LEO MESSI:
Warum hat es so lange gedauert, bis Sie Ihr Schweigen brechen?
Messi: Die Situation nach der Pleite in Lissabon (2:8 gegen Bayern beim CL-Finalturnier, d. Red.) war extrem hart. Wir wussten zwar, dass Bayern ein starker Gegner ist, aber hätten nicht gedacht, dass es so endet. Dass wir für den Klub und die Stadt ein so schlechtes Bild abgeben.
Warum haben Sie Barca informiert, dass Sie gehen wollen?
Messi : Ich sagte dem Klub, inklusive des Präsidenten, dass ich gehen wollte. Ich hatte ihm das schon das ganze Jahr lang gesagt. Ich glaubte, dass es Zeit sei, zu gehen. Dass der Verein mehr junge Spieler braucht, neue Spieler. Und ich dachte, meine Zeit in Barcelona sei vorbei. Das tat mir sehr leid, weil ich immer gesagt habe, dass ich meine Karriere hier beenden will. Es war ein sehr schwieriges Jahr, ich litt viel - im Training, in den Spielen, in der Kabine. [...] Das Ergebnis gegen Bayern war nicht der alleinige Auslöser, nein. Ich hatte schon sehr lange darüber nachgedacht. Und der Präsident hat mir immer versichert, dass ich am Ende der Saison entscheiden könne, ob ich gehen oder bleiben will. Am Ende hat er sein Wort nicht gehalten.
Haben Sie sich alleine gefühlt?
Messi: Nein. Ich habe mich nicht alleine gefühlt. Es gibt Menschen, die schon immer an meiner Seite sind. Das genügt mir und macht mich stark. Aber manche Dinge, die ich von Journalisten oder anderen Menschen hörte, verletzten mich. Weil sie meine Liebe zu Barcelona infrage stellten und Dinge behaupteten, die ich meiner Meinung nach nicht verdiene. [...] In der Fußballwelt gibt es viele falsche Leute - und diese Sache nun hat mir das wieder einmal gezeigt.
Es wäre extrem schwierig gewesen, 20 Jahre Ihres Lebens aufzugeben. Ihr ganzes Leben, ihre ganze Familie ist in Barcelona ...
Messi : Natürlich war es schwer, eine Entscheidung zu finden. [...] Ich habe immer gesagt, hier meine Karriere beenden zu wollen. Dass ich weiter ein wettbewerbsfähiges Projekt haben will, das Titel gewinnt und den Mythos Barcelona weiter verfestigt. Und in Wahrheit gab es für lange Zeit kein Projekt oder sonst irgendetwas. Sie machten halbe Sachen und ließen viel Zeit sinnlos verstreichen.
Wie reagierte Ihre Familie, als Sie erzählten, dass Sie Barcelona verlassen könnten?
Messi : Als ich meiner Frau und meiner Kinder von meiner Absicht erzählte, brach ein Drama aus. Die ganze Familie begann zu weinen, meine Kinder wollten nicht weg aus Barcelona und auch nicht die Schule wechseln müssen.
Warum änderte sich die Situation letztlich doch, sodass Sie in Barcelona bleiben?
Messi: Wie gesagt, ich war mir sicher, dass ich ablösefrei gehen könnte. Der Präsident hatte das immer so kommuniziert. Jetzt berufen sie sich darauf, dass ich meinen Wechselwunsch nicht vor dem 10. Juni geäußert habe. Aber schließlich waren wir am 10. Juni noch mittendrin im Titelkampf in LaLiga, nachdem dieses fürchterliche Coronavirus die ganze Saison zerschossen hatte. Und das ist der Grund, warum ich bei diesem Klub weitermache. Ich bleibe, weil der Präsident (Josep Maria Bartomeu, d. Red.) mir mitgeteilt hat, dass ich nur bei Aktivierung dieser Klausel gehen könnte. Und das ist unmöglich. Die andere Option war, dass ein Richter es klärt. Aber ich würde niemals gegen Barca vor Gericht ziehen, weil es der Klub ist, den ich liebe. Der mir alles gegeben hat, seit ich hierher kam. Es ist der Klub meines Lebens. Barca hat mir alles gegeben und ich habe Barca alles gegeben. Es kam mir nie in den Sinn, Barca vor Gericht zu ziehen.
Einfach nur traurig wie die mit so ne Vereinslegende umgehen. Jedesmal gut zu sehen was ein abschaum dieses Verein ist.