sein, dass dieses kollektive Problem schon seit Ewigkeiten existiert und keiner Umstellung dieser Saison geschuldet ist. Es darf nicht sein, dass diese Mannschaft nur an großen Abenden in der Lage ist kollektiv zu verteidigen, während die kleinen Gegner regelmäßig nicht ernst genommen werden.

Nichtsdestotrotz ist es ein Punkt in einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison. Es schmerzt, vor allem wegen der Art und Weise, aber es ist nicht schlimm.

TLDR: It’s a marathon, not a sprint.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur damit jeder mal ein Verständnis dafür bekommt wie absurd schlecht das heute von jedem einzelnen war: Hätten die 2022/23 Versionen von Eden Hazard und Gareth Bale hier heute mitgespielt, wären beide vermutlich die besten Spieler auf dem Platz gewesen.

Das ist maßlos übertrieben lol :D Ironie?
 
Lieber Namensvetter, die trainieren seit knapp 2 Wochen zusammen, und du willst hier perfekt eintranierte Laufwege und taktische Kniffe sehen? Oder siehst bereits nach einem guten und einem schlechten Spiel, was funktioniert und was nicht?

Ist jetzt halt die Findungsphase wo wir testen müssen, was funktioniert und was nicht, müssen wir durch. Wenn sich in 5 Spielen nichts ändert können wir und Gedanken und Sorgen machen. Stand heute wieder alles über den Haufen zu werfen und zu hinterfragen wird niemals die Lösung sein.

Das verstehe ich und du hast natürlich Recht. Es ist ein neues System und die Spieler müssen sich erst in die neuen Rollen einfinden. Aber es sind Dinge, die ich kritisiere, die schon vorher da waren. Sei es mit Benz oder letztes Jahr mit der engen Raute und Jude. Wir waren zwar extrem erfolgreich, aber wie oft haben wir uns darüber geärgert, dass es keine einstudierten Spielzüge oder ein funktionierendes Pressingsystem gab, bei dem der Gegner nicht aus der eigenen Hälfte kam. Die Abstände innerhalb der Positionsblöcke sind immer noch sehr groß und jeder Gegner kommt sehr leicht und sehr schnell zu Torchancen. Zum Glück haben wir gute Abwehrspieler, aber ich denke, dass man das meiste schon vorher unterbinden kann und den Gegner gar nicht erst zur Entfaltung kommen lässt. Man gibt sich während des Spiels zu oft die Ruhephasen und lässt den Gegner erst einmal machen und spielen. Mit den Fans im Rücken und eigenen Spielern, die sich auswärts immer aufregen (Vini), entsteht eine gewisse Dynamik (wie gestern) und plötzlich dreht der Gegner auf und spielt als wäre es City.

Es wird einfach zu viel auf individuelle Qualität gesetzt und die Offensive bekommt von Carlo zu viele Freiheiten. Mal sehen, wer nächstes Jahr unser Trainer ist, oder ob Carlo mit uns wieder die Königsklasse gewinnt. Das würde mich natürlich freuen, auch wenn ich mich über einen Xabi sehr freuen würde. ;)
 
The last 5 times the champions did not win the opening game, they did not win La Liga.
 
Das Warten hat endlich ein Ende, LaLiga ist zurück. Für die Blancos beginnt der Ligaauftakt allerdings mit einem verdienten Dämpfer. Mallorca hat sich über die letzten Jahre in ihrem eigenen Stadion regelrecht zu einem wahren Angstgegner entwickelt und auch an diesem Spieltag sollten sie ihrem Ruf alle Ehre machen.

Mallorca - Real Madrid
xG:
0.95 – 0.60
Shots (on target): 12 (5) – 13 (5)
Big chances: 2 – 0
Touches in pen. area: 18 – 38
Possession: 34% – 66%

Es war Madrids drittniedrigste xG in einem LaLiga-Spiel seit Beginn der letzten Saison. Und das erste Spiel seit September 2023 (gegen Atletico) ohne eine statistische Großchance. Und das erste Mal seit der Saison 20/21, dass Punkte in einem Eröffnungsspiel liegen gelassen wurden.

Die erste halbe Stunde bis zur Trinkpause:
Das Spiel begann sehr lahm in jeglicher Hinsicht. Gegen den Ball formierte sich Real Madrid in ihrem gewohnten 4-4-2 mit Rodrygo, der erneut in der Viererkette agierte. Im Gegensatz zum Atalanta-Spiel wählte man dieses Mal wieder eine relativ drucklose Raumdeckung ohne hohes Pressung und überließ Mallorca viele Räume im Aufbauspiel. Allerdings offenbarten sich wieder altbekannte Fehler aus vergangenen Spielzeiten. Die beiden Stürmer liefen hoch an, während der restliche Block passiv in der eigenen Hälfte stand. Beide Mannschaftsteile waren disconnected voneinander, die Kompaktheit nicht vorhanden.

cksdlfrj.jpg

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Vor allem Madrids rechte Seite hatte regelmäßig Schwierigkeiten, wenn Rodrygo früh auf den Ball schob, allerdings keine Unterstützung durch nachschiebende Mitspieler bekam. So schaffte es Mallorca immer wieder über diese Seite durchzubrechen. Im Großen und Ganzen strahlten diese Angriffe zwar keine große Gefahr aus, weil sie selten die Gefahrenzone erreichten, allerdings konnte der Gegner immerhin, ich glaube, vier Eckbälle innerhalb dieser halben Stunde herausspielen. Zu den Eckbällen später mehr.

