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FC Bayern München

Da stimme ich dir zu Souls. Bisher hatte ich eher das Gefühl, dass Hoeneß ein Bild von sich inszenieren wollte bzw. er vielleicht sogar wirklich an dieses "ich bin eigentlich total super, hab aber was falsch gemacht" geglaubt hat. Diese Aktion mit dem Verzicht auf die Revision verdient aber Respekt. Nach meinem Empfinden kann das auch zügig in offenen Vollzug übergehen mit einem Erlass nach der Hälfte der Zeit oder so. Vorausgesetzt natürlich er benimmt sich und bezahlt seine Steuersünden ;-).

Ich hoffe aber, dass jetzt auch der letzte Bayern-Fan kapiert hat, dass es zwei unterschiedliche Dinge sind, was man für soziale Dinge tut und wenn man sich kriminell verhält...
Man kann ihm ja auch nicht übel nehmen, dass er in seiner persönlichen Erklärung noch immer versucht das Bild ("meinem Verständnis von Anstand, Haltung und persönlicher Verantwortung", "damit Schaden vom meinem Verein abwenden") aufrecht zu erhalten.
Würde ich wohl in einer ähnlichen Situation auch machen. Grad wenn man durch die Öffentlichkeit ganz schön einen auf den Deckel bekommen hat (wie gesagt, auch hier kein Mitleid von mir).
 
Die (erfolgreiche) Revision wäre ein enormes Risiko gewesen, da bei einer erneuten Verhandlung mehr Zeit für eine genauere Prüfung der Unterlagen geblieben wäre. So mussten die zig tausend Seiten mal kurz in ein zwei Tagen überfolgen werden und eine best case Rechnung zugunsten Ulis erstellt werden. Man darf getrost davon ausgehen, dass die tatsächlich hinterzogenen Steuern höher waren als die 30 Mio, die dem Urteil zugrunde liegen.

Ich stimme euch da weitgehend zu. Der Käse ist gegessen. Er sitzt jetzt seine gerechte Strafe ab und sollte danach als "resozialisierter" Mensch wieder in die Gesellschaft integriert werden.
 
Heute hat auch der Prof. der Uni Düsseldorf, Wessing, gesagt, dass die Chance einer erfolgreichen Revisiion vll bei 3,8% liegen würde. Ich denke, das wussten auch die Anwälte von Hoeneß. Es gab eigentlich keiene ersichtlichen Verfahrens- oder Rechtsfehler.

Glaube Ulli wusste, dass das ganze nur hinauszögern würde und hat sich lieber daüfr entschieden, sofort ins Gefängnis zu gehen, um die Strafe schneller absusitzen. Immerhin hat er die Chance bei guter Führung etc schon nach der Hälfte der Zeit wieder rauszukommen.

Vondaher hat die Entscheidung eher wenig mit Anstand und dem Kram zutun, als dem Wissen, dass die Revision sehr warscheinlich nix bringen würde.
 
Ich stimme euch da weitgehend zu. Der Käse ist gegessen. Er sitzt jetzt seine gerechte Strafe ab und sollte danach als "resozialisierter" Mensch wieder in die Gesellschaft integriert werden.
So siehts aus.

Heute hat auch der Prof. der Uni Düsseldorf, Wessing, gesagt, dass die Chance einer erfolgreichen Revisiion vll bei 3,8% liegen würde. Ich denke, das wussten auch die Anwälte von Hoeneß. Es gab eigentlich keiene ersichtlichen Verfahrens- oder Rechtsfehler.

Glaube Ulli wusste, dass das ganze nur hinauszögern würde und hat sich lieber daüfr entschieden, sofort ins Gefängnis zu gehen, um die Strafe schneller absusitzen. Immerhin hat er die Chance bei guter Führung etc schon nach der Hälfte der Zeit wieder rauszukommen.

Vondaher hat die Entscheidung eher wenig mit Anstand und dem Kram zutun, als dem Wissen, dass die Revision sehr warscheinlich nix bringen würde.
Ich denke auch, dass er früher wieder raus ist. Solange er sich nicht irgendner Knast-Gang anschließt und Gefallen daran findet andere zu tyrannisieren... :D

Zum letzten Absatz. Eben. Das ist halt irgendwie der Versuch der Ehrenrettung. Dabei war die Entscheidung absolut normal und keine mutige Heldentat. Sie ist richtig, sie ist gut, aber alles andere hätte auch nur eine Verzögerung bewirkt. Und ein Jahr lang darauf warten, bis man ins Gefängnis muss ist sicher auch nicht besonders entspannend...
 
