
Torhüter
Keylor Navas
Einsätze: 21
Einsatzminuten: 1.530
Zu Null: 12
Durchschnittsnote: 2,19
Nicht nur notenbester Spieler im Kader, sondern zweifelsohne auch der konstanteste. Löste die Rolle als Casillas-Nachfolger mit Bravour und ließ sich auch durch das Wechsel-Theater um David de Gea nicht aus der Ruhe bringen. Dessen bärenstarkes Auftreten im Eins-gegen-Eins sowie tolle Reflexe auf der Linie haben den Costa-Ricaner, der aufgrund seiner Demut und exzellenten Einstellung hoch geschätzt wird, mittlerweile zu einem der Fan-Lieblinge aufsteigen lassen. Was die Präzision seiner langen Bälle angeht, besteht allerdings noch Verbesserungspotential, besitzen diese doch noch zu oft eine zu große Streuung. Unter dem Strich bleibt jedoch zu sagen: Chapeau für diese Hinrunde, Herr Navas!
Kiko Casilla
Einsätze: 5
Einsatzminuten: 450
Zu Null: 1
Durchschnittsnote: 3,0
Der Canterano kehrte in dem Wissen nach Madrid zurück, mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit den Posten der Nummer 2 einnehmen zu müssen. Dies trat auch ein und Casilla arrangiert sich bis dato mit seiner Position. Bei seinen fünf Einsätzen lieferte der 29-Jährige im Großen und Ganzen befriedigende Vorstellungen ab, mit Ausreißern sowohl nach oben als auch nach unten. Sollte Navas jedoch tatsächlich mal über einen längeren Zeitraum ausfallen, dürften sich die Sorgenfalten bei den Verantwortlichen in Grenzen halten. Zwar leidet der letztjährige Keeper von Espanyol Barcelona ein wenig unter der mangelnden Spielpraxis, an der Concha Espina weiß man jedoch, was man an ihm hat.
Abwehr
Daniel Carvajal
Einsätze: 12
Einsatzminuten: 881
Tore / Assists: 1 / 2
Durchschnittsnote: 2,45
Zu Saisonbeginn trotz eigentlich makelloser Vorbereitung nur Ersatz hinter Danilo, drehte der 23-Jährige nach der Verletzung seines Konkurrenten ab dem 3. Spieltag so richtig auf. Tolles Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen, ein gutes Stellungsspiel und dynamische sowie sehr gut getimete Vorstöße machten den spanischen Nationalspieler zu einer unverzichtbaren Größe, ehe er im Spiel gegen Atlético (1:1) unsanft durch eine Verletzung gebremst wurde. Nach sechs Spielen Pause kam dann das sehnsüchtig erwartete Comeback im unrühmlichen Clásico (0:4), nach zwei weiteren Partien zwang eine Muskelverletzung den Rechtsfuß erneut zum Aussetzen, was sich auch in der Defensiv-Leistung des Teams deutlich bemerkbar machte. Durfte gegen Deportivo (5:0) unter Zinédine Zidane erstmals wieder von Beginn an ran und zahlte das Vertrauen des Franzosen mit einem erneut überzeugenden Auftritt zurück. In dieser Form definitiv gesetzt und einer der besten Außenverteidiger der Welt.
Danilo
Einsätze: 17
Einsatzminuten: 1.495
Tore / Assists: 2 / 2
Durchschnittsnote: 3,94
Auch wenn es hart klingt, aber die Erwartungen konnte der Neuzugang vom FC Porto bislang nicht erfüllen. Dass er an den ersten beiden Spieltagen Teil der Stammelf bildete, war äußerst überraschend, da der Brasilianer jedoch von der ersten Länderspielpause mit einer Verletzung an der Ferse zurückkehrte, blieb bis zum 8. Spieltag erst mal nur die Zuschauerrolle. Und wirklich überzeugen konnte der 24-Jährige nur selten. Bis auf die Partien gegen Getafe (4:1) und Malmö (8:0), in denen sich die defensive Beschäftigung zugegebenermaßen auch eher in Grenzen hielt, waren dessen Auftritte allenfalls befriedigend. Konnte man den holprigen Start noch mit Anpassungsschwierigkeiten begründen, offenbarten sich im Laufe der Hinrunde erschreckende Defizite im Stellungsspiel sowie der Rückwärtsbewegung. Offensiv zeigte der Rechtsfuß zwar hin und wieder passable Ansätze, doch auch bei diesen legte er oftmals mangelhaftes Timing an den Tag, sodass die restliche Verteidigung dadurch oftmals in Unterzahlsituationen respektive in die Bredouille geriet. Für eine endgültige Bewertung sollte man freilich noch den weiteren Verlauf der Spielzeit abwarten, doch in Anbetracht der Qualität Carvajals wird es Danilo äußerst schwer haben in Madrid.
