
Modrić verdrängt Ronaldo vom Thron
LONDON. Die Hegemonie ist beendet, ein neuer Stern aufgestiegen. Von 2008 bis 2017 hieß der Weltfußballer fünf Mal Cristiano Ronaldo und fünf Mal Lionel Messi. Nach Kaká (2007) gibt es nun erstmals wieder einen anderen „FIFA Best Player of the Year“: Luka Modrić hat es geschafft und ist endgültig im Fußballolymp angekommen.
Und das wurde demokratisch entschieden! Vier Gruppen durften wählen: Nationalmannschaftstrainer und -kapitäne, Fans in einem Online-Voting und 200 Journalisten – ihre Stimmen wurden jeweils zu 25 Prozent gewertet. Für die Mehrheit dieser Gruppen war vom 3. Juli 2017 bis 15. Juli 2018 „Lukita“ der Beste auf dem Planeten. Grundlage sollen die einzelnen Leistungen ungeachtet von Titeln und Nationalität stein. Stattdessen soll der Titel aufgrund der Leistungen und des Verhaltens auf und neben dem Platz vergeben werden.
2017/18: Vier Titel, beste Durchschnittsnote und vieles mehr
Und Modrić hat eine fantastische Saison 2017/18 hinter sich. Schon bei der Klub-WM in Abu Dhabi zum Spieler des Turniers gewählt, stand er nach der Saison als Madrilene mit der besten Durchschnittsnote da. All das, obwohl er mit „nur“ zwei Toren und acht Vorlagen in 43 Pflichtspielen mit Real Madrid weit hinter Spielern wie Ronaldo steht. Doch zeigt auch das, wie unverzichtbar er für das königliche Spiel ist, wie er nahezu jedes Spiel konstant gut absolviert – auch ohne Scorer-Punkte.
Nach vier Titeln mit Real (Super Cup, Supercopa, Klub-WM, Champions League) folgte dann noch die außergewöhnliche Weltmeisterschaft, bei der er Kroatien ins Finale führte. CR7, Messi und Co. hatten da schon ihre Koffer gepackt, ansonsten wäre die Entscheidung der FIFA wohl anders ausgefallen.
Der beste Spieler des Turniers wurde Ende August zu Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet, doch im Gegensatz zu Andrés Iniesta (2012) und Franck Ribéry (2013) sollte es nicht bei diesem “Trostpreis” bleiben: Modrić verdrängt nicht nur CR7 vom Thron, er beendet die zehn Jahre lange, portugiesisch-argentinische Hegemonie.

Achter Weltfußballer bei Real
Und Real Madrid hat auch im dritten Jahr in Folge den Weltfußballer in seinen Reihen. Nach Alfredo Di Stéfano (1957, 1959), Raymond Kopa (1958), Luís Figo (2001), Ronaldo (2002), Zinédine Zidane (2003), Fabio Cannavaro (2006) und CR7 (2013, 2014, 2016, 2017) ist der Kroate der achte Spieler, der im weißen Trikot eine Weltfußballer-Auszeichnung erhält.

2012 für 30 Millionen von Tottenham nach Madrid gewechselt und anfangs von manchen sogar als „Flop“ verschrien, hat es „der Sohn des Krieges“ geschafft. Und eine fantastische Karriere endgültig gekrönt: In 264 Spielen mit Real Madrid bringt es „el Pony“ auf 13 Tore, 41 Vorlagen und 14 Titel. Kroatiens sechsfacher Fußballer des Jahres dürfte damit endgültig unsterblich sein – nicht nur in seinem Heimatland. Felicidades Lukita, te lo mereces!
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