
Real Madrid zum 14. Mal Europapokalsieger
PARIS. Die Geschichte wiederholt sich nicht. 1981 hatte Real Madrid ein Finale im Europapokal verloren. Gegen den FC Liverpool. In Paris. Nun, 41 Jahre später, verlassen die Königlichen die französische Hauptstadt nach einem Duell mit den „Reds“ triumphierend. Das Team von Carlo Ancelotti hat Liverpool am Samstag im Endspiel der UEFA Champions League 1:0 bezwingen können, besteigt den europäischen Thron damit zum 14. Mal.
In dem Kräftemessen, das wegen einer desaströsen Organisation und eines großen Chaos vor dem Stadion mit 37 Minuten Verzögerung begann, avancierte Vinícius Júnior mit dem Treffer des Tages zum Matchwinner. Nach 2014, 2016, 2017 und 2018 ist es Reals fünfter Triumph im wichtigsten Vereinswettbewerb des Weltfußballs binnen einer Dekade.
Ancelotti setzt auf erwartete Startelf
Das weiße Ballett trat in Frankreich in erwarteter Besetzung an. Vor Thibaut Courtois verteidigten Daniel Carvajal, Éder Militão, David Alaba und Ferland Mendy, das Mittelfeld bildeten Luka Modrić, Casemiro und Toni Kroos. Karim Benzema und Vinícius Júnior stürmten, auf dem rechtem Flügel erhielt Federico Valverde den Vorzug vor Rodrygo Goes.
Offensiv traten die Blancos zunächst aber überhaupt nicht in Erscheinung, vielmehr hatten sie angesichts des starken Pressings von Liverpool große Schwierigkeiten, ein vernünftiges Aufbauspiel aufzuziehen. Abschlüsse verzeichneten dementsprechend erst einmal die Reds: Courtois parierte zweimal gegen Mohamed Salah (16./17.), lenkte daraufhin einen Schuss von Sadio Mané entscheidend an den Pfosten (21.). Jürgen Klopps Ensemble behielt die Oberhand, hatte durch einen Salah-Kopfball noch eine passable Möglichkeit (34.), während Real nach 20, 25 Minuten mehr an der Partie teilnahm.

Fehlentscheidung? Benzema-Tor zählt nicht
Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit dann große Aufregung: Alaba schlägt einen langen Ball auf Benzema, der noch einen Haken zieht, querlegen will. Der Franzose bekommt das runde Leder durch ein Gestocher zurück, verwandelt das runde Leder schließlich (43.). Der Linienrichter hebt aber umgehend seine Fahne, der Treffer wird lange durch den Videoassistenten geprüft. Entscheidung: kein Tor – obwohl das Spielgerät von einem gegnerischen Akteur zurück zu Benzema kam. Fehlentscheidung oder nicht? Pausenbilanz aus Real-Sicht: 1:5 Torschüsse, 0:3 Schüsse, 48:52 Prozent Ballbesitz.
¿Te parece bien señalado este fuera de juego de Benzema?
— Post United (@postunited) May 28, 2022
Vinícius bringt Real Madrid in Führung
Nach dem Seitenwechsel machte Real mehr Betrieb im Spiel nach vorne, hatte Liverpool besser unter Kontrolle, verlagerte das Geschehen öfter in die gegnerische Hälfte – und belohnte sich mit der Führung. Vinícius stand nach einer strammen Valverde-Hereingabe von der rechten Seite auf Höhe des zweiten Pfostens genau richtig und markierte vor der Real-Kurve das umjubelte 1:0 (59.).

Eine halbe Stunde verblieb, in der Real seine Führung mit allem, was es hatte, verteidigen musste. Eine halbe Stunde, in der Liverpool wiederum unbedingt zumindest einen Treffer benötigte, um sich in die Verlängerung zu retten. Der englische Vizemeister erhöhte den Druck zunehmend, konnte die Defensive der Merengues aber nicht entscheidend überwinden.
Real Madrid ist nicht nur die beste Mannschaft Spaniens. Real Madrid ist auch die beste Mannschaft Europas. Nach Paris Saint-Germain im Achtelfinale, dem FC Chelsea im Viertelfinale und Manchester City im Halbfinale kann auch Liverpool die Mannschaft von Ancelotti nicht stoppen. Was für eine historische, überragende Saison.
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