Vorbericht

Reals Copa-Auftakt bei Talavera – mit Endrick-Abschied?

Vor dem Jahresabschluss beginnt für Real Madrid die Saison in der Copa del Rey: Die Königlichen sind zu Gast bei Drittligist Talavera. Kommt Endrick zu seinem ersten und letzten Startelf-Einsatz unter Alonso? Alle Infos zum Sechzehntelfinale (Mittwoch, 21 Uhr).

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Das Duell gegen Talavera ist für Endrick die letzte Chance im weißen Dress noch einmal auf Torejagd zu gehen – Collage: REAL TOTAL/Getty Images

Die Ausgangslage

  • Die Copa del Rey ist zurück, genauer gesagt Real Madrid ist in der Copa del Rey zurück! Denn diese läuft schon länger, aber die Königlichen greifen als Supercopa-Teilnehmer erst in der dritten Runde in den Wettbewerb ein. Für die Blancos geht es am Mittwoch rund 100 Kilometer außerhalb von Madrid zu Drittligisten Talavera de la Reina (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und bei DAZN). In den letzten Jahren waren diese Begegnungen im Sechzehntelfinale ursprünglich erst zu Jahresbeginn angesetzt, diesmal haben es die Verbände aber noch in den Dezember gequetscht, wodurch es bereits das 66. Pflichtspiel des Jahres für die Madrilenen ist. Obwohl auch der Pokal in Spanien „seine eigenen Gesetzte hat“, schieden die Blancos in den letzten zehn Jahren erst einmal in der ersten Runde aus: 2020/21 konnte sich der Drittligist CD Alcoyano mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung schlussendlich durchsetzen. Nach dem durchaus physisch betonten Duell gegen Alavés vergangenen Sonntag und vor dem letzten LaLiga-Duell in diesem Jahr gegen Sevilla am kommenden Samstag bietet der Copa-Auftakt Xabi Alonso die Möglichkeit, einige Stammkräfte zu schonen und auch einige Canteranos einzusetzen. Und genau diese Youngsters könnten im Sechzehntelfinale den Unterschied machen – denn zwar hat es noch nie ein Duell zwischen Real Madrid und Talavera gegeben, doch die Castilla konnte erst vor etwas mehr als einem Monat am 10. Spieltag der Primera Federación genau gegen jenen Drittligisten mit 1:0 gewinnen.
  • Der damalige Torschütze, Joan Martínez, könnte dabei seine Leistung auch jetzt wieder bestätigen, denn der 18-jährige Spanier ist im Aufgebot von Xabi Alonso mit dabei. Aber auch Spieler aus der zweiten Reihe wie Endrick dürfen sich gegen den Drittligisten berichtige Hoffnungen auf einen Startelf-Einsatz machen, zumal es für den Brasilianer wohl auch sein erster und letzter unter Xabi wäre. Denn einer sechsmonatigen Leihe nach Olympique Lyon dürfte Endrick laut der brasilianischen Globo Esporte bereits grünes Licht gegeben haben. Gegen Talavera dürfte der 47-Millionen-Mann von Palmeiras somit ein letztes Mal die Gelegenheit haben, im weißen Dress der Königlichen auf Torejagd zu gehen, zumal er in LaLiga eh noch eimal gesperrt zusehen muss.

Der Gegner

  • Für Talavera stellt die Copa del Rey im Grunde genommen eine zusätzliche Belastung dar, denn in der Liga ist man eigentlich gerade mit dem Abstiegskampf beschäftigt. Aufgrund des vorletzten Tabellenplatzes nach bereits neun Niederlagen, drei Remis und nur vier Siegen in dieser Saison zog der Verein Anfang Dezember die Reißleine und trennte sich von Cheftrainer Diego Nogales und stellte mit Alejandro Sandroni einen neuen Mann an die Seitenlinie. Der 53-jährige Argentinier war zuvor in der vierten Liga bei Intercity tätig und konnte bei seinem neuen Arbeitgeber bereits für erste Veränderungen sorgen. Denn nicht nur gewann Talavera unter Sandroni am vergangenen Spieltag gegen Mérida (2:1) sondern schaffte es auch mit einem 2:1-Erfolg gegen Zweitligist Málaga in das Sechzehntelfinale in der Copa del Rey einzuziehen. Mit Real Madrid vor der Brust kommt es jetzt zu einem regelrechten Duell zwischen David gegen Goliath, doch Cheftrainer Sandroni betonte auf der Pressekonferenz, dass die Begegnung mit dem spanischen Rekordmeister nicht gefürchtet, sondern viel mehr gefeiert werden sollte: „Wir werden versuchen, diese unglaubliche Attraktion zu erleben. Es ist ein riesiger Gewinn für Talavera, für das Team, für die Spieler, für die Sponsoren… Gestern habe ich mit Leuten aus Argentinien gesprochen; sie schauen sich dort alle Spiele von Real Madrid an. Die Wirkung ist enorm. Wir werden versuchen, den Erwartungen gerecht zu werden.“ In puncto Kader muss der argentinische Cheftrainer mit Bilal Ouacharaf und Fran Rodríquez und dem gesperrten Valen Gómez auf insgesamt drei Spieler verzichten. Für Talavera wird es vor allem auf die Kraft des zwölften Mannes von Seiten der Fans ankommen, denn das Estadio El Prado hat bereits gegen Málaga gezeigt, dass dort Wunder möglich sind.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  • Für das Duell in der Copa del Rey dürfte Xabi Alonso wohl oder übel die Rotationsmaschine in Gang setzen müssen, denn bereits das Abschlusstraining am Dienstag hat gezeigt, dass elf Profis gegen Talavera fehlen oder geschont werden könnten. Dazu zählen Antonio Rüdiger, Federico Valverde, Kylian Mbappé und Thibaut Courtois, welche gegen den Drittligisten wohl eine Pause bekommen könnten. Brahim Díaz hingegen wird den Königlichen aufgrund des Afrika-Cups möglicherweise für bis zu fünf Wochen fehlen. Dafür sind die in LaLiga gesperrten Álvaro Carreras, Fran García und Endrick für die Copa del Rey spielberechtigt und zumindest Carreras und Endrick dürften sich berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz von Beginn an machen. Und auch in der Innenverteidigung könnte es mit David Alaba zu einem Comeback kommen. Der 33-jährige Österreicher fehlte in den letzten elf Partien eigentlich nur angeschlagen, denn einen Verletzungsbericht gab es nicht. Somit könnte es zwar nicht für einen direkten Startelf-Einsatz von Alaba reichen, ein paar Spielminuten wären aber durchaus realistisch. Auch Dean Huijsen und Franco Mastantuono dürften nach ihren Comebacks am Wochenende erstmals wieder starten, während Dani Ceballos aufgrund von Magenproblemen wohl nicht dabei ist – der Kader soll wegen Ceballos so erst am Mittwochmittag bekannt gegeben werden. Bei den Canteranos dürfte Linksverteidiger Víctor Valdepeñas nach seinem Debüt vermutlich wieder auf die Bank gehen, dafür können sich Innenverteidiger Joan Martínez, Rechtsverteidiger David Jiménez oder die Mittelfeldspieler Jorge Cestero und Thiago Pitarch berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz machen.
  • Startelf-Prognose, auch wenn die Kaderbekanntgabe noch aussteht: Lunin – Jiménez, Martínez, Huijsen, Carreras – Thiago, Tchouaméni, Arda Güler – Mastantuono, Gonzalo, Rodrygo.