Die (erfolgreiche) Revision wäre ein enormes Risiko gewesen, da bei einer erneuten Verhandlung mehr Zeit für eine genauere Prüfung der Unterlagen geblieben wäre. So mussten die zig tausend Seiten mal kurz in ein zwei Tagen überfolgen werden und eine best case Rechnung zugunsten Ulis erstellt werden. Man darf getrost davon ausgehen, dass die tatsächlich hinterzogenen Steuern höher waren als die 30 Mio, die dem Urteil zugrunde liegen.

Ich stimme euch da weitgehend zu. Der Käse ist gegessen. Er sitzt jetzt seine gerechte Strafe ab und sollte danach als "resozialisierter" Mensch wieder in die Gesellschaft integriert werden.

Ja, ich sehe das genauso. In Anbetracht der Steuerschätzungen, bei denen mit für ihn "günstigen" Schätzern gearbeitet wurde, ist tatsächlich zu vermuten, dass die reale Steuerschuld bei mehr als 28,X Mio. € liegt (einmals ausgenommen, was er in den 80er, 90er und 2000er Jahren sonst noch hinterzogen haben könnten - Stichwort: Verjährungsfrift von 5 Jahren). Des Weiteren wurde nicht geklärt, wo das Geld jetzt ist bzw. welcher Folgeverwendung es zukam.

Ein Revisionsverfahren hätte ihm wenig bis nichts gebracht, da ich nicht denke, dass Verfahrensfehler aufgetreten sind. Zudem ist seine Selbstanzeige entgegen der ursprünglichen Behauptung wohl erst 6 Tage später eingegangen, so dass auch der Zeitpunkt der Entdeckung mMm schwer negierbar ist. Es hätte höchstens weitere Rechtsklarheit über den Umgang mit derartigen Steuerhinterziehungsfällen schaffen können im Kontext der Wirksamkeit einer Selbstanzeige. Sein Fall ist insofern speziell, als dass es hier um eine enorme Summe einer Einzelperson geht und er nicht nur mit Aktien oder Zinsgeschäften hantierte, sondern auch komplexeste Dervivat- und Kreditgeschäfte tätigte, deren Geltendmachung sogar unter Finazexperten schwierig ist, so dass vermutlich auch Hoeness keine Ahnung hatte, wie er die Erträge steuerlich geltend machen muss. Allerdings hätte er ja auch seine Steuererklärung jährlich machen können, dann wäre ihm und dem Gericht der Aufwand der Prüfung dieser 70.000 Seiten erspart geblieben. Zudem disqualifiziert er sich in geiwsser Weise auch vom Posten des Aufischtsratsvorsitzenden, wenn er tatsächlich so wenig Ahnung überseine EIGENEN Finanzgeschäfte hat.

Ganz nebenbei sehe ich bei ihm in der Tat auch den massiven Verdacht des Insiderhandels (Adidas, Audi, Siemens etc.).

Zudem hat der Richter gestern ein vergleichsweise mildes Urteil gesprochen, was ihm eine Revision erschwert, denn das Gesetz sieht 5-10 Jahre vor, bei ihm wurde jedoch nur ein einfacher Steuerbetrug festgestellt. Insofern ist er noch gut weggekommen, so dass er jetzt vieles behaupten kann, bloß Fakt ist, dass unter realistischer Würdigung aller Umstände ihm diese Revision nur eine Menge Geld, Zeit und Nerven kosten würde.

Letztlich kann man ihm sein heutiges Statement und den Verzicht auf ein Revisionsverfahren zwar hoch anrechnen, aber es hat für mich einen faden Beigeschmack. Er wäre besser beraten gewesen, wenn er mit Beginn der Ermittlungen seine Ämter niedergelegt hätte. Für mich hat sein Lebenswerk einen massiven Schaden genommen, da man nun auch böswilligerweise behaupten könnte, dass er nur so spendabel war, weil es nicht sein Geld war, sondern bloß das hinterzogene Geld der abermillionen ehrlichen Steuerzahler.

Nichtsdestotrotz würde ich seine Lebensleistung und wünsche ihm künftig alles Gute, obgleich ich persönlich das Urteil als sogar zu mild empfinde.
 
