Vermischtes

„Die Welt bewundert uns für unser Wirtschaften“

Dass Menschen, die keinen Einblick auf die Geldkonten von Real Madrid haben, angeblich über einen exorbitant hohen Schuldenberg bescheid wissen wollen, gefällt Präsident Florentino Pérez überhaupt nicht. Auf der Mitgliederversammlung wies er Carlos Mendoza zurecht, der im vergangenen Herbst behauptete, das weiße Ballett sei mit 541 Millionen Euro im Minus. „Sie haben keine Ahnung“, so der 67-Jährige genervt.

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Florentino Pérez
Nicht gut auf selbst ernannte „Finanz-Experten“ zu sprechen: Florentino Pérez

Pérez sauer: „Sie geben den Menschen Munition“

MADRID. Real Madrid und das Geld: Ein Thema für sich. Dass die Königlichen nicht schuldenfrei sind, ist hinlänglich bekannt. Über die Höhe dieses Schuldenbergs wissen aber wohl nur die Offiziellen um Klubchef Florentino Pérez bescheid – zumindest, was den Bruttobetrag betrifft. Auf der heutigen Mitgliederversammlung teilte Vizepräsident Pedro López mit, dass man die Nettoverschuldung im Vergleich zum vergangenen September von 91 auf 72 Millionen Euro hat senken können. Auskunft, wie hoch die Bruttoverschuldung heuer ist, gab er nicht.

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Die AS behauptete am gestrigen Samstag: Es sind 602 Millionen Euro. Der Champions-League-Triumphator habe demzufolge noch mehr Verbindlichkeiten, schließlich sollen es 2013 noch 541 Millionen gewesen sein. Eine Zahl, von der Carlos Mendoza, Präsident des Wertverbandes „Asociacion por Valores del Madridismo“, erfahren haben will. Er erzählte es der spanischen Sportzeitung, die selbst im Clinch mit dem Weltverein liegt. Kein Wunder also, dass es nun die AS war, die von der gigantischen Schulden-Summe berichtete. Ein anderes spanisches Blatt tat das nicht. Mendoza meinte im Oktober 2013: „Der Verein sitzt insgesamt auf 541 Millionen Euro Schulden! Wir haben die Rechnungen und den Haushalt studiert und Sachen festgestellt, die uns keiner erklären kann. Florentino spricht nur von den Schulden an die Banken, das sind rund 90 Millionen. Man hat aber Verbindlichkeiten bei Spielern, Angestellten, Administration, Zulieferern – und diese sind doppelt so hoch als damals unter Lorenzo Sanz.“

Worte wie diese sorgen bei Pérez für Unverständnis und Ärgernis. Mit dem aktuellen Bericht der AS und dem Interview von vor elf Monaten im Hinterkopf wandte sich der 67-Jährige am Mittag direkt an Mendoza und betonte in einer alles andere als erfreuten Gemütslage: „Jede Person wählt die Rolle, die sie sich zu spielen wünscht. Ich verstehe Ihre Rolle bei Real Madrid nicht. Sie geben den Menschen Munition, die den Klub nicht mögen und zwischen uns einen Keil treiben wollen. Sie sollten überlegen, was Sie tun. Das ist etwas, was Sie meiner Meinung nach nicht tun sollten. Sie sagen, Sie sind ein Anwalt oder in der Politik lizenziert. Ich weiß nicht, wo Sie arbeiten oder was Sie studiert haben. Aber Sie haben von Buchhaltung keine Ahnung. Sie hören es von anderen und sie fassen es falsch auf. Sie sagen, Sie sind Dozent… Was bringen Sie Ihren Studenten bei, wenn Sie sagen, dass wir 602 Millionen Euro Schulden haben? Mein Rat an Sie ist, dass Sie darüber nachdenken, was Sie tun und es nicht noch mal machen. Fragen Sie die UEFA oder IBEX zur Nettoverschuldung. Die ganze Welt bewundert uns und Sie sind entschlossen, einer Zeitung zu sagen, dass wir einen unerträglichen Schuldenberg haben.“

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von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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