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[Artikel] Tebas: „Überzeugt, Saison zu Ende zu spielen – oder ernste Probleme“

Nils Kern

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[Artikel] Tebas: „Überzeugt, Saison zu Ende zu spielen – oder ernste Probleme“

Wirtschaftliche Sorgen hier, Fokus auf Gesundheit da. Javier Tebas äußert sich zu den Herausforderungen in LaLiga und ist zwar „überzeugt, dass die Saison zu Ende gespielt wird“, sieht aber auch „ernsthafte Probleme“, falls es nicht so kommen sollte.

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„Die Gesundheit steht an erster Stelle, natürlich, aber es ist sehr wichtig, das wirtschaftliche Gefüge der Regierungen zu halten“

Übersetzt: Die Gesundheit der Spieler, Fans und sonstigen Leuten juckt mich nicht, aber ich muss das sagen um hier nicht wie der letzte Idiot auszusehen.

Es gibt absolut keinen Grund die Liga fertig zu spielen. Die Gesundheit geht vor, OHNE wenn und aber. Alle Vereine werden Einbussen haben und damit müssen sie einfach leben. Falls sich in zwei Monaten alles beruhigt hat, dann kann man weiterschauen..
 
Ich kenne mich wirklich nicht mit dem wirts. Konstrukt im Weltfussball aus. Ich weiß nur das die Verbände/Vereine Lizenzen an Sky, Bein Sports etc. verkaufen und hier und da noch paar Sponsorveträge ausgehandelt werden. Das wars auch schon.

Das Virus lähmt derzeit das gesamte System, das heißt nicht nur der Fußball (die Liga/Clubs) per se wird Einbussen hinnehmen müssen. Auch Sky, die Sponsoren oder andere Geldgeber werden Verluste hinnehmen müssen und so entsteht kein Nachteil innerhalb des Fußballgefüges. Das sind doch eher Opportunitätskosten als wirklich Verluste. Selbst Agenturen die Zeugwarte bereitstellen (wie in Deutschland) werden Verluste hinnehmen müssen. Die Kosten, die bei einer Firma entstehen, werden gefühlt immer weitergereicht aber bis zu wem? Jetzt merkt man doch wirklich wie vernetzt mittlerweile alles ist.
 
Geld, Geld und nochmal Geld, Manchmal könnte man wirklich meinen, es gäbe nichts anderes mehr. Verluste sind nicht schön, das sehe ich ein, allerdings sollte man in der aktuellen Situation 2 Dinge beachten:

1. Momentan spielt keine grössere Liga in Europa mehr, und wird es in absehbarer Zeit auch nicht mehr. Aller machen derzeit Verlust, von der UEFA über die Klubs, Ligen und Funktionären zu den Sponsoren, Beratern, dem Wurststand im Stadion usw. Dadurch sitzen alle im selben Boot und haben Verluste, es entsteht kein Wettbewerbsnachteil für einzelne. Irgendwer wird die Kosten tragen und/oder Einschränkungen hinnehmen müssen, wir werden sehen wer, aber jetzt auf Teufel komm raus den Betrieb aufrechterhalten/fortsetzen zu wollen, ist hirnrissig.

2. Wir haben es mit etwas zu tun, dass weit über Fussball oder sogar Wirtschaft und Sport hinaus geht. Es geht um Leben und Tod, um den Schutz von Menschen, die besonders gefährdet sind. Es ist die schlimmste Pandemie seit der spanischen Grippe vor gut 100 Jahren, viele westliche Länder haben zum ersten mal seit dem 2ten Weltkrieg wieder so etwas wie Ausnahmezustand. Ich bin normalerweise nicht der, der auf Panik macht, aber die Lage ist ernst. Italien hat inzwischen 20'000 Infizierte und fast 2000 Tote, es gibt bürgerkriegsähnliche Zustände. In der Schweiz, wo ich wohne, haben sich die Zahlen gestern auf 2000 verdoppelt, 20 Menschen sind tot. Ich sowie mein Vater und Grossvater gehören mit Asthma zur Risikogruppe, nachdem erst Ende Januar meine geliebte Grossmutter verstorben ist, brauche ich in absehbarer Zeit keine Todesfälle mehr, wenn sie sich vermeiden lassen. Alle Schulen und Unis sind dicht, es herrscht Ausgangssperre und die Grenzen sind zu. Es ist mittlerweile definitiv mehr als "ein bisschen Grippe" und um so mehr sind wir als Gesellschaft gefragt, jetzt erst mal alles unwichtige, auch Fussball und/oder Wirtschaftliche Dinge, beiseite zu legen und uns darauf zu konzentrieren, zusammenzuhalten und diesen Notstand gemeinsam zu bewältigen. Je mehr Leben gerettet und die Ausbreitung des Virus verhindert werden können, desto besser.

