
Modrić, Casemiro und Kroos seit 2016 gesetzt
Zinédine Zidane hatte die Idee. Als der Franzose Anfang 2016 das Amt bei Real Madrid übernahm, war noch nicht an die zukünftigen Erfolge zu denken. Doch „Zizou“ hat eine entscheidende Änderung an Reals Startelf vorgenommen, die ihm mittlerweile seinen elften Titel beschert hat. Denn auch über vier Jahre später bilden Luka Modrić, Carlos Casimiro und Toni Kroos noch immer das weltbeste Mittelfeld.
Nachdem der brasilianische Mittelfeldabräumer den Kroaten und den Deutschen entlastet und hinter ihnen aufräumt, läuft es bei den Königlichen – so setzte es nach dem Champions-League-Hattrick mittlerweile die zweite Meisterschaft unter Zidane. Und das auch, weil jeder der Drei sich nochmal gesteigert hat. Trat Casemiro speziell in der Hinrunde oftmals als Sieggarant auf, spulte Kroos durchweg konstant hohe Leistungen ab und Modrić wirkte speziell nach dem Re-Start wie sein fünf Jahre jüngeres Ich auf dem Platz.
Offensiv-Rekorde für alle Drei
Viele Wahrnehmungen sind subjektiv, doch zeigen auch Zahlen, dass diese 34. Meisterschaft auch Reals Mittelfeld-Trio, das mittlerweile Zuwachs und Entlastungen durch Federico Valverde erhalten hat, verschuldet sind.
So erlebt Modrić seine insgesamt torreichste Saison (fünf) und hat in LaLiga noch nie so viele Treffer vorbereitet (acht). Toni Kroos hat noch nie so häufig eingenetzt wie 2019/20 (sechs Tore wettbewerbsübergreifend). Dazu kommen fünf Vorlagen.
Und Casemiro war wettbewerbsübergreifend nie an mehr Toren beteiligt: Die zehn Scorer-Punkte aus 2019/20 (fünf Tore, fünf Assists) egalisieren seinen persönlichen Rekord aus der Saison 2016/17.
Kroos bester Passer, Casemiro bester Zweikämpfer
Unvergessen: Gegen Sevilla (2:1) und Espanyol (1:0) hat Casemiro die jeweils drei Punkte selbst beschert, während Toni Kroos die Idee zu Vinícius‘ Führungstor im Clásico (2:0) hatte, aber beispielsweise auch Nacho Fernández‘ Siegtor bei Real Valladolid (1:0) auflegte – ganz zu schweigen von seinen „Golazos“ gegen Celta (3:1) oder Eibar (3:1). Und „Lukita“? Bei allen drei Toren gegen Real Sociedad beteiligt (3:1), so auch durch drei Vorlagen in drei Partien nach dem Re-Start.
8 – Toni Kroos completed 93.5% of his passes in @LaLigaEN 2019/20 (2336/2184), the best accuracy rate of any player with at least 10 appearances in the competition. Surgeon. #OptaBestXI@realmadriden pic.twitter.com/0YdFHFDQHv
— OptaJose (@OptaJose) July 21, 2020
Man konnte dem königlichen Mittelfeld-Dreizack früher vorwerfen, an zu wenigen Toren beteiligt zu sein, offensiv zu wenig zu versuchen – diese Kritiken dürften mittlerweile verstummt sein. So zählt Kroos mit 1,7 Key-Pässen pro Spiel zu den Top-zehn in LaLiga. Dass er mit einer 93,5-prozentigen Passquote der sicherste Spieler der Primera División ist, überrascht wohl keinen mehr. Mit 6,9
“Mein Spiel ist definitiv ein Level höher als letztes Jahr, vom Gefühl her sogar noch besser als vorher, und die Jahre waren ja schon recht erfolgreich“, erklärte Kroos seine Steigerung bereits gegenüber REAL TOTAL.
Mit 6,9 langen Bällen pro Partie hat sich lediglich Sevillas Éver Banega (7,3) fleißiger als Kroos präsentiert. Hinter dem ehemaligen Greifswalder folgen im LaLiga-Ranking dann Sergio Ramos (6,8) und Casemiro, dem man oft fahrigen Spielaufbau nachsagte: 6,5 lange Bälle pro Spiel bringt der Brasilianer durchschnittlich an den Mann.
Offensiv hui, defensiv genauso: Mit 294 Balleroberungen und 60 Tacklings hatte in LaLiga keiner mehr als Casemiro!
6 – Casemiro made more recoveries (294) and won more tackles (60) than any other player in @LaLigaEN 2019/20. Colossal. #OptaBestXI@realmadriden pic.twitter.com/hYiuRFUVAt
— OptaJose (@OptaJose) July 21, 2020
Ihre Grundtugenden haben Zidanes Schlüsselfiguren nicht vergessen, sich dafür aber offensiv gesteigert – jeder auf seine eigene Art und Weise. Ein weiterer Grund für den königlichen Triumphzug in der spanischen Meisterschaft. Und all das dank Zidanes Idee vor über vier Jahren.
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