
Mehr als nur ein Interview
MADRID. Seinen nach der Präsentation im Estadio Santiago Bernabéu ersten Auftritt als Königlicher hat Javier Hernández hinter sich gebracht – wenn auch nicht auf dem grünen Rasen. Der 26-jährige Angreifer gastierte in der Nacht in der spanischen Talkshow „El Chiringuito de Jugones“. Für 90 Minuten. Und er tat das, was er ab Samstag auch auf dem Platz im weißen Gewand des für ihn „besten Vereins der Welt“ tun möchte: Pluspunkte sammeln. Als er sich um kurz vor zwei Uhr in der Früh aus dem TV-Studio verabschiedete, bat Social-Media-Dame Irene Junquera die Twitter-Gemeinde um Eindrücke von der Person „Chicharito“. Im Überfluss trudelten Nachrichten ein. Und sie alle waren ausschließlich eines: positiv.
Der Neuzugang stellte sich dem Madridismo bislang als die Sympathie in Person vor. Als nicht verschlossenen, sondern vollkommen offenen Mensch, der seinem Gegenüber stets freundlich und höflich begegnet. Als demütige, lernwillige und bescheidene Person. Als jemand, der authentisch ist und das Leben mit Freude lebt. Und jemand, der sich darüber hinaus sehr gut ausdrücken kann. Es war mehr als nur ein Interview. Es glich einem wirklichen Kennenlernen dieses Javier Hernández. „Du bist ein Phänomen“, schwärmte Moderator Josep Pedrerol sogar, woraufhin die Nummer 14 überrascht und lächelnd „Warum?“ fragte und sich artig bedankte. Ebenso, als Journalist Nacho Peña, der auch in der Runde saß, ihm vom Wesen her als die „pure Natürlichkeit“ beschrieb. „Er ist ein echter Kerl. Es macht Spaß, ihm zuzuhören und mit ihm zu reden“, gab er weiter fröhlich zu Protokoll.
Großvater und Vater formten den Mexikaner
Dass „Chicharito“ so ist, wie er ist, hat er zum Großteil seinem Großvater und Vater zu verdanken. „Sie haben mich gelehrt, dass man im Fußball Geduld haben und bescheiden sein muss“, verriet der Real-Star in der Sendung unter anderem. Zweifelsohne haben sie einen gewichtigen Anteil daran, dass er das Fußballspielen mit 21 Jahren nicht schon aufgab. Weil es ihn frustrierte, stets nur Reservist gewesen zu sein, spielte er schon mit diesen Gedanken. Doch was folgen sollte, war die bereits bekannte Karriere, von der er immer träumte: Aus Mexiko zu Manchester United und von dort aus zu Real Madrid.

Nichtsdestrotz ist der 1,75 Meter große Offensivspieler nie abgehoben. Zum einen, da er es bei den „Red Devils“ in vier Jahren nicht so recht zum unumstrittenen Stammspieler schaffte. Und auf der anderen Seite, da „Chicharito“ mit seinen Eigenschaften einfach nicht der Typ dafür ist. Sogar der französische Journalist Frédéric Hermel, der in Madrid arbeitet und einen guten Draht zu dessen Sturm-Konkurrent Karim Benzema hat, war voll des Lobes: „Ancelotti ist sehr erfreut. Deine Art wird ihm gefallen.“ Ein Zuschauer twitterte im Anschluss an das Gespräch: „Mit seiner Bescheidenheit hat er Benzema auf die Bank verwiesen.“
Wenngleich es die sportliche Qualität und das Menschliche zu trennen gilt, fordern inwzischen immer mehr Anhänger sein Debüt am Samstag gegen Atlético (20 Uhr, LIVE auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) – und wünschen dem Neuen dabei nichts sehnlicher als einen Treffer. So, wie auch für die restliche Saison. Nicht selten bemühen Presse und Madridismo das Sprichwort: „Elf Juanitos müsst ihr sein.“ Der frühere Rechtsaußen stand für den Kampf, für die Bereitschaft der Aufopferung und den Siegeswillen. Was das Zwischenmenschliche betrifft, täten elf „Chicharitos“ sicherlich schon mal keiner Mannschaft schlecht…
.@CH14_: “El MEJOR JUGADOR DEL MUNDO es Cristiano Ronaldo” #ElChiringuitodeNeox pic.twitter.com/n4VOyqzWxG
— El Chiringuito TV (@elchiringuitotv) 9. September 2014
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