
100 Minuten rund um die 120 in Mailand
Als hätten Madridistas auf der ganzen Welt nicht schon genug phänomenale Erinnerungen an das Champions-League-Finale 2016, als wäre meine Gänsehaut nicht groß genug, wenn ich an die unvergesslichen Tage in Mailand zurück denke, da haben die Königlichen (wie 2014) eine Dokumentation auf die Beine gestellt, die es in sich hat. Vom großartigen Luis Calles in Szene gesetzt (der Video-Profi arbeitet inzwischen für Real), zeigen die Blancos, was sich vor und nach dem 28. Mai in Mailand innerhalb der Mannschaft und des Vereins abspielte.
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Ein nie frühstückender Álvaro Arbeloa (ein „echter Spartaner“ eben), ein bisschen viel Richard Gere, eine merkwürdige Rede Marcelos an die Platzwarte, das (laut Roberto Carlos) unmöglich defensiv zu spielende Giuseppe-Meazza-Stadion, Jesé Rodríguez im Real-Trikot, Fabio Cannavaros Besuch, die Mitteilung eines glücklichen Nacho Fernández, zweites Mal Vater geworden zu sein, Sergio Ramos‘ Abläufe vor einem Spiel, Ruhe vor dem Sturm hier, Trubel unter den Fans da. Und natürlich: Die dramatischen 120 Minuten im Giuseppe-Meazza-Stadion und alles drum herum, in den Kabinen, nach Ronaldos Elfmeter, das T-Shirt, welches Arbeloa (wie schon vor zwei Jahren) einem verstorbenen Madridista widmete, das Gespräch zwischen Florentino Pérez und Zinédine Zidane, die sei nicht der letzte Pokal – „una locura“, der Wahnsinn, Real Madrid.
Mit bewegenden Bildern gezeigt: Real ist der größte Klub
Danke, Real Madrid! Hier zeigt der Klub mal wieder, dass man vom größten Fußballverein der Welt reden kann. Derartige Dokumentationen mit teilweise intimen Einblicken, wie man es bisher nur aus Sönke Wortmanns „Deutschland. Ein Sommermärchen“ kannte, suchen (für einen Fußballklub) ihresgleichen. In NBA, NFL und Co. längst gang und gäbe, kommen die Königlichen wie bei einem Blick auf die Europapokal-Erfolge daher: einige Schritte voraus. Und taten den Fans eine nachträgliche, bewegende, 100-minütige Wohltat – danke, Realmadrid TV!
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