
Stars um Rückkehrer Morata beginnen, und verschlafen
COLUMBUS. Da haben sich die Königlichen wohl der Uhrzeit angepasst: Beim ersten Testspiel der Saisonvorbereitung (abends in den USA – nachts in Europa) wirkten die Blancos oft nicht wach und verloren 1:3. Für Paris war es eigentlich die gleiche Zeitumstellung, doch zeigten sich die Franzosen in ihrem bereits dritten Vorbereitungskick (und nun dritten Sieg) deutlich gefestigter und effektiver.
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Wie angekündigt schickte Zinédine Zidane zwei Elfs aufs Feld des Oho Stadiums. Die erste bestand aus Spielern der ersten Mannschaft: Casilla – Danilo, Varane, Nacho, Marcelo – Vázquez, Kovačić, Casemiro, Isco – Morata, Jesé. Mit Rückkehrer Álvaro Morata im 4-4-2 begann die königliche „Pretemporada“. Und mit einem Gegentor. Denn nur 100 Sekunden dauerte es, als sich PSG-Youngster Ikoné durch die schlafende Real-Defensive dribbelte und das erste Tor der Partie markierte. Madrid, allen voran Kapitän Marcelo, anfangs im Tiefschlaf und auch in der Folge sollte es wenig Wachbleibgründe geben. In Minute 18 wurden die Augen jedoch wieder aufgerissen: Kevin Trapp lenkte einen Schuss von Mateo Kovačić, dem im ersten Durchgang besten Madrilenen, an den Pfosten. Legten die Blancos in ihrer neuen Arbeitskleidung nun los? Bis auf Fernversuche durch Isco und Casemiro sowie ein Scheitern Moratas, blieben Zinédine Zidanes Mannen in neuer Formation hinter ihren Erwartungen. Ganz im Gegensatz zum bereits eingespielten PSG, das aus wenig viel machte. Die Franzosen spielten nicht nur abgeklärt und langten auch mal ordentlich hin, sie waren auch (bis auf Cavani) äußerst effektiv. Nachdem der Uruguayer drei Chancen ausließ, führte ein weiterer Real-Fehler zum 0:2, bei dem der eingewechselte Meunier das Leder aus 22 Metern in den Winkel linealierte (34.). Sechs Minuten später war der Belgier erneut zur Stelle, als er gegen die glücklosen Kiko Casilla und Raphaël Varane im zweiten Anlauf einnetzte. Ein bisher unglücklicher Auftritt des Champions-League-Siegers, der jedoch noch zum Anschlusstreffer kam. Denn kurz vor dem Seitenwechsel kam es im PSG-Strafraum zu einem Hand-Elfmeter, den Marcelo verwandelte: 1:3 zur Pause!

Canteranos um Ødegaard kommen, und überzeugen
Wie angekündigt, wechselte „Zizou“ komplett durch und gab einigen Nachwuchsspielern Einsatzzeit, die sie sich nach zehn Tagen im Trainingslager redlich verdienten: Yáñez – Carvajal, Lienhart, Tejero, Achraf – Febas, Llorente, Ødegaard, Enzo Zidane – Asensio, Mariano.
Mit nur zwei Akteuren aus der letztjährigen ersten Mannschaft (Neu-Kapitän Dani Carvajal sowie Ersatztorhüter Rubén Yáñez) schienen die Blancos befreiter aufzuspielen. Die jungen Wilden beschäftigten Unai Emerys neues Team, doch scheiterte sowohl Mariano mehrfach aus der Ferne, als auch der zuletzt verliehene Marco Asensio mit einigen Versuchen. Trotz dessen nichts Zählbares bei den vielen Mühen heraussprang, machte es Spaß, der „Castilla-Auswahl“, zu der auch der Österreicher Philipp Lienhart gehört, zuzusehen. Manchmal etwas zu verspielt und hinten sicher nicht immer zementiert (mal retteten Yáñez oder Tejero, mal scheiterte Cavani), bestätigten die Canteranos Zidanes Worte, man habe eine „spektakuläre erste Woche“ mit „sehr guter Arbeit“ hinter sich. Eine Arbeit, die die Stars der Ersten zuvor mehr oder weniger zunichte machten. Trotz allen Muts und Einsatzes (Enzo Zidane und Mariano überzeugten ebenso wie Marcos Llorente oder Asensio), blieb es dabei: Real musste sich mit 1:3 gegen Paris Saint-Germain geschlagen geben.
Nun handelte es sich beim ersten Auftritt im diesjährigen International Champions Cup natürlich nur um ein belangloses, erstes von drei Freundschaftsspielen. Doch da am 9. August bereits das Finale um den UEFA Super Cup ansteht, dürfte die kommenden Partien wieder ernster genommen werden. Dann auch mit mehr Stars (Karim Benzema fiel beispielsweise kurzfristig aufgrund Wadenbeschwerden aus), weniger Canteranos – nach der heutigen 1:3-Niederlage müsste es eher anders herum sein. Der nächste Test: Samstag gegen Chelsea (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker).
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