Die Staatsanwaltschaft kann übrigens auch immer noch in Revision gehen... mal schaun, ob nächste Woche noch etwas passiert.
wollts nur mal gesagt haben. Mal schauen.
 
- Herbert Hainer (59), Vorstandsvorsitzender der adidas AG und bisher stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates der FC Bayern München AG, ist ab sofort bis auf weiteres Vorsitzender des Aufsichtsrates. Dieser Beschluss ist einstimmig vom Aufsichtsrat gefasst worden.

- Karl Hopfner (61), 1. Vizepräsident des FC Bayern München eV und Mitglied des Aufsichtsrates der FC Bayern München AG, ist ebenfalls einstimmig bis auf weiteres in den Präsidialausschuss des Aufsichtsrates gewählt worden.

damit sind die Posten im Verein die er bekleidet hat vorerst auch besetzt, wer das langfristig übernimmt ist aber offen, Hopfner gilt als gesundheitlich nicht voll auf der höhe, kann mir nicht vorstellen dass der das übers Saisonende hinaus macht, im Aufsichtsrat ist außerdem noch eine Stelle frei die von einem Vereinsoberen bekleidet werden wird, Rummenigge gilt als unwahrscheinlich, ich selber kann mir auch Sammer dort nicht vorstellen, keinerlei wirtschaftlichen Background
 
Die Gerechtigkeitsdebatte, wegen des Urteils, finde ich total albern. Was ist denn gerecht und was nicht? Nur mal so nebenbei bemerkt. Bei einer wirksamen Selbstanzeige, spielt die Höhe der hinterzogenen Steuern gar keine Rolle. Selbst wenn diese bei 500 Mio liegen würde, würde man straffrei davon kommen. Empfindet ihr dies etwa als gerecht?
 
Die Gerechtigkeitsdebatte, wegen des Urteils, finde ich total albern. Was ist denn gerecht und was nicht? Nur mal so nebenbei bemerkt. Bei einer wirksamen Selbstanzeige, spielt die Höhe der hinterzogenen Steuern gar keine Rolle. Selbst wenn diese bei 500 Mio liegen würde, würde man straffrei davon kommen. Empfindet ihr dies etwa als gerecht?
Gerecht nein, vernünftig ja
 
Übrigens legt auch die Staatsanwaltschaft keine Revision ein, das Urteil ist somit rechtskräftig.
Klick
 
25 Punkte sind es mittlerweile, Freunde. UNGLAUBLICH!
 
Du hast es völlig richtig erfaßt.
Dachte ich schau heute mal etwas Sportschau, schwupps führen die Bayern schnell 2:0 und anstatt das der Trainer sich entspannt das Spiel weiter anschaut, hüpft Guardiola wie ein Rumpelstilzchen und gibt wild gestikulierend immerzu Anweisungen (obwohl Bayern haushoch überlegen ist und Hertha nichts gebacken kriegt), als ob es um Leben oder Tod geht.
Dieser Typ geht mir so auf den Sack, ich kann einfach nur noch wegschalten wenn ich diesen Wichtigtuer sehen muß, und daß hab ich auch gemacht. TV ist jetzt aus.
Ich schau mir kein Spiel mehr von denen an (weil sie eh jedes gewinnen) und ich lese auch keine Berichte über diesen Verein, weil es nur noch nervt und schlechte Laune verursacht.
Dieser Verein ist bei mir, ab jetzt auf der Ignore-Liste.
 
Du hast es völlig richtig erfaßt.
Dachte ich schau heute mal etwas Sportschau, schwupps führen die Bayern schnell 2:0 und anstatt das der Trainer sich entspannt das Spiel weiter anschaut, hüpft Guardiola wie ein Rumpelstilzchen und gibt wild gestikulierend immerzu Anweisungen (obwohl Bayern haushoch überlegen ist und Hertha nichts gebacken kriegt), als ob es um Leben oder Tod geht.
Dieser Typ geht mir so auf den Sack, ich kann einfach nur noch wegschalten wenn ich diesen Wichtigtuer sehen muß, und daß hab ich auch gemacht. TV ist jetzt aus.
Ich schau mir kein Spiel mehr von denen an (weil sie eh jedes gewinnen) und ich lese auch keine Berichte über diesen Verein, weil es nur noch nervt und schlechte Laune verursacht.
Dieser Verein ist bei mir, ab jetzt auf der Ignore-Liste.

