
Ein Traum als Herausforderung
Als Eigengewächs und des FC Bayern München suchte David Alaba im Sommer 2021 eine neue Herausforderung. Nach 13 Jahren im Verein, mit dem er jede bedeutende Trophäe – teilweise mehrfach – gewann, zog es die Münchener Identifikationsfigur zu dem wohl einzigen Verein mit Steigerungspotenzial – er unterschrieb beim Champions-League-Rekordsieger Real Madrid. Dem Klub, von dem der gebürtige Wiener laut eigener Aussage schon als Kind geschwärmt hatte. „Für mich geht mit diesem Wechsel ein Traum in Erfüllung“, sagte Alaba nach seiner Unterschrift in Madrid. Das erklärte Ziel war es, „sich sportlich wie menschlich“ trotz langjähriger Erfolge sich auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln.
Torbeteiligung zum Einstand
Das erste Pflichtspiel für Real Madrid absolvierte Alaba gleich am ersten LaLiga-Spieltag bei Deportivo Alavés – auf den Tag heute vor einem Jahr. Obwohl er primär als Nachfolger für den langjährigen Real-Kapitän Sergio Ramos in der Innenverteidigung geholt wurde, startete der Österreicher gegen Alavés als Linksverteidiger und bewies gleich seine Stärke als polyvalenter Spieler. Er glänzte mit offensiven Impulsen und steuerte zum 4:1-Sieg beim Underdog eine Torvorlage bei. Auch danach setzte Real-Coach Carlo Ancelotti voll auf Alaba: Bis zum 33. Spieltag verpasste der 29-Jährige nur drei LaLiga-Partien, in allen anderen Begegnungen stand er in der Startformation.
Erstes Tor ausgerechnet im Clásico
Das erste Tor im weißen Trikot erzielte Alaba am 10. Spieltag. Einen besseren Zeitpunkt hätte es dafür nicht geben können – mit seinem Führungstreffer leitete der Österreicher den Triumph beim Erzrivalen FC Barcelona ein (2:1). „Mein erster Clásico und mein erstes Tor. Ich bin sehr glücklich und dankbar für diesen Moment“, sagte Alaba im Anschluss. Anschließend setzte sich Real Madrid auf der Spitze fest und konnte sich dort auch bis zum Schluss halten, während Alaba unmittelbar zum unumstrittenen Stamm- und Führungsspieler avancierte.
Mit Nebenmann Eder Militão bildete er vom Start weg eine verlässliche Innenverteidigung, der man selten ansehen konnte, das sie vollkommen neu ist. Zeitgleich integrierte sich der Ex-Bayer nahtlos ins Mannschaftsgefüge als Führungspersönlichkeit. Man merkte von Beginn an, dass er sich auf die neue Aufgabe bei den Blancos freut und diese mit großem Selbstbewusstsein anpackt.
Erfolgshunger beschert vier weitere Titel
David Alaba machte in Madrid genau da weiter, wo er in München aufgehört hatte. Im Januar 2022 gewannen die Merengues die Supecopa de España und Alaba seinen ersten Pokal im neuen Trikot. Nach dem beinahe schon obligatorischen vorzeitigen Aus in der Copa del Rey folgte der nächste Coup: Real ließ sich die spanische Meisterschaft nicht mehr nehmen. Richtig gefährdet war der Titel in der heimischen Liga zu keinem Zeitpunkt, am Ende waren es 13 Punkte Vorsprung auf den FC Barcelona.
Die Krönung der Saison 2021/22 war jedoch der Triumph in der UEFA Champions League, vor allem der Weg dahin. Vor dem Finalsieg gegen den FC Liverpool am 28. Mai in Paris schaltete Real Madrid mit Paris Saint-Germain, dem FC Chelsea und Manchester City das Who-is-who des europäischen Fußballs aus, und all das nach jeweils spektakulären Comebacks. Alabas Aussage unmittelbar nach der 3:1-Remontada im Halbfinalrückspiel gegen ManCity beschreibt die CL-Kampagne der Königlichen am besten: „Glauben kann man das irgendwo nicht. Zu was wir fähig sind, haben wir in dieser Saison gezeigt. Unfassbar, wie die Mannschaft zurückgekommen ist. Das ist geisteskrank. Wir haben einen Charakter innerhalb der Mannschaft, der sehr speziell ist.“
Am vergangenen Mittwoch füllten sowohl Real Madrid als auch David Alaba den Trophäenschrank noch weiter auf. Der Abwehrchef leitete dabei mit seinem Führungstor den Sieg über Eintracht Frankfurt ein (2:0). Somit holte er innerhalb eines Jahres gleich vier Titel mit seinem neuen Klub. Bis Ende der Saison 2022/23 sind für Alaba und Real bis zu fünf weitere Trophäen möglich. Viel erfolgreicher hätte es seit dem 14. August 2021 kaum laufen können.
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