Achtelfinale 2004-2010 und das mit den Galacticos 1.0 und 2.0

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Die Bayern stehen auf jeden Fall vor einem sehr großen Umbruch. Witzigerweise geht es bei ihnen bergab seit Rummenigge und Hoeneß nicht mehr im Amt sind. Aber die haben halt auch nicht das ewige Leben. Kahn und Brazzo entpuppten sich ja als unpassend, nun müssen sie wieder mehr oder weniger bei Null anfangen. Der Kader kommt noch hinzu. Wie
@Torriefan richtig sagt: Neuer und Müller sind die letzten verbliebenen Führungsspieler. Der Rest hat für mich sehr viel Schönwetterkicker-Charakter. Sie wirken alle wie ein Haufen satter Individualisten.
Bei der aktuellen Situation kommt allerdings auch noch gehörig Pech hinzu, angefangen bei der geplatzten Sechser-Verpflichtung von Palhinha über den Abgang von Stanisic,
den Tuchel sehr gern behalten wollte, bis zu den vielen Verletzte, gerade in der ohnehin dünnen Verteidigung. Und Tuchel ist, so fachlich gut er sein mag, auch kein einfacher Mensch, was beim FC Hollywood natürlich meistens nicht gut funktioniert.
Ich sehe international betrachtet das Problem bei den Bayern, finanziell mithalten zu können. So komisch das klingt, weil sie unter Hoeneß sehr finanzstark geworden sind und in der Regel ja sehr oft Meister und/oder Pokalsieger werden. Aber dank 50+1 haben die Münchner nicht so viele Möglichkeiten, mal eben neue Sphären zu erreichen und jetzt, wo der Markt dank Scheichklubs und Scheichligen total überhitzt ist, dreht sich die Fußballwelt etwas zu schnell für sie. So ist mein Eindruck. Noch vor 10-15 Jahren sind europaweit begehrte Spieler wie Ribéry, Robben oder Javi Martínez nach München gegangen. Mittlerweile müssen sie sich La Ligas Ramschware ausleihen (James, Coutinho) oder lassen sich bei einem Kane, der mit 30 Jahren nie außerhalb Englands gespielt und nichts gewonnen hat, wochenlang am Nasenring durch die Manege führen, um endlich mal wieder einen großen Namen zu bekommen. Da sehe ich auch ein Knick in Sachen Strahlkraft und Attraktivität.