Tebas macht sich angreifbar, lächerlich und von allen Seiten geächtet und das seit Jahres. Da fragt man sich doch gleich, wie so einer seine Position behält.
Und dafür gibt es für mich eine plausible Erklärung: Tebas ist der starke Mann, der den modernen, hyper-kapitalistischen Fußball repräsentiert und nach vorne schreitet. Ohne Angst vor kontroversen Aussagen, ohne Angst davor die größte Fußballclubs der Welt anzugreifen. Ohne Angst davor seine Position zu verlieren? Wenn man so mag, der Donald Trump der spanischen Liga.
Aber warum ist er sich seiner Selbst so sicher? Weil der spanische Fußball, die spanische Liga und vor allem die beiden Riesenclubs ihn brauchen. Er generiert Einnahmen für die Liga, während die Clubs weiter ihren fußballromantischen Film fahren können. Er sorgt dafür, dass man konkurrenzfähig mit der Premier League ist. Jemanden, den man sich in Deutschland, bei den Diskussionen hier vor Ort und vor allem aus der Perspektive der "abgehangenen" Bundesliga wünsche könnte.
Ein klassischer Buh-Mann, der die Drecksarbeit für die großen Clubs erledigt. Während diese mes que un club singen können, sorgt Tebas dafür, dass der Club auch mit mes que ein paar Euro Schulden weiter Weltstars anziehen kann.
Meine These: Auch wenn wir finanziell vermutlich nicht so stark davon profitieren wie Barca (die ja durch solche Maßnahmen eher am Leben gehalten werden) ist sich Florentino bewusst, dass die Marke Real Madrid ohne Barcelona nur einen Bruchteil ihres Wertes hätte. Denn wenn Florentino wirklich wollen würde, dass Tebas seinen Posten verliert, hätte er ihn schon verloren. Das trau' ich dem Präsi zu.