Kommentar

Das Denkmal bröckelt: Eine weitere Saison tut Zidane sich nicht an

Real Madrid präsentiert sich abermals in dieser Saison schwach und kassiert in der Champions League bei Shakhtar die nächste Blamage (0:2). Cheftrainer Zinédine Zidane sieht sich nichtsdestotrotz in der Macht, das Ruder rumzureißen. „Auf keinen Fall trete ich zurück“, beteuert der Franzose. Ein Szenario, das er nicht jetzt, aber spätestens zum Saisonende in Betracht ziehen sollte. Ein Kommentar von REAL TOTAL-Redakteur Adrian Kühnel.

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Zidanes Vertrag in Madrid läuft 2022 aus – Foto: imago images / Xinhua

Rücktritt? Zidane gibt sich weiter kämpferisch

„Ich glaube, die Spieler brauchen auch eine Veränderung. (…) Ich kann einfach nicht klar sehen, dass wir weiter gewinnen werden“, Worte von Zinédine Zidane, die die aktuelle Situation bei Real Madrid wohl nur zu gut zusammenfassen würden. Allerdings stammen diese Aussagen nicht aus der Presserunde nach der 0:2-Niederlage der Königlichen gegen Shakhtar, sondern von seinem Rücktritt im Mai 2018. Es ist jedoch genau das eingetreten, was „Zizou“ am Ende seines ersten Cheftrainer-Engagements prophezeit hat: 15 Pflichtspiele, nur sieben Siege, drei Remis und bereits fünf Niederlagen – so die ernüchternde Ausbeute der Madrilenen in der bisherigen Spielzeit 2020/21.

Der spanische Rekordmeister zeigt in dieser Saison mehrere Gesichter, hat mit massiven Formschwankungen zu kämpfen. Während es beispielsweise Auftritte wie beim 3:1-Erfolg im Clásico gegen den FC Barcelona oder bei den beiden Siegen gegen Inter Mailand (3:2 und 2:0) gibt, liefern die Blancos gleichzeitig auch besorgniserregende Leistungen, um dabei die letzten beiden Pleiten gegen Deportivo Alavés (1:2) und Shakhtar als Paradebeispiele zu nennen.

Kein Glanz, kein Gloria – nicht das gewohnte Real Madrid

Die Fans des weißen Balletts bekommen kaum noch Hoffnung geschöpft. Zidane meint jedoch: „Ich habe Kraft und werde weiterhin alles geben, genauso wie meine Spieler auch.“ Doch zu was das am Ende der Saison genügen wird? Klar, hat Real im vergangenen Sommer erst noch die 34. spanische Meisterschaft perfekt gemacht – der erste Liga-Titel seit 2017. Und doch muss einfach gesagt werden, dass allen voran in der Vorsaison mächtig davon profitiert wurde, dass der FC Barcelona, der drei der letzten fünf Meisterschaften für sich ausmachte, in einer Krise steckte und immer noch drinnen ist. Auch Stadtrivale Atlético stellte in LaLiga keine ernsthafte Konkurrenz um die Spitze dar – das hat sich mit dieser Saison geändert.

Die Königlichen rangieren in der Primera División nach zehn Duellen nur auf dem vierten Rang, in der Champions League haben die Merengues mehr Glück als Verstand, dass sie mit einem möglichen Sieg gegen Borussia Mönchengladbach am kommenden und letzten Gruppenspieltag (Mittwoch, 9. Dezember, 21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und DAZN) sogar noch den Gruppensieg landen können. Und doch droht in der Liga eine ähnlich blamable Spielzeit wie 2018/19, als Zidane im März zurückkehrte und auch in der Königsklasse könnte Real zum ersten Mal überhaupt in der Gruppenphase ausscheiden.

