Ich bin weder Jurist, noch kenne ich Vertragsdetails - aber ich gehe stark davon aus, dass Real Madrid Anwälte beschäftigt, die sich mit solchen Dingen auskennen. Normalerweise gibt es in jeder großen Firma eine Art Code of Conduct, den jeder Mitarbeiter einzuhalten hat.
Ich glaube auch, dass die einseitige Auflösung nicht einfach werden würde, aber im Worst Case "muss" man ihn eben ausbezahlen. Der Image-/Gesichtsverlust einer weiteren Anstellung wäre für mich höher einzustufen als der finanzielle Schaden durch eine Abfindung.
Aber ich fürchte, es wird in diesem Fall so sein wie in vielen anderen davor. Die reichen Männer bezahlen Schweigegeld und/oder können aufgrund mangelnder Beweislage nicht verurteilt werden. Klar, Unschuldsvermutung und so ... aber bei manchen Fällen fragt man sich schon, wie es da zu keiner Anklage/zu keinem Urteil kommen konnte.
Man wird sicher irgend einen Weg finden können, und hat entsprechende Experten. Ich sage nur dass es aus Erfahrung sehr schwierig ist, Verträge einseitig zu künden ohne schwerwiegende Gründe (je nachdem, was Mendy getan hat, und was noch folgt, können diese durchaus vorliegen), weshalb ich vorsichtig wäre mit entsprechenden Forderungen. Dass es Konsequenzen geben muss, sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten und es zu einer Verurteilung kommen, ist selbstredend, dann werden auch genug Gründe vorliegen.
Nein, das ist einfach nicht ganz stimmig. Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber du schreibst selber du hattest einen Monat Zivildienst, da kannst du Dir gar kein richtiges Bild über süchtige machen und siehst ggf. nur die abschreckenden Beispiele. Die findest du aber auch in FFM am Hauptbahnhof oder der Reeperbahn und bist dennoch automatisch kein fundierter Experte. Wäre ja in etwa so, als wenn du diesen einen Monat auf einer Herzstation vollbracht hättest und dann den Leuten unter Umständen Fachleuten erklären willst wie ein Bypass gelegt wird. Da haben sich Suchtexperten schon viel intensiver mit beschäftigt und kommen klar zu einer anderen Erkenntnis.
Soll nicht protzig klingen, aber da bin ich dank meiner Cousine, welche Suchtberaterin und somit Expertin auf dem Gebiet ist auch nicht so wenig informiert. Mich interessiert dieses Thema schon seit Jahren und da gibt es sicherlich ein tiefes Gefälle und möglicherweise einige Storys von Fußballern, wo sich der einzelne denkt, Wow von dem hätte ich es nicht gedacht.
Experten werden Dir ähnliches berichten. Alkoholsucht und Profisport sind miteinander verbunden und kann funktionieren. Natürlich wirst du nicht über viele Jahre die Leistungen eines Cristiano abrufen, denn dafür bedarf es Disziplin. Aber du kannst es schon so ausleben wie zB ein Wayne Rooney, welcher über viele Jahre Alkoholeskapaden hatte. In den USA wurde er unter Alkohol + Schlaftabletten verhaftet, wer weiß wann und wie oft er noch zu Substanzen gegriffen hat?! Adriano hatte eine Zeit lang extrem viel Alkohol zu sich genommen und anfänglich noch funktioniert, bis Ihn der Alk eingeholt hat und er tief gefallen ist. Ronaldinho hat gelebt wie ein König und ist laut Berichten nicht selten betrunken zum Training gekommen. Seinen Rausch soll er dann auf der Massagebank ausgeschlafen haben. Und es gibt noch viele solcher Fälle, was nicht heißen soll Mendy ist auch so ein Kandidat. Aber ich verwehre mich anhand eines Monats Zivildienst gegen diese falsche Tatsache, sowas sei unter Spitzensportlern nicht möglich.
Im Gegenteil, Fußballer / Sportler haben oftmals den dass Ihre Sucht länger unerkannt bleibt, da sie deutlich weniger Gewichtsverlust erleiden, was oft üblich bei Süchtigen ist.
Und Fußballer rauchen zum Teil ja auch heftig, was auch nicht unwesentlich auf die Leistungsfähig schlägt.
Da gehts um Leistungsdruck, ich muss funktionieren, Misserfolge können in Alkohol ertränkt werden, schlechte Stimmung gegen eine Line Kokain gepusht werden. Dies passiert täglich in der Gesellschaft, egal ob Ärzte ,Handwerker, Banker , "Nomarlos" oder eben auch Sportler bis hin zu Spitzensportler. Denn die können es auch eine Zeit lang sehr gut verstecken und niemand ist ein besserer Trickser oder Lügner wie ein Süchtiger oder der solche Probleme hat. (ohne Mendy in diese Schublade stecken zu wollen) Und es gibt nun einmal auch nicht wenige die funktionieren erst so richtig nach einer halben Flasche Wodka, ohne das du diesen Personen etwas anmerkst.
