Einzelkritik

Noten zum 26. Spieltag: Navas rettet, Isco schläft

Die B-Elf hat mal wieder versagt – doch waren in Isco Alarcón auch vermeintliche Stammspieler an der 0:1-Pleite schuld, wohingegen Keylor Navas und Mateo Kovacic sich wenigstens einen Punkt verdient gehabt hätten. Die REAL TOTAL-Einzelkritik zum 26. Spieltag in LaLiga

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Während Isco wenig zustande brachte, kann man Navas wohl am wenigsten für die Pleite verantwortlich machen – Foto: Josep Lago/AFP/Getty Images

Startelf

Keylor Navas

Der Costa-Ricaner erlebte sicherlich schon actionreichere Abende, war bei den sich bietenden Gelegenheiten der Gastgeber dennoch stets auf dem Posten. Insbesondere bei Varanes Blackout in Halbzeit eins geistesgegenwärtig und entschlossen beim Herauskommen. Doch auch einer der Besten konnte den späten Knockout in Form von Espanyols 16. Abschluss nicht verhindern. An ihm lag diese Niederlage sicher nicht. REAL TOTAL-Note: 2,5.

Achraf Hakimi

Mal wieder eine Chance sich in den Vordergrund zu spielen und Matchpraxis zu sammeln auf höchstem Niveau. Ob er diese nutzte, darüber lässt sich streiten. Der junge Marokkaner schien sich von Beginn an Einiges vorgenommen zu haben und brachte sich offensiv mit einigen Vorstößen sehr gewinnbringend ein (fünf Dribblings sind der zweitbeste Wert auf dem Platz), so hätte seine frühe Flanke auf Bale beinahe eine Torbeteiligung nach sich gezogen. Mit zunehmender Spieldauer jedoch wie die gesamte Mannschaft immer unkonzentrierter und auch defensiv mit einigen unglücklichen Aktionen. Dazu kein gewonnener Luftzweikampf. Insgesamt muss der Mann aus Reals Talentschmiede sowohl technisch, als auch taktisch noch zulegen, um dauerhaft eine Option in Zidanes Rotationsmaschine darstellen zu können. REAL TOTAL-Note: 3,5.

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Raphaël Varane

Kein guter Auftritt des Franzosen. Hatte mit dem hohen Pressing der Katalanen hier und da mehr Probleme als üblich. Ob es am Fehlen der etatmäßigen Mittelfeldachse lag oder Varane einfach die letzte Konzentration fehlte, aber derart viele Abspielfehler (nur 87 Prozent angekommener Pässe) unterlaufen dem 24-Jährigen selten. Den verheerendsten Schnitzer in der ersten Halbzeit konnte er in Zusammenarbeit mit seinem Schlussmann gerade noch ausbügeln. Auch in einigen Zweikampfsituationen ungewohnt ungeduldig, welche dann zu unnötigen Freistößen für den Gegner führten (zwei Fouls, so viele wie kein anderer Merengue). Dazu außerdem mit diversen Problemen im Stellungsspiel, macht: REAL TOTAL-Note: 4.

Sergio Ramos

Durch das Fehlen von Kroos erneut bemüht darum, den Spielaufbau an sich zu reißen, wenn auch nicht mit der letzten Konsequenz und der nötigen Vertikalität. Auch bedingt durch das frühe Anlaufen der beiden Sturmspitzen des Gegners unterliefen dem Kapitän gegen Ende des Spiels kleinere Unkonzentriertheiten. Dennoch als einziger Madrilene an diesem Abend wirklich siegeshungrig und bissig in den Zweikämpfen, so auch in der Luft: mehr als sechs gewonnene Kopfballzweikämpfe hatte niemand auf dem Platz. Trotz Teilschuld am 0:1: REAL TOTAL-Note: 3.

Nacho Fernández

Auch ein Nacho darf sich mal einen schwächeren Abend gönnen. Durfte und musste am Dienstagabend auf der linken Abwehrseite den Lückenfüller spielen und hatte wie die gesamte Viererkette Probleme in der Spieleröffnung und der Spielauflösung. Offensiv natürlich nicht mit der Power eines Marcelo ausgestattet, erlebten ihn die Madridistas dennoch schon spielfreudiger. Dazu defensiv auch nicht mit der nötigen Stabilität und Souveränität der vergangenen Wochen ausgestattet, muss sich das Eigengewächs auch mal mit einer eher unterdurchschnittlichen Bewertung abfinden. REAL TOTAL-Note: 4.

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Lucas Vázquez

Dauerbrenner und Erfolgsgarant der letzten Wochen Lucas durfte auch gegen seinen Ex-Klub sein Können von Beginn an zeigen und startete vielversprechend. Das Selbstvertrauen sprudelt förmlich aus ihm heraus und nicht geahnte Bewegungsabläufe funktionierten zunächst wie automatisiert. Aber auch ein Vázquez in Über-Form konnte an diesem Abend den weißen Karren nicht alleine aus dem Dreck befördern. Zu lethargisch und uninspiriert agierten seine Kollegen in Barcelona. Wenn jedoch Gefahr von den Königlichen ausging, war der 26-Jährige meist involviert. Könnte ein entscheidender Faktor in den kommenden Wochen bleiben. REAL TOTAL-Note: 3.