Zur Wirtschaftlichkeit sei noch Folgendes gesagt, die Mortalitätsrate liegt aktuell je nach Situation und Massnahmen irgendwo zwischen 1-3 bis zu 10%. Machen wir nichts oder zu wenig, werden die Ansteckungen und auch die Todesfälle in die Hunderttausende oder schlimmstenfalls in die Millionen gehen. Ob es langfristig für den Fussball oder sonst irgendwen so erstrebenswert ist, wenn bis zu 10% der Spieler, Zuschauer, Funktionäre, usw. wegfallen, statt 2-3 Monate dicht zu machen, wage ich zu bezweifeln. Mit dem ethischen Aspekt des ganzen fange ich gar nicht an, da redet wirklich reine Kurzsicht und Gier aus Tebas.

Sagen werde ich zudem noch dies. Aktuell ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt dazu und normalerweise bemühe ich mich, politische/kontroverse Themen aus dem Forum fern zu halten. Man kann aber auch als grösster Wirtschaftsfanatiker und Kapitalismusbeführworter nicht leugnen, dass in den letzten Jahrzehnten ein unglaubliches Wachstum Richtung Globalisierung, Gewinnoptimierung, Vermarktung und Inflation stattgefunden hat, alles wurde exklusiv vermarktet und teuer verkauft. Neben Gewinnern gab es auch viele Verlierer, insbesondere das Zwischenmenschliche und das Individuum an sich, man ist nur noch eine "Human Resource", austauschbar und bei den ersten Stagnation weg. Und dank Globalisierung ist mittlerweile alles vernetzt und die aktuelle Situation ist nicht zuletzt auch etwas die Quittung dafür, man hat alles ausgelagert, die Produktionsketten wurden möglichst ohne Lager optimiert und alles vermarktet, jetzt muss man halt mit den Konsequenzen tragen. Ich wünsche niemandem etwas schlechtes, und leider wird das ganze wirtschaftliche Folgen haben, die wieder die Schwächsten und Unschuldigen treffen wird, so realistisch bin ich. Trotzdem hat Corona jetzt einigen die Grenzen aufgezeigt und gleichzeitig bewiesen, dass anderes wie z.B. Home Office oder flexiblere Arbeitsverhältnisse durchaus machbar ist. Wahrscheinlich ist es nur ein naiver Traum, aber sollte durch diese zwangsmässige Gesundschrumpfung wieder etwas der Mensch und das Zwischenmenschliche in den Vordergrund rücken, sehe ich das nicht zwingend als etwas schlechtes an. Niemand "braucht" 3 stellige Millionen Ablösen für Spieler oder sämtliche Ligen hinter mehreren Paywalls. Geld kann man leider nicht essen und es schützt auch nicht gegen diese Pandemie.
 
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Geld, Geld und nochmal Geld, Manchmal könnte man wirklich meinen, es gäbe nichts anderes mehr. Verluste sind nicht schön, das sehe ich ein, allerdings sollte man in der aktuellen Situation 2 Dinge beachten:

1. Momentan spielt keine grössere Liga in Europa mehr, und wird es in absehbarer Zeit auch nicht mehr. Aller machen derzeit Verlust, von der UEFA über die Klubs, Ligen und Funktionären zu den Sponsoren, Beratern, dem Wurststand im Stadion usw. Dadurch sitzen alle im selben Boot und haben Verluste, es entsteht kein Wettbewerbsnachteil für einzelne. Irgendwer wird die Kosten tragen und/oder Einschränkungen hinnehmen müssen, wir werden sehen wer, aber jetzt auf Teufel komm raus den Betrieb aufrechterhalten/fortsetzen zu wollen, ist hirnrissig.

2. Wir haben es mit etwas zu tun, dass weit über Fussball oder sogar Wirtschaft und Sport hinaus geht. Es geht um Leben und Tod, um den Schutz von Menschen, die besonders gefährdet sind. Es ist die schlimmste Pandemie seit der spanischen Grippe vor gut 100 Jahren, viele westliche Länder haben zum ersten mal seit dem 2ten Weltkrieg wieder so etwas wie Ausnahmezustand. Ich bin normalerweise nicht der, der auf Panik macht, aber die Lage ist ernst. Italien hat inzwischen 20'000 Infizierte und fast 2000 Tote, es gibt bürgerkriegsähnliche Zustände. In der Schweiz, wo ich wohne, haben sich die Zahlen gestern auf 2000 verdoppelt, 20 Menschen sind tot. Ich sowie mein Vater und Grossvater gehören mit Asthma zur Risikogruppe, nachdem erst Ende Januar meine geliebte Grossmutter verstorben ist, brauche ich in absehbarer Zeit keine Todesfälle mehr, wenn sie sich vermeiden lassen. Alle Schulen und Unis sind dicht, es herrscht Ausgangssperre und die Grenzen sind zu. Es ist mittlerweile definitiv mehr als "ein bisschen Grippe" und um so mehr sind wir als Gesellschaft gefragt, jetzt erst mal alles unwichtige, auch Fussball und/oder Wirtschaftliche Dinge, beiseite zu legen und uns darauf zu konzentrieren, zusammenzuhalten und diesen Notstand gemeinsam zu bewältigen. Je mehr Leben gerettet und die Ausbreitung des Virus verhindert werden können, desto besser.

