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Estadio Alfredo di Stéfano & Valdebebas

DiStéfano

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5. Januar 2014
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Dortmund
Alles zur Spielstätte der Castilla und dem Trainingsgelände hier rein!
Alle Informationen rund um das Estadio Alfredo di Stéfano, das Trainingsgelände und ein Besuch der Ciudad Real Madrid bekommt ihr hier.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
So, wie versprochen hier mein Post über die Eindrücke die unsere Ciudad auf mich hinterlassen hat inklusive einige Dinge über die spanische Jugendarbeit die ich bisher sammeln konnte. Ich lade gleich zu Beginn herzlich ein mitzudiskutieren und eventuell Schilderung der Dinge wie sie in anderen Ländern sind. Immerhin will ja auch ich meinen Horizont erweitern
:flag:

Zu Beginn nur ein kleines

Vorwort:

Dieser Text soll für Leute sein die sich für die Jugendarbeit interessieren oder einfach mal wissen wollen wie das ganze genau aussieht, welchen Weg geht man mit einem Kind von einem 6 jährigen zu einem Spieler in der U-17?

Gerne hätte ich euch auch ein paar Fotos geliefert, leider lassen die sich hier aber nicht hochladen da die Dateien zu groß sind.

Ich beziehe mich absichtlich auf keine einzelnen Spieler! Warum? Zum einen bin ich bei weitem (noch) nicht so bewandert wie es beispielsweise LaBlanca ist, zum anderen war für mich als Trainer ganz andere Punkte wichtiger:

  1. WIE ist die Umgebung in denen die jungen Spieler sich befinden
  2. WIE wird in einem so großen Verein trainiert
  3. Auf WAS achten die Trainer bei ihren Kindern

Diese 3 Punkte werde ich hier zusammenfassen und meinen Eindruck darüber für euch versuchen zu reflektieren, ich werde im Laufe der Zeit noch weitere Dinge ausarbeiten - leider bin ich noch nicht soweit und muss das erstmal für mich selbst genau betrachten um es weitergeben zu können. Die Umgebung selbst werde ich versuchen zu beschreiben und meine subjektive Meinung darüber zu äußern, wer Valdebebas kennt kann diese Passage auch gerne überspringen. Zu beachten ist das ich von der österreichischen Methode der (neuen) Jugendarbeit ausgehe, da ich ja aus diesem Land komme. Für diejenigen die weniger darüber Bescheid wissen folgendes:

In Österreich wird seit einigen Jahren ein komplett überarbeitetes Jugendtraining weitergegeben welches sich aus einer Mischung folgenden Ländern zusammensetzt:

  • Schweiz
  • Deutschland
  • Holland
Was heißt das nun?

Ganz einfach, man schickte Fachleute in diese 3 Länder aus und ließ sich erklären wie ihre Jugendarbeit funktioniert, davon nahm man sich das beste raus und wich (minimal - da alle Top Länder ungefähr die selben Methoden haben) davon ab bzw übernahm das - für sich selbst - wichtigste.

Wie sieht die Jugendarbeit in Österreich nun aus?

Vereinfacht gesagt: Man arbeitet mit den Kids in der so genannten S(pielen) - T(rainieren - S(pielen) Methode, die Trainer legen sich Pläne fest (zB Schwerpunkt Pass-Spiel/Zweikampf) was genau man trainieren möchte und erarbeitet sich daraus Übungen in denen Spielsituationen geprobt werden - allerdings in spielerischer Form. Zwischen diesen Übungen versucht man einen Technik-Teil einzubinden (natürlich ebenfalls lt. Schwerpunkt) und übt in diesem die richtige Ausführung bestimmter, spezifischer Techniken.

So will man den Kindern einerseits den Spaß an Fußball vermitteln, andererseits sollen die Kinder so genau Abläufe und Bewegungen erlernen. Sollten Fragen bestehen oder etwas unklar sein könnt ihr gerne nachfragen.

