Ich schätze dich sehr aber ich glaube dir nicht das du auf mehrere Millionen verzichten würdest um "fair" deinem Arbeitgeber ggü. zu sein obwohl du mit dem nicht mal zufrieden bist. Ich glaube das sehen wir alle zu romantisch, ich muss ganz ehrlich sagen an seiner Stelle würde ich genau das gleiche machen außer ein anderer Verein bietet mir genauso viel Geld.
Ich glaube wir sollten auch nicht vergessen das es ihm auch vollkommen egal sein kann was wir Madrid Fans von ihm halten, wir waren ja auch nicht unbedingt fair zu ihm... Ich find's nicht gut aber wir reden von zig Millionen darauf verzichtet niemand
Wir kennen uns selbstverständlich nicht privat/"im wahren Leben" und können uns nur ein wages Bild zu den jeweiligen Usern, aus unseren Beiträgen extrahieren. Ohne jetzt all zu sehr auf meine Biografie hier einzugehen (ich erlebte gelinde gesagt, sowohl in meiner Kindheit im Elternhaus als auch in der Schule - Stichwort DDR, mehr als befremdliche Dinge) kann ich Dir nur sagen, mir ist wirklich nichts wichtiger als Geld und die damit einhergehende Unabhängigkeit/Freiheit. Es mag die meisten befremden, die Menschen die mich schätzen, meine Frau und meine beiden Mitbewohner wissen/verstehen das, es ist für mich eine Schutzschicht gegenüber der Mehrheitsgesellschaft und ihren Bestrebungen/Verhaltensweisen, nach meinen persönlichen Erfahrungen und reflektieren über unser Sein. Ich habe es mir durch Nachdenken, Fleiß, Glück und Hilfe mir gewogener Menschen erarbeitet, unabhängig zu sein. Dabei bin/war ich weder rücksichtslos, berechnend oder nutze/nutzte andere Menschen in jeglicher Art aus, ganz im Gegenteil.
Aus diesen sehr verkürzten Schilderungen heraus, erlaube ich mir Dir deshalb zu schreiben, dass ich dieses Verhalten von Bale, mir selber nicht zu gestehen würde, vor mir rechtfertigen könnte.
Ich bin da sehr altmodisch, wenn ich eine Zusage mache, in dem Fall einen Vertrag unterschreibe, gebe ich mein bestes um dem versprochen gerecht zu werden. Wenn ich den Anforderungen nicht nachkommen kann, nicht mehr möchte, würde ich mir und meinem Partner gegenüber ehrlich sein und die Übereinkunft auflösen, auch ohne Rücksicht auf finanzielle Nachteile meinerseits (in seinem Fall sollte man davon ausgehen, dass er ausgesorgt haben sollte, was mich aber selbstverständlich nichts angeht).
Mir fehlt bei ihm sowohl die Liebe zum Verein, Beruf als auch die zum Fußball an sich. Wie man so ein rares, in die Wiege gelegtes Talent verschenkt, die knappe Profizeit verschwendet und nicht zu allerletzt auch sein verdientes Denkmal in Madrid beschmutzt, kann ich schwerlich verstehen. Wenn es seiner meiner Meinung nach Ungerechtbehandlungen gab, sei es vom Verein oder Trainer, spricht man die Dinge an, kommt zu einer für alle akzeptablen Übereinkunft oder geht eben mit erhobenen Haupt seiner Wege.
Sein einnehmen der Opferrolle, mit jeglicher fehlender Einsicht evtl. auch eigener Schuld, sein teilweise merkwürdiges Verhalten (Flagge, ungebremstes Beratergeschwafel, uneinsichtige Interviews) die Akzeptanz/Teilnahmslosigkeit gegenüber seiner Verletzungsanfälligkeit mit plötzlicher auftauchender Fitness, sobald ein Länderspiel ansteht, all diese Dinge kann und möchte ich nicht akzeptieren, solange er das weiße Trikot trägt.
Sie sollen ihm im Sommer sein ausstehendes Gehalt überweisen und den Vertrag auflösen, oder ihn die letzten beiden Jahre auf die Tribüne verfrachten, bei voller Besoldung natürlich. Hauptsache dieser Fall endet...
Alles was ich schreibe, soll kein werten anderer Sichten sein, ich akzeptiere es selbstverständlich wenn jeder darüber anders urteilt, und sich ähnlich verhalten würde in gleicher Situation. Da Bale aber meinem Herzensverein schadet, ihm und indirekt uns auf der Nase herumtanzt und sportlich eine Zumutung ist, rege ich mich halt ab und zu darüber auf...
Gute Nacht mein Lieber