Auch mit dem Ball machten sich in dieser Anfangsphase wieder altbekannte Schwächen bemerkbar. Immer wieder wurde das Spiel mit unproduktiven Staffelungen aufgebaut. Die AVs standen niedrig, die IVs eng, das gesamte Mittelfeld agierte tief in der eigenen Hälfte. Somit bewegten sich regelmäßig gleich sieben Spieler in der eigenen Spielhälfte und vor dem bzw. im Mallorca-Block, während die drei Stürmer völlig disconnected ihr eigenes Ding machten. Auch hier: Von Kompaktheit keine Spur.

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Es gab kaum Bewegung zwischen den Linien und somit wenig Möglichkeiten für ein vertikales Ballbesitzspiel. Valverde wich oft auf den rechten Flügel aus, Vinicius klebte auf links, Mbappe band die gegnerischen Innenverteidiger und suchte nur Läufe in die Tiefe oder Ausweichbewegungen auf die Außen, droppte aber auch in den Zwischenlinienraum. Lediglich Bellingham und Rodrygo suchten aktiver das Spiel zwischen den Linien, jedoch waren die Staffelungen allgemein einfach zu schlecht um den Unterschied machen zu können.

In Momenten wie diesen vermisst man Toni Kroos natürlich sehr. Denn diese Phasen mit schlechten Strukturen hatte Real Madrid schon immer und jedes Mal war er es, der dennoch gute Pässe fand, die eigentlich nicht da waren. Ich bin mir sicher, dass hier niemand bezweifelt, wie unersetzlich er für den Verein war, aber um seine unbestrittene Dominanz im Weltfußball nochmal zu unterstreichen:

GUeg1OKbQAAPQLl


Übrigens: Auch Tchouameni hatte während der EM ähnlich schöne Werte und war in dieser Kategorie der zweit- oder drittbeste der EM, natürlich hinter Kroos. Aber diese halbe Stunde hat einfach nichts hergegeben. Wo kein Spieler steht, kann auch kein Pass hingespielt werden.

Letztendlich konnte man in dieser schwachen Phase dennoch in Führung gehen. Rodrygo netzte nach genialer Bewegung und schöner Ablage von Vinicius ein. Laut TV-Regie war es eine 6.3%-Chance aus dem Winkel, mit der Laufrichtung, mit vier Gegenspielern vor Rodrygo.

Nach der Trinkpause:
Während der obligatorischen Trinkpause hatte das Trainerteam dann die Chance ausführlichere Anpassungen vorzunehmen. Und das wurde auch getan. Viele der oben angesprochenen Schwächen im Ballbesitzspiel wurden ausgebessert. Das Spiel wurde runder. Es ist nur ein wenig verwunderlich, dass es dafür eine Trinkpause brauchte.

Somit wurden die Staffelungen im Aufbauspiel merklich produktiver. Vinicius rückte, wie es Rodrygo schon von Anfang an machte, öfter ein, Mbappe, Valverde, Bellingham, im Prinzip suchten nun alle freie Räume zwischen den Linien und Halbräumen, während die beiden Außenverteidiger deutlich höher standen und für die Breite sorgten.

ir2jcjd7.jpg


Der Ballbesitz hatte nun mehr Qualität. Und siehe da, plötzlich gab es auch ein paar schöne Diagonalbälle von Rüdiger und Tchouameni zu sehen. Einer dieser Bälle leitete in der 36. Minute den wohl schönsten Angriff dieser Partie ein: Rüdiger leitet mit einem Diago auf Rodrygo ein, dieser spielt den Ball in den Strafraum auf Mbappe, woraus eine lange Passstaffette mit fünf Madrilenen auf kleinstem Raum entsteht, die am Ende leider nicht Mbappe als Abnehmer findet. Aber genau das ist der Traum. Es könnte so schön sein.

Das Spiel gegen den Ball besserte sich allerdings nicht und das sollte in diesem Spiel auch so bleiben. Zu groß waren die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Wie Ancelotti nach dem Spiel sagte, es ist kein Problem von Einzelnen, sondern ein kollektives Problem. Entweder man presst vorne kompakt oder man verteidigt hinten kompakt. Dass aber zwei Mannschaftsteile unabhängig von einander gegensätzliche Dinge machen, darf nicht passieren, auch nicht gegen Mallorca.

Dieses Problem wurde zusätzlich verstärkt durch die zahlreichen leichtfertigen Ballverluste, die zu vielen Kontern geführt haben. Aber das ist dann weniger systematisch und mehr individuell und unglücklich. Dass Vinicius pro Spiel in zehn Dribblings rennt und siebenmal den Ball verliert, ist eine abgesprochene und erwartete Statistik und dementsprechend passt sich auch die defensive Absicherung daran an. Aber dass Carvajal und Valverde einen Ballverlust nach dem anderen haben, kommt für die Defensive eben überraschend.

