Historie

Elf Spielzeiten Leid, elf Spielzeiten Schmerz, elf Spielzeiten Misserfolg

Die zehn ist es, die dieser Tage im Zusammenhang mit dem Champions-League-Finale am Samstag besonders oft zur Sprache kommt. Gegen Atlético hat Real Madrid die historische Chance, den größten europäischen Wettbewerb zum zehnten Mal zu gewinnen. Neben jener zehn ist ebenso die zwölf in aller Munde. Zwölf Jahre lang haben die Königlichen darauf warten müssen, wieder einmal ins Endspiel einzuziehen. Zuletzt gelungen: 2001/02. Hinter dem Madridismo liegen elf Champions-League-Ausgaben geprägt von Leid, Schmerz und Misserfolg. REAL TOTAL blickt zurück.

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2007/08: AS ROM

Nach 2003/04 eroberte Real Madrid mal wieder die Spitzenposition in der Gruppe und ließ Olympiakos Piräus, Werder Bremen und Lazio Rom hinter sich. Aber dann kam es erneut, dieses gefürchtete Achtelfinale. Und es wurde seinem Ruf gegenüber den Blancos gerecht. Raus mit den Königlichen! Zweimal zwang der AS Rom die Star-Truppe mit einem 2:1 in die Knie. Viertes Achtelfinal-Aus in Folge.

Champions-League-Sieger: Manchester United

Robinho
Robinho niedergeschlagen: Es sollte einfach nicht sein

2008/09: FC LIVERPOOL

Mit Tabellenführer Juventus Turin überstand Real Madrid die Gruppenphase (beide zwölf Punkte), schließlich erwischte man das Los FC Liverpool. Gegen die „Reds“, für die Xabi Alonso und Álvaro Arbeloa damals noch spielten, gingen die Merengues unter. 0:4-Klatsche an der Anfield Road, 0:1-Niederlage vor den eigenen Fans – das Ganze natürlich im Achtelfinale. Wo auch sonst? Bezeichnend für die katastrophalen Jahre in Europa. Fünftes Achtelfinal-Aus in Folge.

Champions-League-Sieger: FC Barcelona

FC Liverpool
0:5 nach Hin- und Rückspiel: Es wurde immer schlimmer

2009/10: OLYMPIQUE LYON

Trotz der fünf Achtelfinal-Ausscheiden in Serie setzte sich Real Madrid das Ziel Finale. Denn: Es fand in keinem geringeren Stadion als dem eigenen, dem Estadio Santiago Bernabéu statt! Doch es kam, wie es eigentlich kommen musste. Nach einer vernünftigen Gruppenphase, die man vor dem AC Mailand, Marseille und Zürich abgeschlossen hatte, folgte das Aus gegen Lyon. Das Hinspiel in Frankreich ging mit 0:1 verloren, im Rückspiel kamen die Madrilenen nicht über ein 1:1 hinaus. Der Traum vom Finale in den eigenen vier Wänden war zerplatzt, die Enttäuschung riesengroß. Sechstes Achtelfinal-Aus in Folge.

Champions-League-Sieger: Inter Mailand

Cristiano Ronaldo
Achtelfinale-Aus im ersten Real-Jahr: Cristiano Ronaldo

2010/11: FC BARCELONA

Mit José Mourinho kam der vermeintlich beste Trainer der Welt, der amtierende Champions-League-Sieger mit Inter und der „Messias“. Der Portugiese sollte Madrid nun auch zum Titelgewinn führen. Die Gruppe wurde sehr gut mit acht Punkten Vorsprung auf den Zweiten AC Mailand, neun Punkten auf Ajax und 13 Punkten auf AJ Auxerre abgeschlossen, schließlich Angstgegner Lyon im Achtelfinale ausgeschaltet (1:1, 3:0), woraufhin auch Tottenham Hotspur mit Gareth Bale dran glauben musste: das Hinspiel gewann die Mourinho-Truppe 4:0, das Rückspiel 1:0. Halbfinale gegen den FC Barcelona – Aus gegen den FC Barcelona. Auf eine 0:2-Niederlage im Bernabéu folgte ein 1:1 in Katalonien. Bitteres Ausscheiden, doch eine deutliche Steigerung nach den desaströsen Jahren zuvor.

Champions-League-Sieger: FC Barcelona

Lionel Messi
Lionel Messi schnürte im Bernabéu einen Doppelpack

2011/12: FC BAYERN MÜNCHEN

Bereits während seiner ersten Saison als Real-Coach betonte Mourinho, sein zweites Jahr wäre bei jedem Klub schon immer das beste gewesen. Entsprechend groß war die Hoffnung, dass es diesmal etwas mit dem Finale beziehungsweise dem Titel werden würde. Die Gruppenphase hat Madrid zum wiederholten Male klar dominiert: Real 18 Punkte, Lyon acht, Ajax acht, Zagreb null. Achtelfinale: Erst ein 1:1 gegen ZSKA Moskau, dann ein 4:1-Erfolg. Viertelfinale gegen APOEL Nikosia: Hinspiel 3:0, Rückspiel 5:2. Und dann… Halbfinale gegen den FC Bayern München, der das Finale wie die Blancos 2010 unbedingt erreichen wollte, da es im eigenen Stadion stattfand. Der FCB gewann in der Allianz Arena 2:1, Real führte im Rückspiel nach 90 Minuten ebenfalls 2:1. Verlängerung! Nichts passiert. Elfmeterschießen! Cristiano Ronaldo und Kaká vergaben, Philipp Lahm und Toni Kroos wenig später auch. Doch dann schoss Sergio Ramos das Leder über das Tor, während Bastian Schweinsteiger es versenkte und der Traum vom Endspiel somit perfekt war – für die Bayern. Ein sehr bitteres Ausscheiden.

Champions-League-Sieger: FC Chelsea

Real Madrid
Bitterer geht’s nicht: Elfmeterschießen verloren und raus

2012/13: BORUSSIA DORTMUND

„Ich habe sehr, sehr viel geweint“, gab Ronaldo nach dem Aus gegen die Bayern zu. Das hat Ramos zwölf Monate später auch, als es gegen Borussia Dortmund im Halbfinale nicht zum Einzug ins Finale reichte. Zwar verloren die Merengues das Hinspiel kläglich mit 1:4, doch im zweiten Duell starteten sie eine Aufholjagd, gewannen aber nur 2:0 durch zwei Treffer in den letzten Minuten durch Karim Benzema und Ramos. Ein Tor mehr und Real wäre ins Endspiel eingezogen. Zuvor wurden die Mannschaft des weltbesten Vereins des 20. Jahrhunderts hinter dem BVB und vor Ajax und Manchester City Gruppenzweiter. Im Achtelfinale bezwang man Manchester United (1:1: 2:1), im Viertelfinale Galatasaray Istanbul (3:0, 2:3)

Champions-League-Sieger: FC Bayern München

Sergio Ramos
Ramos konnte seine Tränen nicht zurückhalten

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Inhaltsverzeichnis

  1. Seite 1 Die Jahre 2003 bis 2007
  2. Seite 2 Die Jahre 2008 bis 2013
von
Filip Knopp

Begleitet den Mythos Real Madrid als Fan seit der Ära der „Galácticos“ und journalistisch bei REAL TOTAL seit Mitte 2011. Erfahrungen auch bei SPORT1 und SPOX, zudem Autor von »111 GRÜNDE, REAL MADRID ZU LIEBEN«.

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