Dich anscheinend kümmert es wohl doch, denn ansonsten würdest du dich nicht so aufregen. Ehrlich gesagt verstehe ich auch nicht, wieso man sich über sowas aufregen kann. Wie jemand seine Arbeit verrichtet oder auslebt, ist doch völlig irrrelevant. Entscheidend ist doch der erzielte Erfolg den man damit erreicht. Jupp Heynckes hat mit seiner ruhigen Art Erfolg gehabt und Pep mit seiner Art ebenhalt. Am Ende zählt immer nur eins und zwar der gewonnene Titel und nichts anderes.
Du solltest dich mit dem Wort "Wichtigtuer" nochmal auseinander setzten. Für mich ist ein "Wichtigtuer" ein Prahlhans, Angeber, Großmaul, Schaumschläger oder Möchtegern...usw usf. Ich persönlich kenne Pep nur aus dem TV und da kann ich diese Eigenschaften überhaupt nicht erkennen und schon erst recht nicht, weil er wild gestikulierend immerzu Anweisungen gibt.
 
Naja, ich weiß schon was El Bernabeu damit meint. "Wichtigtuer" ist vielleicht das falsche Wort für Pep, aber es scheint wirklich so seit Sammer das neue Außenbild bei den Bayern zu sein, sich nie zufrieden zu zeigen, bescheiden zu wirken, niemanden zu unterschätzen. Na, kommt euch das vielleicht bekannt vor? Erinnert mich an einen anderen FCB. ;)
 
Naja, ich weiß schon was El Bernabeu damit meint. "Wichtigtuer" ist vielleicht das falsche Wort für Pep, aber es scheint wirklich so seit Sammer das neue Außenbild bei den Bayern zu sein, sich nie zufrieden zu zeigen, bescheiden zu wirken, niemanden zu unterschätzen. Na, kommt euch das vielleicht bekannt vor? Erinnert mich an einen anderen FCB. ;)

Was im Grunde genommen keine schlechten Eigenschaften sind. Der Erfolg gibt ihm definitiv recht.
"Sich nie zufieden geben"...kann man auch als "unstillbaren Siegeshunger" bezeichnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guardiola ist sicher ein riesen Selbstdarsteller. Aber dass er auch bei einem solchen Spiel so abgeht, ist doch nur positiv. Er geht ja auch beim Training voll mit, weil er eben will, dass alles perfekt ist. In den kommenden Wochen, bin ich mir sicher, wird er die Spiele auch mit vollem Ernst angehen. Weil eben jedes weitere Spiel ein weiterer Schritt zur Perfektion ist und ich mir sicher bin, dass er da kein Spiel "verschwenden" will.

Wie gesagt, er gefällt sich ganz offensichtlich in dieser Rolle und da ist auch sicher viel Schauspiel dabei. Aber dass er diese Spiele absolut ernst nimmt und sich auch da richtig ärgern kann, wenn Spieler auf dem Feld Dinge falsch umsetzen, das nehme ich ihm ab.
 
Eine kurze Rezension…

Nachdem das „Turboverfahren“ nun abgeschlossen ist muss ich für mich persönlich sagen – ich bin doch ziemlich unzufrieden mit dem „Ergebnis“. Dabei geht es mir gar nicht um die Länge der Haftstrafe oder so, sondern um das, was am Ende im Rahmen des Prozesses aufgeklärt und juristisch betrachtet + bewertet wurde. Es gibt nicht wenige die von einem Kuhhandel sprechen, ebenso war die zunächst angekündigte und dann doch sehr schnell zurückgezogene Revision für Beobachter nicht überraschend.

Was mir zum Einen etwas schleierhaft ist und leider auch nicht nachträglich korrigiert wurde, war der Umstand, dass die Daten und Informationen die Ulrich H. dem Richter und der Öffentlichkeit am ersten Prozesstag über die tatsächliche Steuerschuld und die Relationen / Dimensionen, um die es sich handelt(e), offenbarte, scheinbar keine oder nur eine sehr nachrangige Rolle spielten. Viele Experten versicherten, dass es faktisch nicht möglich war all diese Unterlagen und Belege, die eingereicht wurden, in dieser kurzen Zeit zu analysieren, auszuwerten und gegebenenfalls in den Prozess einfließen zu lassen. Eine Verlängerung des Verfahrens – mit dem viele gerechnet hatten nach dem ersten Tag – gab es jedenfalls nicht. Warum? Keiner weiß es oder kann es mir beantworten.