Neben Zidane stehen auch andere in der Pflicht

„Wir haben mehrfach schlimme Situationen überstanden. Das gehört zum Fußball dazu, es wird immer schwere Zeiten geben, betonte Zidane am Dienstagabend auch, doch es fragt sich, wann und wie Besserung und vor allem Konstanz eintritt. Konstanz im Fußball ist am schwersten zu erreichen“, um den Franzosen selbst zu zitieren. Doch es ist nicht nur der 48-Jährige, der Bringschuld leisten muss. Er wird auch weiterhin auf seine vertrauten Spieler wie Raphaël Varane, Toni Kroos, Luka Modrić, Marco Asensio oder Karim Benzema setzen – um die in den Vordergrund zu Rücken, die dienstags in Kiew enttäuschten. Ob auch die Führung ihren Teil beizutragen hat? Mit Sicherheit, denn der Umbruch stockt weiter. Doch muss eben aktuell mit dem Personal gearbeitet werden, das im vergangenen Sommer zusammengestellt wurde.

Dann sind aber eben auch die Stars des königlichen Starensembles gefordert, das zu repräsentieren, wofür Real Madrid steht – egal wie Alt und zu wie vielen Titel sie auch schon beigetragen haben. Sobald du dem Klub beitrittst, weißt du, dass es eine andere Art von Verein ist. Sie geben dir dicke Bücher über ihre Historie. Wenn du dir diese ansiehst, spürst du, dass es nur ums Gewinnen geht. Das brennt sich in deinem Kopf ein“, brachte es zuletzt Ex-Blanco Claude Makélélé auf den Punkt. Eine Anforderung, der im aktuellen Kader nicht mehr jeder gewachsen scheint, so erklärte schon Ex-Trainer Santiago Solari auf seiner Abschiedspressekonferenz vor anderthalb Jahren, dass nicht alle Spieler „des Wappens würdig“ seien.

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Nicht Pérez: „Zizou“ wird Zeitpunkt seines Abgangs bestimmen

Sehen wir es realistisch: Für sonderliche Veränderung wird Zidane bei Real Madrid nicht mehr sorgen. Dafür weisen die Auftritte, um nur jene ab dem Zeitpunkt seines Comebacks zu nennen, zu viele Baustellen auf, die er nicht nur eigen- aber mitverantwortlich geschaffen hat. Drei Champions-League-Titel in Folge werden auf Lebenszeit eine Hausnummer bleiben, dem Franzosen vermutlich auch so schnell nicht mehr nachzumachen sein und doch sollte sich „Zizou“ ernsthafte Gedanken machen. Aufhören, wenn es am schönsten ist, das hat er bereits verpasst. Aufhören, um sein Denkmal möglichst unbeschädigt zu lassen, das kann er noch tun.

Und auch wenn ein Real ohne Zidane doch schwer vorstellbar ist, wird es sportlich der richtige Weg sein, um den Umbruch, der vor zwei Jahren eingeleitet wurde, konsequent zu vollziehen. Eine Kündigung von Präsident Florentino Pérez? Wirkt viel zu unwahrscheinlich! Eigentlich unvorstellbar, dass der 73-jährige Spanier seine aufgezogene Legende vor die Tür setzt. Und doch sollte – und das wird Zidane auch – er alles daran setzen, die Spielzeit so erfolgreich wie möglich zu Ende zu bringen. Beziehungsweise „sich in den Sommer retten“, beschrieb es REAL TOTAL-Chef Nils Kern. Zwar besitzt er dann in Madrid noch ein weiteres Jahr Vertrag, dennoch weiß genau er am besten, wann es Zeit ist, Adiós zu sagen. Das tat er 2018, als er merkte, er könne dem Team keine Impulse mehr setzen – und sollte es im Sommer 2021 nicht nur zum Wohle des Vereins, sondern auch zu seinem eigenem, ein zweites und letztes Mal machen.  Anders gesagt: Nach dieser Saison muss meiner Meinung nach Schluss sein – eine Veränderung jetzt ist dagegen auch Corona-bedingt unrealistisch.

