
Er war zum Greifen nahe, der erste Titel der Vereinsgeschichte – und jetzt ist er doch wieder so fern. Gegen Atlético Madrid verloren die Blancas in einem Spiel, das nicht nur in die Verlängerung, sondern auch ins Elfmeterschießen ging, insgesamt mit 3:5 (2:2). Anstatt dem Beispiel der Männer zu folgen, die nach neun Jahren Durststrecke den Pokal gegen CA Osasuna einfuhren, heißt es nun weiter warten.
Obwohl die Blancas durch Tore von Sandie Toletti (31.) und Ivana Andrés (56.) mit 2:0 vorn lagen, schaffte es Atlético in den letzten fünf Minuten tatsächlich noch, die Verlängerung zu erzwingen. Nachdem Real Madrid lange nichts zugelassen hatte, fiel in der 87. Minute plötzlich das 1:2 und beflügelt vom Anschlusstreffer folgte buchstäblich Sekunden vor Schluss (90.+5.) der Ausgleich. In der Verlängerung zeigten sich die „Rojiblancas“ spritziger, doch Real kämpfte weiter. Für keinen der beiden reichte es am Ende zum entscheidenden Tor und die Partie musste im Elfmeterschießen entschieden werden, wo Atlético Nervenstärke bewies und sich schließlich durchsetzte. Während man in der Liga Iberdrola in dieser Saison beide Partien nicht gegen die „Rojiblancas“ verlor (1:0 in der Hinrunde; 0:0 in der Rückrunde) musste man sich ausgerechnet im wichtigsten Spiel dem Kampfgeist der Stadtrivalinnen geschlagen geben.
Ein Faktor, der beim Erreichen des Finals sicherlich eine Rolle spielte, war die Disqualifikation des FC Barcelona im Achtelfinale, da eine gesperrte Spielerin eingesetzt wurde. Im vergangenen Jahr schied man nämlich genau gegen die Katalaninnen im Halbfinale (0:4) aus, sowie in der Debüt-Saison 2020/21 im Viertelfinale gegen Madrid CFF (1:2 n. V.). Und dennoch: Die teils deutlichen Siege des Teams von Alberto Toril in dieser Spielzeit wie auch die Endspielteilnahme sprechen eine klare Sprache und zeigen die positive Entwicklung seit 2019.
Die Liga Iberdrola schloss man außerdem mit 75 Punkten auf dem zweiten Platz hinter Barça (85 Punkte) ab und spielt somit auch in der kommenden Saison wieder Champions League. Und trotzdem schmerzt die Niederlage, die undankbarer nicht hätte sein können. Vielleicht fehlte hier tatsächlich noch die Erfahrung, um eine 2:0-Führung auch wirklich über die Ziellinie zu bringen – oder einfach ein bisschen Glück.
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