Zum Anderen – und das ist wohl das was mich seit Beginn der journalistischen Ermittlungen im Fall Ulrich H am Meisten verstimmt – ist die tatsächliche Herkunft des Geldes und all das was auch wirklich dahintersteckt. Ich weiß, dass diese Frage angeblich mittlerweile „vollumfänglich aufgeklärt wurde“, juristisch hingegen spielt es durch die Rechtswirksamkeit des Urteils sowieso keine Rolle mehr, auch all das was gegebenenfalls noch durch den Stern oder andere Medien postremo recherchiert und offengelegt wird. Auch die Staatsanwaltschaft hat das Urteil anerkannt. Die Akte ist damit geschlossen.

Ein kleiner Rückblick: zu Beginn kam die Meldung der verstorbene Herr Dreyfus, damaliger Chef von Adidas – hätte Ulrich H. das Startkapital, zumindest teilweise, geliehen. Dem Privatmann Ulrich H., mit dem ihn eine Freundschaft verbunden hatte. Aber ist das wirklich ausreichend? Hätte es dieses Geld auch gegeben, wenn dieser Ulrich H. nicht zufällig Chef des großen FC Bayern gewesen wäre? Tote kann man bekanntlich nicht mehr befragen. Erwiesen soll wohl jedoch sein, dass Nike damals wesentlich mehr geboten hatte als Adidas als es darum ging, Hauptausstatter des Clubs zu werden, den Zuschlag hat jedoch Adidas bekommen. Die Marke, die sich in der Krise befand und mittlerweile Anteilseigner des Clubs ist. Eine unglaubliche Win-Win Situation, für die es damals vielleicht auch den Privatmann Ulrich H. zu überzeugen galt, Worte und Argumente allein reichen da oftmals nicht aus. Wer hier einen Kausalzusammenhang nicht sieht – bzw. dem Möglichen einmal hinterhergeht und versucht tiefer zu graben, der versucht vielleicht bestimmte Bereiche nicht anzutasten. Was mir einfach aufstößt ist diese unwirkliche Trennung des Ulrich H. vom Ulli Hoeneß, die ich nicht zu erkennen vermag. Der angeblich kranke, weil spielsüchtige Ulrich H., der Geläuterte, hatte keinen Nutzen für Dreyfus, Ulli Hoeneß hingegen schon. Andersherum war es ähnlich (z.B. der oben schon angesprochene Insiderhandel). Wenn all das auch nur ansatzweise nicht aus der Luft gegriffen wäre – und es gibt eben viele Indizien, aber auch Fakten, die dafür sprechen – dann hätte nicht nur Ulrich H. vor Gericht stehen dürfen sondern auch Ulli Hoeneß, als noch Präsident und Chef des größten Sportverein Deutschlands.

Mein Bauchgefühl zu Beginn, als all dies Stück für Stück an die Oberfläche gespült wurde, hat sich zumindest nach der Urteilsverkündung weder bestätigt noch in Luft aufgelöst. Die (vielleicht bösartige) Vermutung, dass Ulrich H. – dessen Biografie und Status in der Öffentlichkeit sowieso zerstört war (und zukünftig ist?) – seinen Club, sein Lebenswerk, sein Leben geschützt hat und am Ende bewusst als „Bauernopfer“ herhalten wollte/musste um seinen FC Bayern nicht mit in den Abgrund zu ziehen, bleibt bei mir jedenfalls weiterhin bestehen.

Nun wird sich zeigen wie es weitergeht. Ulrich H. wird am Ende nicht lange weggesperrt sein (Stichwort: offener Vollzug + vorzeitige Entlassung), auch eine formale Rückkehr in Amt und Würden im Anschluss wurde von keiner Seite ausgeschlossen. Der Verein stellt sich währenddessen strategisch klug auf, Guardiola als das „Schöne und Feingeistige“ was von all dem Hässlichen genauso ablenkt wie Sammer mit seinen bewusst gestreuten (und teilweise völlig an den Haaren herbeigezogenen) Medienkritiken. Egal, das Ziel von Ulli Hoeneß abzulenken und „das Ei“ (den FCB) zu beschützen wurde erreicht. Die Rollen perfekt nach- bzw. interimsbesetzt. Im Nachgang muss man wohl sogar sagen, dass selbst der am ersten Prozesstag inszenierte Konflikt, als Ulrich H. und sein Staranwalt vor dem Richter über die Läuterung diskutierten und die Fäuste auf den Tisch flogen, als sogar ich getäuscht wurde in der Annahme, zum vielleicht ersten Mal den echten – den authentischen Ulrich H. zu sehen – das selbst diese Momente, perfide und strategisch ausgeklügelt waren - als Teil des nun zu 100% aufgegangenen Krisenmanagements. Dafür Chapeau!