Reals Trikots 2020/21: Jetzt im Adidas-Onlineshop bestellen

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Kommentare
Jetzt mal ein Denkanstoß an alle hier. Soll jetzt die schlechten Leistungen nicht rechtfertigen aber den einen oder anderen von der Denkweise, wir müssen alle Spiele wie früher 5:0 gewinnen verabschieden.

Es gibt aktuell weder in England, Spanien, Österreich, Deutschland eine Mannschaft, die alles gewinnt und auf höchstem Niveau spielt. Weder die Bayern, noch Liverpool, Barca oder Man City spielen Konstant super oder schießen jede Woche vermeintlich schwächere ab. Atletico sticht da noch heraus aber in der CL kämpfen die auch um den Aufstieg bis zum letzten Spiel gegen Salzburg.

Wir haben aktuell eine andere Zeit und ich denke kleine Fische gibt es nicht mehr. Verabschiedet euch von der Denkweise, dass wir überall Torgalas feiern. Der Fußball hat sich weiterentwickelt - das zeigt doch, dass alle schwächeln nicht nur durch den Wandel sondern auch durch Corona (straffer Zeitplan und kurze Vorbereitung) der größere Teams eher trifft, die International vertreten sind und Stammspieler im Nationalteam haben.

Deswegen muss Real noch lange nicht so schlecht spielen als sie es gerade tun....aber wenn man das etwas reflektiert, wird einiges klarer ;)

Und mit einem Trainerwechsel wird vlt einiges besser, aber Wunder darf hier keiner erwarten.

Ich meine Liverpool zerlegte 19/20 die Liga und auf einmal kämpfen die auch um jedes Tor und jeden Punkt. Hat sich dort was geändert am Kader, Trainer in den paar Monaten?
 
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Aber genau das ist es ja bei unseren Spielern. Viele sehen es wirklich als „betreutes Fussballspielen“ sind praktisch im Fussball Tempel angekommen und müssen jetzt nichts mehr dafür tun. Wir haben aktuell viele große Probleme in vielem Bereichen. Angefangen in der Abwehr mit den Außenbahnen. Carvajal ziemlich lange verletzt, Mendy lange nicht mehr so viel Glanz. Unsere IV haben so ihre Probleme. Varane auch unkonzentriert und mal irgendwelche Fehler drin. Das ist abartig. Das Mittelfeld funktioniert noch, bis auf den Ausfall von Valverde, der sehr schmerzhaft ist. Der Angriff funktioniert überhaupt nicht gut, wenn Benz oder eben Hazard fehlen. Vinicius, Rodrygo, Asensio, Mariano und Vazquez sind nicht wirklich Raketen...Isco? Schon lange raus...ich finde ganz ehrlich, dass wir ohne unsere Stammspieler nicht wirklich gut aussehen. Ist die Mannschaft komplett, so kann sie was reißen, aber so eben nicht. Deshalb glaube ich auch nicht, dass irgendein Trainer sie wachrütteln kann. Das kann niemand. Sie sind in Ihrem Können an ihren Grenzen und spielen nur gut wenn die ganze Mannschaft es tut. Dazu noch so viel Dummheit gepaart mit Pech....fürchterlich..das schmerzt und ich habe immer noch Kopfweh vom gestrigen Spiel. GANZ GROSSEN DANKE AN INTER! Hoffentlich schaffen wir es trotzdem noch ins Achtelfinale.

Du hast mit vielem recht was Du schreibst. Trotzdem haben andere Mannschaften ähnliche Verletzungssorgen und das Ganze verstärkt sich selbstverständlich noch, wegen der besonders hohen Belastung. Für das außer Form sein vieler Spieler oder dass die Jungen stagnieren und im jetzt benötigten Moment keine wirklichen Alternativen sind, dafür ist zu großen Teilen Zidanes selbst verantwortlich.

