
„Ancelotti derjenige, der die Gespräche gestartet hat“
MADRID/TURIN. Cristiano Ronaldo und die Spekulationen um eine Rückkehr zu Real Madrid, sie gehen in die nächste Runde – weil Carlo Ancelotti bei den Königlichen als Trainer seit Anfang Juni wieder das Sagen hat. Wie der Sportjournalist Edu Aguirre in der Nacht von Montag auf Dienstag in der spanischen TV-Fußball-Talkshow „El Chiringuito“ exklusiv berichtete, habe Ancelotti seit einigen Wochen immer wieder Kontakt mit dem Umfeld des Weltstars, um über ein mögliches Madrid-Comeback zu sprechen.
„Ancelotti will Cristiano Ronaldo bei Real Madrid haben. Er ist derjenige, der die Gespräche gestartet hat“, so der Reporter. Sehr wichtig anzumerken hierbei: Aguirre ist privat seit Jahren eng mit Ronaldo befreundet, hatte als solcher 2018 bei „El Chiringuito“ im Voraus den Abgang des inzwischen 36 Jahre alten Portugiesen von den Königlichen angekündigt und auch Monate zuvor von Ronaldos Unzufriedenheit bei Real berichtet.
„Es ist möglich, hängt aber von vielen Dingen ab“
Ist eine Rückkehr aus seiner Sicht überhaupt denkbar? „Ich denke, es ist möglich, aber es hängt von vielen Dingen ab“, meinte Aguirre, der betonte, dass es bis dato nur ebenjene Kontakte gegeben habe und nichts hinsichtlich eines Transfers in Arbeit sei: „Die Nachricht ist, dass der Trainer Cristiano will. Es gibt da noch nichts.“
Alleingang von Ancelotti? Mbappé hat bei Pérez Priorität
Daher stelle sich momentan auch nicht die Frage, ob CR7 so etwas werden könnte wie ein Plan B, falls die geplante Verpflichtung von Paris Saint-Germains Kylian Mbappé diesen Sommer nicht zustande kommt. Der 22-jährige Franzose sei die klare Priorität von Florentino Pérez, gab auch Aguirre zu Protokoll. Ob Ancelotti genauso denkt, „weiß ich nicht“.
Pérez hatte eine Rückholaktion des immer noch nimmermüden Goalgetters – Ronaldo wurde bei der Europameisterschaft etwa mit fünf Erfolgserlebnissen Torschützenkönig – nach einigen Meldungen im Frühling eigentlich unlängst ausgeschlossen. Die Gerüchte seien vom Umfeld von Reals Rekordtorjäger lanciert worden, so der Präsident.
Pérez schloss Ronaldo-Rückkehr eigentlich schon aus
„Nein, denn er hat einen Vertrag bei Juventus“, antwortete der 74-Jährige – übrigens im Studio von „El Chiringuito“ – auf eine entsprechende Frage: „Es hat keinen Sinn mehr. Ich mag ihn sehr, er hat uns viel gegeben, aber es macht keinen Sinn.“
Wenn das weiterhin Bestand hat, wovon man vor allem angesichts der Mbappé-Bemühungen ausgehen muss, könnte es sich bei Ronaldo womöglich vielmehr um einen Versuch, um ein Vorfühlen von Ancelotti im Alleingang handeln. Der Italiener verstand sich während seiner ersten Amtszeit bei dem weißen Ballett zwischen 2013 und 2015 blendend mit dem Superstar, Ronaldo machte sich wiederum öffentlich für einen Verbleib von „Carletto“ nach dessen zweiter Saison stark, wenn auch letztlich erfolglos.

Ronaldo bei Juventus nicht wirklich zufrieden
Einem Abschied von Juventus Turin, wohin es ihn Mitte 2018 nach neun Jahren an der Concha Espina zog, dürfte der Angreifer indes sicherlich nicht abgeneigt sein. Der Italien-Wechsel hat sich für Ronaldo mit Blick auf seine hohen Ambitionen praktisch nicht rentiert.
In der Champions League flog er mit der „Alten Dame“ zweimal im Achtelfinale und einmal im Viertelfinale aus, was ihm letztendlich seit seinem Real-Abschied keinen einzigen prestigeträchtigen individuellen Award eingebracht hat. Kein Ballon d‘Or, kein Weltfußballer-Titel, keine Auszeichnung zu Europas Fußballer des Jahres.
Rein statistisch liefert Ronaldo persönlich bei Juve aber immer noch ab. Seine bisherige Bilanz bei den Turinern: 133 Einsätze, 101 Treffer. Dass er Real vorübergehend theoretisch helfen würde, steht wohl außer Debatte. Es fehlt neben Karim Benzema ein zweiter zuverlässiger Torjäger. Ronaldos Juve-Vertrag läuft nur noch bis zum 30. Juni 2022.
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