Ich will niemanden überfordern, versuche die Dinge sehr einfach zu schildern und so knapp wie möglich niederschreiben.

Kommen wir zum eigentlichen Haupteil:
 
WIE ist die Umgebung in denen die Kinder trainieren und aufwachsen?

Schon beim Weg Richtung Parkplätze, wenn man an der Absperrung mittels Madridista-Card (Besucher ohne Karte kommen schlichtweg nicht an den Securitys durch) vorbei geht, wird einem in der Ciudad Real Madrid klar um welch besonderen Ort es sich wirklich handelt. Das Areal ist nicht nur riesig sondern auch perfekt gegliedert. Auswärtige Jugendmannschaften müssen sich draußen vor dem Haupteingang auf einem großen Parkplatz treffen, sammeln und gemeinsam das Areal betreten. Die Eltern deren Kinder für Real Madrid spielen fahren (ebenfalls mittels Ausweis) durch den Haupteingang hindurch und parken im ersten Teil des Trainingszentrums - natürlich ist das auch die selbe Einfahrt durch die Cristiano Ronaldo & Co durch müssen, was dem ganzen für die Kids bestimmt nochmal einen gewissen Flair gibt. Anstatt aber an den vorderen Parkplätzen Halt zu machen fahren die Stars noch ein paar Meter weiter zu einem eigenen, wieder abgesperrten Parkareal welches sich am hinteren Ende der Anlage befindet.


Wenn die Kids aus dem Auto steigen gehen sie direkt weiter in das Hauptgebäude der Ciudad, links und rechts flankiert von den Sportplätzen. Direkt am Aufgang des Hauptgebäudes befindet sich ein riesiger Banner auf dem jeder einzelne Jugendspieler der Cantera abgebildet ist - mit Namen versteht sich. Danach geht es für die Kinder in die Kabinen die - wie hier auf Realtotal beschrieben - sich T-förmig stufenweise nach oben gliedert, d.h. die jüngsten kleiden sich in der ersten Kabine um und kommen schrittweise der 1. Mannschaft von Jahr zu Jahr näher - zugänglich ausschließlich für die Cantera, da drin gibt es keinen Platz für Besucher oder auswärtige Spieler!

Weiters befindet sich im Hauptgebäude die Kantine die man auch als "Brückenkopf" des Gebäudes sehen könnte. Denn sie ist genau so ausgerichtet das man links und rechts perfekt auf die 2 ersten Sportplätze sehen kann, wer interessiert an den Spielen der hinteren 2 Sportplätze ist kann sich diese LIVE im Fernsehen während eines Snacks dort ansehen. Weiters befindet sich eine Terrasse dort, die viele Eltern gerne nutzen.

Geht man aus der Kantine zurück auf die Parkplätze so kann man - wie vorhin erwähnt - links und rechts der Straße folgen in Richtung der Sportplätze. (jeweils insgesamt 3 Plätze, das hintere Areal mit den Trainingsplätzen der Castilla und der 1. Mannschaft sind gesperrt und werden bewacht) Jeder einzelne Trainingsplatz verfügt über Tribünen, jeweils 2 Kameras pro Platz werden dazu eingesetzt um die Kids zu filmen. Direkt neben den süd/östlichen Sportplätzen befindet sich auch ein Gebäude mit Wohnräumen wo die Kids übernachten können, die Schlafstätten für die erste Mannschaft und der Castilla befindet sich ebenfalls im abgesperrten Bereich weiter hinten.

