
Campeones! Por fin! Nach fünf viel zu langen Jahren regiert endlich wieder der Rekordmeister in seinem Land, in seiner Liga – der besten Liga der Welt. Über 38 lange Spieltage hinweg konstanter, abgebrühter, einfach besser zu sein als die Erzrivalen FC Barcelona und Atlético Madrid ist eine brillante Leistung. Eine so brillante, dass die historische Titelverteidigung in der Champions League in meinen Augen nur die Kirsche auf der Sahnetorte wäre.
Keine Frage: Wenn ein Klub von seinem Prestige, seinem Glanz und seiner Geschichte her die Königsklasse zwei Mal in Folge gewinnen kann, dann Real Madrid. Aber ein Scheitern in Cardiff würde nicht das Ende der Welt bedeuten. Selbst der beste Verein des 20. Jahrhunderts kann nicht einplanen, den europäischen Thron wie zu Zeiten Alfredo Di Stéfanos dauerhaft zu besetzen. Für derartige Hegemonien ist der Fußball auf unserem Kontinent viel zu wettbewerbsfähig und ausgeglichen geworden.
Das soll aber keineswegs heißen, dass die Chance auf einen Triumph gegen Juventus Turin gering ist. Ganz im Gegenteil. Zinédine Zidane hat aus einem unter Rafael Benítez lethargischen Starensemble mit der Mentalität eines Durchschnittsteams eine riesige Einheit geformt, die in der Gegenwart zu unfassbaren Taten im Stande ist und auch in der Zukunft zu unfassbaren Taten im Stande sein wird. Einen so guten, so hungrigen Kader mit so großer Variabilität, mit so vielen Weltklassespielern wie Sergio Ramos, Toni Kroos oder Luka Modrić hat kein anderer Klub auf diesem Planeten. Und kein anderer Klub hat den besten Spieler: Cristiano Ronaldo.
Wie sich der Portugiese auch mit seinen 32 Jahren noch zum maximalen Erfolg pusht, ist und bleibt einmalig. Ein Blick auf seine Statistik in den letzten neun Spielen reicht schon aus, um seinen Wert für die Mannschaft zu definieren. Ronaldo erzielte 14 Tore, fünf davon allein im Viertelfinale gegen den FC Bayern. Es ist bei weitem nicht sein alleiniger Verdienst, dass die Madrilenen in der „Primetime“ der Saison zur Stelle sind und sich einem besonderen Double nähern, aber ein ziemlich großer.

Der Schlüssel für seine Form liegt in den Händen seines Trainers. Zidane konnte Ronaldo als erster seiner Zunft zu mehr Pausen in der Rückrunde überreden. „Ich habe jetzt sieben, acht Spiele weniger in den Knochen als in den Vorjahren. Und das merke ich“, sagte der Weltfußballer nach dem Liga-Triumph in Málaga. Diese Einsicht mag ihm den Goldenen Schuh gekostet haben. Lionel Messi kann sich von diesem Preis aber auch nicht viel kaufen, solange Ronaldo Real so voranbringt wie in dieser entscheidenden Saisonphase.
Sein fünfter Ballon d’Or dürfte CR7 – bei allem Respekt vor allen Herausforderern – schon jetzt nicht mehr zu nehmen sein. Wenn er und seine Kollegen sich auch noch die Kirsche in Cardiff schnappen und eine bereits königliche Saison zu einer galaktischen machen, sowieso nicht.
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