Zweite Halbzeit:
Auch die zweite Halbzeit begann mit einem verbesserten Auftreten im Ballbesitz einerseits und der gleichzeitig fehlenden Kompaktheit in der Defensive andererseits. In der 53. Minute fiel dann der frühe Ausgleich nach Eckball.

Eckbälle sind eine Sache für sich. In großen Spielen nimmt Ancelotti genauere Anpassungen an den Gegner vor und verteidigt sie in der Regel moderner. In diesen kleinen Spielen macht er das allerdings regelmäßig nicht, sondern vertraut auf eine mehr oder weniger altmodische Raumdeckung: Valverde am kurzen Pfosten, Bellingham am langen Posten. Auf der Fünferlinie stehen Carvajal kurz und hinter ihm Militao, Tchouameni und Rüdiger auf einer Linie. Die restlichen Spieler (Vinicius, Rodrygo, Mbappe, Mendy) stehen im Elferraum und blocken einlaufende Spieler. Gerade dieses Blocken findet allerdings nur sehr zaghaft statt, sodass die Situation regelmäßig damit endet, dass der Fünferraum überladen wird vom Gegner.

4mgi66rp.jpg


Dieses Bild zeigt nicht das Gegentor, aber die Aufteilung war im Grund gleich: Muriqi wird von Mbappe halbherzig geblockt und darf ohne Probleme in den Fünferraum einlaufen. Der Eckball ist gut getreten und landet genau in dem Raum zwischen Rüdiger und Bellingham, der von der Raumdeckung nicht abgedeckt ist. Und Rüdiger steht schlecht da, einfach weil er am nächsten dran steht. In meinen Augen hat er nichts falsch gemacht. Er steht im ihm zugewiesenen Raum wie auch die fünf Ecken zuvor. Pech gehabt. Eventuell macht sogar eher Bellingham den Fehler, weil er den langen Pfosten verlässt. Aber wie gesagt, es ist allgemein eine sehr altmodische Art Eckbälle zu verteidigen. Eigentlich muss Muriqi ein Spieler zugewiesen werden, der ihn liebevoll "umarmt" und ihm jede Aktion so schwer wie möglich macht.

Nach dem Ausgleichstreffer begann eine große Druckphase Madrids, die durch Modrics Einwechslung nochmals verstärkt wurde. Fast jeder Angriff wurde vom Weltfußballer eingeleitet und es folgten einige aussichtsreiche Spielzüge in den gegnerischen Strafraum. Es war die spielerisch beste Phase des Spiels. Vor allem Mbappe fand zwei ansehnliche Abschlüsse, eine wirklich Großchance konnte aber nicht herausgespielt werden.

Gleichzeitig war es allerdings auch die laufintensivste Phase des Spiels auf Grund des ständigen Hin und Hers. Auch die Trinkpause änderte nichts mehr daran, dass die Mannschaft am Ende ihrer Kräfte angelangt war. Für den Endspurt gab es noch einige Wechsel, aber auch das änderte nichts mehr am Endergebnis.

Somit endete die Partie mit einem enttäuschenden, aber durchaus verdienten Unentschieden. Die erste halbe Stunde wurde in allen Belangen verschlafen. Anschließend verbesserte sich das Spiel mit dem Ball, während die defensive Stabilität über das ganze Spiel hinweg nicht gegeben war. Das war auch kein Problem des Systems oder von Einzelspielern sondern, wie Ancelotti sagte, ein kollektives Problem. Allerdings sollte erwähnt sein, dass dieses kollektive Problem schon seit Ewigkeiten existiert und keine Umstellung dieser Saison geschuldet ist. Es darf nicht sein, dass diese Mannschaft nur an großen Abenden in der Lage ist kollektiv zu verteidigen, während die kleinen Gegner regelmäßig nicht ernst genommen werden.

Nichtsdestotrotz ist es ein Punkt in einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison. Es schmerzt, vor allem wegen der Art und Weise, aber es ist nicht schlimm.

TLDR: It’s a marathon, not a sprint.

Ich weiß wir kennen uns erst seit kurzem und das mit uns ist noch sehr frisch, aber ich glaube ich liebe dich
 
Das Warten hat endlich ein Ende, LaLiga ist zurück. Für die Blancos beginnt der Ligaauftakt allerdings mit einem verdienten Dämpfer. Mallorca hat sich über die letzten Jahre in ihrem eigenen Stadion regelrecht zu einem wahren Angstgegner entwickelt und auch an diesem Spieltag sollten sie ihrem Ruf alle Ehre machen.

Mallorca - Real Madrid
xG:
0.95 – 0.60
Shots (on target): 12 (5) – 13 (5)
Big chances: 2 – 0
Touches in pen. area: 18 – 38
Possession: 34% – 66%

Es war Madrids drittniedrigste xG in einem LaLiga-Spiel seit Beginn der letzten Saison. Und das erste Spiel seit September 2023 (gegen Atletico) ohne eine statistische Großchance. Und das erste Mal seit der Saison 20/21, dass Punkte in einem Eröffnungsspiel liegen gelassen wurden.