Warum entwickeln sich die Talente nicht, von dem Weg den Vinicius unter Solari beschritt ist nichts mehr zu sehen, warum bleibt Varane nicht mal draußen und es bekommt Militao mal die Chance über 2-3 Spiele, warum spielt unser "Antimaskottchen" Marcelo noch so relativ viel und warum bekommt der sehr talentierte Gutierrez keine Chance oder warum lässt man Nacho dort nicht spielen? Warum haben wir immer noch kein verlässliches/verinnerlichtes Spielsystem, warum laufen immer noch KMC so oft auf, obwohl die Beweisführung, des nicht mehr Funktionierens mehr als erbracht ist? Warum, warum, Du weißt selbst dies ließe sich noch beliebig fortführen...
Ich will keine Floskeln bemühen, aber nach so vielen Zidanejahren benötigen Spieler auch mal wieder eine andere Ansprache, es müssen andere sportliche Ideen einfließen, sowohl im Spiel als auch im Training. Man sollte den Kader stetig verändern, Hierarchien in Frage stellen und Talenten den Aufstieg ermöglichen und das oberste Prinzip, sollte immer der Konkurrenzkampf sein und den verhindert Zidane leider sehr oft, weil er sich weigert seine "alten Buben" auszutauschen.

Genauso bedarf es eines Umdenkens der Vereinsführung, wir haben im Moment schlichtweg nicht den Kader um Titelträume zuzulassen und dem zukünftigen Trainer sollten Zeit und Kompetenzen zugestanden werden.

Ich schätze Zidane wirklich sehr und bin unendlich dankbar für die CL Trilogie, aber nach so vielen Jahren der Beobachtung und seiner, auch jetzt wieder scheinbar, fehlenden Bereitschaft sich und seine Arbeit in Frage zu stellen, glaube ich keinen Millimeter mehr an einen befriedigenden Umschwung unter ihm und würde selbst in der laufenden Saison die Schlussmusik endlich einläuten.
 
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Dann kann man sich Mbappe an den Hut schmieren. Zidane ist ein Grund wieso Mbappe nach Madrid wechseln will.

Ich denke ich weiß was Du meinst, aber wenn Mbappe ein bisschen was mitbekommt, von dem was sich ausserhalb von Paris abspielt, dann sollte auch Zidane kein Wechselfreilos darstellen.
Zu diesem Verein wechselt man vielleicht zu teilen aus Trainergründen, der wahre Magnet ist aber für die meisten Spieler die Geschichte des Vereins und das immer noch vorhandene Ansehen und die Strahlkraft des Klubs.

Wie einige schon treffend formulierten, man kratzt am Fundament, nur bröckeln tut es noch nicht !!!

Das wird noch so einige Trainer brauchen, bis das Bernabeu einstürzt !!!

Gruß, Gato
 
Genauso bedarf es eines Umdenkens der Vereinsführung, wir haben im Moment schlichtweg nicht den Kader um Titelträume zuzulassen und dem zukünftigen Trainer sollten Zeit und Kompetenzen zugestanden werden.

Ich weiss auch nicht ob man in Zukunft groß träumen darf/kann. Wir haben ja schon 300 Mio allein für den Umbruch verbraten, mit relativ wenig Ertrag. Dazu haben wir jetzt noch ein neues Stadion in das bis zum Tag X keiner reindarf. Das kannst Dir nicht ausdenken.

Trainerwechsel Ja. Aber das wird nicht die ultimative Antwort sein eher muss ein Philosophiewechsel her
Weniger Prestigeobjekte wie Stadionumbau dafür nachhaltige (Nachwuchs)Arbeit und Transfers innerhalb LaLiga statt Altstars und teure Transfers aus Übersee.

Aber im Grunde wissen wir das ja alles.
 
Jetzt mal ein Denkanstoß an alle hier. Soll jetzt die schlechten Leistungen nicht rechtfertigen aber den einen oder anderen von der Denkweise, wir müssen alle Spiele wie früher 5:0 gewinnen verabschieden.

