Historie

Elf Spielzeiten Leid, elf Spielzeiten Schmerz, elf Spielzeiten Misserfolg

Die zehn ist es, die dieser Tage im Zusammenhang mit dem Champions-League-Finale am Samstag besonders oft zur Sprache kommt. Gegen Atlético hat Real Madrid die historische Chance, den größten europäischen Wettbewerb zum zehnten Mal zu gewinnen. Neben jener zehn ist ebenso die zwölf in aller Munde. Zwölf Jahre lang haben die Königlichen darauf warten müssen, wieder einmal ins Endspiel einzuziehen. Zuletzt gelungen: 2001/02. Hinter dem Madridismo liegen elf Champions-League-Ausgaben geprägt von Leid, Schmerz und Misserfolg. REAL TOTAL blickt zurück.

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Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo nach dem Halbfinal-Aus 2012: „Ich habe sehr, sehr viel geweint“

2002/03: JUVENTUS TURIN

Zwei Gruppenphasen gab es damals noch. In beiden konnte sich Real Madrid durchsetzen. In der ersten nach zwei Siegen, drei Remis und einer Niederlage als Tabellenführer vor dem punktgleichen AS Rom (neun Zähler), AEK Athen (sechs) und KRC Genk (vier). In der zweiten bekamen es die Königlichen mit dem AC Mailand, Borussia Dortmund und Lokomotive Moskau zu tun und qualifizierten sich als Zweiter (elf) hinter den von Carlo Ancelotti trainierten Italienern (zwölf) für das Viertelfinale, in dem Manchester United wartete. Auf einen 3:1-Sieg gegen die Engländer im Santiago Bernabéu folgte eine 3:4-Niederlage, was jedoch zum Weiterkommen reichte. Im Halbfinale war schließlich Endstation: Juventus Turin beförderte das weiße Ballett aus dem Wettbewerb. Auf einen 2:1-Hinspiel-Erfolg der Merengues folgte eine 1:3-Niederlage. Raus.

Champions-League-Sieger: AC Mailand

Luis Figo
Den Titel konnten die Blancos 2002/03 nicht verteidigen

2003/04: AS MONACO

Mittlerweile gab es nur noch eine Gruppenphase. In der setzte sich der Rekordchampion souverän gegen den FC Porto, Olympique Marseille und Partizan Belgrad durch, landete mit vier Siegen, zwei Unentschieden und letztlich 14 Punkten auf Rang eins. Im Achtelfinale setzten sich die Madrilenen gegen Bayern München durch (Hinspiel 1:1, Rückspiel 1:0), doch eine Runde später im Viertelfinale, war erneut vorzeitig Schluss. Der spätere Finalist AS Monaco kam aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore weiter. Im Bernabéu gab es ein 4:2 für Real, im Fürstentum ein 3:1 für Monaco.

Champions-League-Sieger: FC Porto

AS Monaco
Spielverderber aus Monaco: Aus für Figo und Co.

2004/05: JUVENTUS TURIN

Die Gruppenphase wurde wegen der im Vergleich zu Bayer Leverkusen schlechteren Tordifferenz auf Platz zwei abgeschlossen (beide elf Punkte), Dynamo Kiew und der AS Rom flogen raus – und Real Madrid nur kurze Zeit später im Achtelfinale gegen Juventus Turin. 1:0-Sieg Real im Hinspiel, 1:0 für Juve im Rückspiel nach 90 Minuten. Verlängerung, Tor für die „Alte Dame“. Und schon wieder: „Adiós, Liga de Campeones!“

Champions-League-Sieger: FC Liverpool

Ronaldo
Langes Gesicht statt Jubel übers Weiterkommen: Ronaldo

2005/06: FC ARSENAL

Gruppenphase überstanden und im Achtelfinale ausgeschieden – dieses Schicksal ereignete sich auch im Jahr darauf im nächsten Versuch. In der Gruppe sprang erneut Rang zwei heraus. Olympique Lyon war den Königlichen sechs Punkte voraus (16), Rosenborg Trondheim und Olympiakos Piräus verabschiedeten sich aus der Champions League (beide vier). Für die Runde der letzten 16 erhielt Real den FC Arsenal zugelost – und somit den Kontrahenten, der Zinédine Zidane, David Beckham und Co. den K.o. verpassen sollte. 0:1-Schlappe Zuhause, 0:0 in London. Zweites Achtelfinal-Aus in Folge.

Champions-League-Sieger: FC Barcelona

David Beckham
Mit Real flog Beckham gegen seine Landsleute raus

2006/07: FC BAYERN MÜNCHEN

Wie im Vorjahr trafen die Königlichen und Olympique Lyon in der Gruppe aufeinander. An der Rangordnung sollte sich nichts ändern. Die Franzosen sicherten sich Platz eins vor den Spaniern, dahinter Steaua Bukarest und Dynamo Kiew. Das Achtelfinale bestritten die Merengues gegen Bayern München – und scheiterten. Hinspiel 3:2 gewonnen, aber das Rückspiel mit 1:2 verloren. Wieder die Auswärtstorregel, die den Ausschlag gab. Drittes Achtelfinal-Aus in Folge.

Champions-League-Sieger: AC Mailand

Ruud Van Nistelrooy
Schon wieder raus: ein verzweifelter Ruud van Nistelrooy

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Die Jahre 2003 bis 2007
  2. Seite 2 Die Jahre 2008 bis 2013
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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