Álvaro Arbeloa
Einsätze: 6
Einsatzminuten: 338
Tore / Assists: 0 / 0
Durchschnittsnote: 3,67
Auch wenn es viele Vollblut-Madridistas schmerzt, aber die besten Jahre des Routiniers liegen (leider) bereits hinter diesem. Aufgrund seiner menschlichen Qualitäten sowie seiner exponierten Rolle bei der Integration der Nachwuchsspieler genießt der „Kapitän ohne Binde“ in der Mannschaft weiterhin eine sehr hohe Wertschätzung, sportlich muss der 32-Jährige mittlerweile jedoch kleinere Brötchen backen. Dass es für die Spiele auf höchstem Niveau nicht mehr ganz reicht, wurde besonders im Derby offenkundig, als der Rechtsverteidiger durch einen Doppelfehler den bitteren Ausgleich verschuldete. Vor allem in puncto Handlungsschnelligkeit hat der Welt- und Europameister merklich abgebaut und kommt, wenn überhaupt, nur noch gegen kleine Gegner zum Zug. Insgesamt nur sechs Einsätze sprechen eine deutliche Sprache, doch der Canterano akzeptiert seine Rolle und, noch viel wichtiger, lebt die Werte des Madridismo wie nur ganz, ganz wenige in diesem Team. Eine Eigenschaft, die, auch wenn es in gewisser Weise tragisch klingt, in Anbetracht der Kaderstruktur wichtiger denn je erscheint.
Raphaël Varane
Einsätze: 18
Einsatzminuten: 1.365
Tore / Assists: 0 / 0
Durchschnittsnote: 2,76
Der Franzose legte einen bärenstarken Saisonstart hin und schien Pepe in der Innenverteidiger-Hierarchie endgültig hinter sich gelassen zu haben. Mit einem für einen Verteidiger bombastischen Antritt gesegnet, stark in der Antizipation und in der Luft, seiner Zweikampfstärke und mit einer sehr guten Technik ausgestattet, bringt der 22-Jährige das Komplett-Paket für einen Weltklasse-Innenverteidiger mit, nur leider rief er dies in den letzten Jahren zu selten konstant über einen längeren Zeitraum ab. Das sollte sich in dieser Saison ändern, mit Ausnahme des Sevilla-Spiels und des Clásico lieferte der Jungstar durchweg solide bis überzeugende Auftritte ab und bewies, dass er nun endgültig vor dem Sprung in die Riege eines Jérôme Boateng oder Sergio Ramos steht. Leider blieb auch Varane nicht vom unsäglichen Verletzungspech verschont und wurde nach dem vorletzten Spieltag der Gruppenphase der Königsklasse durch einen Muskelfaserriss unsanft ausgebremst. Unter Zidane, der als großer Befürworter seines Landsmannes gilt und diesen vermutlich auch entsprechend einsetzen wird, zählt es nun, die anfangs gezeigten Leistungen zu bestätigen und endgültig den letzten Entwicklungsschritt zu nehmen.
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Pepe
Einsätze: 15
Einsatzminuten: 1.261
Tore / Assists: 0 / 1
Durchschnittsnote: 3,28
Pepe durchlebte leistungsmäßig in der Hinrunde eine wahrliche Berg- und Talfahrt. Zunächst hinter Varane zurückgefallen, wusste der Portugiese bei seinen Einsatzzeiten, welche ihm Rafael Benítez weiterhin zugestand, mit ordentlichen Auftritten unter Beweis zu stellen, dass auf ihn in jedem Falle Verlass ist. Aber auch der 32-Jährige wurde von einer langwierigeren Verletzung heimgesucht und war zwischen dem 5. und 10. Spieltag außen vor. Nach seinem Comeback befand sich der Innenverteidiger zwei Wochen auf Formsuche, mit drei Sahneauftritten gegen Eibar, Getafe und Malmö meldete er sich allerdings wieder eindrucksvoll zurück. Konservieren konnte der dritte Kapitän seine Form jedoch nicht, denn danach zeigte die Leistungskurve doch drastisch nach unten. Pepe lebt weiterhin von seiner Aggressivität sowie Robustheit und wählt beim Verteidigen oftmals die Risiko-Variante, was bei quirligen Gegenspielern mit Schnelligkeitsvorteilen jedoch auch mal schnell in die Hose gehen kann. An guten Tagen zählt der portugiesische Nationalspieler weiterhin zur Elite unter den Verteidigern, manchmal würde man sich allerdings doch wünschen, dass er in diversen Situationen ein wenig umsichtiger und überlegter auftritt, um Schaden vom eigenen Team abzuhalten.
