"Wenn mich ein Zuschauer beleidigt, weil ich ein Tor geschossen habe, ist das in Ordnung. Er kann mich beleidigen, ohne dass ich mich beleidigt fühle. Er kann mich das ganze Spiel über auspfeifen. Das ist mir egal. Wenn es um Rassismus geht, ist es etwas anderes.“
Ich weiß ja nicht so recht, aber für mich ist Beleidigen generell ja so ne Sache für sich, ob rassistisch motiviert oder nicht. Eigentlich ist das echt ein Armutszeugnis für diesen Sport (und auch unsere Gesellschaft), dass es für einen Fußballer in Ordnung geht, wenn er von wildfremden Menschen beleidigt wird.
Klar kann ich eine Abneigung gegen jemanden haben, wenn er mir unsympathisch ist, oder Dinge sagt / macht / schreibt, die mir nicht gefallen. Das kann ich der Person dann bei Gelegenheit mitteilen, oder sie meinetwegen gar als dumm, ignorant, asozial bezeichnen, SOLANGE ich das der Person unter vier Augen auch ruhig ins Gesicht sagen würde und/ oder derjenige vor allem die Möglichkeit hat, angemessen darauf zu reagieren. Sei es sich zu rechtfertigen, zu argumentieren oder mich dafür auszulachen.
Rassismus hin oder her - Was für mich halt einfach generell nicht in Ordnung geht, ist jemanden als Wichser, Hurensohn, scheiss Bimbo, Schwuchtel etc zu bezeichnen. Im besten Fall noch, weil er beim Fußball ein Tor gegen "meine" Mannschaft schießt.
Traurig, dass es für einen Fußballer heutzutage anscheinend in Ordnung geht, wenn er begleitet wird - solange es sich nicht auf seine Herkunft bezieht...
Ich war seit vielen Jahren in keinem Stadion mehr. Neben nervigen Aspekten wie Verkehrschaos, Parken, schlechte Gastro, Gedränge und Co... Ist eindeutig das Verhalten der Menschen ein großer Punkt, der mir den Spaß daran verdorben hat.
Natürlich betrifft das nur einen Teil der Besucher, aber eben immer wieder erlebt um mich herum: Asoziales und rücksichtsloses Verhalten, Beleidigungen, Schmähgesänge, Pyro, Wurfgeschosse, Gewalt, Hass ...
Nee, irgendwie hab ich darauf einfach echt keinen Bock. Da schau ich mir Spiele lieber zu Hause im TV an - da geht mir dann niemand auf den Sack.
Zurück zum Thema: Rassismus - scheiße. Beleidigungen - scheiße.
Dass man sich mit letzterem aber irgendwie arrangieren soll, weil es "zur Kultur" dieses Sports gehört (fängt ja bereits im Kindesalter in der belanglosen Kreisklasse an) - will mir persönlich nicht in den Kopf gehen und zeigt eben, wie proletarisch der Fußball leider auch ist, selbst in den höchsten Spielklassen.
- Wird sich daran in absehbarer Zukunft was ändern? Wohl kaum.
- Verliert Fußball (AUCH aufgrund solcher Umstände) immer weiter Zuschauer, Interessenten, Relevanz? Denke schon.
- Ist das (in Teilen) ein generelles, gesellschaftliches Problem? Leider ja.