Mein Eindruck:

Schon von den ersten Schritten der ganz kleinen weg wird den Jugendspielern gezeigt welch besonderen Stellenwert sie haben und für welch besonderes Wappen sie hier spielen. Es wird alles dafür getan um den Kindern aufzuzeigen welche Chance sich ihnen bietet wenn sie hier trainieren und spielen dürfen. Das fängt dabei an das die Stars direkt vor den Trainingsplätzen vorbei fahren, geht weiter mit den Bildern der gesamten Cantera über zu den Kabinen in denen sich die Jungs Stück für Stück vorarbeiten. Wir haben am letzten Tag unseres Besuches ein Sichtungstraining beobachten dürfen, wir konnten die Enttäuschung der Eltern,Kinder & Verwandte sehen die nicht genommen wurden und wir durften miterleben wie der ein oder andere sich freute. Alleine bei diesem Ereignis konnte man erkennen welch eine Wirkung diese ganze Stätte auf alle hatte, man hat sich wirklich Mühe gegeben alles so auszurichten das die Kinder und Jugendlichen absolut motiviert bleiben auf ihrem Weg nach oben.

Bei uns (ich nehme als Beispiel unseren größten Verein in der Nähe da jeder andere Vergleich ohnehin sinnlos wäre) wird zwar darauf wert gelegt das die Kinder von klein auf merken wo sie spielen & sehen das sie in keinem Amateurverein spielen, allerdings mit anderen Ansätzen wie zB der Trainingspflicht. Die Jugendzentren sind jedoch bei weitem nicht so ausgeklügelt wie es in Valdebebas der Fall ist, auch wird mMn viel zu wenig darauf geachtet den Kindern einen "roten Faden" in ihre Laufbahn zu legen wie es in der Ciudad der Fall ist (zB der Stufenweise Anstieg gen 1. Mannschaft mittels der Kabinen). Die Perspektive ist hier eine ganz andere und erklärt für mich gleichzeitig aber auch das große "sterben" der Jugendspieler im Alter von 15-17 Jahren. Wenn man den Kids nicht von Anfang an zeigt welch Chancen ihnen offen gelegt werden so wird es irgendwann mal wichtigere Dinge geben als den Fußball. Dahinter steckt aber wohl auch der große Unterschied in der Mentalität, dort steht der Fußball klar als die Nummer 1 da und - auch wenn es hässlich klingt - Kinder zählen in Spanien viel mehr als bspw bei uns ins Österreich.

Beispiel: Spielen in den beiden Ländern (Spanien und Österreich) zur selben Zeit Kinder in einem Park Fußball und schießen dabei unbeabsichtigt einen alten Menschen am Kopf an so wird die Reaktion jeweils eine ganz andere sein. In dem einen Land lacht dieser Mensch und gibt den Kids den Ball zurück, im anderen Land wird der Mensch entweder den Ball einziehen (obwohl er dazu gar kein Recht hat) oder er wird die Kinder von diesem Ort verjagen. Jeder darf nun die Länder so zuordnen wie er es für richtig hält ;)

Kommen wir zum Kern meiner Anwesenheit, dem Punkt
 
Auf was achten die Trainer bei ihren Kindern?


Bei unserer Anwesenheit während der Turniere (U-8 und U-10) und Matches (U-13 und U-19, Juvenil A) wurde uns klar das die Trainer in Valdebebas auf ganz andere Dinge ihr Hauptaugenmerk legen als wir es tun. Bei uns wird die Philosophie vertreten den Ball anzunehmen, sofort eine Anspielstation zu finden und diese mit einem sauberen Pass zu bedienen. Es wird darauf geachtet Zweikämpfen entweder so sofort aus dem Weg zu gehen oder diese mit Ball "auszuweichen" in dem man sich den freien Raum sucht und dorthin dribbelt.


In Valdebebas lässt man den Kindern mehr Freiheiten, man MÖCHTE das die Kinder in die Zweikämpfe gehen und diese auch annehmen. Praktisch jeder Spieler der in Ballbesitz kommt soll selbst entscheiden was er tun möchte - fast keiner entscheidet sich sofort für einen Pass. Dies geht natürlich Hand in Hand mit den Trainingsmethoden welche auf das technische Spiel ausgelegt sind, sehr überraschend dabei war für mich jedoch das sich die Kinder die nicht in Ballbesitz waren sehr gut ohne Ball bewegten und eigentlich ständig auch den Ball forderten. Das zeigt gleichzeitig auch auf wie gut diese Trainingsmethoden funktionieren! Im Gegenzug möchte die gegnerische Mannschaft auch auf Fehler hinarbeiten indem man kollektiv versucht sofort auf den Ballführenden zu gehen. Es war überraschend zu sehen wie wenig Fehler schon in der U-8 bspw gemacht werden, sehr wenig überhastete Aktionen wie zB Fehlpässe durch Druck, Ballverluste wegen nicht angenommenen Zweikampfverhalten.