Die erste halbe Stunde bis zur Trinkpause:
Das Spiel begann sehr lahm in jeglicher Hinsicht. Gegen den Ball formierte sich Real Madrid in ihrem gewohnten 4-4-2 mit Rodrygo, der erneut in der Viererkette agierte. Im Gegensatz zum Atalanta-Spiel wählte man dieses Mal wieder eine relativ drucklose Raumdeckung ohne hohes Pressung und überließ Mallorca viele Räume im Aufbauspiel. Allerdings offenbarten sich wieder altbekannte Fehler aus vergangenen Spielzeiten. Die beiden Stürmer liefen hoch an, während der restliche Block passiv in der eigenen Hälfte stand. Beide Mannschaftsteile waren disconnected voneinander, die Kompaktheit nicht vorhanden.

cksdlfrj.jpg

isbkfqss.jpg


Vor allem Madrids rechte Seite hatte regelmäßig Schwierigkeiten, wenn Rodrygo früh auf den Ball schob, allerdings keine Unterstützung durch nachschiebende Mitspieler bekam. So schaffte es Mallorca immer wieder über diese Seite durchzubrechen. Im Großen und Ganzen strahlten diese Angriffe zwar keine große Gefahr aus, weil sie selten die Gefahrenzone erreichten, allerdings konnte der Gegner immerhin, ich glaube, vier Eckbälle innerhalb dieser halben Stunde herausspielen. Zu den Eckbällen später mehr.

Auch mit dem Ball machten sich in dieser Anfangsphase wieder altbekannte Schwächen bemerkbar. Immer wieder wurde das Spiel mit unproduktiven Staffelungen aufgebaut. Die AVs standen niedrig, die IVs eng, das gesamte Mittelfeld agierte tief in der eigenen Hälfte. Somit bewegten sich regelmäßig gleich sieben Spieler in der eigenen Spielhälfte und vor dem bzw. im Mallorca-Block, während die drei Stürmer völlig disconnected ihr eigenes Ding machten. Auch hier: Von Kompaktheit keine Spur.

9qu55u9a.jpg


Es gab kaum Bewegung zwischen den Linien und somit wenig Möglichkeiten für ein vertikales Ballbesitzspiel. Valverde wich oft auf den rechten Flügel aus, Vinicius klebte auf links, Mbappe band die gegnerischen Innenverteidiger und suchte nur Läufe in die Tiefe oder Ausweichbewegungen auf die Außen, droppte aber auch in den Zwischenlinienraum. Lediglich Bellingham und Rodrygo suchten aktiver das Spiel zwischen den Linien, jedoch waren die Staffelungen allgemein einfach zu schlecht um den Unterschied machen zu können.

In Momenten wie diesen vermisst man Toni Kroos natürlich sehr. Denn diese Phasen mit schlechten Strukturen hatte Real Madrid schon immer und jedes Mal war er es, der dennoch gute Pässe fand, die eigentlich nicht da waren. Ich bin mir sicher, dass hier niemand bezweifelt, wie unersetzlich er für den Verein war, aber um seine unbestrittene Dominanz im Weltfußball nochmal zu unterstreichen:

GUeg1OKbQAAPQLl


Übrigens: Auch Tchouameni hatte während der EM ähnlich schöne Werte und war in dieser Kategorie der zweit- oder drittbeste der EM, natürlich hinter Kroos. Aber diese halbe Stunde hat einfach nichts hergegeben. Wo kein Spieler steht, kann auch kein Pass hingespielt werden.

Letztendlich konnte man in dieser schwachen Phase dennoch in Führung gehen. Rodrygo netzte nach genialer Bewegung und schöner Ablage von Vinicius ein. Laut TV-Regie war es eine 6.3%-Chance aus dem Winkel, mit der Laufrichtung, mit vier Gegenspielern vor Rodrygo.

Nach der Trinkpause:
Während der obligatorischen Trinkpause hatte das Trainerteam dann die Chance ausführlichere Anpassungen vorzunehmen. Und das wurde auch getan. Viele der oben angesprochenen Schwächen im Ballbesitzspiel wurden ausgebessert. Das Spiel wurde runder. Es ist nur ein wenig verwunderlich, dass es dafür eine Trinkpause brauchte.

Somit wurden die Staffelungen im Aufbauspiel merklich produktiver. Vinicius rückte, wie es Rodrygo schon von Anfang an machte, öfter ein, Mbappe, Valverde, Bellingham, im Prinzip suchten nun alle freie Räume zwischen den Linien und Halbräumen, während die beiden Außenverteidiger deutlich höher standen und für die Breite sorgten.

ir2jcjd7.jpg


Der Ballbesitz hatte nun mehr Qualität. Und siehe da, plötzlich gab es auch ein paar schöne Diagonalbälle von Rüdiger und Tchouameni zu sehen. Einer dieser Bälle leitete in der 36. Minute den wohl schönsten Angriff dieser Partie ein: Rüdiger leitet mit einem Diago auf Rodrygo ein, dieser spielt den Ball in den Strafraum auf Mbappe, woraus eine lange Passstaffette mit fünf Madrilenen auf kleinstem Raum entsteht, die am Ende leider nicht Mbappe als Abnehmer findet. Aber genau das ist der Traum. Es könnte so schön sein.