Zur Wirtschaftlichkeit sei noch Folgendes gesagt, die Mortalitätsrate liegt aktuell je nach Situation und Massnahmen irgendwo zwischen 1-3 bis zu 10%. Machen wir nichts oder zu wenig, werden die Ansteckungen und auch die Todesfälle in die Hunderttausende oder schlimmstenfalls in die Millionen gehen. Ob es langfristig für den Fussball oder sonst irgendwen so erstrebenswert ist, wenn bis zu 10% der Spieler, Zuschauer, Funktionäre, usw. wegfallen, statt 2-3 Monate dicht zu machen, wage ich zu bezweifeln. Mit dem ethischen Aspekt des ganzen fange ich gar nicht an, da redet wirklich reine Kurzsicht und Gier aus Tebas.

Sagen werde ich zudem noch dies. Aktuell ist vielleicht nicht der beste Zeitpunkt dazu und normalerweise bemühe ich mich, politische/kontroverse Themen aus dem Forum fern zu halten. Man kann aber auch als grösster Wirtschaftsfanatiker und Kapitalismusbeführworter nicht leugnen, dass in den letzten Jahrzehnten ein unglaubliches Wachstum Richtung Globalisierung, Gewinnoptimierung, Vermarktung und Inflation stattgefunden hat, alles wurde exklusiv vermarktet und teuer verkauft. Neben Gewinnern gab es auch viele Verlierer, insbesondere das Zwischenmenschliche und das Individuum an sich, man ist nur noch eine "Human Resource", austauschbar und bei den ersten Stagnation weg. Und dank Globalisierung ist mittlerweile alles vernetzt und die aktuelle Situation ist nicht zuletzt auch etwas die Quittung dafür, man hat alles ausgelagert, die Produktionsketten wurden möglichst ohne Lager optimiert und alles vermarktet, jetzt muss man halt mit den Konsequenzen tragen. Ich wünsche niemandem etwas schlechtes, und leider wird das ganze wirtschaftliche Folgen haben, die wieder die Schwächsten und Unschuldigen treffen wird, so realistisch bin ich. Trotzdem hat Corona jetzt einigen die Grenzen aufgezeigt und gleichzeitig bewiesen, dass anderes wie z.B. Home Office oder flexiblere Arbeitsverhältnisse durchaus machbar ist. Wahrscheinlich ist es nur ein naiver Traum, aber sollte durch diese zwangsmässige Gesundschrumpfung wieder etwas der Mensch und das Zwischenmenschliche in den Vordergrund rücken, sehe ich das nicht zwingend als etwas schlechtes an. Niemand "braucht" 3 stellige Millionen Ablösen für Spieler oder sämtliche Ligen hinter mehreren Paywalls. Geld kann man leider nicht essen und es schützt auch nicht gegen diese Pandemie.

Wenn ich alleine daran denke, dass Deutschland mal die Apotheke der Welt war und heute fehlen bei kleinsten Problemen, schon die Medikamente gegen Hypertonie, Diabetes oder Krebs, weil alles an den Teufel ausgelagert wurde. Hoffentlich kommt es nur zu einer Teilrealisierung deiner Hoffnungen...
Achte auf dich und deine Lieben, Asthma ein Erbe, was man lieber ablehnen sollte...
 
Wenn ich alleine daran denke, dass Deutschland mal die Apotheke der Welt war und heute fehlen bei kleinsten Problemen, schon die Medikamente gegen Hypertonie, Diabetes oder Krebs, weil alles an den Teufel ausgelagert wurde. Hoffentlich kommt es nur zu einer Teilrealisierung deiner Hoffnungen...

Aber auch nur, wenn der grösste Teil der Deutschen dazu bereit ist, viel höhere Preise für ihre Medikamente, Lebensmittel, usw. zu bezahlen.
Die Globalisierung hat dem westlichen Europa ein viel schöneres Leben ermöglicht, als man vor 100 Jahren noch zu Denken mochte.
 
Man muss sich nach der Krise Fragen stellen.... Ob man nen Trip nach Neukaledonien braucht um auf Insta zu posen, ob man zu jeder Zeit im Jahr Avocado aus Mexiko braucht, ob es so intelligent ist die eigene Produktion und Landwirtschaft völlig zu ruinieren und sich voll abhängig zu machen von China und Co. und auch ob Fussballer im Jahr 10 Mio verdienen müssen bzw. 200 Mio Ablöse kosten müssen....
Aber wahrscheinlich gibt es bloß ein Weiter so als Antwort
 

Heutige Geburtstage

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