Man ist praktisch darauf bedacht den Kindern den größten Spaß am Fußball nicht nur so gut es geht, sonder komplett zu überlassen - Zweikämpfe und Torerfolg. Man sieht dann in der U-10 schon recht gut die Teilerfolge die erzielt wurden:


Die Kids spielen selbstbewusst und Ballsicher, auch wenn Fehler vorkommen so werden diese von den Trainern nicht als schlimm angenommen.

Die Kids spielen ab der U-10 vermehrt über die Flanken so das es sehr häufig zu Situationen kommt wo die Außenspieler Zweikämpfe führen und danach versuchen im Strafraum einen Abnehmer für ihren Ball zu finden.

Es wird schon des öfteren versucht Dreiecke am Platz zu bilden um immer wieder neue Anspielstationen zu haben, allerdings werden diese nicht so oft genutzt wie in unseren heimischen Mannschaften da die Kinder gerne Finten einbauen und den Gegner täuschen.

Desweiteren stachen 3 allgemeine Dinge ins Auge die bei uns auch anders sind:


Es gibt einen FIXEN Torwart - bei uns wird die Philosophie vertreten bis zur U-12 auf einen fixen Torhüter zu verzichten, d.h. jeder Spieler soll einmal ins Tor.

Die Spiele werden ab den kleinsten Mannschaften gewertet, der Spielstand wird sogar an den Anzeigentafeln eingeblendet - bei uns ist bis zur U-10 nirgendwo ein Ergebnis zu finden.

Es wird von den kleinsten Teams weg mit 1 Torwart und 8 (!!) Feldspielern auf die BREITE des Spielfeldes gespielt - bei unseren Turnieren sieht das wie folgt aus:

U-7 & U-8: 1 Torwart, 5 Feldspieler auf ein kleines, begrenztes Spielfeld

U-9 & U-10: 1 Torwart, 6 Feldspieler auf ein Feld das von der Grundlinie bis zur Mittellinie geht

Für mich sind das 3 sehr markante Punkte.


Über den fixen Torwart lässt sich streiten, ich vertrete die Meinung das die Kinder die von Anfang an sagen sie möchten gerne Torwart sein das auch spielen sollen. In Teams wie jenes in Madrid wird man sich wohl bewusst sehr früh auf fixe Torhüter festlegen.


Die Wertung der Spiele finde ich sehr gut da den Kindern von Beginn weg gezeigt wird das es sich um einen Wettbewerb handelt - welcher aber Spaß macht.


Die Anzahl der Spieler und die Größe des Spielfeldes fand ich sehr beeindruckend, durch die große Anzahl an Spielern hat man - trotz mehr Raum da das Spielfeld auf die Breite gespielt wird - weniger Platz und muss sich schneller orientieren. Dieser Prozess wird über JAHRE hinweg durchgeführt und ist bestimmt auch einer der Hauptgründe warum die Jugend sich gerade im höheren Alter so viel schneller weiterentwickelt wie in anderen Teams zB bei uns in Österreich.


