Interview

„Der Klub braucht nach Mourinho einen echten Madridista als Trainer“

Míchel Salgado eines Tages bei Real Madrid der Mann mit dem Zepter in der Hand? Zumindest mal sprach die Vereins-Ikone mit der AS darüber und forderte, dass sich die Königlichen nach der Zeit von José Mourinho besonders charakterlich neu aufstellen müssen.

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Würde gerne eine Funktion bei den Blancos übernehmen: Míchel Salgado

„Mourinhos Macht muss reduziert werden“

DUBAI/MADRID. Seine Karriere hat Míchel Salgado im Juni diesen Jahres bei den Blackburn Rovers beendet, wenig später zog es ihn samt Familie in den Luxus-Emirat Dubai, wo er als Direktor für die sich in Bau befindende „Dubai Sports City“ fungiert. Trotz des Mega-Projekts am persischen Golf, das vier Milliarden US-Dollar kostet, zu einem ganzen Stadtviertel und olympiatauglich werden soll, liegt seine Zukunft früher oder später wie bei nicht wenigen ehemaligen Stars Real Madrids in Europa – und die vom Spanier Salgado vielleicht erneut an der Concha Espina? Abgeneigt von einem Engagement beim besten Verein des 20. Jahrhunderts ist der 37-Jährige jedenfalls keineswegs. Gegenüber der Sportzeitung AS erklärte er: „Ich würde alles machen, was Madrid will, wann immer der Klub mich braucht. Ich bin mit meinem Telefon immer erreichbar – ob für Real Madrid, für Mourinho oder jemandem anderen im Klub. Wenn sie mich anrufen, bin ich da.“

Stichwort Mourinho: Zwar hält der einstige Rechtsverteidiger große Stücke auf den Portugiesen, jedoch findet er auch den einen oder anderen Makel sowohl an „the Special One“ als auch dem, der ihn 2010 als Cheftrainer verpflichtete: Präsident Florentino Pérez. Aus seiner Erfahrung mit dem spanischen Bauunternehmer meinte Salgado: „Florentino ist eine Macht-Person, die alles kontrolliert. Er hat viele gute Dinge gemacht, aber eben auch Fehler. Er entschied, dass Mourinho der Schlüssel ist, um aus schwierigen Zeiten herauszukommen. Daher gab er ihm auch so viel Macht. Aber ich muss sagen: So funktioniert der spanische Fußball nicht, vor allem in Madrid nicht. In England schon, hier nicht. Dort gibt es eine andere Kultur, andere Strukturen. Das ist die Ursache dieses „Schocks“ in Madrid. Die Machtfülle Mourinhos muss korrigiert werden! Er macht zwar einen guten Job, aber wenn seine Zeit endet, muss über ein Projekt nachgedacht werden, das mehr die Identität eines Madridista hat.“

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Salgado von Trainerposten in Madrid nicht abgeneigt

Die Identität eines Madridistas – Salgado hat sie dank zehn Jahren im Real-Dress (1999 bis 2009)! Ist er also der perfekte Mann für den Trainerposten? „Ich könnte mich in dieser Position sehen, mit Raúl und Hierro. Ich weiß nicht, wann und wer, aber wichtige Größen aus der Vergangenheit könnten die Zukunft von Real Madrid sein. Wir Personen, die dort viele Jahre lang gespielt haben könnten entscheidende und wichtige Dinge verrichten. Ich sehe mich nicht als Präsident, sondern in Team-Nähe. Nah an der Kabine, nah am Spielfeld“, so der 1,74 Meter-Mann.

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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