
„Mein Spiel definitiv ein Level höher“
Es gibt sie noch immer. Doch mittlerweile müsste sich die Weltnaturschutzunion ICUN den „Querpass-Toni“-Sagern angenommen haben. Denn der Bestand der Kroos-Nörgler nimmt rapide ab, und das aus gutem Grund: Toni Kroos ist nicht nur einer der besten Madrilenen 2019/20, er ist einer der wenigen Madrilenen, die sich weiter entwickelt haben.
Erleben wir aktuell den besten Toni Kroos aller Zeiten? „Mein Spiel ist definitiv ein Level höher als letztes Jahr, vom Gefühl her sogar noch besser als vorher, und die Jahre waren ja schon recht erfolgreich“, kommentierte Kroos seine Verfassung gegenüber REAL TOTAL.
Aktuell eine Torbeteiligung weniger als 2018/19
Weiterentwicklung ja, aber nicht durch eine neue Position: „Meine Position ist nicht groß anders.“ Und doch hat er mit drei Toren und drei Vorlagen jetzt schon fast so viele Torbeteiligungen wie in der kompletten Vorsaison (sieben). Kroos: „Natürlich versuche ich auch mehr zum Abschluss zu kommen, das klappte zuletzt ganz gut, auch weil hier und da auch mal ein Torschütze gebraucht wird in vielen Spielen. Ich sehe es nicht als meine Hauptaufgabe, aber als einen Teil.“
In drei Liga-Statistiken führend
Und tatsächlich: Kroos „darf“ nicht nur häufiger abschließen, auch Freistöße darf er mittlerweile direkt aufs Tor versuchen, was zuvor Aufgabe von Sergio Ramos, Gareth Bale und Co. war. Mehr Verantwortung, mehr Gefahr.
Doch sind es nicht nur diese Abschlüsse, die den ehemaligen Greifswalder mit einer Durchschnittsnote von 2,68 zum zweitbesten Stammspieler hinter Casemiro (2,41) machen.
Kroos ist nicht mehr nur der Strippenzieher hinter den Offensivlinien – wenn vorne wenig zusammen geht, durchbricht er auch mal gegnerische Linien, traut sich Dribblings zu. Er ist sogar bester Key-Pass-Geber in LaLiga (3,0 pro Spiel) und vergisst dabei nicht seine Hauptaufgabe: das Passspiel – an seine Pass-Quote von 93,3 Prozent kommt in Spanien keiner ran.
Sein Schnitt von 8,2 (angekommenen) langen Bällen bedeutet zwar nur Platz fünf in LaLiga, allerdings hinter vier Torhütern.
Für Zidane unersetzbar
Wer es noch immer nicht erkannt hat: Toni Kroos spielt eine sehr gute Saison 2019/20. Ihn zu schonen, das traut sich Zinédine Zidane kaum. Zuletzt ging das beim 4:0 in Eibar gut, davor in Mallorca schief (0:1). Kroos ist wie Casemiro unersetzbar, hält Angriff und Abwehr nicht nur zusammen, er staucht sie auch mal zusammen wie im Galatasaray-Hinspiel. Kroos hilft überall aus – mittlerweile auch immer mehr mit offensiven Früchten zum Erstaunen der „Querpass“-Marktschreier.
„Klar habe ich auch aus einer Saison wie der letzten Motivation gezogen und auch nach der Verlängerung (bis 2023; d. Red.) gesagt, dass es trotzdem mein Ziel ist, mich persönlich zu verbessern. Das funktioniert aktuell ganz gut“, so Reals Nummer 8.
Zinédine Zidane hat ihn auf ein neues Level gehoben. Während Luka Modrić immer mehr dem Alter Tribut zollen muss, übernimmt Kroos nicht nur Regie, sondern auch offensive Verantwortung. Und war so nicht nur mit wichtigen Torbeteiligungen gegen Galatasaray (1:0), Brügge (2:2) und Vigo (3:1) zur Stelle.
Dass der Mittelfeld-Star zuletzt „on top“ noch erstmals seit dem WM-Halbfinale gegen Brasilien (7:1) mehr als zwei Torbeteiligungen in einem Länderspiel setzte (zwei Tore und eine Vorlage gegen Weißrussland), treibt das Aussterben der Kroos-Nörgler immer weiter voran. Der beste Kroos aller Zeiten ist selbst schuld daran!
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