Der große Bruch kommt nämlich in der U-13, hier ist der Unterschied in den Spielen sehr groß zwischen jenen in Madrid und unseren in Graz. Das Spiel ist schneller und technisch viel besser, die Kids hatten über Jahre hinweg mit einer viel höhere Anzahl an Mit- und Gegenspielern gearbeitet und wurden somit viel mehr gefordert als die Kinder bei uns. Welch eine Entwicklung dahinter steckt könnte man nur mit Videos genauer zeigen, in Graz und bspw Wien wird zwar auch hohes Niveau geboten jedoch kommt man auf keinen Fall an jene in Valdebebas ran. Man muss wohl neidlos anerkennen das der spanische Weg perfekt zur Kultur passt und die Schere ab diesem Alter anfängt weit auseinander zu gehen, nicht weil das Wunderkinder sind die in Madrid rumlaufen sondern weil das Training und die Philosophie auf andere Dinge ausgelegt sind und diese Praxis sich über Jahre hinweg einfach als die bessere herausstellt. So gewährleistet man eine hohe Anzahl an überdurchschnittlich guten Fußballern und großen Talenten.


An dieser Stelle mache ich kurz Halt, in den nächsten 2-3 Wochen werde ich dieses Kapitel noch erweitern mit dem Thema


Sichtungstraining in Madrid


Sollte(n) Interesse an mehr bestehen/Fragen offen sein/nähere Erläuterung gewisser Dinge nötig sein könnt ihr gerne losschießen. Verbesserungen, Fehlerbehebung und Diskussionen erwünscht ;)
 
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Auf was achten die Trainer bei ihren Kindern?


Bei unserer Anwesenheit während der Turniere (U-8 und U-10) und Matches (U-13 und U-17, Juvenil A) wurde uns klar das die Trainer in Valdebebas auf ganz andere Dinge ihr Hauptaugenmerk legen als wir es tun. Bei uns wird die Philosophie vertreten den Ball anzunehmen, sofort eine Anspielstation zu finden und diese mit einem sauberen Pass zu bedienen. Es wird darauf geachtet Zweikämpfen entweder so sofort aus dem Weg zu gehen oder diese mit Ball "auszuweichen" in dem man sich den freien Raum sucht und dorthin dribbelt.


In Valdebebas lässt man den Kindern mehr Freiheiten, man MÖCHTE das die Kinder in die Zweikämpfe gehen und diese auch annehmen. Praktisch jeder Spieler der in Ballbesitz kommt soll selbst entscheiden was er tun möchte - fast keiner entscheidet sich sofort für einen Pass. Dies geht natürlich Hand in Hand mit den Trainingsmethoden welche auf das technische Spiel ausgelegt sind, sehr überraschend dabei war für mich jedoch das sich die Kinder die nicht in Ballbesitz waren sehr gut ohne Ball bewegten und eigentlich ständig auch den Ball forderten. Das zeigt gleichzeitig auch auf wie gut diese Trainingsmethoden funktionieren! Im Gegenzug möchte die gegnerische Mannschaft auch auf Fehler hinarbeiten indem man kollektiv versucht sofort auf den Ballführenden zu gehen. Es war überraschend zu sehen wie wenig Fehler schon in der U-8 bspw gemacht werden, sehr wenig überhastete Aktionen wie zB Fehlpässe durch Druck, Ballverluste wegen nicht angenommenen Zweikampfverhalten.


Man ist praktisch darauf bedacht den Kindern den größten Spaß am Fußball nicht nur so gut es geht, sonder komplett zu überlassen - Zweikämpfe und Torerfolg. Man sieht dann in der U-10 schon recht gut die Teilerfolge die erzielt wurden:


Die Kids spielen selbstbewusst und Ballsicher, auch wenn Fehler vorkommen so werden diese von den Trainern nicht als schlimm angenommen.

Die Kids spielen ab der U-10 vermehrt über die Flanken so das es sehr häufig zu Situationen kommt wo die Außenspieler Zweikämpfe führen und danach versuchen im Strafraum einen Abnehmer für ihren Ball zu finden.

Es wird schon des öfteren versucht Dreiecke am Platz zu bilden um immer wieder neue Anspielstationen zu haben, allerdings werden diese nicht so oft genutzt wie in unseren heimischen Mannschaften da die Kinder gerne Finten einbauen und den Gegner täuschen.

