Finde ich etwas gar einfach bzw, einseitig gedacht.
Ja Fussball ist kein Sklavenhandel und Spieler sollen ihre Wünsche einbringen können und angehört werden. Trotzdem gibt es immer 2 Seiten. Fussball ist auch kein reines Wunschkonzert und der Verein als Arbeitgeber sollte unter Umständen auch sein Interessen anbringen und wenn nötig durchsetzen. Odri hat einen gültigen Vertrag unterschrieben, im Wissen, dass er gegen Carvajal antreten muss und es allgemein schwer ist, sich bei Real Madrid durchzusetzen. Er hat auch schon vor 1 Jahr gewusst, dass die EM diesen (damals wusste noch niemand was wegen Corona) ist und es hat sich nach Zidanes Rückkehr relativ schnell abgezeichnet, dass er wenig spielen und an Dani nicht vorbei kommen wird, trotzdem ist er im Sommer geblieben, und mitten im Winter kommt dann plötzlich die Erkenntnis?
Ich will nicht sagen, dass man Spieler ewig gegen ihren Willen festhalten soll, das macht längerfristig für beide Seiten keinen Sinn. Aber ich finde Real Madrid gibt Spielerwünschen oft zu einfach nach und sucht dann Lösungen, die dem Verein an sich überhaupt nichts bringen oder sogar schaden. Was hat uns die Odri Leihe unter dem Strich gebracht? Man macht sich mitten in der Saison eine unnötige Baustelle auf, die oft angepriesenen Notlösungen mit Nacho/Militao haben sich mehrfach nicht bewährt (Copa aus gegen Sociedad, Niederlage gegen Betis). Man gibt Odri an einen direkten CL Gegenspieler ab. Es ist eine Leihe mit relativ kleiner Gebühr und ohne Kaufoption/pflicht, Odri wird also wohl oder Übel wieder bei uns landen. Und er spielt bei Bayern noch weniger als bei uns, die Leihe hat also weder ihm persönlich bezüglich Spielzeit was gebracht noch uns bezüglich Marktwertsteigerung.
Ich würde mir Seitens Real wünschen, dass man eine offensivere und für sich bessere Position annehmen und vertreten würde. Es gab keinerlei Druck, Odri mitten in der Saison abzugeben. Und ich kenne wenige Vereine, schon gar nicht auf dem Niveau, die mitten in der Saison freiwillig einen direkten CL Konkurrenten stärken und sich gleichzeitig schwächen. Bei den meisten anderen Vereinen heisst es "zahl Summe/Leihgebühr X oder Pech gehabt". Odri war jetzt nach James und Alonso bereits der 3te Spieler, den man, ich will nicht sagen an Bayern verschenkt, aber relativ grosszügig zur Verfügung gestellt hat, auf 2 davon wird man kommenden Sommer wieder sitzen bleiben.
Hat uns das Ganze im Gegenzug irgendwas gebracht? In den letzten 10 Jahren kamen 2 Bayern Spieler zu uns, Altintop kam ablösefrei als Reservespieler und mit Kroos haben sich die Bayern selber verscherzt und ihn dann zähneknirschend abgegeben. Ansonsten gab es von ihnen nie auch nur etwas entgegenkommen. Lewa, Alaba, Thiago usw.? Nichts zu holen. Auch bei anderen Vereinen bringen uns die oft betonten Beziehungen letztendlich wenig. Bei T-Bo musste man warten, dass er seinen Vertrag aussitzt, selbiges bei Hazard. Bei Mbappe wartet man seit 3 Jahren, dass PSG irgend einen Wank macht, bei Haaland darauf, bis die Klausel gültig ist usw. Dass man auf Spieler hört und ihnen Optionen gibt, schön und gut, aber man sollte aufpassen, dass es nicht zu einseitig wird und man nur ausgenutzt wird. Man muss auch nicht wie Barca es sich mit allen verscherzen, aber eine etwas weniger "Goodwill" bezüglich Transferpolitik würde uns auch nicht schaden, es gibt kein Recht darauf, dass wir unsere Spieler unter Wert verscherbeln/verleihen.
Man hätte Odri behalten können und er hätte wohl mehr gespielt. Man hätte ihn innerhalb von La Liga verleihen können und er hätte definitiv mehr gespielt. Man hätte ihn für 20 Mio an Sociedad oder Bilbao verkaufen könne. Man hätte eine Kaufpflicht integrieren können. Gefühlt hat man wirklich den schlechtmöglichsten Weg genommen.