Interview

„Es scheint so, als würde Iker nicht mehr existieren“

Iker Casillas macht keine einfache Zeit durch. Diego López ist dieser Tage nicht nur fitter als der bis vor kurzem verletzte Real-Kapitän, sondern hält auch wie ein Weltmeister. Es gibt nur wenige, die daran glauben, dass sich der beste Keeper der letzten fünf Jahre noch einmal den Stammplatz zwischen den königlichen Pfosten zurückkämpft. Mit Jorge Valdano und César Sánchez äußerten sich zwei ehemalige Blancos zu der Debatte, die die Massen spaltet.

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Ein Welttorhüter im Abseits: Iker Casillas

„Unglaublich, dass manche Fans an ihm zweifeln“

MADRID. Nicht lange ist es her, als Iker Casillas vermisst wurde. Nicht lange, als „Iker, Iker, Iker“-Rufe aus dem Estadio Santiago Bernabéu hallten. Nachdem José Mourinho den fünffachen Welttorhüter im vergangenen Dezember und Januar des Öfteren auf der Bank schmoren ließ und Ersatzkeeper Antonio Adán für ihn spielen durfte, verstanden die Madridistas die Welt nicht mehr. „Unsere Ikone zurück ins Tor“, schimpfte der Großteil der Anhängerschaft des spanischen Rekordmeisters auf den Trainer, der seine Entscheidung damit begründete, dass Adán einfach härter trainiere und besser in Form sei.

Durch den unglücklichen Handbruch des 31-Jährigen beim Pokalspiel in Valencia und der Verpflichtung von Diego López als Ersatz wendete sich das Blatt jedoch. Der Neuzugang vom FC Sevilla machte und macht einen hervorragenden Job, weshalb es Mourinho als „äußerst schwierig“ betrachtet, den 1,96 Meter großen Riesen aus dem Kasten zu nehmen. Einen Vorwurf machen kann man dem „Special One“ – anders als im Fall Adán – allerdings nicht. López brilliert und hat sich den Stammplatz verdient – sogar Jorge Valdano, zwischen 2009 und 2011 zuletzt als Generaldirektor bei den Merengues im Amt, ist dieser Ansicht. „Diese Entscheidung ist absolut nachvollziehbar, weil Diego López in Bestform ist“, meinte der Argentinier beim Programm „El Larguero“ des Radiosenders CADENA SER. Was der frühere Spieler und Trainer aber keineswegs verstehen kann, ist, dass das Vertrauen in „San Iker“ zu schwinden scheint. „Man wird in den nächsten Wochen sehen, was passiert. Iker war lange verletzt und braucht noch Zeit, um wieder in Form zu kommen. Es ist jedoch ein überraschendes, unglaubliches Phänomen entstanden: Leute zweifeln an dem besten Torhüter der Welt und daran, dass er noch einmal ins Tor zurückkehrt. Was ist mit den Iker-Rufen? Man hört nichts mehr! Es hat den Anschein, als würde er gar nicht mehr existieren“, klagte Valdano.

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„Diese Situation macht ihn nicht schwächer“

César Sánchez hingegen relativierte diese Debatte im Gespräch mit der Sportzeitung MARCA. Der 41 Jahre alte Ex-Schlussmann kennt die Lage, in der sich Casillas befindet, nur zu Genüge. Zwischen 2000 und 2005 kämpfte er mit dem spanischen Welt- und Europameister um den Posten im Tor. „Für Iker ist es eine neue Situation, aber ich bin mir sicher, dass er ihr gut begegnen wird, weil er alt und reif genug ist. Wenn er wieder spielt, wird er genau der gleiche sein wie in den Jahren zuvor. Diese Situation macht ihn nicht schwächer.“

Weiter erklärte Sánchez, dass man nicht zu viel über dieses Thema sprechen dürfe, sondern einfach abwarten müsse, wie es weitergehe. Für den Moment sei López nun einmal die Nummer eins. Eine Nummer eins, von der er hellauf begeistert ist: „Diego pariert klasse und das überrascht mich nicht, weil ich ihn von früher kenne und weiß, wie stark er ist. Dass Real Madrid gegen Manchester United weiterkam, ist zum Großteil ihm zu verdanken.“

Diego López oder Iker Casillas – wer soll Madrids Tor hüten?

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