Das Spiel gegen den Ball besserte sich allerdings nicht und das sollte in diesem Spiel auch so bleiben. Zu groß waren die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Wie Ancelotti nach dem Spiel sagte, es ist kein Problem von Einzelnen, sondern ein kollektives Problem. Entweder man presst vorne kompakt oder man verteidigt hinten kompakt. Dass aber zwei Mannschaftsteile unabhängig von einander gegensätzliche Dinge machen, darf nicht passieren, auch nicht gegen Mallorca.

Dieses Problem wurde zusätzlich verstärkt durch die zahlreichen leichtfertigen Ballverluste, die zu vielen Kontern geführt haben. Aber das ist dann weniger systematisch und mehr individuell und unglücklich. Dass Vinicius pro Spiel in zehn Dribblings rennt und siebenmal den Ball verliert, ist eine abgesprochene und erwartete Statistik und dementsprechend passt sich auch die defensive Absicherung daran an. Aber dass Carvajal und Valverde einen Ballverlust nach dem anderen haben, kommt für die Defensive eben überraschend.

Zweite Halbzeit:
Auch die zweite Halbzeit begann mit einem verbesserten Auftreten im Ballbesitz einerseits und der gleichzeitig fehlenden Kompaktheit in der Defensive andererseits. In der 53. Minute fiel dann der frühe Ausgleich nach Eckball.

Eckbälle sind eine Sache für sich. In großen Spielen nimmt Ancelotti genauere Anpassungen an den Gegner vor und verteidigt sie in der Regel moderner. In diesen kleinen Spielen macht er das allerdings regelmäßig nicht, sondern vertraut auf eine mehr oder weniger altmodische Raumdeckung: Valverde am kurzen Pfosten, Bellingham am langen Posten. Auf der Fünferlinie stehen Carvajal kurz und hinter ihm Militao, Tchouameni und Rüdiger auf einer Linie. Die restlichen Spieler (Vinicius, Rodrygo, Mbappe, Mendy) stehen im Elferraum und blocken einlaufende Spieler. Gerade dieses Blocken findet allerdings nur sehr zaghaft statt, sodass die Situation regelmäßig damit endet, dass der Fünferraum überladen wird vom Gegner.

4mgi66rp.jpg


Dieses Bild zeigt nicht das Gegentor, aber die Aufteilung war im Grund gleich: Muriqi wird von Mbappe halbherzig geblockt und darf ohne Probleme in den Fünferraum einlaufen. Der Eckball ist gut getreten und landet genau in dem Raum zwischen Rüdiger und Bellingham, der von der Raumdeckung nicht abgedeckt ist. Und Rüdiger steht schlecht da, einfach weil er am nächsten dran steht. In meinen Augen hat er nichts falsch gemacht. Er steht im ihm zugewiesenen Raum wie auch die fünf Ecken zuvor. Pech gehabt. Eventuell macht sogar eher Bellingham den Fehler, weil er den langen Pfosten verlässt. Aber wie gesagt, es ist allgemein eine sehr altmodische Art Eckbälle zu verteidigen. Eigentlich muss Muriqi ein Spieler zugewiesen werden, der ihn liebevoll "umarmt" und ihm jede Aktion so schwer wie möglich macht.

Nach dem Ausgleichstreffer begann eine große Druckphase Madrids, die durch Modrics Einwechslung nochmals verstärkt wurde. Fast jeder Angriff wurde vom Weltfußballer eingeleitet und es folgten einige aussichtsreiche Spielzüge in den gegnerischen Strafraum. Es war die spielerisch beste Phase des Spiels. Vor allem Mbappe fand zwei ansehnliche Abschlüsse, eine wirklich Großchance konnte aber nicht herausgespielt werden.

Gleichzeitig war es allerdings auch die laufintensivste Phase des Spiels auf Grund des ständigen Hin und Hers. Auch die Trinkpause änderte nichts mehr daran, dass die Mannschaft am Ende ihrer Kräfte angelangt war. Für den Endspurt gab es noch einige Wechsel, aber auch das änderte nichts mehr am Endergebnis.

Somit endete die Partie mit einem enttäuschenden, aber durchaus verdienten Unentschieden. Die erste halbe Stunde wurde in allen Belangen verschlafen. Anschließend verbesserte sich das Spiel mit dem Ball, während die defensive Stabilität über das ganze Spiel hinweg nicht gegeben war. Das war auch kein Problem des Systems oder von Einzelspielern sondern, wie Ancelotti sagte, ein kollektives Problem. Allerdings sollte erwähnt sein, dass dieses kollektive Problem schon seit Ewigkeiten existiert und keine Umstellung dieser Saison geschuldet ist. Es darf nicht sein, dass diese Mannschaft nur an großen Abenden in der Lage ist kollektiv zu verteidigen, während die kleinen Gegner regelmäßig nicht ernst genommen werden.

Nichtsdestotrotz ist es ein Punkt in einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison. Es schmerzt, vor allem wegen der Art und Weise, aber es ist nicht schlimm.