Womöglich wird Ulrich H. die Verteidigung des Triples (Part One wurde ja schon erfolgreich absolviert) von seinem Farbfernseher in seiner Zelle sehen müssen, und nicht in Lissabon oder (wieder) Berlin auf der Tribüne. Ok, das ist sicher für einen wie ihn, der diesen Verein lebt, nicht schön. Aber die Tatsache an sich, dies vielleicht schon in diesem Jahr, oder in all den noch folgenden wieder als Mann mit weißer Weste sehen zu können, mit seinem Lebenswerk an der Spitze des Europäischen- und Weltfussballs – all das dürfte ihm die Zeit da drinnen durchaus sehr angenehm machen, ist er doch womöglich einer derjenigen, der weiß, was noch mehr hinter dieser Causa steckt(e). Und so wird er womöglich lächeln, über den Staat, über die Medien und den Bürger – den Fan auf der Straße. Den, zu dem er auch bald wieder sprechen wird, bei Illner, Lanz, Jauch und Co. Vielleicht über seine Zeit des Zockens, vielleicht über seine Zeit hinter Gittern (die entsprechenden von Ulli Hoeneß gegründeten Stiftungen mit Spendennummer werden parallel eingeblendet). So wird er die Zeit sinnvoll nutzen, sich medial und imgagevermarktend neu zu positionieren und aufzustellen. Der „echte“, der authentische Ulrich H. – der, der vielleicht die Menschlichkeit, die Gleichheit, die Unfehlbarkeit irgendwann verloren hat in all dem Siegen der letzten 40 Jahre, der bleibt für uns wohl weiterhin hinter diesem Schleier versteckt. Ich warte währenddessen schon auf den Tag, an dem ich wieder moralisch mahnende und populistisch wirksame Worte und Beiträge von ihm lesen / sehen / hören „darf“, sei es über Steuern, oder sei es über Umweltverschmutzung, oder sei es über Wirtschaftspolitik oder eben aber sei es über die Verfehlungen von Manager X und die Worte von Trainer Y – so sie womöglich einmal gegen „seinen“ FC Bayern gerichtet sind…
 

Haha :D :D ich wollte doch nur deutlich machen, wie schwach diese Liga eigentlich ist^^ sorry dafür!

Edit.
Dieser Typ geht mir so auf den Sack, ich kann einfach nur noch wegschalten wenn ich diesen Wichtigtuer sehen muß, und daß hab ich auch gemacht. TV ist jetzt aus.
Ich schau mir kein Spiel mehr von denen an (weil sie eh jedes gewinnen) und ich lese auch keine Berichte über diesen Verein, weil es nur noch nervt und schlechte Laune verursacht.
Dieser Verein ist bei mir, ab jetzt auf der Ignore-Liste.

Ich beneide dich dafür! Ich habe nämlich Sky und sogar bei Duellen wie z.B. Real-Schalke, Atlético-Milan und Barcelona-City wurde in der Vorberichterstattung, wenn man denn das so nennen darf, die Hälfte der Zeit für Bayern geopfert, indem man klar macht, wie toll und "super, super, super" dieser Verein doch ist und wie chancenlos die spanischen Teams gegen die übermächtigen Bayern sind....Ich könnte kotzen! Und für sowas zahle ich monatlich?!?!?!?!?!?!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich beneide dich dafür! Ich habe nämlich Sky und sogar bei Duellen wie z.B. Real-Schalke, Atlético-Milan und Barcelona-City wurde in der Vorberichterstattung, wenn man denn das so nennen darf, die Hälfte der Zeit für Bayern geopfert, indem man klar macht, wie toll und "super, super, super" dieser Verein doch ist und wie chancenlos die spanischen Teams gegen die übermächtigen Bayern sind....Ich könnte kotzen! Und für sowas zahle ich monatlich?!?!?!?!?!?!

Willkommen im Club. :D Da hilft nur Ohren auf Durchzug stellen.

@DipSet
Großartig analysiert...
 

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