
„Hazard kann weitere Waffe für uns sein“
MADRID. Cheftrainer Carlo Ancelotti entschied sich am 18. Spieltag in LaLiga gegen Cádiz dazu, Eden Hazard in der Startelf aufzubieten – zum fünften Mal in dieser Saison wohlgemerkt erst. Der italienische Übungsleiter kam vor allem deshalb zu diesem Entschluss, da mit Rodrygo Goes und Marco Asensio zwei Rechtsaußen aufgrund ihrer aktuellen Corona-Infektion fehlten. Hazard durfte dadurch 90 Minuten sein Können präsentieren. Und somit so lange wie zuletzt am 23. November 2019 gegen Real Sociedad (3:1).
Zu Beginn der Partie tat sich der belgische Nationalspieler sichtlich schwer. Im weiteren Spielverlauf versuchte sich der Rechtsaußen immer wieder an Dribblings, Kombinationsspiel und Tiefenläufen. Am Ende war es ein ordentlicher Auftritt des 30-Jährigen (REAL TOTAL-Note: 3). Das merkte auch Ancelotti im Anschluss an. „Er hat sich etwas schwer getan, ins Spiel reinzukommen. (…) In der zweiten Halbzeit hat er es besser gemacht. Es stimmt, dass er sich auf Rechtsaußen schwerer tut, das ist er nicht so gewohnt. Weiter innen hat er mit Karim gut kombiniert, beide haben es versucht. Klar kann Hazard in der zweiten Saisonhälfte eine weitere Waffe für uns sein.“
Unterschiedliche Meinungen zu Hazard
Die spanische Sportzeitung MARCA ging dafür deutlich kritischer mit dem 2019 für 115 Millionen Euro vom FC Chelsea gekommenen Angreifer um. „Hat der Belgier schlecht gespielt? Nein. Aber auch nicht gut. Von Hazard wird viel erwartet und man hat das Gefühl, dass er heute Lichtjahre von seinen besten Leistungen entfernt ist – und von denen seiner Mannschaftskameraden. Zwei Jahre nach seiner Ankunft hat er nach wie vor nicht überzeugt“, wurde dort seine Leistung bewertet.
Auch das Konkurrenzblatt AS maßte sich ein Urteil an – ein deutlich positiveres. „Mit seinem Auftritt in der zweiten Halbzeit gegen Cádiz hat er gezeigt, dass er der Mannschaft fußballerisch weiterhelfen könnte“, so schrieb man dort und prophezeit: „Er scheint einen Weg gefunden zu haben, um seine bisher unglückliche Zeit in Madrid wettzumachen.“
Zweifel, ob der Durchbruch noch gelingt
Der frühere Real-Profi und -Sportdirektor Predrag Mijatović befand bei Hazard indes: „Obwohl viele von uns diesen Spieler bewundern, bin ich mir nicht sicher, ob er Real Madrid noch mehr geben kann, als er derzeit gibt.“ Vertraglich ist der Flügelflitzer jedenfalls noch bis 2024 an Real Madrid gebunden. Dennoch gibt es angesichts des nach wie vor ausbleibenden Durchbruchs immer wieder Spekulationen darüber, ob er an der Concha Espina überhaupt bis zum Auslauf seines Kontrakts durchhält.
Bereits am Mittwoch beim Athletic Club aus Bilbao (21:30 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN) dürfte Hazard die nächste Beweischance erhalten – und dies möglicherweise abermals über die volle Distanz. Für den Belgier geht es dabei nicht nur darum, den Königlichen nach dem Remis gegen Cádiz wieder zu einem Dreier zu verhelfen, sondern sich auch als ernstzunehmende Alternative für die künftigen Startaufstellungen in den Fokus zu spielen. Für ihn könnte es eine richtungsweisende Partie werden: wohin sein Weg noch in dieser Saison und darüber hinaus verläuft.
Community-Beiträge