Marcos Llorente

Gewohnt unauffällige Partie des Canteneros, der sich zwar im Abholen der Bälle und in der Defensivbewegung durchaus couragiert präsentierte (sechs Tacklings), dem aber dennoch die nötige Finesse im Passspiel und in der Spielauflösung abhanden ging. Auch das, zugegebenermaßen ungewohnte, Zusammenspiel und die Abstimmung mit Nebenmann Kovačić wollte so überhaupt nicht gelingen. Somit konnten die Blancos ihre übliche Präsenz aus dem Zentrum nicht auf die Straße bringen und das gesamte Offensivspiel lahmte. Zumindest defensiv mit einer soliden Vorstellung, die ihn vor Schlimmerem bewahrt. REAL TOTAL-Note: 4.

Mateo Kovacic

War das nun für die Verhältnisse des Kroaten eine eher gute oder eher durchschnittliche Vorstellung? Ganz der Alte scheint er noch nicht, doch macht der Auftritt gegen Espanyol nicht nur wegen der besten Werten auf dem Platz hinsichtlich Pass-Quote (94 Prozent), Tacklings (sieben) und Dribblings (sechs) weiterhin Mut. Es klappte bei Weitem nicht alles und auch die Risikobereitschaft des 23-Jährigen scheint hier und da fragwürdig, aber genau diese lässt eben auch hoffen. Kovačić traute sich, im Gegenzug zu seinen Kollegen, unkonventionelle Dinge, die auch belohnt wurden. Man erinnere an seinen 60-Meter-Sololauf über das gesamte Spielfeld in Hälfte zwei. Paart er diese Fähigkeiten nun wieder mit mehr Klarheit in seinen Aktionen, kann der Mann aus Linz für die Königlichen noch sehr wichtig werden in dieser Saison. REAL TOTAL-Note: 3.

Marco Asensio

Erneut mit einem sehr erfrischenden Beginn, indem er mit viel Spielfreude und Ballkontakten versuchte, dem königlichen Spiel Variabilität und Dynamik zu verleihen. Im Zusammenspiel mit Kumpel Isco zwar bemüht, aber mit zunehmender Spieldauer etwas zu verkrampft und nicht durchschlagskräftig genug im letzten Drittel des Feldes. Dennoch zusammen mit Vázquez der einzige Spieler in Schwarz, der im Ansatz Esprit und Lust aufs Kicken andeuten konnte – der schicke Hackenpass auf Isco als Sinnbild dieser Aussage. Dass er (noch) kein Spiel an sich reißen kann und auch in Abwesenheit der Führungsspieler das Zünglein an der Waage darstellt, sei ihm in seiner zweiten Saison in Madrid noch verziehen. Noch. REAL TOTAL-Note: 3.

Isco

Lustloses Abklatschen mit dem eingewechselten Benzema, gänzlich übergangenes Abklopfen mit Landsmann Vázquez – ohne populistisch klingen zu wollen, aber die Szene in Minute 69 verdeutlichte den aktuellen Gemütszustand des Spielmachers. Wirkt insgesamt sehr unzufrieden mit sich und seiner Rolle als Ergänzungsspieler und kann auf dem Platz momentan keine Gegenargumente liefern. Bemüht ja, spielfördernd nein. In nahezu all seinen Aktionen wirkte der Edeltechniker in Katalonien verkrampft und blockiert. Folglich funktionieren einfachste Dinge, wie Ballmitnahme nicht mehr. Vor allem in puncto Entscheidungsfindung zur Zeit am Tiefpunkt angelangt. Definitiv schwächster Blanco bei der Last-Minute-Niederlage seiner Mannschaft. REAL TOTAL-Note: 5.

Gareth Bale

Lange lethargisch und in der Luft hängend präsentierte sich der Waliser im RCDE Stadium. Wie die gesamte Mannschaft litt Bale dabei vor allem von der ungewohnten Konstellation und der Rolle als alleiniger Stürmer. Dennoch darf man von einem Mann mit seinen Ambitionen und Fähigkeiten etwas mehr Wille, Präsenz und Teilnahme, insbesondere an einem Abend wie diesem, erwarten. Nichtsdestotrotz mit fünf Abschlüssen noch der gefährlichste Madrilene, der zweimal nur knapp den Torerfolg verpasste und auch seine gewaltige Direktabnahme hätte durchaus für Gefahr sorgen können, die Hand von Navarro hatte etwas dagegen. Nach 81 Minuten war Schluss. REAL TOTAL-Note: 4.

Einwechselspieler

Karim Benzema

Seine Präsenz im Zentrum und sein Kombinationsfähigkeiten taten dem Spiel gut, den großen Umschwung vermochte aber auch der Franzose in seinen 21 Minuten nicht einzuleiten. REAL TOTAL-Note: 3.

Dani Ceballos

Schlechtes Raumverhalten beim Gegentreffer, jedoch nur zehn Einsatzminuten. Keine Bewertung.

Borja Mayoral

Zu spät eingewechselt. Keine Bewertung.

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von
David Döring

Seit der Ankunft Luis Figos im Jahre 2000 Blanco durch und durch - In schweren, wie in guten Zeiten. Hala Madrid!

Kommentare

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