TLDR: It’s a marathon, not a sprint.


es fühlt sich an, als würdest du meine silbernen Gedanken in vergoldete Worte verwandeln, weil du die Probleme so schön durch die Bilder aufzeigst und nochmal ausführlicher auf einzelne Spielsituationen eingehst und das auch noch weniger emotioanl formulierst.

Chapeau!

Ich stimme dir in jedem Wort zu 100% zu. Es hat rein gar nichts mit einzelnen Spielern zu tun, sondern mit der Justierung durch das Trainerteam. Und zum Teil machen die Spieler dann in großen Spielen durch eine höhere Konzentration und Motivation diese Defizite weg und lassen das Trainerteam besser aussehen als es tatsächlich sein sollte. Weil, wie schon in der letzten Saison sehr häufig gesagt, der Kader viel zu krass ist und von der individuellen Qualität her keine Mannschaft auf der Welt (bis auf City) auch nur im Ansatz mit diesem Kader mithalten kann.
und dafür holen wir einfach aus dem Kader viel zu wenig raus.
 
https://x.com/i/status/1825515685164020219

Real Madrid TV schießt wieder scharf. 15 Fehlentscheidungen vom Schiri gestern, die sie aufzeigen.

Das Foul an Vini gleich zu Beginn wurde nicht mal geahndet, obwohl das halt dunkelgelb ist. Der geht mit offener Sohle zum Ball und trifft Vini dann auch noch auf Schienbeinhöhe.

Das Foul an Mbappe wäre vermutlich Freistoß gewesen, da das Foul schon vor dem 16er anfängt. Dennoch klare gelbe Karte.

Auch das Foul an Valverde ist eine klare gelbe Karte, da er klar vom Gegenspieler "gestempelt" wird.

Und das sind halt Aktionen, die ein Spiel entscheiden können, da der Gegner hier 3 weitere gelbwürdige Fouls, wie taktische Fouls, geschenkt bekommt.

Normalerweise darf der Typ kein Spiel mehr pfeifen. Der ist einfach nur schlecht.
 
Ja schade, Aus und Vorbei… besser wir konzentrieren uns auf die Championsleague und überlassen die Liga den Anderen.
ne sorry,diesmal nicht.diesmal holen wir alles was geht .wenn nicht jetzt wann dann ? ( ok ok dann halt nächste saison )
 
Das Foul an Vini gleich zu Beginn wurde nicht mal geahndet, obwohl das halt dunkelgelb ist. Der geht mit offener Sohle zum Ball und trifft Vini dann auch noch auf Schienbeinhöhe.
Könntest du ein Bild von dem Zweikampf schicken? Ich habe das Gefühl, dass es ein Missverständnis gab.
 
Könntest du ein Bild von dem Zweikampf schicken? Ich habe das Gefühl, dass es ein Missverständnis gab.

Das schaffe ich technisch nicht :)

In dem X-Video von @Boyka kann man die Wiedergabegeschwindigkeit auf 0,25 drosseln. Bei Sekunde 0:22 bis 0:23 sieht man es am besten. Der Gegner rutscht mit dem Fuß eigentlich nur über den Ball, trifft Vini aber voll. So kannst du eigentlich nicht reingehen. Und es gab ja nicht mal Freistoß.
 
Das schaffe ich technisch nicht :)

In dem X-Video von @Boyka kann man die Wiedergabegeschwindigkeit auf 0,25 drosseln. Bei Sekunde 0:22 bis 0:23 sieht man es am besten. Der Gegner rutscht mit dem Fuß eigentlich nur über den Ball, trifft Vini aber voll. So kannst du eigentlich nicht reingehen. Und es gab ja nicht mal Freistoß.
OK krass. Dass habe ich noch nicht gesehen
 
Der Verein sollte aufhören mit sowas, das ist fast Barca Niveau. Wir sollten uns mehr aufs sportliche Konzentrieren.
Ja der Schiri war nicht gut und man darf das ansprechen aber er war nicht entscheidend. So ein Video ist dann auch wieder zu viel des Guten. Der Fokus sollte immer auf dem sportlichen bleiben.
 
Das Warten hat endlich ein Ende, LaLiga ist zurück. Für die Blancos beginnt der Ligaauftakt allerdings mit einem verdienten Dämpfer. Mallorca hat sich über die letzten Jahre in ihrem eigenen Stadion regelrecht zu einem wahren Angstgegner entwickelt und auch an diesem Spieltag sollten sie ihrem Ruf alle Ehre machen.

Mallorca - Real Madrid
xG:
0.95 – 0.60
Shots (on target): 12 (5) – 13 (5)
Big chances: 2 – 0
Touches in pen. area: 18 – 38
Possession: 34% – 66%

Es war Madrids drittniedrigste xG in einem LaLiga-Spiel seit Beginn der letzten Saison. Und das erste Spiel seit September 2023 (gegen Atletico) ohne eine statistische Großchance. Und das erste Mal seit der Saison 2020/21, dass Punkte in einem Eröffnungsspiel liegen gelassen wurden.

