
„Es ist fantastisch, hier zu sein, bei diesem Klub“
MADRID. Als Cristiano Ronaldo seinen bis zum 30. Juni 2015 datierten Vertrag bei Real Madrid im September des letzten Jahres um drei Spielzeiten bis 2018 verlängerte, ließ er abermals verlauten, die aktive Laufbahn als Fußball-Profi auch im Estadio Santiago Bernabéu beenden zu wollen. Da das Leben jedoch kein Wunschkonzert ist und niemand weiß, was in der Zukunft geschieht, hielt sich der Portugiese bis dato immer noch eine kleine Tür offen und verriet hier und da, sich auch vorstellen zu können, im Herbst seiner Karriere noch mal in die Vereinigten Staaten oder zurück zu Sporting zu gehen. Möglicherweise schwirrt dem 28-Jährigen auch Manchester United im Kopf herum.
Oder aber die französische Ligue 1! „Es kann sein oder nicht sein, dass ich eines Tages nach Frankreich gehen werde, um dort zu leben oder zu spielen. Sicher ist, dass ich diese Sprache lernen werde“, offenbarte Ronaldo im TELEFOOT-Interview. „Frankreich ist ein Land, das für portugiesische Emigranten immer sehr gemütlich war. Meine Mutter hat dort vor Jahren gearbeitet, ich habe Familie dort. Mir gefällt dieses Land, die Sprache. Manchmal verbringe ich den Urlaub in Frankreich“, sagte CR7, um aber auch unmissverständlich zu betonen: „Ich habe einen Vertrag mit Real Madrid bis ich 33 Jahre alt bin und hoffe, dass ich hier bleibe. Ich bin sehr glücklich. Die Zuneigung überrascht mich nicht, weil das Madrider Publikum immer sehr nah war. In diesen letzten beiden Spielzeiten sind sie noch mehr an meiner Seite, sie unterstützen mich sehr, singen Lieder für mich… Es ist fantastisch, hier zu sein, bei diesem Klub.“
[advert]
„PSG einer der Champions-League-Favoriten“
Falls der portugiesische Nationalmannschaftskapitän einen Wechsel ins Land der Liebe tatsächlich einmal in Betracht ziehen sollte, käme wohl aber sicher einzig das kaufkräftige Paris St. Germain mit Scheich Nasser Al-Khelaifi an der Spitze als neuer Arbeitgeber infrage. Der amtierende französische Meister bekundete in der Vergangenheit ja ohnehin schon sein Interesse am Weltstar. Vielleicht könnte die Nummer 7 dann auch im Rahmen des ambitionierten PSG-Projekts die Champions League gewinnen, wenn es mit den Madrilenen einfach nicht gelingen soll.
Ronaldo findet nämlich, dass Zlatan Ibrahimovic, Édinson Cavani und Co. den gehandelten Favoriten den Henkelpott bereits jetzt streitig machen können. Die Pariser seien nicht nur für Madrid eine Gefahr, „sondern auch für alle anderen Mannschaften. PSG hat eine sehr starke Mannschaft mit fantastischen Spielern. Es wird schwer, die Champions League zu gewinnen. PSG ist einer der Favoriten“, meint der Weltfußballer 2013.
Ballon d’Or: Ronaldo versteht Ribérys Enttäuschung
Apropos Weltfußballer und Frankreich: Mit Franck Ribéry gelang es Ronaldo dank der Stimmen der Wahlbeteiligten einen Nationalspieler der „Grande Nation“ auszustechen. Während der Real-Star auf dem Podium geehrt wurde und im Anschluss der FIFA-Gala der gefeierte Mann war, machte sich Europas Fußballer des Jahres des FC Bayern München desillusioniert vom Acker. Ronaldo konnte und kann Ribérys Enttäuschung ob der verpassten Krönung nachvollziehen: „Er hätte es wie Messi verdient gehabt, zu gewinnen, weil er viele Dinge erreicht hat, viele Trophäen und viele Tore erzielt hat. Aber ich war an der Reihe. Die Menschen haben mich gewählt.“
Und so ging der FIFA Ballon d’Or eben in die Hände von Cristiano Ronaldo. „Im Moment ist er bei mir. Ich habe ihn vor kurzem im Bernabéu präsentiert. Es war ein großartiger Moment mit großen Emotionen. Vielleicht sind die Menschen wegen meiner Reaktion (Ronaldo brach in Tränen aus; d. Red.) überrascht. Aber diejenigen, die mich kennen, wissen, dass dieser der echte Cristiano ist. Ein ehrlicher. Es ist kein Bild, das ich abgeben wollte. Aber der besondere Moment war der, als mein Sohn zu mir gekommen ist. Als Vater ist es etwas sehr Starkes, einen Sohn zu haben. Das war einer der schönsten Abende meines Lebens. Ich war voller Emotionen und konnte mich nicht beherrschen. Das war natürlich. Vielleicht geschieht mir das auch im nächsten Jahr. Die Fans von Real Madrid haben mir sehr geholfen, diese Belohnung zu erhalten. Bald werde ich ihn in mein Museum auf Madeira geben“, berichtete der nun zweimalige Triumphator der größten individuellen Auszeichnung (2008 und 2013), was er mit dem Goldenen Ball anstellen wird.

