Spielbericht

Derby-Pleitenserie geht weiter – Griezmann knockt Real aus

Es bleibt dabei: Real Madrid kann seine Heimspiele gegen Atlético nicht mehr gewinnen und verlor am 26. Spieltag bereits das dritte Derby-Heimspiel in Serie. Antoine Griezmann sorgte in der 53. Minute für die Entscheidung. Das 0:1 stellt gleichzeitig die erste Niederlage der Ära Zinédine Zidane dar.

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Antoine Griezmann
Antoine Griezmann erzielte im Santiago Bernabéu das Tor des Tages

Benzema und James wieder dabei

MADRID. Atlético bleibt Real Madrids Angstgegner. Auch unter Zinédine Zidane vermochten es die Blancos nicht, das Abwehrbollwerk des Stadtrivalen zu knacken und verlieren auch im Kampf um Platz zwei weiter an Boden. In einer zähen und sehr physisch geführten Partie war es letztendlich Antoine Griezmann, der für die Entscheidung sorgte.

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Zidane wählte in seinem ersten Derby eine überraschend offensive Aufstellung. Karim Benzema kehrte nach überstandenen Rückenproblemen erwartungsgemäß in die Startelf zurück und auch James Rodríguez durfte sich wieder von Beginn an versuchen und verdrängte Mateo Kovačić nach dessen durchwachsenen Auftritt in Málaga wieder auf die Bank. Da auch Marcelo verletzungsbedingt passen musste, lief Danilo als Linksverteidiger auf. Im gewohnten 4-3-3 ging somit folgende Anfangsformation ins Rennen: Navas – Danilo, Varane, Ramos, Carvajal – Modrić, Kroos, Isco – James, Benzema, Ronaldo.

Nur Standards sorgen für Gefahr

Real begann die Partie äußerst angriffsfreudig und setzte durch Cristiano Ronaldo bereits nach wenigen Sekunden den ersten Warnschuss ab. Die Marschroute schien klar: Durch aggressive Zweikampfführung Atlético gar nicht erst zur Entfaltung kommen lassen und im Angriff durch das gewohnte Ballbesitzspiel Lücken in den gegnerischen Deckungsverband reißen. Atlético schien anfangs ein wenig überrascht ob des mutigen Auftretens der Blancos, fand nach zehn Minuten aber mehr Zugriff auf die Partie und wagte selbst die ersten Angriffsversuche. Die Colchoneros standen gewohnt kompakt und agierten aus einer gut organisierten Defensive heraus, weshalb nach einer guten Viertelstunde eine Standardsituation herhalten musste, um erstmals Gefahr für das Gehäuse von Jan Oblak zu erzeugen. Toni Kroos schlug einen Freistoß aus dem Halbfeld und Raphaël Varane verlängerte per Kopf, der Ball ging jedoch am langen Pfosten vorbei.

Ansonsten gestaltete sich das Geschehen auf dem Rasen relativ ereignisarm, die Gäste hatten bis auf eine Halbchance von Fernando Torres offensiv wenig zu bieten und Real scheiterte oftmals am letzten entscheidenden Pass. So war es erneut ein Freistoß, der für ein Raunen im Rund des Bernabéu sorgte. Diesmal probierte es Ronaldo aus halblinker Position direkt, doch Oblak spekulierte richtig und faustete das Spielgerät aus der Gefahrenzone. Mit etwas Glück gelangte im Anschluss Karim Benzema an den zweiten Ball, verzog aber knapp. Aus dem Spiel heraus ging allerdings weiterhin wenig, da die Rojiblancos wie gewohnt einen enorm hohen Aufwand betrieben und wenig bis gar nichts zuließen. Nach 40 Minuten meldeten dann auch das Team von Diego Simeone offensive Ambitionen an, bei Antoine Griezmanns Distanzschuss zeigte sich Keylor Navas jedoch auf dem Posten. Da auch in der Folge keine der beiden Mannschaften eine zündende Idee zu bieten hatte, ging es mit einem gerechten torlosen Remis in die Katakomben.

Mayoral kommt, Griezmann trifft

Durchgang zwei hatte gleich zu Beginn eine dicke Überraschung parat: Bei Benzema ging es nicht mehr weiter und Zidane warf Nachwuchsmann Borja Mayoral ins kalte Wasser, der nun fortan an der Seite von Isco und Ronaldo stürmen sollte. Und Letztgenannter weihte die zweite Halbzeit auch gleich nach zwei Minuten ein, der Portugiese verzog aus etwas spitzem Winkel nach schönem Pass von Luka Modrić allerdings um Zentimeter. Der Treffer gelingen sollte allerdings den Gästen. Griezmann spazierte ohne große Gegenwehr durch das Mittelfeld und sah auf der völlig entblößten rechten Seite den mitgelaufenen Filipe Luis, der schön auf den Franzosen zurücklegte und überwand Navas mit einem Abschluss ins kurze Eck (53.).

Atlético spielte die überraschende Führung natürlich in die Karten, konnte man sich jetzt noch intensiver zurückziehen und auf Konter lauern. Und die Merengues? Denen fiel weiterhin wenig ein. Man hatte zwar weiterhin über 70 Prozent Ballbesitz, viel damit anfangen konnten Kroos und Konsorten damit allerdings nicht. Nahezu jeder Angriff endete mit einer fast schon hilflosen Flanke aus dem Halbfeld, die für Godín und Gímenez leichte Beute darstellten. Auf der Gegenseite erwiesen sich die „Matratzenmacher“ als weitaus effektiver, was das Herausarbeiten von Chancen anbelangte, Saúl verpasste aus fünf Metern jedoch die Vorentscheidung, weil Navas geschickt den Winkel verkürzte.

Real erhöhte in den letzten 20 Minuten noch einmal die Schlagzahl und kam endlich auch zu Chancen. Doch sowohl Ronaldo als auch Mayoral konnten Oblak abermals nicht überwinden. Bei beiden Gelegenheiten handelte es sich jedoch nur um ein kleines Störfeuer aus Real-Sicht, Atlético gelang es in der Folge die Partie wieder zu beruhigen und mehr defensive Kontrolle zu erlangen. Ein harmloser Kopfball von Ronaldo, ein Abschluss von Danilo aus spitzem Winkel – das war es im Prinzip aber auch schon. Da auch nach drei Minuten Nachspielzeit kein weiterer „Lucky Punch“ mehr gelingen wollte, blieb es beim 1:0 für die Gäste, was die dritte Derby-Heimniederlage in Serie bedeutet.

Auch Platz zwei rückt in die Ferne

Durch die erneute Pleite im Duell mit dem Stadtrivalen rückt nun auch der zweite Tabellenplatz in weite Ferne. Vier Punkte beträgt der Rückstand nun auf Atlético, von den möglicherweise zwölf auf Barcelona nach diesem Spieltag braucht man gar nicht erst anzufangen. Lange Zeit, um den erneuten Rückschlag zu verarbeiten bleibt den Königlichen allerdings nicht, bereits am Mittwoch steht die nächste Auswärtspartie bei UD Levante an (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker) 

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Spielbericht zum 26. Spieltag gegen Atlético Madrid
  2. Seite 2 Spielstatistik und REAL TOTAL-Spieler des Tages
von
Yannick Frei

Hauptberuflich im Nachwuchsfußball zuhause. Von den Großmeistern Figo und Zidane verzaubert, bin ich bis heute ein glühender Anhänger des größten Klubs der Welt.

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