Es gibt aktuell weder in England, Spanien, Österreich, Deutschland eine Mannschaft, die alles gewinnt und auf höchstem Niveau spielt. Weder die Bayern, noch Liverpool, Barca oder Man City spielen Konstant super oder schießen jede Woche vermeintlich schwächere ab. Atletico sticht da noch heraus aber in der CL kämpfen die auch um den Aufstieg bis zum letzten Spiel gegen Salzburg.

Wir haben aktuell eine andere Zeit und ich denke kleine Fische gibt es nicht mehr. Verabschiedet euch von der Denkweise, dass wir überall Torgalas feiern. Der Fußball hat sich weiterentwickelt - das zeigt doch, dass alle schwächeln nicht nur durch den Wandel sondern auch durch Corona (straffer Zeitplan und kurze Vorbereitung) der größere Teams eher trifft, die International vertreten sind und Stammspieler im Nationalteam haben.

Deswegen muss Real noch lange nicht so schlecht spielen als sie es gerade tun....aber wenn man das etwas reflektiert, wird einiges klarer ;)

Und mit einem Trainerwechsel wird vlt einiges besser, aber Wunder darf hier keiner erwarten.

Ich meine Liverpool zerlegte 19/20 die Liga und auf einmal kämpfen die auch um jedes Tor und jeden Punkt. Hat sich dort was geändert am Kader, Trainer in den paar Monaten?

Ich brauche keine Torgalas.

Mir reichen 1:0 oder 2:0 Siege locker, wenn sie souverän und ungefährdet sind, wie bei den meisten der genannten Teams
 
Genauso bedarf es eines Umdenkens der Vereinsführung, wir haben im Moment schlichtweg nicht den Kader um Titelträume zuzulassen und dem zukünftigen Trainer sollten Zeit und Kompetenzen zugestanden werden.

Ich weiss auch nicht ob man in Zukunft groß träumen darf/kann. Wir haben ja schon 300 Mio allein für den Umbruch verbraten, mit relativ wenig Ertrag. Dazu haben wir jetzt noch ein neues Stadion in das bis zum Tag X keiner reindarf. Das kannst Dir nicht ausdenken.

Trainerwechsel Ja. Aber das wird nicht die ultimative Antwort sein eher muss ein Philosophiewechsel her
Weniger Prestigeobjekte wie Stadionumbau dafür nachhaltige (Nachwuchs)Arbeit und Transfers innerhalb LaLiga statt Altstars und teure Transfers aus Übersee.

Aber im Grunde wissen wir das ja alles.

So langweilig es war, aber ich vermisses Carlos "Im 433 angreifen und im 442 verteidigen"

Da war wenigstens ein Plan :D
 
Jetzt mal ein Denkanstoß an alle hier. Soll jetzt die schlechten Leistungen nicht rechtfertigen aber den einen oder anderen von der Denkweise, wir müssen alle Spiele wie früher 5:0 gewinnen verabschieden.

Es gibt aktuell weder in England, Spanien, Österreich, Deutschland eine Mannschaft, die alles gewinnt und auf höchstem Niveau spielt. Weder die Bayern, noch Liverpool, Barca oder Man City spielen Konstant super oder schießen jede Woche vermeintlich schwächere ab. Atletico sticht da noch heraus aber in der CL kämpfen die auch um den Aufstieg bis zum letzten Spiel gegen Salzburg.

Wir haben aktuell eine andere Zeit und ich denke kleine Fische gibt es nicht mehr. Verabschiedet euch von der Denkweise, dass wir überall Torgalas feiern. Der Fußball hat sich weiterentwickelt - das zeigt doch, dass alle schwächeln nicht nur durch den Wandel sondern auch durch Corona (straffer Zeitplan und kurze Vorbereitung) der größere Teams eher trifft, die International vertreten sind und Stammspieler im Nationalteam haben.

Deswegen muss Real noch lange nicht so schlecht spielen als sie es gerade tun....aber wenn man das etwas reflektiert, wird einiges klarer ;)

Und mit einem Trainerwechsel wird vlt einiges besser, aber Wunder darf hier keiner erwarten.