„Es wird schwer, meine 69 Tore zu überbieten“
Dass Ronaldo diese Ehre überhaupt zuteil wurde, resultierte vor allem aus den stolzen 69 Toren, die er für die Königlichen und Portugal im Jahr 2013 in allen Wettbewerben erzielte. Blickt man auf die Anzahl der Treffer seit 2009, ist zu konstatieren: Der Mann überbot sich Jahr für Jahr in beeindruckender Manier! Setzt CR7 den Trend fort, so wird er Ende Dezember eine noch bessere Torbilanz in einem Kalenderjahr vorzuweisen haben. Oder? „Es wird schwer, meine 69 Tore zu überbieten. Aber unmöglich ist nichts. Ich werde mein Bestes geben, wie immer, wie jede Saison. Ich hoffe, keine Verletzung zu haben. Das ist wichtig, um immer in Form zu sein. Mehr als 69 Tore zu schießen, wäre sehr schwer, aber ich bin bereit dazu. Ich arbeite dafür, um das zu erreichen und dann sehen wir mal. Ich betrachte es als möglich“, sagte er optimistisch.
CR7 überzeugt: „Dieses Jahr wird das Jahr von Benzema“
Bewundernswert ist bei den Marken, die Ronaldo alljährlich aufstellt, dass er im taktischen System Real Madrids nicht mal als Goalgetter im Mittelsturm agiert, sondern vornehmlich über den linken Flügel kommt und sich dann und wann von dort aus in die vorderste Front begibt. Den „Neuner“ mimt der Mann mit der Rückennummer 9, Karim Benzema. Doch der Franzose trifft bei weitem nicht so oft wie es Ronaldo tut (21 Mal in der Saison 2012/13, Ronaldo 55 Mal). Kritik musste Benzema aufgrund mäßiger Leistungen und einer zu geringen Anzahl an Toren schon häufiger ertragen. Mitspieler CR7 ist allerdings davon überzeugt, dass man ihn in den kommenden Wochen und Monaten vielmehr adeln als tadeln wird. „Dieses Jahr wird das Jahr von Benzema. Wir sind sehr glücklich, ihn in Madrid zu haben“, sagte die Tormaschine – und wo bereits über Franzosen gesprochen wurde, lobte Ronaldo zusammen mit Benzema auch gleich mal Innenverteidiger-Youngster Raphaël Varane: „Das sind fantastische Spieler, sie spielen eine großartige Saison, helfen uns sehr bei der Entwicklung als Mannschaft.“

So zufrieden der auf Madeira aufgewachsene Fußball-Star mit dem bei den Madrilenen vorhandenen Spielermaterial ist, so zufrieden ist er auch mit denjenigen, die den Trainerstab ausfüllen: „Carlo Ancelotti ist ein großer Trainer. Ich bin froh, mit ihm zu arbeiten. Und Zidane macht seine Arbeit ebenfalls großartig. Es ist unglaublich, mit ihm arbeiten zu können, da er über eine große Erfahrung verfügt. Er weiß, wie man mit den Spielern spricht. Ich bin hier sehr glücklich und träume davon, in diesem Jahr etwas wie die Champions League zu gewinnen. Mit ihnen zu arbeiten, gibt dir mehr Möglichkeiten, dieses Ziel zu erreichen.“ Mit Real Madrid und doch besser nicht Paris St. Germain…
Schalke 04 gegen Real Madrid – erlebe Cristiano Ronaldo und Co. LIVE in Deutschland!
Community-Beiträge