Die erste halbe Stunde bis zur Trinkpause:
Das Spiel begann sehr lahm in jeglicher Hinsicht. Gegen den Ball formierte sich Real Madrid in ihrem gewohnten 4-4-2 mit Rodrygo, der erneut in der Viererkette agierte. Im Gegensatz zum Atalanta-Spiel wählte man dieses Mal wieder eine relativ drucklose Raumdeckung ohne hohes Pressung und überließ Mallorca viele Räume im Aufbauspiel. Allerdings offenbarten sich wieder altbekannte Fehler aus vergangenen Spielzeiten. Die beiden Stürmer liefen hoch an, während der restliche Block passiv in der eigenen Hälfte stand. Beide Mannschaftsteile waren disconnected voneinander, die Kompaktheit nicht vorhanden.

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Vor allem Madrids rechte Seite hatte regelmäßig Schwierigkeiten, wenn Rodrygo früh auf den Ball schob, allerdings keine Unterstützung durch nachschiebende Mitspieler bekam. So schaffte es Mallorca immer wieder über diese Seite durchzubrechen. Im Großen und Ganzen strahlten diese Angriffe zwar keine große Gefahr aus, weil sie selten die Gefahrenzone erreichten, allerdings konnte der Gegner immerhin, ich glaube, vier Eckbälle innerhalb dieser halben Stunde herausspielen. Zu den Eckbällen später mehr.

Auch mit dem Ball machten sich in dieser Anfangsphase wieder altbekannte Schwächen bemerkbar. Immer wieder wurde das Spiel mit unproduktiven Staffelungen aufgebaut. Die Außenverteidiger standen niedrig, die Innenverteidiger eng, das gesamte Mittelfeld agierte tief in der eigenen Hälfte. Somit bewegten sich regelmäßig gleich sieben Spieler in der eigenen Spielhälfte und vor dem bzw. im Mallorca-Block, während die drei Stürmer völlig disconnected ihr eigenes Ding machten. Auch hier: Von Kompaktheit keine Spur.

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Es gab kaum Bewegung zwischen den Linien und somit wenig Möglichkeiten für ein vertikales Ballbesitzspiel. Valverde wich oft auf den rechten Flügel aus, Vinicius klebte auf links, Mbappe band die gegnerischen Innenverteidiger und suchte nur Läufe in die Tiefe oder Ausweichbewegungen auf die Außen, droppte jedoch zu selten in den Zwischenlinienraum. Lediglich Bellingham und Rodrygo suchten aktiver das Spiel zwischen den Linien, jedoch waren die Staffelungen allgemein einfach zu schlecht um den Unterschied machen zu können.

In Momenten wie diesen vermisst man Toni Kroos natürlich sehr. Denn diese Phasen mit schlechten Strukturen hatte Real Madrid schon immer und jedes Mal war er es, der dennoch gute Pässe fand, die eigentlich nicht da waren. Ich bin mir sicher, dass hier niemand bezweifelt, wie unersetzlich er für den Verein war, aber um seine unbestrittene Dominanz im Weltfußball nochmal zu unterstreichen:

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Übrigens: Auch Tchouameni hatte während der EM ähnlich schöne Werte und war in dieser Kategorie der zweit- oder drittbeste Spieler der EM, natürlich hinter Kroos. Aber diese halbe Stunde gegen Mallorca hat einfach nichts hergegeben. Wo kein Spieler steht, kann auch kein Pass hingespielt werden.

Letztendlich konnte man in dieser schwachen Phase dennoch in Führung gehen. Rodrygo netzte nach genialer Bewegung und schöner Ablage von Vinicius ein. Laut TV-Regie war es eine 6.3%-Chance aus dem Winkel, mit der Laufrichtung, mit vier Gegenspielern vor Rodrygo.

Nach der Trinkpause:
Während der obligatorischen Trinkpause hatte das Trainerteam dann die Chance ausführlichere Anpassungen vorzunehmen. Und das wurde auch getan. Viele der oben angesprochenen Schwächen im Ballbesitzspiel wurden ausgebessert. Das Spiel wurde runder. Es ist nur ein wenig verwunderlich, dass es dafür eine Trinkpause brauchte.

Somit wurden die Staffelungen im Aufbauspiel merklich produktiver. Vinicius rückte, wie es Rodrygo schon von Anfang an machte, öfter ein, Mbappe, Valverde, Bellingham, im Grunde suchten nun alle freie Räume zwischen den Linien und Halbräumen, während die beiden Außenverteidiger deutlich höher standen und für die Breite sorgten.

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Der Ballbesitz hatte nun mehr Qualität. Und siehe da, plötzlich gab es auch ein paar schöne Diagonalbälle von Rüdiger und Tchouameni zu sehen. Einer dieser Bälle leitete in der 36. Minute den wohl schönsten Angriff dieser Partie ein: Rüdiger spielte einen Diago auf Rodrygo, dieser passte den Ball in den Strafraum auf Mbappe, woraus eine lange Passstaffette mit fünf Madrilenen auf kleinstem Raum entstand, die am Ende leider nicht Mbappe als Abnehmer fand. Aber genau das ist der Traum. Es könnte so schön sein.

