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„Demütigung“: Atlético will Real Madrid „Pasillo“ verweigern

Real Madrid ist vorzeitig spanischer Meister geworden – doch Stadtrivale Atlético will den „Pasillo“ verweigern, sprich vor Anpfiff nicht Spalier stehen. Der kommende LaLiga-Gegner der Blancos argumentiert, dass eine solche Aktion einer Erniedrigung gleichen und außerdem das eigene Fan-Lager provozieren würde. Schließlich empfängt Atlético die Königlichen daheim.

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Real Madrid Jubel
Real Madrid muss im Derby gegen Atlético ohne „Pasillo“ auskommen – Foto: IMAGO / Alterphotos

Atlético empfindet Spalier im Derby als „Versuch der Verhöhnung“

MADRID. Am kommenden Sonntag (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) kommt es im Wanda Metropolitano zum Derby: Atlético gegen Real Madrid. Das besondere an der Partie: Die Königlichen gehen als frischgebackener spanischer Meister ins Duell, während es für die „Rojiblancos“ noch um die Qualifikation für die Champions League geht. Sportlich ist die Partie aus Sicht von Atlético gleich aus mehrerlei Hinsicht brisant, fühlt sich der Vorjahresmeister offensichtlich unter Druck gesetzt, den „Pasillo“ ausüben und für die Blancos Spalier stehen zu müssen.

„Einige Leute wollen das, was als Geste der Anerkennung für den Meister geboren wurde, in einen öffentlichen Tribut verwandeln, der von den Rivalen zu entrichten ist und mit einem Hauch von Demütigung behaftet ist. Atlético wird sich unter keinen Umständen an diesem Versuch der Verhöhnung beteiligen, bei dem die wahren Werte des Sports völlig in Vergessenheit geraten und der zu Spannungen und Konfrontationen zwischen den Fans führt, zitiert die spanische Nachrichtenagentur EFE eine nicht namentlich genannte Quelle bei Atlético.

Reals Stadtrivale kritisiert „übertriebene und künstliche Erwartung“

Und weiter: „Wir waren in den letzten Jahren in mehrere ähnliche Situationen verwickelt, nachdem wir verschiedene Titel gewonnen hatten, darunter auch zwei Meistertitel, und bei einigen Gelegenheiten gab es eine Art von Tribut der gegnerischen Mannschaft für unsere Siegermannschaft, bei anderen nicht, aber nie gab es eine so übertriebene und künstliche Erwartung oder Kontroverse wie die, die wir in den letzten Wochen erlebt haben.“

Reals Stadtrivale argumentiert außerdem wie folgt: „Atlético ist der letzte Meister der Liga. Erinnert sich jemand an eine Kontroverse darüber, ob Atlético nach dem Titelgewinn einen Pasillo von ihrem ersten Rivalen erhalten sollten? Nein, denn es gab keine Debatte. Im ersten Spiel dieser Saison entschied sich Celta Vigo, keinen Pasillo zu machen, und das war eine richtige Entscheidung, denn es handelt sich um Gesten, die vom Publikum beklatscht werden sollten, und deshalb ist es durchaus sinnvoll, sie vor den Fans des Meisters zu machen.“

Atlético will keine „angespannte Atmosphäre“ kreieren

Laut den „Colchoneros“ sollte es nicht Ziel sein, Spannung zu erzeugen und eine angespannte Atmosphäre zu schaffen. Wir haben den Pasillo in unserem ersten Heimspiel von Elche erhalten. Natürlich mit Dankbarkeit und natürlich ohne irgendwelche Forderungen, so der Schlusssatz der Begründung.

„Gratulation an Madrid für den Titel, das verdienen sie sich. Aber wir respektieren unsere Fans sehr“, gab derweil schon Atléticos Verteidiger José María Giménez am vergangenen Samstagabend nach der 0:2-Pleite gegen Athletic gegenüber dem Pay-TV-Sender MOVISTAR+ zu verstehen. Bereits unmittelbar vor dieser Aussage hatte der Radiosender CADENA SER berichtet, die Mehrheit der Atlético-Profis sei gegen einen Spalier für Real Madrid.

Auch Torhüter Jan Oblak erklärte: „Wie kann ich nach einem Spiel wie heute darüber nachdenken. Ich gehöre zu denen, die den Pasillo weder gerne geben noch empfangen, aber der Klub wird entscheiden, und wir werden tun, was nötig ist.“ Und nun scheint die finale Entscheidung gefallen zu sein. Atlético hat seinem Stadtrivalen via Social Media unterdessen auch nicht zur Meisterschaft gratuliert.

Interessant: Am Montagabend gab es frisch einen „Pasillo“ – Pokalsieger Betis wurde in Getafe die Ehre erwiesen.

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