Desweiteren stachen 3 allgemeine Dinge ins Auge die bei uns auch anders sind:


Es gibt einen FIXEN Torwart - bei uns wird die Philosophie vertreten bis zur U-12 auf einen fixen Torhüter zu verzichten, d.h. jeder Spieler soll einmal ins Tor.

Die Spiele werden ab den kleinsten Mannschaften gewertet, der Spielstand wird sogar an den Anzeigentafeln eingeblendet - bei uns ist bis zur U-10 nirgendwo ein Ergebnis zu finden.

Es wird von den kleinsten Teams weg mit 1 Torwart und 8 (!!) Feldspielern auf die BREITE des Spielfeldes gespielt - bei unseren Turnieren sieht das wie folgt aus:

U-7 & U-8: 1 Torwart, 5 Feldspieler auf ein kleines, begrenztes Spielfeld

U-9 & U-10: 1 Torwart, 6 Feldspieler auf ein Feld das von der Grundlinie bis zur Mittellinie geht

Für mich sind das 3 sehr markante Punkte.


Über den fixen Torwart lässt sich streiten, ich vertrete die Meinung das die Kinder die von Anfang an sagen sie möchten gerne Torwart sein das auch spielen sollen. In Teams wie jenes in Madrid wird man sich wohl bewusst sehr früh auf fixe Torhüter festlegen.


Die Wertung der Spiele finde ich sehr gut da den Kindern von Beginn weg gezeigt wird das es sich um einen Wettbewerb handelt - welcher aber Spaß macht.


Die Anzahl der Spieler und die Größe des Spielfeldes fand ich sehr beeindruckend, durch die große Anzahl an Spielern hat man - trotz mehr Raum da das Spielfeld auf die Breite gespielt wird - weniger Platz und muss sich schneller orientieren. Dieser Prozess wird über JAHRE hinweg durchgeführt und ist bestimmt auch einer der Hauptgründe warum die Jugend sich gerade im höheren Alter so viel schneller weiterentwickelt wie in anderen Teams zB bei uns in Österreich.


Der große Bruch kommt nämlich in der U-13, hier ist der Unterschied in den Spielen sehr groß zwischen jenen in Madrid und unseren in Graz. Das Spiel ist schneller und technisch viel besser, die Kids hatten über Jahre hinweg mit einer viel höhere Anzahl an Mit- und Gegenspielern gearbeitet und wurden somit viel mehr gefordert als die Kinder bei uns. Welch eine Entwicklung dahinter steckt könnte man nur mit Videos genauer zeigen, in Graz und bspw Wien wird zwar auch hohes Niveau geboten jedoch kommt man auf keinen Fall an jene in Valdebebas ran. Man muss wohl neidlos anerkennen das der spanische Weg perfekt zur Kultur passt und die Schere ab diesem Alter anfängt weit auseinander zu gehen, nicht weil das Wunderkinder sind die in Madrid rumlaufen sondern weil das Training und die Philosophie auf andere Dinge ausgelegt sind und diese Praxis sich über Jahre hinweg einfach als die bessere herausstellt. So gewährleistet man eine hohe Anzahl an überdurchschnittlich guten Fußballern und großen Talenten.


An dieser Stelle mache ich kurz Halt, in den nächsten 2-3 Wochen werde ich dieses Kapitel noch erweitern mit dem Thema


Sichtungstraining in Madrid


Sollte(n) Interesse an mehr bestehen/Fragen offen sein/nähere Erläuterung gewisser Dinge nötig sein könnt ihr gerne losschießen. Verbesserungen, Fehlerbehebung und Diskussionen erwünscht ;)


Sehr sehr sehr sehr sehr interessant :)
 
Wow sehr interessant!

