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„Eine kolossale Tracht Prügel von der ersten bis zur letzten Minute“

Kein Madridista wird am Sonntag gerne seine Zeitung aufgeschlagen haben. Das Urteil der internationalen Presse fiel nach der verheerenden 0:4-Derby-Pleite wie erwartet vernichtend aus, während sich die eigene Anhängerschaft auf der Straße schockiert und erzürnt zugleich präsentierte. Insbesondere Cristiano Ronaldo und Iker Casillas bekamen ihr Fett weg.

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Cristiano Ronaldo am Boden zerstört
„Ronaldo war nur ein Geist auf dem Feld“, so die mexikanische Zeitung RÉCORD

Ronaldo und Casillas im Kreuzfeuer der Kritik

MADRID. Vier von sechs Stadtderbys in der Saison 2014/15 gehen an Atlético Madrid. Dasss die Blancos auch nach dieser 22. Runde noch an der Tabellenspitze der Primera División stehen, spielt nach einer Darbietung wie der gestrigen im Estadio Vicente Calderón keine Rolle. Die Anhängerschaft ist in ihrem Stolz und in ihrer Ehre gekränkt. Der jahrelang als Lachnummer abgestempelte Nachbar Atlético hat inzwischen endgültig die Vorherrschaft in der spanischen Hauptstadt übernommen. „Ich traute meinen Augen nicht. So wenig Pep und Courage sah ich schon viele Jahrzehnte nicht mehr. Das grenzte schon an Arbeitsverweigerung“, schimpfte ein aufgebrachter Madridista der älteren Zunft in eine Kamera des TV-Senders CUATRO.

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Die fehlende Motivation bemängelten die meisten Fans, die im Anschluss an das Debakel ihre Meinung kundtaten. Aber auch einzelne Spieler wurden verantwortlich gemacht. Oftmals fielen die Namen Cristiano Ronaldo und Iker Casillas. Die Medien schlossen sich diesen Ansichten nahtlos an. „Ronaldo war nur ein Geist auf dem Feld. Zum ersten und einzigen Mal schoss er in der 65. Minute aufs Tor. Er verlor 19 Bälle, so viele wie kein anderer im weißen Trikot“, kritisierte die mexikanische Zeitung RÉCORD den blassen Weltfußballer, während das französische Blatt L’ÉQUIPE schrieb: „Casillas leitete das Debakel mit seinem Patzer ein. Er hätte Tiagos Schuss mit dem Fuß abwehren sollen. Es war die Schlüsselszene, die Madrid sichtlich nervös machte.“ Hohn und Spott gab es vor allem aus Argentinien. OLÉ feierte Diego Simeone: „Er hat Ancelotti einmal mehr zur Verzweiflung gebracht und dessen Team eine kolossale Tracht Prügel verpasst – von der ersten bis zur letzten Minute.“ Indes sprach die spanische AS von einem „Schiffbruch“ des Rekordmeisters.

„Die Werte des Vereins mit Füßen getreten“

Ex-Real-Profi Guti, der sich bei Spielen häufig via Twitter zu Wort meldet, blieb diesmal offline. Ganz anders dagegen AS-Redakteur Tomás Roncero, der einen Rundumschlag gegen die Mannschaft von Carlo Ancelotti führte. Der bekennende Madridista polterte in einer Videobotschaft: „Ich habe Vertrauen in euch, aber ihr habt die Werte des Vereins mit Füßen getreten. Wo war euer Hunger? Wo war euer Wille? Real Madrid lebt in der Gegenwart, nicht in der Vergangenheit. Danke für ‚la Décima‘, aber Schluss mit dem Gerede über diesen Titel! Es kann nicht sein, dass Atlético uns immer wieder den Schneid abkauft und eine Lektion erteilt. Reißt euch zusammen! Die Zukunft beginnt jetzt!“

Real Madrids Heim-Trikot als Langarm oder mit „Décima“-Aufnäher

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