Interview

„Cristiano ist die Nummer eins und muss Weltfußballer werden“

Mit seinen 87 Jahren ist Alfredo Di Stéfano inzwischen zu einem selteneren Interviewgast geworden, doch für einen kleinen Plausch mit der MARCA ist sich der Ehrenpräsident Real Madrids nie zu schade. Die Fußball-Legende sprach mit dem Hausblatt über die aktuelle Verfassung der Mannschaft und insbesondere die zwei Superstars der Blancos: Cristiano Ronaldo und Gareth Bale.

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Alfredo di Stéfano
Sieht Cristiano Ronaldo als besten Fußballer der Welt: Ehrenpräsident Alfredo Di Stéfano

„Blatter wollte lustig sein, aber das ging nach hinten los“

MADRID. Alfredo Di Stéfano ist ein guter Freund von Joseph Blatter. Dem respektlosen Auftritt des FIFA-Bosses, der sich vor einem Monat an der Universität Oxford über Cristiano Ronaldo amüsierte, konnte jedoch auch der Ehrenpräsident der Königlichen kein Schmunzeln abgewinnen. Ganz im Gegenteil: Di Stéfano schüttelte ebenso wie der Rest der Fußballwelt den Kopf. „Blatter wollte lustig sein, aber diese Absicht schlug fehl. Es ist nicht gut, in dieser Position so über einen der besten Fußballer aller Zeiten zu sprechen“, übte die Legende der Blancos an dem Verhalten des Fußballfunktionärs aus der Schweiz Kritik.

„Bale muss sich erst noch an den spanischen Fußball gewöhnen“

Di Stéfano tituliert CR7 als einen der Besten der Geschichte. Gegenwärtig hält der 87-Jährige seinen „Erben“ ohnehin für die Nummer eins und reif für eine Belohnung: „Cristiano ist ein Phänomen, ein Barbar, die Nummer eins. Er sollte in diesem Jahr den Ballon d’Or bekommen, weil er spektakulär spielt und unglaublich komplett ist. Er hat eine enorme Power und die Gegner haben Angst vor ihm. Außer (Lionel) Messi kommt niemand an ihn heran.“

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Einer, der möglicherweise in Zukunft ebenfalls auf die Stufe von Ronaldo und Messi gelangen könnte, ist Gareth Bale. Real Madrid leistete sich den Waliser im vergangenen Sommer für eine Menge Geld, um einen weiteren potentiellen Weltfußballer in seinen Reihen zu haben. Auch wenn er bereits nach kurzer Zeit mit Toren und Vorlagen überzeugt, ist sich Di Stéfano sicher, dass beim 24-Jährigen noch Verbesserungsbedarf besteht: „Bale muss sich noch an den spanischen Fußball gewöhnen. In England ist das Spiel vollkommen anders als hier. Dort sind die Plätze breiter und die Räume größer. Hier stehen ihm die Gegner schneller auf den Füßen“, erklärte „Don Alfredo“.

„Es wird sehr schwierig, die Champions League zu gewinnen“

Ronaldo und Bale gelten als Fußball, die mit einer Aktion eine Partie entscheiden können. Auch Di Stéfano, der 308 Tore in 396 Pflichtspielen erzielte, war ein solcher Schlüsselspieler. Auf die glorreiche Zeit bei den Merengues, mit denen er zwischen 1956 und 1960 fünf Mal in Folge den Europapokal holte, blickt er jedoch mit Demut zurück. Seine Meinung: Einzelne Top-Kicker alleine können nicht erfolgreich sein.

„Fußball ist ein Mannschaftssport“, so der Argentinier. „In unserer damaligen Zeit hat einer dem anderen geholfen, ist einer für den anderen gerannt. Es ist wichtig, gut zu verteidigen. Die ganze Welt glaubt, mit der aktuellen Mannschaft müsse Real Madrid problemlos die Champions League gewinnen, aber so einfach ist es eben nicht. Man muss Schritt für Schritt gehen. Die Konkurrenz verstärkt sich auch und deshalb ist es so schwierig, ,la Décimazu holen. In Europa gibt es viele starke Mannschaften“, fügte er skeptisch hinzu. Dennoch ist „la Saeta Rubia“ (auf Deutsch: der blonde Pfeil) zuversichtlich, was den Rest der Saison angeht: „Das Team ist in guter Verfassung und nach der Rückkehr Xabi Alonsos hat sich das Spiel wieder normalisiert. Es fehlt noch ein wenig an Stabilität, aber Ancelotti leistet sehr gute Arbeit. Real Madrid wird immer besser.“

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