(gehört für mich aber nach "Castilla & Akademie")
 
Erstmal hut ab so etwas braucht die community!!!!!!!! Ich bin momentan in Madrid und habe auch tickets für die Spiele gg levanté und schalke aber so ein besuch in valdebebas wäre auch etwas besonderes für mich! Bislang dachte ich jedoch das der zutritt dort strickt verboten sei ? Kann ich also mit der madridista card da rein ?
 
Erstmal hut ab so etwas braucht die community!!!!!!!! Ich bin momentan in Madrid und habe auch tickets für die Spiele gg levanté und schalke aber so ein besuch in valdebebas wäre auch etwas besonderes für mich! Bislang dachte ich jedoch das der zutritt dort strickt verboten sei ? Kann ich also mit der madridista card da rein ?
Hola ;)
Mit Valdebebas ist es so eine Sache. Einige haben uns berichtet, dass sie mit der Carnet (der Madridista Card) drauf konnten, andere scheiterten. Letzte Woche hat es wieder "jemand geschafft", allerdings während der Länderspielpause. Da die Mannschaft morgen um 11 Uhr trainiert, würde ich dir dennoch empfehlen, es zu versuchen - notfalls gibt's eben "nur" Autogramme/Fotos an der Ein-/Ausfahrt mit den Spielern in ihren Autos und am Nachmittag ist das ganze sicher etwas gelockerter, je nach Stimmung der Ordner/Securities. Persönliche Erfahrungen haben wir im Team damit leider noch nicht, aber mit dem richtigen Auftritt schafft man das sicher ;)
 
Gracias :)
Gut ich hatte gehofft da gibt es eine Regelung um klarheit zu haben :D
Naja ich denke ich versuche es mal gegen Mittag dann und wenns nicht klappt einfach nochmal!
Ich meine was tut man nicht alles als madritista und wenn man dann schon in Madrid ist :flag:
 
Als Madridista darfst du in die Ciudad, Karte herzeigen und durchgehen. Es gibt genau 1 Security der da faxen macht, den netten Herren erkennst du aber sofort - der schaut schon so "nett" drein. Eventuell könntest du Probleme bekommen wenn du beim letzten Training vor einem Spieltag rein willst. Da haben die Jungs Abschlusstraining und Ancelotti gibt seine PK. Da dürfen in der Regel nur Journalisten rein.

Das mit den Autogrammen vor der Ciudad kann sehr frustrierend sein, da hat man wesentlich bessere Chancen wenn man drin ist (da wissen die Spieler das sie normal nicht von "aussenstehenden" gestört werden).

Bei dem Sichtungstraining wo wir dabei waren zB saß neben uns Paul Clement mit Frau und Tochter, kein Schwein hats interessiert außer uns^^ Haben natürlich sofort Fotos mit ihm gemacht - zu meiner Überaschung war der so umgänglich das man mit ihm während der Sichtung sogar über Fußball fachsimpeln konnte. War echt klasse!

Also einfach hinfahren und mal genießen, ist ein Erlebnis.
 
Also ich habe es dann tatsächlich geschafft!
Am Tor musste ich kurz die Karte zeigen und alles gut. Ich war zum ersten mal in Madrid und zum ersten mal im Bernabeu und ich war sowas von beeindruckt! Doch ich weiß nicht ob die Ciudad Real Madrid nicht nochmal beeindruckender ist!
In Deutschland habe ich schon die Anlagen fast aller großer Klubs gesehen, ebenso einer europäischer wie z.B. Ajax.
Doch was ich hier gesehen habe war einfach unglaublich!
Ich habe mir dann zwei Spiele von jüngeren Mannschaften angesehen und das Training von Morientes' Team.
Also es war ein tolles Erlebniss und absolut zu empfehlen!
 
Hallo zusammen,ah super dann kann man einfach mit der normalen Madridista Mitgliederkarte rein?Wo findet man den Parkplatz für die erste Mannschaft? Danke euch vielmalsfür die Hilfe, ich gehe am Freitag auf Madrid und möchte gerne mein Glück versuchen. :)
 

Heutige Geburtstage

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