
Entscheidung pro Adán keine einmalige
[dataset id=46]MADRID. José Mourinho ist dafür bekannt, vor keinen großen Namen Halt zu machen. Dass er Superstars und Titelsammler genauso behandelt wie No-Names und Grünschnäbel, sah man wieder im letzten Spiel des vergangenen Jahres. Anstelle von Iker Casillas stellte er überraschend Antonio Adán ins Tor. Real Madrid verlor gegen den FC Málaga und sowohl Presse als auch ein Großteil der Fans stürzten sich auf den Trainer. Ihm wurde vorgeworfen, mit der Verbannung des mittlerweile fünffachen Welttorhüters auf die Ersatzbank seinen Rauswurf provoziert zu haben. Mou aber blieb ganz cool und stellte klar, ohne den Champions-League-Sieg nirgendwo hinzugehen.
Auf der heutigen Pressekonferenz legte er nach und erklärte, keinerlei persönliche Probleme mit seinem Kapitän zu haben. Der portugiesische Ex-Keeper Vitor Baía, der früher beim FC Porto ebenfalls unter Mourinhos Fittiche stand, meinte vor kurzem, dass ihm Bestrafungen dieser Art dazu dienten, sich zu verbessern und mehr zu geben. Genau das ist der Effekt, den der Übungsleiter nun auch bei Casillas erzielen will: „Ich bin der Meinung, dass es für keinen Spieler gut ist, sich permanent in einer komfortablen Lage zu befinden. Jeder Platz im Team hat mit Vertrauen zu tun, was fundamental für jeden ist. Das schließt auch die Position des Torhüters ein. Normalerweise erarbeitet man sich durch gute Leistung das Vertrauen des Trainers, aber Konkurrenzfähigkeit ist genauso wichtig und diese wollen wir schaffen.“
Der 49-Jährige hält auch Wettbewerbsfähigkeit im Tor für eine notwendige Komponente, um das Beste aus seinen Mannen herauszuholen. Aus diesem Grund verriet er auch nicht, welchen Schlussmann er denn morgen Abend gegen Real Sociedad (Anstoß 17 Uhr, live auf LAOLA1.tv und im REAL TOTAL-Liveticker) von Beginn an bringe. „Das einzige, was ich sagen kann: Der, der morgen spielt, spielt nicht am Mittwoch in der Copa del Rey“, gab sich Mourinho geheimnisvoll. Klar ist nach dieser Aussage: Die Entscheidung pro Adán war keine einmalige!
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„Ich bewerte die Saison erst, wenn sie vorbei ist“
Ob mit Casillas oder Adán – nach den vergangenen Wochen und Monaten möchten die Blancos wieder zur Normalität finden und regelmäßig Siege einfahren. Die Meinung von Sergio Ramos, zu versuchen jede Partie zu gewinnen, teilt auch der Coach: „Ich werde die Liga nicht nutzen, um Wechsel vorzunehmen, sondern werde so spielen lassen, als wären wir Tabellenführer oder wenige Punkte hinter dem Ersten. Über andere Wettbewerbe denke ich nicht nach, ich denke einzig und allein von Spiel zu Spiel. Real Madrid hat den Anspruch und die Pflicht, bessere Resultate als zuletzt zu erzielen. Wie schlecht oder gut die Saison lief, kann und werde ich jetzt noch nicht beurteilen, sondern erst wenn sie vorbei ist.“
Den morgigen Gegner aus dem Baskenland hält Mourinho für besonders stark, weil „Real Sociedad sich nicht in einer gefährlichen Situation befindet und sie daher befreit und glücklich aufspielen können. Sie haben weder Verletzte noch Gesperrte, weshalb sie uns ohne jegliche Anspannung gegenübertreten werden. Wir müssen dieses Spiel allerdings gewinnen, auch wenn wir viele Personalprobleme haben“, so der Portugiese.
Mou „schwänzt“ FIFA-Gala zum zweiten Mal in Serie
Zum Abschluss der Pressekonferenz kam man noch auf die Vergabe des FIFA Ballon d’Or zu sprechen, der am nächsten Montag, dem 7. Januar, in Zürich entweder Cristiano Ronaldo, Lionel Messi oder Andrés Iniesta vergeben wird. Außerdem steht bei der Gala noch die Auszeichnung des besten Trainer des Jahres 2012 auf dem Programm. Neben Vicente Del Bosque und Josep Guardiola gehört auch José Mourinho zu den drei potentiellen Gewinnern dieses Awards. Er gab allerdings zu Protokoll, dass er an diesem Tag etwas Wichtigeres vorhabe, als in die Schweiz zu fliegen. „Ich werde nicht dabei sein“, sagte er zu verblüfften Journalisten. „Ich muss arbeiten, weil am Mittwoch eine wichtige Aufgabe im Pokal gegen Celta Vigo ansteht.“ Damit „schwänzt“ Mourinho die FIFA-Gala zum zweiten Mal in Serie – ein weiterer Beleg, warum es wohl keinen besseren Spitznamen als „the Special One“ für ihn gibt…
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