Ich meine Liverpool zerlegte 19/20 die Liga und auf einmal kämpfen die auch um jedes Tor und jeden Punkt. Hat sich dort was geändert am Kader, Trainer in den paar Monaten?

Diese Argumentation kann man anführen und Du schreibst das sie trotzdem nicht zu diesem Fußball führen muss, außerdem was war im letzten Jahr? Dort presste man die letzte Kraft aus der Heldengeneration und verkaufte/opferte unsere Identität zugunsten dieses Meistertitels, zudem darf man nicht vergessen, dass wahrscheinlich nur die Coronapause Zidane rettete, Du erinnerst Dich bestimmt an das Betisspiel und die damalige Situation.
Ich sehe unter Zidane schlichtweg keine Entwicklung, er führt im Grunde die Grundsatzentscheidung des Vereins ad absurdum, der sich für den Talenteweg entschieden zu haben scheint und läßt trotzdem hauptsächlich die alte Garde ran und nimmt nahezu keinerlei Einfluss auf den Fortschritt der Jungstars. Dann spricht er am Wochenende davon, dass bei Real Madrid nicht in Epochen gedacht wird und immer Titel anzustreben sind. Es mag sein das unser Erfolgsschatten uns zu diesem Denken verpflichten mag, kann man nicht wirklich abstreiten, aber dies Denken hat für mich sehr wenig mit den momentanen Gegebenheiten und dem handeln des Vereins am Transfermarkt, der letzten Jahre zu tun. Genauso sollte man doch das Kapitel des Vereins schützen und möglichst sportlich mehren, in dem man sich Gedanken macht, wie man zB. Spieler wie Jovic, Militao, Rodrygo oder Vinicius besser macht, oder zumindest während dieses Prozesses feststellen kann, dass ihr Potential nicht für taugt und sie dann wieder verkauft.

:D Ich langweile mich mittlerweile wirklich an meinen Worten/Argumenten, wiederhole mich aber trotzdem nochmals sehr gern...
Wir haben immer noch kein gewinnbringendes Spielsystem, es fehlen Lösungen Torchancen zu kreieren und Tore zu erzielen, mittlerweile schwimmt sogar die Abwehr, unser Umschaltverhalten, sowohl defensiv wie offensiv funktioniert ungenügend, nach Rückständen brechen wir mental ein, unser Pressingverhalten ist unbrauchbar usw.
Mit geht es auch gar nicht darum mit einem neuen Trainer noch irgendeine Titelchance zu erhaschen, sondern ich habe ernsthaft Sorgen, dass wir das zwingende Hauptziel des Vereins, die CL verpassen könnten und dieses am Horizont drohende Szenario legitimiert für mich einen sofortigen/baldigen Trainerwechsel.
Übrigens alles Punkte, die die Vereine die ebenfalls Probleme haben und von Dir aufgezählt wurden, meist nicht vorweisen können, dort ist der Trainereinfluss viel deutlicher.

Ich habe zwar heute keinen Fußball gesehen, aber das Ergebnis von Sevilla und die letzten Ergebnisse des Vereins, könnten Zidane tatsächlich wieder retten oder zumindest durchatmen lassen bis zur nächsten Pleite. Ebenso "befürchte ich das wir noch gegen Gladbach weiterkommen werden (was ich mir rein finanziell auch wünschen muß), allein weil ich denke, dass große Teile der Mannschaft dieses bequeme Zidansche Land äußerst ungern aufgeben oder verlassen wollen.
Naja leiden gehört halt dazu, in guten wie in schlechten Zeiten...:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leute ganz ehrlich, der Junge war auch schon Real fan und träumte vom Bernabeu als zidane nicht Trainer war. Als ob Real nur Strahlkraft wegen zidane hätte


Dann kann man sich Mbappe an den Hut schmieren. Zidane ist ein Grund wieso Mbappe nach Madrid wechseln will.
 

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