Ich sehe da eher nicht so viele Parallelen, sondern Probleme auf einer ganz anderen Ebene. Seit dem James Transfer 2014 kamen ausser T-Bo und Hazard folgende Spieler nach Madrid: Llorente, Ceballos, Asensio, Vazquez, Mariano, Vinicius, Odriozola, Odegaard, Brahim, Jovic, Rodrygo, Mayoral, Danilo, Theo, Lunin. Für diese Spieler wurden insgesamt über 300 Millionen liegen gelassen. Die einen wurden verkauft, die anderen verliehen, und wieder andere sitzen auf der Bank. Eines haben sie aber alle gemeinsam: keiner von ihnen steht in Zizous durchschnittlicher Startelf. Und keinem von ihnen gelang der Durchbruch in Madrid bis Dato. Viele junge Spieler finde ich super und freue mich über diesen Weg. Aber er hilft uns erst in der Zukunft, und nicht aktuell. Man hat wieder einmal verpasst die aktuelle Mannschaft wirklich korrekt upzudaten.
Marcelo hat sowas von fertig, Carvajal ist ein Schatten seiner selbst und Varane seit der WM 2018 kein Top10 Verteidiger mehr. Im Mittelfeld stimmt die Anspannung überhaupt nicht mehr, Modric in Weltklasse Form fehlt mehr denn je da er Kroos mangelhafte Rückwärtsbewegung nicht mehr kaschieren kann. Kroos selbst guckt auch nach dem 100. Konter Gegentor bei dem er gemütlich hinterher joggte immernoch hochnäsig in die Kamera und zeigt keine Spur von Demut. Die Offensive hat keinen Plan und zeigt sich lustlos sowie uninspiriert in der Rückwärtsbewegung. Bale hat ausser torgefährlichen Situationen null Impact auf das Spiel an sich, wenn er nicht trifft ist er wertlos. Benzema steht zu selten dort wo er als Stürmer zu stehen hat, kann man ihm aber schwer ankreiden bei diesem inexistenten Mittelfeld. James ist immernoch ein 10er der defensive Mitarbeiter wie Vazquez um sich braucht, wenn zu viele eigene Spieler vor ihm platziert sind funktioniert er nicht mehr. Wenigstens hat er aber gekämpft, konnte nur bei ihm wirklich ein inneres Feuer entdecken. Hazard ist im Haifischbecken offensichtlich ebenfalls komplett überfordert, und ging letztes Jahr auch nur in einem funktionierenden System(Sarriball) in die Weltklasse Richtung auf.
Und hiermit kommen wir auch zum Hauptproblem. Nach drei Trainerwechseln ist es schwer immer noch im Coach die Schuld zu sehen. Rational betrachtet macht es aber trotzdem Sinn vielleicht endlich Mal einen absoluten Weltklasse Mann mit Erfahrung an die Seitenlinie zu holen. Bei Lopetegui ging der Schmusekurs nicht auf. Er hatte die Führungsetage nicht hinter sich und musste das kadertechnisch desolateste Madrid seit 10 Jahren trainieren. Seine Neuzugänge bekam er nicht, allzu viel vorwerfen kann man ihm eigentlich nicht einmal. Danach kam Solari, und machte in der Personalpolitik vieles richtig(Isco, Marcelo, Llorente, Vinicius(!!!!!!!!!!) etc.). Da aber auch er letztendlich keinen wirklich hochkarätigen Kader oder Plan in der Offensive hatte, blieben die Ergebnisse letztendlich leider aus. Seine Herangehensweise gegenüber den Spielern war aber die richtige, und sein Fussball definitiv besser als der von Zizou.
Zizou selbst hat die Frage zu seiner Personalie am Ende des Jahres 2017/18 perfekt beantwortet. "Ich erreiche die Mannschaft nicht mehr", um acht Monate später die genau gleiche Mannschaft wieder zu übernehmen.
Und zum Schluss sei noch gesagt: Diese Mannschaft gegen Valladolid die genau gleich schon 2014 auf dem Platz stand, war damals schon keine absolute Weltklasse ohne Cristiano. Aber die Jungs hatten wenigstens Erfolgshunger und brannten auf dem Platz. Die blamablen Vorstellungen aus dem letzten Jahr scheinen jetzt leider trotzdem weiter zu gehen, die 15 Niederlagen haben nicht ausgereicht um die Ehre dieser Typen anzupacken.
Welcher Mann einerseits den Kader durchsortieren, und andererseits der Mannschaft wieder eine Spielidee und Feuer einimpfen könnte, habe ich des Öfteren erwähnt. Es ist an Perez den Sturzflug zu beenden bevor wir am Boden aufkrachen.