Die Stimmen zum Spiel

Xabi Alonso (Cheftrainer Real Madrid): „Wir wissen, dass es gute und nicht so gute Phasen gibt und die Einigkeit fundamental ist. Die Beziehungen entwickeln sich, wir lernen uns besser kennen. Der Fokus liegt darauf, gut in die Pause zu gehen – immer mit der Ambition und dem Anspruch, besser zu werden. Wir sind auf Kontinuität aus, damit es besser läuft – sowohl in der Kabine als auch auf dem Platz, im Spiel, im Angriff, in der Defensive. Überall.“

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Alejandro Sandroni (Cheftrainer Talavera): „Sie sind uns in jeder Hinsicht überlegen. Wirklich in jeder Hinsicht. Körperlich, technisch, taktisch… Sie sind uns Lichtjahre voraus. Vielleicht haben wir in einem Bereich einen kleinen Vorteil: Leidenschaft. Und Leidenschaft kann Berge versetzen. Mal sehen. Es sind noch 90 Minuten, es steht 0:0… Und wir werden sehen, wie weit uns unsere Leidenschaft trägt. Wir werden sehen, wie sie ins Spiel kommen, und wenn die Fans dieselbe Leidenschaft haben wie wir, wird es ein unglaublich langes Spiel, und wir werden es in Zehn-Minuten-Abschnitten angehen.

Statistiken und Besonderes

  • GESAMTBILANZ: Beide Mannschaften sind sich bislang noch nie in einem Duell begegnet, wodurch dieses Sechzehntelfinale eine Premiere darstellt. Lediglich die Castilla hat bereits am 10. Spieltag der Primera Federación gegen den Drittligisten gespielt und dank eines Kopfballs von Joan Martínez mit 1:0 gewinnen können.
  • SCHIEDSRICHTER: Das Sechzehntelfinale wird vom Spanier Guillermo Cuadra Fernández geleitet. Der 41-Jährige pfeift bereits seit der Saison 2013/14 in der Copa del Rey und leitete bislang 20 Partien der Königlichen, zwei davon in der Copa del Rey. Neben dem Sechzehntelfinale gegen Drittligist Cacereño (1:0) in der Saison 2022/23 stand der Spanier auch im Achtelfinale 2023/24 gegen Stadtrivale Atlético (4:2-Niederlage nach Verlängerung) auf dem Platz.
  • WIEDERSEHEN: Bei Talavera gibt es einen Spieler, welcher eine Vergangenheit mit den Königlichen hat. David Cuenca wechselte im vergangenen Transfersommer ablösefrei aus der Castilla zu Talavera. Bislang kommt der 23-jährige Spanier bei seinem neuen Arbeitgeber dabei auf wettbewerbsübergreifend 15 Einsätze wobei er drei Treffer erzielen konnte.
  • COPA: Schon vier Erstligisten mussten sich aus dem spanischen Königspokal verabschieden. Für Real Oviedo war in der ersten Runde Schluss gegen Ourense, in der zweiten Runde schlug Ourense dann gegen Girona erneut zu und auch Espanyol musste bei Atlético Baleares die Segel streichen. Jetzt im Sechzehntelfinale ist bisher nur Mallorca raus im Duell Deportivo, dem Tabellenzweiten der Segunda División. Wer weiter kommt, steht im Achtelfinale, das vom 13. bis 15. Januar ausgetragen wird.

 

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