Das Spiel gegen den Ball besserte sich wiederum nicht und das sollte in diesem Spiel auch so bleiben. Zu groß waren die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen. Wie Ancelotti nach dem Spiel sagte, es ist kein Problem von Einzelnen, sondern ein kollektives Problem. Entweder man presst vorne kompakt oder man verteidigt hinten kompakt. Dass aber zwei Mannschaftsteile unabhängig von einander gegensätzliche Dinge machen, darf nicht passieren, auch nicht gegen Mallorca.

Dieses Problem wurde zusätzlich verstärkt durch die zahlreichen leichtfertigen Ballverluste, die zu vielen Kontern geführt haben. Aber das ist dann weniger systematisch und mehr individuell und unglücklich. Dass Vinicius pro Spiel in zehn Dribblings rennt und siebenmal den Ball verliert, ist eine abgesprochene und erwartete Statistik und dementsprechend passt sich auch die defensive Absicherung daran an. Aber dass Carvajal und Valverde einen Ballverlust nach dem anderen haben, kommt für die Defensive eben überraschend.

Zweite Halbzeit:
Auch die zweite Halbzeit begann mit einem verbesserten Auftreten im Ballbesitz einerseits und der gleichzeitig fehlenden Kompaktheit in der Defensive andererseits. In der 53. Minute fiel dann der frühe Ausgleich nach Eckball.

Eckbälle sind eine Sache für sich. In großen Spielen nimmt Ancelotti genauere Anpassungen an den Gegner vor und verteidigt sie in der Regel moderner. In diesen kleinen Spielen macht er das allerdings regelmäßig nicht, sondern vertraut auf eine mehr oder weniger altmodische Raumdeckung: Valverde am kurzen Pfosten, Bellingham am langen Pfosten. Auf der Fünferlinie standen Carvajal kurz und hinter ihm Militao, Tchouameni und Rüdiger auf einer Linie. Die restlichen Spieler (Vinicius, Rodrygo, Mbappe, Mendy) standen im Elferraum und blockten einlaufende Spieler. Gerade dieses Blocken fand allerdings nur sehr zaghaft statt, sodass die Situation regelmäßig damit endete, dass der Fünferraum überladen wurde vom Gegner.

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Dieses Bild zeigt zwar nicht das Gegentor, aber die Aufteilung war im Grunde gleich: Muriqi wurde von Mbappe nur halbherzig geblockt und durfte ohne große Probleme in den Fünferraum einlaufen. Der Eckball war gut getreten und landete genau in dem Raum zwischen Rüdiger und Bellingham, der von der Raumdeckung nicht abgedeckt war. Und Rüdiger stand schlecht da. Einfach weil er am nächsten dran stand. In meinen Augen hat er nichts falsch gemacht. Er stand im ihm zugewiesenen Raum wie auch die fünf Ecken zuvor. Pech gehabt. Eventuell machte sogar eher Bellingham den Fehler, weil er den langen Pfosten verließ. Aber wie gesagt, es ist allgemein eine sehr altmodische Art Eckbälle zu verteidigen. Eigentlich muss Muriqi ein Spieler zugewiesen werden, der ihn liebevoll "umarmt" und ihm jede Aktion so schwer wie möglich macht.

Nach dem Ausgleichstreffer begann dann eine große Druckphase Madrids, die durch Modrics Einwechslung nochmals verstärkt wurde. Fast jeder Angriff wurde vom Weltfußballer eingeleitet und es folgten einige aussichtsreiche Spielzüge in den gegnerischen Strafraum. Es war die spielerisch beste Phase des Spiels. Vor allem Mbappe fand zwei ansehnliche Abschlüsse, eine wirklich Großchance konnte aber nicht herausgespielt werden.

Gleichzeitig war es allerdings auch die laufintensivste Phase des Spiels auf Grund des ständigen Hin und Hers. Auch die Trinkpause änderte nichts mehr daran, dass die Mannschaft am Ende ihrer Kräfte angelangt war. Für den Endspurt gab es noch einige Wechsel, aber auch das änderte nichts mehr am Endergebnis.

Somit endete die Partie mit einem enttäuschenden, aber durchaus verdienten Unentschieden. Die erste halbe Stunde wurde in allen Belangen verschlafen. Anschließend verbesserte sich das Spiel mit dem Ball, während die defensive Stabilität über das ganze Spiel hinweg nicht gegeben war. Das war kein Problem des Systems oder von Einzelspielern sondern, wie Ancelotti sagte, ein kollektives Problem. Allerdings sollte erwähnt sein, dass dieses kollektive Problem schon seit Ewigkeiten existiert und keiner Umstellung dieser Saison geschuldet ist. Es darf nicht sein, dass diese Mannschaft nur an großen Abenden in der Lage ist kollektiv zu verteidigen, während die kleinen Gegner regelmäßig nicht ernst genommen werden.

Nichtsdestotrotz ist es ein Punkt in einem der schwierigsten Auswärtsspiele der Saison. Es schmerzt, vor allem wegen der Art und Weise, aber es ist nicht schlimm.

TLDR: It’s a marathon, not a sprint.
Danke! Und bitte mehr davon!!!
 
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