
MADRID. Auf jemanden, der am Boden liegt, weiter einzutreten, ist einfach nicht der Stil von Vicente del Bosque: Spaniens Weltmeister-Trainer von 2010 hat in der argentinischen Radiosendung Super Deportivo Radio davon abgesehen, Real Madrids sportliche Führung für die Planung der historisch schlechten Saison 2018/19 zu kritisieren und stattdessen mit einem überraschenden Eingeständnis aufhorchen lassen.
„Eine Gruppe zusammen halten“
„Wenn ich bei Real Madrid gewesen wäre, hätte ich mit Sicherheit dasselbe wie der Vorstand gemacht: Eine Gruppe von Spielern zusammenzuhalten, die Champions Leagues gewonnen hatte. Eine Gruppe, die erfahrene Leute in sehr guter Verfassung, und zeitgleich junge Spieler, die aus der zweiten Reihe Druck machten, hatte“, gestand der 68-Jährige, der von November 1999 bis Juni 2003 für die Blancos an der Seitenlinie stand und in dieser Zeit unter anderem zwei Meisterschaften und zwei Champions-League-Titel gewann.
„Manchmal laufen Dinge nicht so wie vorgestellt“
„Manchmal laufen die Dinge einfach nicht so, wie man sich das vorstellt. 90 Prozent des Madridismo sagten sicherlich, dass mit dem Abgang von Cristiano Ronaldo nichts passieren würde – in der Überzeugung, dass er dem Klub schon alles gegeben hatte, was er zu geben hat. Ich wiederhole: Ich hätte genauso gehandelt wie der Verein es getan hat“, gestand „Don Vicente“ ferner.
Angesprochen auf seine erfolgreiche Trainerkarriere, die er im Juli 2016 offiziell beendete, obwohl er noch seinem Real-Abgang nachtrauerte, erklärte er zudem: „Ich verspüre angesichts der Vergangenheit keine Nostalgie. Ich sehe das mit der inneren Ruhe, meine Sache einigermaßen gut gemacht zu haben. Als ich zurücktrat, tat ich das, weil ich dachte, dass es der richtige Moment dazu war.“
Den richtigen Moment für einen personellen Umbruch hat man an der Concha Espina verpasst. Mit Blick auf das nahende Sommer-Transferfenster gilt aber: Was noch nicht ist, kann ja noch werden…
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