Sergio Ramos
Einsätze: 14
Einsatzminuten: 1.108
Tore / Assists: 1 / 2
Durchschnittsnote: 3,07
Wirkte in den ersten Wochen, wie der Rest der Defensive auch, extrem stabil und wurde seiner Rolle als Kapitän durch mehr als ansprechende Leistungen auch gerecht – bis er sich die Schulter auskugelte und fortan nicht nur mit den Gegnern, sondern vor allem mit sich selbst zu kämpfen hatte. Die Probleme mit der Schulter halten sich seitdem hartnäckig und führten immer wieder zu Ausfallzeiten. In den wichtigen Spielen wie gegen Atlético oder im Clásico biss der Andalusier zwar auf die Zähne, doch in beiden Partien gab der Abwehrchef eine mehr als unglückliche Figur ab (verschuldeter Elfmeter, Abseits in diversen Situationen aufgehoben). Auch nach der konservativen Behandlung im Anschluss an den Clásico bekam man die Verletzung nur bedingt in den Griff und Ramos’ Leistungen in den letzten Begegnungen waren allenfalls durchschnittlich. Oftmals wirkt der Kopfballspezialist gedanklich nicht voll auf der Höhe oder kommt den entscheidenden Schritt zu spät, zeitweise war vor allem die Absprache mit Nebenmann Pepe extrem mangelhaft, was zu erheblichem Durcheinander in der Abwehrreihe führte. Gemessen am Leistungsvermögen von Reals Nummer 4 war diese Hinrunde eine zum Vergessen, doch es besteht die Hoffnung, dass man die Probleme mit der dessen Schulter endlich in der Griff bekommt und Ramos wieder an die Leistungen vom Saisonstart anknüpfen kann.
Nacho Fernández
Einsätze: 14
Einsatzminuten: 1.089
Tore / Assists: 1 / 0
Durchschnittsnote: 3,08
Dass nach der Hinrunde 14 Einsätze zu Buche stehen würden, hätte Nacho Fernández vor dieser Saison vermutlich selbst nicht unbedingt erwartet. Der Canterano profitierte zwar vom unheimlichen Verletzungspech in der gesamten Defensive, doch wenn er gefragt war, war er immer zur Stelle. Egal ob als Innen- oder Außenverteidiger – der 25-Jährige stand seinen Mann. Zwar nicht durchwegs mit berauschenden Auftritten, aber stets solide und extrem zuverlässig. Und genau das erwartet man auch von Reals nominellen vierten Innenverteidiger. Für einen Stammplatz wird es für den mittlerweile zum Nationalspieler aufgestiegenen Nacho auf lange Sicht zwar nicht unbedingt reichen, aber man weiß stets eine loyale und zuverlässige Kraft in der Hinterhand. Bei seinen Auftritten in dieser Spielzeit trat Madrids Nummer 6 relativ konstant auf, wobei er vor allem durch eine kompromisslose Zweikampfführung zu überzeugen wusste. Was allerdings am meisten imponiert, ist, dass der gebürtige Madrilene, ähnlich wie Arbeloa, mit vollem Herzen die Werte des Vereins lebt und repräsentiert und somit auch innerhalb des Mannschaftsgefüges eine nicht unerhebliche Stellung einnimmt.
Marcelo
Einsätze: 20
Einsatzminuten: 1.629
Tore / Assists: 2 / 3
Durchschnittsnote: 2,75
Der Dauerbrenner unter den Abwehrspielern und gleichzeitig auch der mit der größten Konstanz. Mit Ausnahme des Spiels gegen Granada gehörte der Brasilianer stets zu den besten Spielern des Teams. Marcelo wusste dabei speziell im Spiel nach vorne zu überzeugen und stellte die gegnerischen Abwehrreihen durch seine quirligen Vorstöße und Dribblings reihenweise vor Probleme. Aber auch defensiv hat der 27-Jährige nochmals einen Tick zugelegt und agierte im Spiel gegen den Ball ohne großartige nennenswerte Fehler. Besonders herauszuheben ist dabei auch die Unermüdlichkeit und Leidenschaft, mit der der Vize-Kapitän seine Mannen, egal bei welchem Spielstand, nach vorne treibt und Verantwortung übernimmt. Woran der Linksfuß allerdings noch arbeiten muss, ist die Präzision seiner letzten Pässe, seien es nun die Flanken oder flachen Zuspiele in die Spitze, die noch zu oft in des Gegners Füßen landen.
Real Madrids Trikots 2015/16: weiß-kurz, grau, blau und weiß-lang
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