Das Musikgeschäft ist heavy und top Bands, Künstler oder DJ's haben oft mehrere Gigs in der Woche bzw am nächsten Tag, mit viel Ruhe ist da oft auch nicht zu denken. Siehe Avicii, oder ein Paul Kalkbrenner in seiner Prime, der ist weltweit getourt. Heute Berlin, dann kurz ins Hotel und morgens gehts dann schon nach England, Spanien, den USA, Asien oder wohin auch immer. Die leben auch komplett on fire und dies kann ich dir aus meinen Erfahrungen aus der Booking Szene mitteilen. Hinter den Fassaden passiert da oftmals sehr, sehr viel, ohne hier Namen zu nennen, aber mir sind durch mein Insiderwissen da einige bekannt, gerade was auch im Backstage so passiert. Da sitzen dann gerne mal noch rum, die Ihre Playtime schon längst hinter sich hatten und am nächsten Tag eigentlich früh in den Flieger müssen noch bis früh morgens im Backstage mit anderen Artist.
Was soll ich jetzt aus diesem Beitrag machen? Wie ich dich kenne ist es nicht so gemeint, aber es wirkt teilweise wieder sehr anmassend.
Wortwörtlich mein erster Satz ist "Ich bin absolut kein Experte auf dem Gebiet", genauso wenig erhebe ich irgendwelche absoluten Realitätsansprüche erhoben oder absolut ausgeschlossen, dass Mendy Probleme haben könnte. Also worauf willst du hinaus? Dass du Recht hast? Dass du mehr weisst als ich (kann sehr gut sein)? Im Grunde sind wir uns doch einig, entsprechend sehe ich nicht wirklich, worauf du jetzt mit diesem Beitrag hinauf willst. Bei den Kernpunkten stimme ich dir zu, alles weitere ist von aussen ohne entsprechende Einblicke und Expertenwissen sehr schwierig zu beurteilen. Cousin einer Suchtexpertin zu sein macht einem übrigens auch noch nicht zum Experten, ohne dir dein Interesse oder Wissen, dass du offensichtlich hast, absprechen zu wollen
Soweit ich es mit meinem besten Wissen und (beschränkter) Erfahrung beurteilen kann, gibt es eine sehr beide Bandpreite von Süchten und entsprechend einen grossen Graubereich, indem vieles möglich ist. Natürlich sind Spitzensportler nicht völlig untauglich, sobald sie einen Tropfen Alkohol zu sich nehmen. Und basierend auf der Schwere und Regelmässigkeit der Sucht ist es durchaus möglich, es zu einem gewissen Grad auszuleben, ohne dass es einem zu stark einschränkt, wie deine Beispiele zeigen. Es hat aber auch, abhängig von der Schwere und Dauer der Sucht, negative Konsequenzen, die sich je länger je mehr auswirken, was viele deiner Beispiele ebenfalls zeigen. Adriano hatte was, 1-2 gute Jahre? Ronaldinhos Eskapaden sind wohlbekannt, die Folgen und sein tiefer Fall ebenso. Rooney ist die Ausnahme, die wohl entweder noch eine gewisse Hemmnis hatte, oder einfach eine gute Verträglichkeit. Aber du sagst selbst, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass man mit einem schweren Alkoholproblem über Jahre Profi ist. Entsprechend ist es bei Mendy nicht unmöglich, aber wenn dann wohl in einem Ausmass, welches die Leistungen, die er bringt, noch zulassen. Dass er basierend darauf und seiner Geschichte ein regelmässiger Komasäufer sein soll, fällt mir, wiederum basierend auf meinem besten Wissen und (beschränkter) Erfahrung, schwer zu glauben, auf mehr wollte ich nie hinaus. Sollte diese Einschätzung immer noch kreuzfalsch sein, kannst du mich gerne korrigieren.
Letztendlich habe ich das ganze auch nur angesprochen, weil es von dem Journalisten als Argument gegen Mendy ins Feld geführt wird. Oft reicht ein einzelner Vorwurf ja nicht, sondern man muss eine ganze Armada an Vorwürfen ins Feld führen, um jemanden komplett zu zerstören, weil es der eigenen Argumentation mehr Nachdruck verleiht und sich besser verkauft. Das muss hier nicht der Fall sein, kommt aber oft genug vor. Dass Mendy keinen Kontankt zur Familie haben soll ist nachweisslich falsch. Die Vorwürfe der Gewalt gegen eine Frau und des Alkoholproblems stehen jetzt in Raum, von einem Journalisten, der seriös zu sein scheint, aber ohne jegliche Belege und damit für uns als aussenstehende Laien auch unmöglich zu überprüfen.
Entsprechend wäre ich aktuell sehr vorsichtig mit Annahmen und Urteilen in beide Richtungen. Bei manchen hier entsteht der Eindruck, dass die Meinungen unterbewusst schon gemacht sind, was sehr gefährlich ist. Viel tun ausser abwarten und mutmassen, basierend auf sehr wagen bis gar keinen Grundlagen, können wir momentan eh nicht, bis weitere Details ans Licht kommen und Konsequenzen folgen, oder auch nichts passiert. Gewalt gegen Frauen jeglicher Art ist zu verurteilen und sollte sich Mendy das zu schulden kommen lassen, soll er die entsprechenden persönlichen, finanziellen und vielleicht juristischen Konsequenzen tragen. Bis dahin gilt
innocentes donec probetur nocens. Dass aktuell ein Verfahren gegen Benjamin Mendy wegen mehrfacher Vergewaltigung läuft er dabei mehrfach mit Edouard und Ferland vermischt wird, nicht nur von Boulevardmedien, macht es nicht besser/einfach, auch wenn es in diesem Fall hier wirklich konkret um Ferland geht.