Effektivität siegt – deutlicher Erfolg gegen unterlegenes Kellerkind

Ancelotti warnte vor Kellerkind aus Almería

ALMERÍA. Der vor dem Spieltag Tabellen-17. gegen den Dritten, Kellerkind gegen Meisterschaftsanwärter, UD Almería gegen Real Madrid – auf dem Papier eine klare Angelegenheit zugunsten der Königlichen, doch in der Praxis stets ein hartes Stück Arbeit für den 32-fachen Gewinner der Primera División und neunfachen Europacup-Triumphator. „Wir müssen uns an die Spiele in Villarreal und Elche erinnern“, verwies Carlo Ancelotti vor der Partie auf das Remis im Madrigal (2:2) und den glücklichen Last-Minute-Erfolg in Elche (2:1). „Wir müssen vorsichtig und absolut konzentriert sein, denn Almería wird uns das Leben garantiert schwer machen“, so der Coach, der auf folgende Elf vertraute: Diego López, Daniel Carvajal, Pepe, Sergio Ramos, Álvaro Arbeloa, Asier Illarramendi, Xabi Alonso, Gareth Bale, Isco, Cristiano Ronaldo, Karim Benzema.

Real wach, Real konzentriert, Real dominant

Die Warnung ist bei den Stars, die sich in der Vergangenheit nicht nur in Villarreal und Elche schwer taten, angekommen. Vom Anstoß weg agierte Real Madrid konzentriert und war darauf aus, das Spielgeschehen an sich zu reißen. In der Anfangsphase gelang das auch. Viel Ballbesitz, einige gute und vor allem schnelle Ballstafeten und bereits in Minute drei die Belohnung für den couragierten Auftakt: Cristiano Ronaldo verwandelte eine von Spielmacher Isco, der im Mittelfeld den Vorzug vor Luka Modric erhielt und somit zum ersten Mal seit dem 7:3 gegen den FC Sevilla (30. Oktober) wieder von Beginn an mitmischen durfte, von rechts getretene Hereingabe ohne große Mühe wenige Meter vor dem Gehäuse der Andalusier mit dem linken Fuß zur frühen Führung. Ja, wieder der Superstar mit der 7 auf dem Rücken! 17. Liga-Tor im 14. Match – schon nach drei Minuten gab CR7 ein weiteres Bewerbungsschreiben für den Gewinn des FIFA Ballon d’Or 2013 ab.

Was die in blau gekleideten Gäste aus der Hauptstadt in der Folge vor hatten, war nur eines: nachlegen – und sich auf keinen Fall fürs Erste in Sicherheit wiegen und ein, zwei Gänge rausnehmen. Ronaldo, Gareth Bale und Co. kannten weiterhin nur den Weg Richtung Almería-Tor und nur zwei Minuten nach dem 1:0 aus Sicht der Merengues fasste sich erneut Ronaldo ein Herz, schoss einfach mal zentral aus der Distanz. Keeper Esteban ließ abprallen, der Ball landete vor Karim Benzemas Füße, bei dessen Schuss aus zehn Metern aber erneut der Schlussmann zur Stelle war (5.).

Je mehr Real auf das Zweite drängte, desto nervöser schien die gastgebende Truppe zu werden. Ins Bild passte da insbesondere der fatale und beinahe verhängnisvolle Rückpass von Innenverteidiger Pellerano auf Esteban, der viel zu kurz geriet und den Angreifer Benzema fast erlaufen konnte – Esteban kam raus, störte den Franzosen und drosch das Leder weg.

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Merengues einen Gang runter, Almería einen hoch

Nach der ersten Drangperiode ließen die Mannen von Ancelotti dann aber doch ein klein wenig nach, die Partie gestaltete sich offener. Die Andalusier, die die letzten drei Spiele gegen Osasuna (1:0), Valladolid (1:0) und Valencia (2:1) gewannen, waren bemüht, Gebrauch davon zu machen und agierten mutiger und noch kämpferischer. 20. Minute: Verza zieht von der rechten Seite ins Zentrum, visiert das visiert mit links das lange Eck an. Knapp links vorbei! Noch gefährlicher wurde es in Minute 43, als Stürmer Rodri das Spielgerät mit seinem Schuss von rechter Seite nur Zentimeter über die Latte setzte.

Zwischendurch aber auch immer wieder mal das weiße Ballett mit Anführer und „Kommandant“ Ronaldo, der in der 31. Minute im Halbfeld zum Solo ansetzte, durch die Defensive Almerías marschierte und aus etwa 15 Metern das 2:0 markieren wollte. Der Schuss des 28-Jährigen allerdings zu unplatziert und mittig, eine leichte Beute für Esteban.

Madrids Offensive trumpft auf und entscheidet Partie

Halbzeit. 1:0 Real Madrid. Aber weil Almería zum Kämpfen bereit war und vollen Einsatz an den Tag legte, konnte man im Madrider Lager nicht wirklich von einem sicheren Resultat sprechen. Schon gar nicht, als Lebensversicherung und Torschütze Ronaldo nach 52 Minuten angeschlagen ausgewechselt werden musste. Jesé Rodríguez kam auf den Rasen. Der Tabellendritte bewegte sich auf dünnem Eis, als die Hausherren dank weiterer Gelegenheiten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mehr und mehr Mut schöpften – Teams wie eben jenes Villarreal oder Elche hatten ja bereits vorgemacht, wie man die Superstars ärgern kann. Und dann zappelte es im Netz.

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Aber nicht in Real Madrids. Karim Benzema erhöhte in der 61. mit einem schön anzusehenden Schlenzer mit links aus rund 20 Metern und zentraler Position auf 2:0! Der neue Spielstand gab dem Rekordmeister Auftrieb. Er ließ den Ball laufen, während Almería oft nur zusah, und erspielte sich so im weiteren Spielverlauf eine Vielzahl von Tormöglichkeiten. Möglichkeiten, die genutzt wurden! In Minute 72 durch Gareth Bale, der einen Schnitzer von Almerías Abwehr nutzte und souverän wenige Meter vor dem gegnerischen Tor zum 3:0. verwandelte. In Minute 76, als Isco einfach mal Lust hatte, zentral und aus 20 Metern das nächste Erfolgserlebnis für Real zu suchen und es auch fand. Ein verdeckter Flachschuss schlug links unten ein. 4:0. Doch das war es noch nicht. Der für Benzema eingewechselte Álvaro Morata sorgte in der 81. Spielminute mit einem tollen Heber über Esteban für den Schlusspunkt. 5:0.

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